Einrichtung für elektromedizinische Ein- und Nehrzellenbäder. Das in der Elektromedizin viel verwen dete Original-Vierzellenbad nach Dr. Schnee darf in seiner technischen Einrichtung und therapeutischen Wirksamkeit, mindestens in. fachärztlichen Kreisen, als hinreichend be kannt vorausgesetzt werden. Die einzelnen Zellen (zwei Arm- und zwei Fusswannen) bestehen aus isolierendem, meist kerami schem Material. Der Strom wird dem Was ser jeder Wanne durch je ein Paar an die Stromquelle angeschlossene Stabelelektroden zugeführt, die an den Längsseiten der Wan nen in Taschen stecken.
Vom Wasser der Zellen geht der Strom auf die Extremitäten und von denselben auf den Körper über. Diese bekannte Einrichtung hat nun vor allem den Nachteil, dass bettlägerige Patien ten nicht damit behandelt werden können, ohne das Bett zu verlassen. Auch kann eine solche Behandlung nur im Krankenhaus oder beim Arzt stattfinden, da nicht jeder Kranke in der Lage ist, sich ein derart kostpieliges Vierzellenbad zu leisten.
Weiter ergibt sich aus der besonderen Ausbildung der Badewannen der Nachteil, dass die in die betreffende Wanne eintauchende Extremi tät, da jede Wanne nur je zwei oberfläch lich engbegrenzte Stabelektroden enthält, nur von zwei Seiten Strom erhält, anstatt gleichermassen von allen Seiten, was elektro medizinisch doch eminent wichtig ist.
Die genannten Nachteile werden nun bei der Einrichtung, gemäss der Erfindung, da durch beseitigt, dass zum Beispiel das Vier zellenbad vier voneinander unabhängige, an die Stromzuleitungen angeschlossene, metal lische Badegefässe aufweist. Jedem derselben wird ein wasserdicht gefertigter Isolier- kasten beigegeben, der ebenso, wie das dazu gehörige Metallgefäss, so ausgebildet ist, dass er vom Patienten ausser Bett sitzend, oder wenn. bettlägerig, liegend gebraucht werden kann.
Beide Fusszellen ruhen diesfalls auf ein und derselben, zweckmässig nieder be- rahmten und leicht transportablen Unter lagsplatte auf, welche den beiden Fusszellen., namentlich im Bett, den erforderlichen Halt sichert. In jenen Behandlungsfällen indessen, wo zum Beispiel nur ein Fuss oder zwei gleich gepolte Füsse mit einzuschalten wären, könnte an Stelle der beiden Fusszellen sehr wohl nur eine treten.
Im ersteren Falle, bei Behandlung im Bett, wäre der einen der bei den Fusszellen eine separate und entspre chend schmäler berahmte Unterlagsplatte beizugeben, im letzteren Falle aber, käme eine etwas breiter gebaute Fusszelle in Be tracht, bestimmt zur Aufnahme der beiden gleich gepolten Füsse. Auch diese verbrei terte Fusszelle wäre mit einer separaten und entsprechend breiter berahmten Unterlags- platte zu versehen, um auch im Bett einen genügenden Halt zu bekommen.
Das so eingerichtete Vierzellenbad, mit oder ohne den soeben erwähnten Variationen im Bau der Fusszellen, als Beigabe, ermög licht es, die Inbetriebsetzung, entweder des elektrischen Vier-, Drei-, Zwei- oder Ein zellenbades, sei es im Bett, oder ausser Bett, jederzeit rationell und rasch durchzuführen. Im Falle des Einzellenbades können zum Beispiel eine oder mehrere, gut biegsame Metallscheiben (mit .Stoff überzogen und zur Erhöhung ihrer Leitungsfähigkeit gut befeuchtet) als Gegenelektroden angeordnet sein.
Jede Badezelle kann überdies so ausge bildet sein, dass das aus den Metallgefässen etwa infolge der Bewegungen des Patienten überlaufende Wasser, geschehe es im oder ausser Bett, in die Isolierkästen läuft. Jedem derselben kann überdies ein zweckdienlich geformter, abnehmbarer Deckel beigegeben sein, um das Bettzeug auch von oben her vor allfälliger Benetzung zu schützen. Bei Behandlug ausser Bett ist der Gebrauc$ der Isolierkästendeckel nicht absolut erfor derlich, doch dienen letztere gleichzeitig auch zur Warmhaltung des Badewassers.
Alle Fusszellenisolierkästen können am obern Rande in den Ecken überdies mit dreieckigen Deckblättern versehen sein.. Sie sollen das aus den Metallgefässen etwa über= laufende Wasser auch in den Ecken der Isolierkästen zurückhalten. Da zweckmässig ferner der Boden und die Wandungen eines jeden Metallgefässes elek trisch gut leitend sind, erhält die in das Wasser eingetauchte Extremität von allen Seiten Strom zugeführt, was elektromedizi nisch eminent wichtig i'st.
Ausführungsbeispiele, sowie Anwen- dungsanordnungen. des Erfindungsgegenstan des sind in der Zeichnung dargestellt, und zwar zeigt: Fix. 1 eine Handzelle in perspektivischer Ansicht; Fig. _, 2 zeigt den Deckel derselben in Draufsicht, Fig. :3 einen Schnitt desselben; Fig. 4 zeigt ein Fusszellenpaar im Quer- schnitt, Fig. 5 einen Längsschnitt, Fig. 6 eine Draufsicht desselben;
Fig. 7 zeigt den Deckel hierzu in Drauf sieht, und Fig. 8 im Schnitt; Fig. 9 zeigt ein Doppelfusszellenbad in Draufsicht; Fig. 10 zeigt die Anwendung der Ein richtung bei liegender, und Fig. 11 bei sitzender Stellung des Patien ten; Fig. 12 zeigt eine andere Ausführungs form der Handzelle, und zwar in Gestalt einer Armzelle in senkrechtem Schnitt nach Linie XII-XII in Fig.13; Fig. 13 zeigt eine Draufsicht derselben ohne, und Fig. 14 mit Deckel.
Die in Fig.1 dargestellte Zelle für das Handbad weist einen würfelförmigen, oben offenen Isolierkasten 1 aus Holz (es könnte, aber auch ein anderes Isoliermaterial zur Verwendung kommen) auf, in welchen ein metallenes, zylindrisch geformtes Badegefäss 2 eingesetzt ist, das einen Leitungsanschluss 3 hat. Das Metallgefäss hat einen breiten obern Rand 2e,, so dass es sich im Isolier kasten 1 nicht verschieben oder umkippen kann.
Derselbe Rand 2e, steht gegenüber dem obern. Rande des Isolierkastens 1 genügend zurück, um das allfällige Überlaufwasser des Metallzylinders durch den Isolierkasten 1 restlos auffangen zu können. Am obern Rand hat der Isolierkasten 1 in den vier Ecken dreieckige Einsatzplättchen la. Der Deckel 4 hat einen Ausschnitt 4a für den Unterarm und an der Unterseite Leisten 4b, mit welchen er zwischen den Einsatzplätt chen la unverschiebbar gehalten ist, so dass er im Gebrauch nicht herunterrutschen kann.
Falls dem zylindrisch geformten Metall gefäss ein würfelförmig geformtes vorge zogen werden sollte, so wären die Ecken der Isolierkästen für die Handzellen mit Füh rungsleisten zu versehen, wie es bei den nachfolgend beschriebenen Fusszellen der Fall ist.
Jede Fusszelle hat einen Isolierkasten 5 aus Holz (es könnte aber auch ein anderes Isoliermaterial zur Verwendung kommen) von rechteckiger Grundrissform, in welchem ein metallenes Badegefäss 6 von ähnlicher rechteckiger Grundrissform eingesetzt ist, das einen Leitungsanschluss 7 an der einen Stirnwand hat. Der obere Rand des Metall gefässes ist ringsum zu einem runden Wulst 6a umgebogen, da sonst der Metallrand beim Baden in Liegestellung in die Wade ein schneiden würde.
In den Ecken des Isolier kastens 5, sind Führungsleisten 5b befestigt, zwischen welchen das Metallgefäss 6 gehal ten ist, so dass es sich einerseits nicht ver schieben, und anderseits sein allfälliges Überlaufwasser an seinen Isolierkasten in den Zwischenräumen unbehindert abgeben kann. Am obern Rand hat jeder Isolier- kasten in den Ecken dreieckige Einsatz plättchen 5a.
Der Deckel 8 (Fig. 7 und 8) zum Isolierkasten 5 hat, wie dieser, die gleiche rechteckige Grundrissform und an der einen Schmalseite einen längeren, zum Durchlass der Beine vorgesehenen Ausschnitt 8a, sowie an der Unterseite Leisten 8b, mit welchen er zwischen den Plättchen 5a unver- schiebbar gehalten ist. Beide Fusszellen sind mit ihren Längsseiten nebeneinander auf eine gemeinsame Unterlagsplatte 9 aufge setzt, die zwecks bequemerer Handhabung Handgriffe 10 hat. Ebenso hat auch jeder Isolierkasten an den Schmalseiten Hand griffe 11.
Fig. 9 zeigt ein Doppelfusszellenbad, be stehend aus einem Metallgefäss 6, 'dessen Breite so bemessen ist, dass beide Füsse gleichzeitig darin Platz finden und deshalb Strom gleicher Polarität erhalten. Dement sprechend verbreitert ist auch der dazuge hörende Isolierkasten 5, der im übrigen nach gleichen Prinzipien erbaut ist, wie die soeben beschriebenen Isolierkästen 5 der Einfuss zellenbäder. Entsprechend verbreitert ist natürlich auch der Rahmen der Unterlags- platte 9.
Der Deckel 12 hat einen schmalen Teil 12s, zu dessen beiden Seiten Öffnungen für die Beine frei bleiben, und an der Unter seite Leisten 12b zum Festhalten zwischen den Eckeinsätzen 5a.
Wenn bei der Bettbehandlung nur ein Fuss bezw. nur ein Einfusszellenbad mit ein zuschalten ist, so kommt die Unterlagsplatte 9 mit entsprechend verschmälertem Rahmen zur Anwendung.
Fig. 10 zeigt die Verwendung der Ein richtung für liegende Stellung, also - bei bettlägerigen Patienten. Hier sind zu bei den Seiten des Patienten die Handzellen 17 auf das Bett aufgesetzt, so dass der Patient die Hände bequem eintauchen kann, indem er die Handgelenke auf den Rand der Iso- lierkästen aufstützt. Die beiden Fusszellen F sind mit ihrer gemeinsamen Unterlags- platte 9 am Fussende des Bettes auf die Matratze aufgelegt, und der Patient kann seine Füsse mit leicht angezogenen Knien in bequemer Lage eintauchen.
Die auf diese Weise eingenommene Haltung der Glieder wirkt auch bei langer Baddauer nicht er müdend. Die Metallgefässe sind mittels ihrer Anschlussklemmen und der üblichen Lei tungsschnüre an einen elektrischen Apparat A vorschriftsgemäss anzuschliessen, sei es zur Galvanisation, Faradisation, oder zur Behandlung mit Wechselstrom, pulsierendem Gleichstrom etc. Ein Durchnässen der Bett wäsche kann selbst bei unvorsichtigen Be wegungen des Patienten, wie vorerwähnt, nicht eintreten,
da das Fusszellenbad sehr stabil liegt und etwa überlaufendes Wasser in die Isolierkästen 5 läuft. Auch die vor auf beschriebene Ausbildung der Handzellen sichert denselben eine genügende Stand fläche, was besonders beim Aufstellen. auf einem Bett wichtig ist. Auch bei den Hand zellen fliesst das etwa überlaufende Wasser in die Isolierkästen 1, welche etwas höher ge baut sind als die eingesetzten Melallgefässe 2. Sowohl die Metallgefässe der Handzellen, als die der Fusszellen sind so klein gehalten, dass! sie nur das unbedingt erforderliche Minimum von warmem Badewasser enthal ten, was wohl jede gewöhnliche Feuerung des Herdes billig und rasch beschaffen kann.
Die Metallgefässe der Handzellen sind je weils vor Gebrauch mit einem den Boden und die Wandung bedeckenden, die Metall gefässe der Fusszellen mit einem lediglich den Boden bedeckenden Tuchbelag zu versehen.
Ausser Gebrauch nimmt die gesamte Badeapparatur nur wenig Raum ein, insbe sondere dann, wenn auf das Ineinander schachteln der Metall- und Isoliergefässe un ter sich Bedacht genommen werden soll. Natürlich sind die Isolierkästen in den Fig. 1, 4 und 9 nicht nur elektrisch isolie rend, sondern auch wasserdicht ausgeführt.
Jede Badezelle ist überdies, wie vorerwähnt, so ausgebildet, dass sie entweder einzeln oder zu zweit, dritt oder viert vom Patienten im oder ausser Bett gebraucht werden kann, sei es zum Beispiel zur Behandlung einer Bron chitis, Lungen- oder Brustfellentzündung, des erkrankten Herzens, Magens oder der Leber, Milz, Nieren, Blase, Gedärme, der fiwktionellen Störungen der Organe mit' innerer Absonderung (Hormondrüsen), rheu matischer Leiden,
Lumbago etc. Derselben Apparatur wäre auch noch im Dienste der Gesundheitspflege überhaupt und der Elek- trokosmetik zu gedenken (vide Literatur über das elektrische Vierzellenbad).
Während der Ausführung der elektro- medizinischen Applikation kann der bett- lägerige Patient also sehr wohl liegend und völlig zugedeckt in seinem Bette verbleiben. Diesfalls ist die Bedeckung der Badezellen mit den vorgesehenen Deckeln, wie vorauf er wähnt, unerlässlich.
Fig. 11 zeigt die Behandlung eines sitzen den Patienten mit dem Vierzellenbad. Hier sitzt der Patient auf einem Stuhl oder Sessel und zu beiden Seiten des Stuhls stehen die Handzellen H ebenfalls auf gewöhnlichen Stühlen oder Hockern 10. Die Fusszellen bäder F .sind mit ihrer gemeinsamen Unter lagsplatte 9 auf dem Fussboden, unmittelbar vor dem Patienten, aufgesetzt.
Eine weitere Ausführungsform der Hand zelle ist in Fig. 12 bis 14 in Gestalt einer Armzelle dargestellt. Bei dieser ist das Me tallgefäss 2 nicht nur zur Aufnahme der Hand, sondern auch des ganzen Unter-, so wie eines Teils des Oberarmes eingerichtet.
Dasselbe besteht deshalb aus einem geraden Teil 2o von rechteckiger Grundrissfläche, welcher in einen etwas breiteren, der Haltung des Oberarmes -des Patienten angepassten, deshalb schräg daran angesetzten Teil 20, von ebenfalls rechteckiger Grundrissform, übergeht, so dass der Arm bis über den Ell bogen hinaus darin Platz findet.
Die An schlussklemme 3, Fig. 7.3, ist an der Stirn wand des Teilstückes 2P befestigt. Die Grundfläche des das Metallgefäss aufnehmen .den, wasserdicht gefertigten Isolierkastens 1 setzt sich dementsprechend aus einem recht eckigen Teil 1P und einem an diesen an schliessenden, annähernd quadratischen Teil 10 zusammen.
Das 1' etallgefäss 2 ist in die sem Isolierkasten mittels Führungsleisten 21 und Eckleisten 2e so gehalten, dass es sich einerseits darin nicht verschieben, und ander seits sein allfälliges Überlaufwasser an sei nen Isolierkasten unbehindert abgeben kann. Der Deckel 4 hat gleiche Grundrissform wie der Isolierkasten und im breiteren Teil einen Ausschnitt 4a für den Oberarm. Zum Si chern des Deckels gegen Verschiebung hat derselbe an der Unterseite drei Querleisten 4b.
Der anatomischen Form des Armes ent sprechend sind die Seitenwände des Metall- gefässes und Isolierkastens am Oberarmen.de etwas höher gehalten - als an dem andern Ende, wo die Finger der Hand liegen. Die besagten Seitenwände könnten aber auch sehr wohl von rechteckiger Flächenform sein.
Ebenso wie das Handzellenbad, Fig. 1, eignet sich das Armzellenbad, Fig. 12 bis 14 zur Behandlung .des Patienten im oder ausser Bett. Der Isolierkasten 1 trägt, zwecks beque merer Handhabung, ebenfalls Handgriffe 11.