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Bandage zur Temperierung von Körperteilen
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Die Erfindung betrifft eine Bandage zur Temperierung von Körperteilen,
die mit einem bei der Gebrauchstemperatur flüssigen, gallertartigen oder plastischen
wärme- bzw.
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kältespeichernden Medium gefüllt ist.
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Es ist bereits seit langem bekannt, daß durch eine Kühl-bzw. Wärmebehandlung
bei bestimrnten Erkrankungen Heilerfolge erzielt oder Schmerzen gelindert werden
können.
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Im einfachsten Fall werden hierfür Eisbeutel, Wärmflaschen oder Heizkissen
und dergleichen verwendet. Der Einwirkungsbereich solcher Vorrichtungen ist jedoch
durch ihre Form und ihre Dimensionen begrenzt. Ferner sind sie nur dann effektiv,
wenn die zu behandelnde Körperfläche möglichst
eben ist. Für schwierige
Verbände, z.B. am Schulter- oder Hüftgelenk, sowie für größere Körperflächen, ist
der gewünschte Wärmeübergang jedoch nur dann gewährleistet, wenn die Bandagen sich
sowohl hinsichtlich der Form als auch der Größe an die Körperpartie anpassen. Das
Anlegen der Verbände ist in diesen Fällen kompliziert. Hinzu kommt, daß die bekannten
Mittel die Bewegungsfreiheit der zu behandelnde#n Person einschränken und daher
meist nur in liegender Position anwendbar sind.
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Es sind gallertartige wärmespeichernde Medien bekannt, die in einem
dicht abgeschlossenen Kunststoffbeutel vor allem als Kühlkissen verwendet werden.
Der besondere Vorteil solcher Packungen liegt darin, daß das eingeschlossene Gel
- im Gegensatz zu Wasser - unterhalb 0 0C nicht erstarrt und dadurch seine Fähigkeit
zur Verformbarkeit nicht verliert; der Kühlkissenbeutel läßt sich daher gleichmäßig
an die Körperfläche anlegen.
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Mit Hilfe von Tüchern oder Binden wird dann das Kühlkissen am Körper
befestigt Dies ist insbesondere dann umständlich und zeitraubend, wenn ein Gelenk,
z.B. ein Schultergelenk bandagiert werden soll oder wenn wegen der Größe der zu
temperierenden Körperstelle mehrere Kissen erforderlich sind. Die Reinigung und
Sterilisation der mehrfach verwendbaren Kunststoffbeutel ist ebenfalls schwierig.
Ferner wird die Kunststoffumhüllung auf der Haut als unangenehm empfunden; der direkte
Kontakt des undurchlässigen Kunststoffes auf der Haut führt außerdem zu Schweißansammlungen
und bei längerer Einwirkung zu Hautreizungen.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, die geschilderten Nachteile
zu überwinden und eine anschmiegsame Bandage zu schaffen, die auch an schwierigen
Körperstellen mit wenigen Handgriffen angebracht und wieder gelöst bzw.
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ausgewechselt werden kann. Eine Anpassung an die Größe der
zu
behandelnden Körperstelle bzw. an den Kühl- oder Wärmebedarf sollte auf einfache
Weise möglich sein.
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Es hat sich nun gezeigt, daß sich diese Aufgabe in überraschend einfacher
Weise mit Hilfe einer aus einem oder aus mehreren gleichartigen Bausteinen bestehenden
Bandage der eingangs genannten Art lösen läßt, die jeweils ein mit dem Speichermedium
gefülltes Kunststoffkissen enthalten und mit einem auswechselbaren Bezug versehen
sind, der auf der Auflageseite aus einem dünnen, wärmeleitfähigen Material, wie
Baumwolle, auf der Außenseite dagegen aus einem wärmeisolierenden Material hergestellt
ist, das mit einem auf der Auflageseite des Bezugs am Rand angebrachten Klettband
in beliebiger Position einen lösbaren Klettverschluß bildet.
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Einige vorteilhafte Ausführungsarten der Erfindung sind in den Unteransprüchen
2 bis 4 beschrieben.
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Durch die erfindungsgemäße Umhüllung des das wärme- bzw.
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kältespeichernde Medium enthaltenden Kunststoffkörpers mit dem beschriebenen,
auswechselbaren Bezug wird die Handhabung der Bandage außerordentlich vereinfacht
und neue Anwendungsmöglichkeiten erschlossen. Durch einfaches Aneinanderlegen, wobei
sich lediglich Randpartien überlappen müssen, um den Klettverschluß zu bilden, lassen
sich nämlich Bandagen beliebiger Form und Größen bilden, ohne das irgendwelche Hilfsmittel
zur Befestigung der einzelnen Elemente erforderlich wären. Da das Klettband am Rand
der Umhüllung angebracht ist und mit jeder Stelle der Außenseite des Bezuges sich
verhaken kann, bildet sich ein Klettverschluß bei beliebiger Position der einzelnen
Kissen bzw. Bausteine. Das Lösen des Klettverschlusses ist ebenfalls extrem einfach.
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Nach dem Herausnehmen des Kunststoffbeutels kann der Bezug gewaschen
oder ausgekocht werden Dies ist im Hinblick auf die erforderliche Hygiene ideal.
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Da die Auflageseite des Bezugs aus einem dünnen, gut wärmeleitenden
Material, z.B. aus Baumwollgewebe besteht, wird die Bandage als hautfreudlich empfunden.
Die Außenseite besteht dagegen aus einem wärmeisolierenden Kunststoff, der unerwünschten
Wärmeübergang nach außen verhindert; eine Umhüllung der Bandage nach dem Anlegen
wird dadurch überflüssig.
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Die Größe und Form der einzelnen Bausteine ist von sekundärer Bedeutung.
Zweckmäßigerweise wird man eine einheitliche rechteckige Form wählen, die für einen
kleinen Verband, z.B. für das Umwickeln eines Handgelenks, gerade ausreicht und
die sich einfach handhaben läßt. Zur Bandagierung größerer Körperstellen werden
dann in der beschriebenen Weise mehrere vorzugsweise gleiche Bausteine in beliebiger
Position zusammengefügt.
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Weitere Merkamle, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung
gehen aus der folgenden Beschreibung anhand der beigefügten Abbildungen spezieller
Ausführungsbeispiele der Erfindung hervor: Es zeigen in schematischer Vereinfachung
Figur 1 einen Baustein der Bandage, Figur 2 - 4 Anwendungen der erfindungsgemäßen
Bandage am Schulter-, Knie- und Handgelenk Der in Figur 1 dargestellte Baustein
der Bandage ist rechteckig; im vorliegenden Fall wurde eine einheitliche Größe von
11 x 26 cm gewählt. Er kann jedoch auch andere Formen aufweisen, z.B. quadratisch
oder dreieckig. Der
Bezug ist in der dargestellten Ausführungsart
an zwei Rändern mit aufgenähten oder aufgeklebten Klettbändern 1, 2 versehen, die
auf der Auflageseite 3 des Bezuges angebracht sind. Die Außenseite 4 des Bezuges
ist an dem dem Klettband 2 gegenüberliegenden Rand mit der Auflageseite 3 lösbar
verbunden, wozu ebenfalls ein (hier nicht gezeigtes) Klettband oder Knöpfe angebracht
sein können. Das Kunststoffkissen 5 läßt sich also aus dem Bezug herausnehmen.
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Im allgemeinen dürfte es genügen, lediglich den Bezug vor jeder Anwendung
z.B. durch Auskochen zu sterilisieren. Das Kunststoffkissen selbst wird im Normalfall
bei der Anwendung nicht verschmutzt.
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Figur 2 zeigt eine um ein Schultergelenk angelegte Bandage, die hier,
da es sich bei dem Patienten um ein Kind handelt, nur aus zwei gleichen Bausteinen
der in Figur 1 gezeigten Art besteht. Bei einem Erwachsenen dürften für eine solche
Bandage 3 bis 4 Bausteine der Größe 11 x 26 cm benötigt werden. Die auf der Auflageseite,
also innen, befindlichen Klettbänder 1, 2 sind in Figur 2 nur gestrichelt angedeutet.
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Ein optimales Anschmiegen der Auflagefläche an die zu behandelnde
Körperstelle und damit ein sehr guter, gleichmäßiger Wärmeübergang wird dadurch
möglich, daß das Klettband 1, 2 mit der Außenseite 4 des nächsten Bausteins in jeder
Richtung und in jeder Position einen Klettverschluß bildet.
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Bei einer Kniebandage können z.B. ca. drei gleiche Bausteine angegebener
Größe miteinander verbunden werden, wie es aus Figur 3 hervorgeht.
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Für eine Bandage um das Handgelenk wird nur ein einziger Baustein
benötigt, wobei sich das Klettband 2 - vgl. Figur 1 - an der Schmalseite mit dem
Kunststoffflausch der Außenseite 4 desselben Bausteins verhakt. Eine solche Anwendung
ist in Figur 4 gezeigt.
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