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Vorrichtung zum Applizieren von Flüssigkeiten Die Erfindung betrifft
eine Vorrichtung zum Applizieren von vorzugsweise heilenden und/oder pflegenden
Flüssigkeiten, insbesondere Badezusätzen, Heilkräuterextrakten od.dgl.
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Das Applizieren von Flüssigkeiten mit oder ohne Zusätze ist bei der
Heilbehandlung schon lange bekannt. Dabei sind im wesentlichen entweder Bäder oder
Dunstumschläge oder aber Wickel bekannt. Alle drei Anwendungsformen sind jedoch
teils aufwendig, was die Flüssigkeits- und Extraktmenge betrifft, teils für den
Patienten unangenehm.
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Bei einer Schulterverspannung oder bei Hexenschuß wird derzeit ein
Vollbad mit ca. 100 Liter heißem Wasser und entsprechend großer Menge an Heilkräuterextrakten
benötigt.
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Bei Blasenschmerzen oder Hämorrhoiden wird ein Sitzbad mit ca. 50
Litern heißem Wasser und entsprechender Menge an Heilkräuterextrakten eingesetzt.
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Bei Kniegelenkschmerzen oder Krampfadern wird ein Eimer-oder Kübelbad
mit immerhin ca. 10 Liter Wasser und
entsprechender Menge an Heilkräuterextrakt
eingesetzt.
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Die Verwendung von Heilkräuter-Dunstwickeln wird von vielen Patienten
abgelehnt oder nicht vertragen, weil es zu Beklemmungen und Druckbeschwerden, Platz
angst und Einengung kommt. Darüber hinaus ist die Durchführung nicht nur für den
Patienten 7 sondern auch für den Anwender umständlich. Auch ist ein entsprechend
hoher Aufwand an Wäsche erforderlich.
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Der Umschlag schließlich ist bezüglich seiner Wirksamkeit relativ
gering und die Handhabung ist unrentabel und außerdem ist auch dabei ein hoher Wäscheaufwand
notwendig.
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Es besteht deshalb die Aufgabe> eine Vorrichtung der eingangs erwähnten
Art zu schaffen, die einfach zu handhaben, für den Patienten bequem ist und bei
intensiver Behandlung der jeweils betroffenen Körperstelle dennoch sparsam bezüglich
der Dosierung von Heilkräuterextrakten u.dgl. ist. Darüber hinaus soll eine beliebige
Verweildauer in bequemer Haltung möglich sein, so daß insbesondere bettlägerige,
herzkranke oder sonst geschwächte Patienten, die ggfs. ein Vollbad gar nicht nehmen
dürfen, dennoch mit einem Heilkräuterextrakt behandelt werden können.
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Die Lösung dieser Aufgabe besteht im wesentlichen darin, daß die erfindungsgemäße
Vorrichtung als saugfähiges Kissen, Polster od.dgl. ausgebildet ist, welches eine
f;lüssigkeitsdichte Umhüllung, Ummantelung od.dgl. aufweist, die an wenigstens einer
Seite offen ist Dadurch ist es möglich, dieses saugfähige Kissen od.dgl. mit einer
ein Heilmittel enthaltenden Flüssigkeit zu tränken und dann die jeweils betroffene
Körperpartie eines Patienten auf die offene Stelle dieses Kissens zu legen oder
zu drücken.Dadurch kommt diese Körperstelle mit der Flüssigkeit in vergleichbar
intensiven Kontakt wie bei einem Bad. Dennoch kann diese Art der Applikation beispielsweise
im Liegen oder
auch im Sitzen erfolgen. Dabei wird sehr wenig Flüssigkeit
benötigt und diese wird sehr gezielt eingesetzt.
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Vorteilhaft ist dabei, daß der jeweilige Körperteil gleichzeitig gepolstert
und weich gelagert wird. Die Ummantelung verhindert ein vorzeitiges Entweichen oder
Auslaufen der Flüssigkeit und wirkt auch einer vorzeitigen Verdunstung entgegen.
Je nach Größe des Kissens bzw. Gewicht der aufzulegenden Käperpartie können z.B.
ein halber Liter bis 1 1/2 Liter Wasser mit Badezusätzen od.dgl. genügen Die wasserdichte
Umhüllung wirkt dabei praktisch wie ein dünnes elastisches Badewännchen, während
das Kissen die Flüssigkeit konstant in Berührung mit dem Benutzer hält.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann also beispielsweise ins Bett
gelegt werden, ohne daß dieses durch die Flüssigkeit naß wird. Trotzdem badet der
Patient mit der jeweils zu behandelnden Stelle in der jeweiligen Heilflüssigkeit.
Das Umfeld bleibt jedoch trocken und nasse Tücher und Wickel usw. fallen nicht an.
Auc#ummiunterlagen zum Schutz des Bettes sind überflüssig.
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Auch warme oder kalte Umschläge nur mit Wasser können auf diese Weise
entsprechend ersetzt werden.
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Die feuchtigkeitsdichte Umhüllung kann aus temperaturbeständigem,
biegsamem, vorzugsweise tiefgezogenem Kunststoff in Folienform od.dgl. oder aus
Metallfolie od.dgl. bestehen. Eine preiswerte Herstellung ergibt sich dabei, wenn
die Kissenumhüllung eine Grundplatte für die geschlossene Flachseite des Kissens
aufweist, auf welche die Umhüllungen der Schmalseiten des Kissens aufgeschweißt,
geklebt, genäht od.dgl. sind.
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Eine andere Möglichkeit besteht darin, daß die Umhüllung des Kissens
diesem unmittelbauch durch Tauchen in eine aushärtende Masse, Aufspritzen oder Aufgießen
angeformt ist. Ferner könnte
ein Kunststoffschaumkissen vorgesehen
sein, welches bis auf eine Seite geschlossenporig ausgebildet ist.
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Zwischen dem Kissen und seiner Umhüllung oder in seinem Inneren könnten
Stannioleinlagen od.dgl. und/oder eine Stanniolumhüllung vorgesehen sein, um die
Wärme der Behandlungsflüssigkeit länger aufrecht zu erhalten. Dabei könnte in der
Vorrichtung ein zusätzlicher Warmwasserspeicher und/oder eine elektrische Heizvorrichtung
eingebettet ~sein.
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Besonders zweckmäßig ist es, wenn das Kissen und/oder seine Umhüllung
aus einem waschmaschinenfesten Werkstoff besteht. Dadurch wird die Pflege der gesamten
Vorrichtung erheblich vereinfacht, weil die Bestandteile gemeinsam oder auseinandergenommen
leicht gewaschen werden können.
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Es sei noch erwähnt, daß die Umhüllung des Kissens auch die offene
Seite des Kissens zumindest randseitig übergreifen kann. Dadurch wird nicht nur
das Kissen besser gehalten und eine definierte Öffnung für die Applikation an bestimmten
Körperteilen des Patienten geschaffen, sondern es ergibt sich eine größere Sicherheit
gegen ein Austreten von Flüssigkeit bei Belastung des Kissens durch eine daraufliegende
Person.
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Vor allem-bei Kombination der vorstehend erwähnten sowie der in weiteren
Ansprüchen enthaltenen Merkmale und Maßnahmen ergibt sicieine Vorrichtung mit der
verschiedene Beschwerden gezielter, also nur an den betroffenen Körperteilen behandelt
werden können.Dazu ist dann nur bis zu 1 1/2 Liter oder 2 Liter heißes Wasser mit
entsprechend geringer Menge an Heilextrakten notwendig. Eine beliebige Verweildauer
ist möglich, weil nicht für einen weiteren Patienten eine Badewanne freigemacht
werden muß. Die Behandlung wird somit intensiver, so daß die Aussicht auf einen
Heilerfolg größer ist. Für den Patienten ergibt sich dabei eine sehr bequeme und
wohltuende Applikation, die ganz
individuell auf seine jeweilige
Situation und sein jeweiliges Leiden angepasst werden kann. Dies gilt in erhöhtem
Maße für bettlägrige, herzkranke oder geschwächte Patienten, die gar nicht baden
drüften oder nicht baden könnten. Auch solche Patienten können mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ein ~kleines Bad" in ihrem Krankenbett durchführen.Auch wird ein erschwertes
Liegen oder Sitzen in entsprechenden Voll-, Sitz-oder Kübelbädern verhindert und
der Benutzer fühlt sich auch räumlich ungebundener.
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Neben der Einsparung an Heilextrakten wird auch der Heißwasserverbrauch
erheblich gesenkt, so daß auch Energiekosten gespart werden.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist dabei so platzsparend, daß sie
sogar auf längeren Reisen, beispielsweise in den Urlaub mitgeführt werden kann,
wobei eine Aufbewahrung auf kleinstem Raum möglich ist. Sollen größere Partien des
Körpers, beispielsweise der ganze Rücken, behandelt werden, können mehrere erfindungsgemäße
Vorrichtungen ohne weiteres nebeneinandergelegt und benutzt werden.
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Nachstehend ist die Erfindung mit ihren ihr als wesentlich zugehörenden
Einzelheiten anhand der Zeichnung noch näher beschrieben.
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Es zeigt in z.T. schematisierter Darstellung: Fig. 1 eine schaubildliche
Ansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung und Fig. 2 verschiedene Anwendungsfälle
der erfindungsgebis 8 mäßen Vorrichtung.
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Eine im ganzen mit 1 bezeichnete Vorrichtung dient dazu, Flüssigkeiten
insbesondere mit heilenden Zusätzen an erkrankten Körperpartien zu applizieren.
Sie weist dazu ein saugfähiges Kissen 2 oder ein ähnliches saugfähiges Polster auf,
welches eine flüssigkeitsdichte Umhüllung 3 und 4 oder Ummantelung hat, die an einer
Seite offen ist. In Fig. 1 erkennt man> daß das Kissen 2 eine flache, etwa rechteckige
Form hat und seine Umhüllung 3 an der in der chnung oberen Flachseite teilweise
offen ist. Dabei übergreift die Umhüllung 3 auch die offene Seite des Kissens 2
zumindest randseit, An der offenen Seite des Kissens 2 kann wenigstens ein Einzelsteg
5 - im Ausführungsbeispiels sind es zwei solche Stege 5 - der Umhüllung 3 den offenen
Bereich 6 übergreifen.
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Dadurch wird die Halterung des Kissens 2 innerhalb der Umhüllung 3
verbessert. Ferner wird sichergestellt, daß auch bei einem Druck auf das Kissen
2 die darin gespeicherte Flüssigkeit nicht über den Rand der Umhüllung 3 austreten
kann, weil dieser nach innen gerichtet ist und aufsteigende Flüssigkeit immer wieder
der Kissenmitte oder dem Kisseninneren zuführt Auch kann das Kissen 2 selbst nicht
teilweise aus der Öffitug 6 herausgedrückt werden.
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Das Kissen 2 besteht dabei zweckmäßigerweise aus Schaumstoff od.dgl.
saugfähigem Werkstoff, der waschfest, vorzugsweise waschmashinenfest sein kanne
um die Reinigung zu erleichtern.
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Dabei kann das Kissen 2 aufgrund seiner Elastizität aus der Öffnung
6 herausgenommen werden.
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Die Umhüllung 3 und 4 kann aus temperaturbeständigem Kunststoff in
Folienform bestehen. Dabei ist in diesem Falle eine Grundplatte 4 für die geschlossene
Flachseite des Kissens 2 vorgesehen, auf welche die Umhüllungen 3 der Schmalseiten
des Kissens 2 aufgeschweißt oder aufgeklebt sind. Es sind jedoch auch andere Möglichkeiten
gegeben, um die Vorrichtung mit einer wasserdichten Umhüllung zu versehen. Beispielsweise
könnte
ein festes Gehäuse mit einer Öffnung vorgesehen sein, durch welche ein schwammartiges
Kissen 2 einsteckbar ist.
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Auch könnte die Umhüllung des Kissens unmittelbar durch Tauchen in
eine aushärtende Masse oder durch Aufspritzen angeformt sein. Ferner könnte ein
Kunststoffschaumkissen vorgesehen sein, welches an den zu ummantelnden Flächen geschlossenporig
und an der Oberseite offenporig ausgebildet ist.
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Es sei noch erwähnt, daß an der Umhüllung 3 und/oder 4 Schlaufen und/oder
Gurte zur Fixierung des Kissens 2 mit seiner Umhüllung an einem zu behandelnden
Körperteil vorgesehen sein könnten, wobei diese Gurte zweckmäßigerweise in Verlängerung
der längeren Ausdehnung des Kissens 2 verlaufen können.
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In Fig. 2 erkennt man, daß zur Behandlung eines Unterarmleidens einfach
der Arm auf den offenen Bereich 6 einer erfindungsgemäßen Vorrichtung aufgelegt
werden kann, nachdem das Kissen 2 mit einer entsprechenden Flüssigkeit ggfs. mit
heilenden Zusätzen getränkt worden ist.
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Fig. 3 zeigt die Behandlung einer Schulter- oder Rückenpartie, wobei
das Kissen z.B. im Bett und der Patient wiederum auf dem Kissen liegen kann.
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Fig. 4 zeigt die Behandlung eines Blasenleidens, wobei sich der Patient
auf den offenen Bereich der Vorrichtung setzen kann.
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Fig. 5 zeigt die Behandlung von Kniegelenkschmerzen oder Krampfadern,
wobei das Bein auf die Vorrichtung 1 aufgelegt wird.
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In Fig. 6 ist eine Anwendung angedeutet, bei der das Kissen
im
Bett und der Patient mit dem Bauch auf der offenen Seite liegen kann.
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Fig 7 zeigt eine Behandlung beispielsweise des Nierenbereiches, wobei
wiederum das Kissen aufliegen kann und der Patient sich mit der betroffenen Körperstelle
auf den offenen Bereich 6 der Vorrichtung 1 legt.
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Die Figuren 3, 6 und 7sind also Darstellungen, die gewissermaßen von
der Bettoberfläche aus betrachtet werden.
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Fig. 8 zeigt schließlich die Behandlung eines Fußes mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung.
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Aus all diesen Beispielen wird deutlich, wie einfach und bequem die
erfindungsgemäße Vorrichtung 1. die Behandlung bestimmter Körperteile mit Flüssigkeiten
und Lösungen macht.
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Dabei werden vor allem teure Badezusätze, Heilkräuterextrakte, Absude,
Lösungen und dergleichen sparsam und dennoch wirkungsvoll und gezielt eingesetzt.
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Alle in der Beschreibung, der Zusammenfassung, den Ansprüchen und
der Zeichnung dargestellten Merkmale und Konstruktionsdetails können sowohl einzeln
als auch in beliebiger Kombination miteinander wesentliche Bedeutung haben.
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