CH183942A - Verfahren zur Herstellung eines viskosen Teerproduktes. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines viskosen Teerproduktes.

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CH183942A
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Lonza Elektrizitaetswer Gampel
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Lonza Ag
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10CWORKING-UP PITCH, ASPHALT, BITUMEN, TAR; PYROLIGNEOUS ACID
    • C10C3/00Working-up pitch, asphalt, bitumen
    • C10C3/02Working-up pitch, asphalt, bitumen by chemical means reaction
    • C10C3/026Working-up pitch, asphalt, bitumen by chemical means reaction with organic compounds

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Description


  Verfahren zur Herstellung eines     viskosen    Teerproduktes    Die Erfindung bezieht sich auf ein Ver  fahren zur Herstellung eines viskosen, binde  fähigen Teerproduktes, insbesondere eines  hochwertigen, für den Strassenbau, für Ab  dicht:ungs- und     Isolierzwecke,    für     Anstrich-          zwecl.:#e,    für     Dachpappenfabrikation    und der  gleichen geeigneten Bindemittels.  



  Es ist bereits     bekannt,    Teere mit Aldehy  den und alkalischen Kondensationsmitteln,  zwecks Bildung von als Verdickungsmittel  wirkenden     Phenol-Aldehyd-Kondensations-          produkten    zu versetzen und das erhaltene       I@Tischprodukt    einer oxydierenden Behand  lung mit sauerstoffhaltigen Gasen zu unter  werfen.  



  Nach vorliegender Erfindung wird Teer  mit Aldehyden, wie z. B.     Acetaldehyd,        Cro-          tonaldehyd,        Furfurol,        Benzaldehyd,    und mit  alkalischen Kondensationsmitteln, wie z. B.  Ammoniak, Aminen vermischt, zwecks Bil  dung von als Verdickungsmittel wirken  den     Phenol-Aldebyd-Kondensationsprodukten     und das erhaltene Mischprodukt einer oxy-         dierenden    Behandlung mit sauerstoffhaltigen  Gasen, z. B.

   Luft, bei höheren Temperaturen  unterworfen, wobei die Behandlung unter       Durchmischung    des Materials durchgeführt  wird und die bei der     Erwärmung    aus dem  Teer entweichenden leichteren Öle durch Ab  destillieren     entfernt,    die entweichenden Mit  tel- und     Sehweröle    dagegen mindestens teil  weise in die     Reaktionsmasse    zurückgeführt  werden.  



  In Ausübung dieses Verfahrens kann man  zum Beispiel derart vorgehen, dass dem zu  verarbeitenden Teer, z. B. einem Steinkohlen  teer, welcher gegebenenfalls durch     Vordestil-          lation    entwässert wurde, und der genügend       Phenole    enthält, oder welchem     gegebenenfalls     noch     Phenole    zugesetzt worden sind, pas  sende Mengen von     Acetaldehyd    und Ammo  niak zugefügt werden, wobei, falls man kein  Wasser in den Teer durch die wässerige     am-          moniakalische    Lösung     einführen    will, Alde  hyd und Ammoniak zu     Aldehydammoniali     vereint,

   dem Teer     zugegeben    werden kann.      Dann wird die Masse auf<B>100'</B> C nicht oder  nicht wesentlich übersteigende Temperaturen,  z. B. solche von etwa 70   C, zweckmässig  unter     Durchmischung    der Masse, erwärmt  und das Material einige     Stunden    bis zur  Vollendung des Kondensationsvorganges auf  dieser Temperatur gehalten. Durch einen     De-          phlebgrnator    werden die leicht flüchtigen Rea  genzien, wie     Acetaldehyd    und Ammoniak,  am     Entweichen    verhindert.

   Gegen Ende oder  nach Vollendung des Kondensationsvorgan  ges wird die Teermasse allmählich auf eine  Temperatur von etwa 98 bis<B>100'</B> gebracht,  bei welcher Temperatur ein Gemisch von  Wasser und gewissen Leichtölen     abdestil-          liert.    Nachdem die Hauptmenge des Was  sers     abdestilliert    ist, lässt man die Tempera  tur der Masse     allmählich    bis auf den Grad  ansteigen, welcher die Grenze für das Ab  destillieren der Leichtöle darstellt, z. B. bis  auf Dampftemperaturen von etwa 130 bis  140  .

   Innerhalb dieser Periode werden die  zu entfernenden Leichtöle abgetrieben, wobei  zur Erleichterung des     Abtreibens    für stän  dige     Durchmischung    oder Umwälzung der  Masse Sorge getragen wird. Die hierbei ab  getriebenen und durch Kondensation gewon  nenen Leichtöle betragen bei Verarbeitung  von Steinkohlenteer im allgemeinen zirka 7  bis 8 % des Gewichtes des angewendeten  Teers. Die Menge der jeweils     abdestillierten     Leichtöle hängt selbstverständlich mit der im  verwendeten     Steinkohlenteer    enthaltenen,  praktisch vorhandenen Menge an Leichtölen  zusammen.

   Nunmehr wird die Masse am       Rückflusskühler    auf die für die Durchfüh  rung des Oxydationsvorganges geeignete  Temperatur von zum Beispiel 150 bis 210',  vorzugsweise 160 bis<B>170'</B> gebracht und un  ter weiterer Luftzufuhr und ständigem  Durchmischen so lange auf dieser Tempera  tur gehalten, bis die gewünschte Konsistenz  erreicht ist.  



  Im Verlaufe des Oxydationsvorganges  nimmt die Viskosität des Produktes mehr  und mehr zu.     Man_    darf aber den Oxydations  vorgang bei Anwendung hoher Temperatu  ren, z. B. solcher von 160   und mehr, nicht         allzusehr    ausdehnen, da, wie gefunden  wurde, bei Überschreitung eines gewissen       Viskositätsgrades    Produkte erzielt werden,  die eine beträchtliche     Versprödungstendenz     besitzen und infolgedessen für gewisse       Zeaecke,    z.     B.    für die     Verwendung    als Stra  ssenteer, nicht gut geeignet sind, da sie mit  der Zeit ihre Plastizität und Bindefähigkeit  verlieren.

   Man kann zum Beispiel auf Pro  dukte hinarbeiten, welche mindestens das  100fache, vorzugsweise das 150- bis. 200fache  der Konsistenz des angewendeten Rohteers  aufweisen. Im allgemeinen hat es sich als  empfehlenswert erwiesen, bei Verarbeitung  von Steinkohlenteeren auf für     Strassenbau     bestimmte Erzeugnisse die Viskosität des  Produktes nicht über 300 Sekunden (gemes  sen im     Strassenteerkonsistometer    bei 30  ,  siehe     Literaturstelle."Wie    prüft man Strassen  haustoffe" von Bierhalter, 1932) zu steigern,  da andernfalls mit der Erzielung von zu vor  zeitiger     Versprödung    neigenden Produkten  zu rechnen ist.  



  Weiterhin ist zu berücksichtigen, dass bei  manchen Arten der Weiterverarbeitung, z.     B.     zur Oberflächenbehandlung auf Strassen oder  bei der     Makadam-Herstellung    die Teerpro  dukte noch einer mehr oder weniger langen  Erhitzung im Heizkessel unterworfen wer  den, wodurch insbesondere bei längerer Er  hitzung eine weitere Steigerung der Viskosi  tät stattfindet. Es empfiehlt sich daher, die  für derartige Zwecke bestimmten Erzeug  nisse mit solchen     Viskositätsgraden    herzu  stellen, dass dieselben durch die Erhitzung  an der Anwendungsstelle nicht geschädigt  werden.  



  Den     Kondensations-    und Oxydationsvor  gang kann man     vorteilhafterweise    in zwei  getrennten     Gefässen    durchführen. Dabei wird  der Kondensationsvorgang in     einem    heiz  baren, zweckmässig nicht isolierten Gefäss  durchgeführt, die heisse Masse alsdann in ein  besonderes, zweckmässig gegen Wärmeverlust  geschütztes Oxydationsgefäss übergeführt  und in diesem unter Bewegung des Mate  rials von den zu entfernenden Leichtölen  und gegebenenfalls Wasser und Rohnaphtha-           lin    befreit und der Oxydation unter Durch  leitung oxydierender Gase und Zurückfüh  rung, mindestens teilweise, der Mittel- und  Schweröle unterworfen.  



  Die     Fig.        2)    der Zeichnung veranschaulicht  beispielsweise eine Apparatur für die     Durch-          fiIhrung    des Verfahrens nach dieser Ausfüh  rungsform. Dieselbe besteht aus dem Kon  densationsgefäss A und dem Oxydationsgefäss  <I>B.</I> Das Kondensationsgefäss<I>A</I> ist mit einem       Rührwerk    a, einer Heizschlange b und einem       Rückflusskühler    c ausgerüstet und durch eine  abschliessbare Rohrleitung d mit dem Oxy  dationsgefäss B     verbunden.    Das Oxydations  gefäss B,

   welches ebenfalls mit einem Rühr  werk     a    und einer Heizschlange b ausgerüstet  ist und zweckmässig mit gegen Wärmever  luste isolierenden Wandungen i versehen ist,  besitzt in seinem Unterteil ein Organ e für  die Zufuhr des Oxydationsmittels, während  sein oberes Ende als     Rückflusskühler    f aus  gebildet (oder mit einem solchen versehen)  ist, der in einen Raum C mündet. Der Raum  C ist bei dem Ausführungsbeispiel koffer  artig ausgebildet und mit einer Schlange     g     versehen, durch welche Kühlwasser oder  Dampf geleitet werden kann. Der Kühl  raum C steht durch Leitung h mit der Kon  densationsschlange D für die Leichtöle in  Verbindung.

      Das Oxydationsgefäss kann auch laut       Fig.    1 ausgebildet sein, in welchem mittels  der Fördervorrichtung     "n    die Teermasse durch  die     zylindrischen    Rohre Z und     na    von unten  nach oben gepresst wird und dann im zylin  drischen Aussenraum B wieder im     Gögen-          strom    zu den bei     e    eingeführten Oxydations  gasen nach unten fliesst.  



  Das Arbeiten unter Benutzung der vor  stehend erläuterten     Vorrichtung,    gestaltet sich  derart, dass in dem vorzugsweise ohne Wärme  isolierung ausgebildeten Gefäss A die Ver  mischung des Teeres mit Aldehyden und al  kalischen Kondensationsmitteln unter Bil  dung der     Phenolaldehydharze    bei hierfür ge  eigneten Temperaturen, z. B. solchen von  etwa 70   C, durchgeführt wird. Nach Voll-         endung    dieses Vorganges wird die heisse  Masse in das Oxydationsgefäss B übergeführt  und dort unter guter     Durchmischung,    ge  gebenenfalls unter Durchleiten von Luft, auf  die für das Abtreiben von Wasser und Leicht  ölen erforderliche Temperatur gebracht.

   Die  abgehenden Wasser- und     Leichtöldämpfe     gehen durch den rohrförmig     ausgebildeten     Oberteil     f    des Gefässes B in den Raum C und  von diesem in die Kondensationsschlange D.  Der Kühlraum C wird auf eine Temperatur,  bei welcher das mit dem Wasserdampf und  den Leichtölen abgehende Rohnaphthalin ab  geschieden wird, eingestellt, während die  Leichtöle selbst in die Kondensationsschlange  D gehen und erst dort kondensiert werden.  Die Strömungsgeschwindigkeit der den Raum  C passierenden Dämpfe wird dabei so ge  regelt, dass das gesamte     Rohnaphthalin    in  dem Raum C abgeschieden wird.

   Dieses kann  durch Leiten von Dampf durch die Schlange       g    verflüssigt und durch Leitung     k        abgezogen     oder durch     Leitung        k'    in das     Oxydatibns-          gefäss    B zurückgeführt werden. Die Rück  führung des Rohnaphthalins in den Oxyda  tionsraum wird zweckmässig erst dann vor  genommen, wenn das Wasser ganz oder weit  gehend verdampft ist, um ein erneutes Mit  reissen von Naphthalin durch abgehenden  Wasserdampf nach Möglichkeit zu vermei  den.  



  Nachdem das in der Masse vorhandene  Wasser und die Leichtöle abgetrieben sind,  wird die Temperatur in dem Oxydations  gefäss B auf die für die Durchführung des  Oxydationsvorganges geeignete Höhe, z. B.  160 bis<B>170',</B> gebracht und der     Verdickungs-          prozess    unter weiterer     Durchmischung    der  Masse und Durchleiten von Luft bis zur Er  reichung der gewünschten Konsistenz durch  geführt. Ein Entweichen der Mittel- und  Schweröle, .welche erfindungsgemäss in der  Masse zurückbleiben sollen, wird dabei durch       Rückflusskühler    f verhindert.  



  Durch die Zweiteilung der Apparatur in  ein Kondensationsgefäss und ein gegen  Wärmeverluste geschütztes Oxydations  gefäss wird die Leistungsfähigkeit der      Anlage erhöht und ausserdem noch der Vor  teil erzielt, dass die beim Entladen des Fer  tigproduktes aus dem     Oxydationsgefäss    in  diesem aufgespeicherte Wärme nicht ver  loren geht, sondern zum Aufheizen der aus  dem Kondensationsgefäss zugeführten neuen  Charge auf     Destillationstemperatur    Verwen  dung findet. Ein weiterer Vorzug besteht  darin, dass das nicht isolierte Kondensations  gefäss nach erfolgter Entladung in kürzester  Zeit auf die zur Aufnahme einer neuen  Charge geeignete     Anfangstemperatur,    z. B.

    20  ,     heruntergekühlt    werden     kann.    Die Ein  schaltung des Zwischenkühlraumes     C    zwi  schen     Oxydationsgefäss,        P    und     Kondensations-          schlange        I)    bietet den Vorteil einer glatten  Trennung von Rohnaphthalin und Leichtöl  und sicherer Vermeidung der durch An  wesenheit von Rohnaphthalin bedingten ge  fürchteten Rohrverstopfungen.  



  <I>Beispiel 1:</I>  In einem geschlossenen, nicht isolierten.  mit     Rückflusskühler        versehenen    Gefäss wer  den 7000 kg     phenolreicher,        vordestillierter          Gasanstaltsteer    mit einem Wassergehalt von  etwa 0,6     Gewichtsprozenten    und 1 % Leicht  ölen,     14,'2)%    Mittelölen (170 bis<B>230'</B> C),  10,3 %     Schwerölen    (230 bis 270   C), 23,7       Antracenölen    (270 bis<B>350'</B> C), mit 150 kg  konzentrierter -wässeriger,

   25%iger     Ammo-          niaklösung    und dann mit zirka 245 kg     Acet-          aldehyd    langsam versetzt. Hierauf wird die  Temperatur unter stetigem Umrühren inner  halb zirka 2     Stunden    auf etwa<B>70'</B> gesteigert  und die Masse alsdann während 7 - weiteren  Stunden auf dieser Temperatur belassen.  Hierauf wird die Masse in das Oxydations  gefäss (siehe Zeichnung unter B) übergelei  tet und in zirka 1 Stunde auf etwa 98   ge  bracht. Bei dieser Temperatur geht der  grösste Teil des Wassers mit etwas Leichtöl  über.

   Nach zirka     11/_-    Stunden, wenn die  zeiteinheitliche     Destillationsmenge    abnimmt,  wird die Masse innerhalb 2     Stunden    auf<B>160'</B>  gebracht, wobei die Temperatur der ab  gehenden Dämpfe graduell von 98 bis 126    ansteigt. Bei dieser Temperatur wird mit    dem     Lufteinblasen    begonnen und die Tem  peratur bis 160   gesteigert.

   Bei Erreichung  derselben wird der Oxydationsvorgang am       Rückflusskühler    während 10 bis 12 Stunden  weitergeführt, bis man ein zähes, hochvis  koses Produkt mit guter Klebe- und Binde  kraft erhält.     Seine    Viskosität beträgt zirka       7-13    Sek. bei<B>30'</B> (gemessen im     Teerkonsisto-          meter),    und es enthält zirka<B>37,3%</B> zwischen  170 bis<B>350'</B> siedende Öle<B>(8%</B> zwischen 170  bis     '2)30',   <B>10%</B> zwischen 230 bis<B>270'</B> C,  19,3 % zwischen 270 bis 350   C). Die Menge  der eingeblasenen Luft beträgt zirka 42     m'     pro Stunde.  



  <I>Beispiel 2:</I>  500 g eines dünnflüssigen     Vertikalkam-          merofenteeres,    enthaltend 5 % Leicht- und  Mittelöle, 12 % Schweröle, 4 bis 5 %     Phe-          nole    und     phenolartige    Stoffe und 5,9  Wasser (Viskosität bei 30  , gemessen im       Teerkonsistometer,    1,2 Sek.) werden in einem  geschlossenen, mit     Dephlegmator        versehenen     Gefäss unter Rühren allmählich mit 15 g       Acetaldehyd    und 7,5 g wässerigem Ammo  niak     (spez.    Gewicht 0,91) versetzt.

   Hierauf  wird die Masse zum Beispiel innerhalb einer  Stunde auf etwa<B>70'</B> erwärmt und etwa  7 Stunden lang auf dieser Temperatur ge  halten, worauf man einen gleichmässigen  Luftstrom, z. B. 3,5 Liter pro Stunde, in die  Masse     einleitet    und die Temperatur langsam,  z. B. innerhalb 4     Stunden    auf<B>110'</B> und in  nerhalb weiterer zirka 5     Stunden    auf<B>160'</B>  erhöht. Die abgehenden Dämpfe werden ge  kühlt und in einer Vorlage aufgefangen. Un  ter ständigem Rühren und weiterer Luftein  leitung wird nun die Masse etwa 10 Stunden  lang auf 160 bis 170   gehalten. Die hierbei  sich entwickelnden Dämpfe werden durch       Rückflusskühlung    kondensiert und in die Re  aktionsmasse zurückgeführt.

   Das erhaltene  Produkt ist zäh, schwer fliessend, stark faden  ziehend, gut klebend und bei einer     Schotter-          probe    rasch abbindend. Es ist frei von  Leichtölen und enthält etwa 34 % zwischen  170 bis<B>350</B>   siedender Öle. Seine Viskosität  (gemessen im     Teerkonsistometer)    beträgt bei      30   zirka 245 Sek. Als Destillat wurden er  halten: 5,1     %o    Wasser und 4,1 % Öl, berech  net auf den Ansatz. Das Öl hatte folgende  Eigenschaften:     spez.    Gewicht bei 20   0,933;       Brechungsindex    bei 20' 1,509.  



  Das Verfahren gestattet die Überführung  von Teer in Produkte von hoher Viskosität,  welche vorzügliche plastische Eigenschaften  und Bindeeigenschaften aufweisen und den  Vorzug besitzen, dass sie nicht vorzeitig     ver-          spröden.    Die erfindungsgemäss hergestellten  Produkte sind vermöge ihrer vorzüglichen  Eigenschaften besonders geeignet für Stra  ssenbau, Isoliertechnik usw.  



  Der erfindungsgemäss .erhaltene Teer ist  einerseits durch das Fehlen von Leichtölen  charakterisiert, das heisst solchen Ölen, die  bei der normalen     Destillationsanalyse    (z. B.  nach     Schläpfer)    bei einer Temperatur bis zu  <B>170'</B> sieden, anderseits durch einen hohen  Gehalt an Mittel- (170 bis 230   C),     Schwer-          (230    bis<B>'270'</B> C) und     Anthracenölen    (270  bis<B>350'</B> C), das heisst solchen Ölen, welche  zwischen 170 und<B>350'</B> C     überdestillieren.     Ihre Menge beträgt zum Beispiel 30 bis 40 % .

    Die Menge und der Anteil dieser Öle im fer  tigen Teer schwanken je nach der Art des  verwendeten Rohteers und der Behandlungs  art, indem selbstverständlich zum Beispiel  ein Teer, welcher arm an Mittelölen ist, eben  falls einen an solchen Ölen armen veredelten  Teer ergeben wird.     Die    Tatsache, dass die  vorliegenden Produkte trotz ihres hohen Ge  haltes an Ölen (z. B. 30 bis 40 %) die ge  wünschte hohe Viskosität zum Beispiel von       zirka    100 bis 300 Sekunden aufweisen, ist ein  durchaus neues, auffallendes Merkmal und  für das vorliegende Verfahren charakte  ristisch. Die hohe Viskosität bedingt ein  schnelles     Abbinden    des Teeres beim Strassen  bau, wodurch einrasches     Überleiten    des Ver  kehrs über denselben ermöglicht wird.

   Der  hohe Gehalt an höher siedenden Ölen ver  bürgt hohe Plastizität und verhindert die       Versprödung,    das heisst erhöht die Dauerhaf  tigkeit der Beläge.  



  Die erzeugten Produkte können mit Vor-    teil auch in sogenannten Kaltteer überge  führt und nach Art des Kaltteers verwendet  werden. Dies kann zum Beispiel derart ge  schehen, dass man den fertigen Produkten  leicht flüchtige     Lösungs-        bezw.    Verdün  nungsmittel,     wie    z. B. Benzol, niedersiedende  Vorlaufe aus der Teer- und Petroleumindu  strie und dergleichen, in passenden Mengen  einverleibt.  



  Dem fertigen, eingedickten Teer können  in bekannter Weise zur Verbesserung seiner  Eigenschaften in bezug auf die Verwendung  für Strassenbauzwecke noch sogenannte Fül  ler - das sind zementfein gemahlene Mine  ralstoffe oder Kohle - hinzugegeben wer  den, wodurch die     Abbindekraft    und Mörtel  wirkung der damit hergestellten Strassen  beläge noch wesentlich erhöht werden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH I: Verfahren zur Herstellung eines viskosen, bindefähigen Teerproduktes mit geringer Neigung .zum Verspröden, durch Vermischen von Teer mit Aldehyden und alkalischen Kondensationsmitteln, zwecks Bildung von als Verdickungsmittel wirkenden Phenol Aldehyd-Kondensationsprodukten und oxy dierende Behandlung des erhaltenen Misch produktes mit sauerstoffhaltigen Gasen, bei höheren Temperaturen, dadurch gekennzeich net, dass die Behandlung unter Durch mischung des Materials durchgeführt wird, und die bei der Erwärmung aus dem Teer entweichenden leichteren Öle durch Abdestil- lieren entfernt,
    die entweichenden Mittel und Schweröle dagegen mindestens teilweise in die Reaktionsmasse zurückgeführt wer den. UNTERANSPRüCHE: 1. Verfahren nach Patentanspruch I, da durch gekennzeichnet, dass die oxydie rende Behandlung - während dem Ab destillieren der Leichtöle begonnen und dann bei höheren Temperaturen unter mindestens teilweiser Zurückführung der Mittel- und Schweröle durchgeführt wird. ?. Verfahren nach Patentanspruch I, da durch gekennzeichnet, dass die oxydie rende Behandlung nach dem Abdestillie- ren der Leichtöle durchgeführt wird. 3.
    Verfahren nach Patentanspruch I, da durch gekennzeichnet, dass die Mittel und Schweröle nach der oxydierenden ' Behandlung in die Reaktionsmasse zu rückgeführt werden. 4. Verfahren nach Patentanspruch I, da durch gekennzeichnet, dass die Leichtöle bei Dampftemperaturen von 100 bis 140' abdestilliert werden. 5. Verfahren nach Patentanspruch I und Unteranspruch 4, dadurch gekennzeich net, dass die oxydierende Behandlung bei Temperaturen von 150 bis 210' C durch geführt wird.
    6. Verfahren nach Patentanspruch I und Unteransprüchen 4 und 5, .dadurch ge kennzeichnet, dass die Mittel- und Schwer öle -mittels eines Rückflusskühlers in die \ Reaktionsmasse zurückgeführt werden. 7. Verfahren nach Patentanspruch I und Unteransprüchen 4 bis 6, dadurch ge kennzeichnet, dass man durch Vordestilla- tion mindestens teilweise von Wasser be freiten Teer verwendet. S.
    Verfahren nach Patentanspruch I und Unteransprüchen 4 bis 7, dadurch ge kennzeichnet, dass das zusammen mit den Leichtölen abgehende Naphthalin in einem dem Kondensationsgefäss für die Leichtöle vorgeschalteten Raum zur Ab scheidung gebracht und dann in die Re aktionsmasse zurückgeführt wird. 9.
    Verfahren nach Patentanspruch I und Unteransprüchen 4 bis 6, dadurch ge kennzeichnet, dass Teer unter Zusatz von Aldehyden und alkalischen Kondensa tionsmitteln einer kondensierenden Be handlung bei 100 nicht übersteigenden Temperaturen unterworfen und das er haltene Mischprodukt unter Abdestillie- ren der Leichtöle auf Oxydationstempe raturen von 150 bis 210' gebracht und unter Bewegung und Durchleiten oxydie render Gase bis zur Erreichung einer ge- wünschten Konsistenz auf dieser Tem peratur gehalten wird, wobei die Mittel und Schweröle mindestens teilweise in die Masse zurückgeführt werden. 10.
    Verfahren nach Patentanspruch I und Unteransprüchen 4 bis 6 und 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Kondensations vorgang in einem beheizbaren Gefäss durchgeführt, die heisse Masse alsdann in ein besonderes Oxydationsgefäss über geführt und in diesem unter Bewegung des Materials von den Leichtölen befreit und der Oxydation unter Durchleitung oxydierender Gase und mindestens teil weiser Zurückführung der Mittel- und Schweröle unterworfen wird. 11. Verfahren nach Patentanspruch I und Unteransprüchen 4 bis 6, 9 und 10, da durch gekennzeichnet, dass das Konden sationsgefäss nicht isoliert, das Oxyda tionsgefäss dagegen isoliert ist.
    PATENTANSPRUCH II: Vorrichtung zur Durchführung des Ver fahrens nach Patentanspruch I, gekennzeich net durch ein Gefäss für die Oxydation des Teeres und ein diesem Oxydationsgefäss vor geschaltetes Gefäss für die Bildung der Phe nol- Aldehydkondensationsprodukte. UNTERANSPRü CHE 12.
    Vorrichtung nach Patentanspruch II, da durch gekennzeichnet, dass das Oxyda tionsgefäss in einen Innenraum und einen denselben umgebenden Aussenraum un terteilt und mit einer Fördervorrichtung versehen ist, durch welche die Teermasse von unten nach oben durch den Innen raum bewegt wird und nach Verlassen des Oberteils des Innenraumes in dem Aussenraum den aufsteigenden Oxyda tionsgasen entgegenströmt. 1.3.
    Vorrichtung nach Patentanspruch II, da durch gekennzeichnet, dass das Oxyda tionsgefäss mit einem Rückflusskühler versehen ist, sowie dass hinter dem Rück flusskühler ein Kühler für die Konden sation der Leichtöle vorhanden ist. 14. Vorrichtung nach Patentanspruch II und Unteranspruch 13, dadurch gekennzeich net, dass zwischen dem Rückflusskühler und dem Kühler für Leichtöle ein mit Kühl- und Heizvorrichtungen ausgestat teter Raum für die" Abseheidung von Rohnaphthalin vorgesehen ist. 15.
    Vorrichtung nach Patentanspruch II und Unteransprüchen 13 und 14, dadurch ge- kennzeichnet, dass der Abscheidungsraum für Rohnaphthalin kofferförmig ausge bildet ist. 16. Vorrichtung nach Patentanspruch II und Unteranspruch 12, dadurch gekennzeich net, dass der Innen- und Aussenraum zy lindrische Form haben.
CH183942D 1934-10-16 1934-10-16 Verfahren zur Herstellung eines viskosen Teerproduktes. CH183942A (de)

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CH183942D CH183942A (de) 1934-10-16 1934-10-16 Verfahren zur Herstellung eines viskosen Teerproduktes.

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE889670C (de) * 1951-01-26 1953-09-14 Chemieprodukte G M B H Verfahren zur Veredelung bituminoeser Stoffe
WO1993016148A1 (en) * 1992-02-07 1993-08-19 Reilly Industries, Inc. Process for increasing pitch yield from coal tar

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WO1993016148A1 (en) * 1992-02-07 1993-08-19 Reilly Industries, Inc. Process for increasing pitch yield from coal tar

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