CH183212A - Verfahren zum Appretieren, insbesondere Weichmachen von Zellulosegebilden. - Google Patents

Verfahren zum Appretieren, insbesondere Weichmachen von Zellulosegebilden.

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CH183212A
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Aktiengesellschaf Hydrierwerke
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Deutsche Hydrierwerke Ag
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  Verfahren zum Appretieren, insbesondere Weichmachen von     Zellnlosegebilden.       Es ist bekannt, dass man     Zellulosegebilde,     insbesondere solche, die aus wässerigen     Zel-          luloselösungen    gewonnen werden, zum Zwecke  der     Appretierung    insbesondere     Weichma-          chung    mit Glyzerin behandeln     kann.    So ver  wendet man zum Imprägnieren und     zur    Ver  hinderung der     Schrumpfung    meist konzen  trierte, zum Weichmachen dagegen eher ver  dünnte     Glyzerinlösungen.     



  Glyzerin ist jedoch stark hygroskopisch  und besitzt deshalb bei Anwendung für diese  Zwecke verschiedene Nachteile. Als     Weich-          machungsmittel    macht es die     Zellulosegebilde     äusserst empfindlich gegen Feuchtigkeit, so  dass bereits ganz geringe Schwankungen der  Luftfeuchtigkeit genügen, um die Gebilde  in sehr nachteiliger Weise zu erweichen und  dehnbar zu machen.     Zellulosefolien    bilden  dabei Falten und Beulen und verlieren an  Klarheit und Durchsichtigkeit. Da die mit  Glyzerin behandelten     Zellulosegebilde    oft  9 bis 12 % Glyzerin enthalten, neigen sie    ausserdem bei feuchter Lagerung zur Fäul  nis und     Zersetzung.     



  Als Imprägniermittel zur     Verhinderung     der Schrumpfung von     Zellulosegebilden     eignet sich Glyzerin infolge seiner     Hygros-          kopizität    auch nur     in    sehr     beschränktem     Masse, da im feuchten Klima, zum Beispiel  in den Tropen, die     Glyzerinimprägnierung     soviel Wasser anzieht, dass die behandelten  Gebilde schnell verderben. Ausserdem nei  gen die mit Glyzerin imprägnierten     Zellu-          losegebilde    leicht zum     Zusammenkleben    und  werden dadurch wertlos.  



  Nach dem Verfahren zum     Appretieren,          insbesondere    Weichmachen von     Zellulose-          gebilden    gemäss der Erfindung können diese  Nachteile dadurch beseitigt werden, dass man  die     Zellulosegebilde    mit mindestens     einer          Verbindung    eines mehrwertigen Alkohols  behandelt.  



  Die Wasserempfindlichkeit des Glyzerins  geht bei der     Verätherung        bezw.        Veresterung         desselben in dem     Afasse    zurück, wie die       Hydroxylgruppen        abgesättigt    werden, und  zwar bis zur vollkommenen     Wasserunlöslich-          keit.    Von     ähnlichem    Einfluss     ist    auch     die          Molekulargrösse    der Äther-     bezw.        Estergrup-          pen,

          denn    die Wasserlöslichkeit der Glyzerin  ester     bezw.        Glyzerinäther    sinkt mit der Mo  lekulargrösse des eingeführten     Radikals.    Es  hat sich dabei     gezeigt,    dass     Glyzerinäther          bezw.        Glyzerinester,    welche noch eine ge  wisse Wasserlöslichkeit besitzen oder welche       unter        Zuhilfenahme    von Alkoholen,     wie    zum  Beispiel     Äthylalkohol,    wasserlöslich gemacht  werden     können,

      besonders gute Appretier  insbesondere     Weichmachungswirkung    auf  weisen. Endlich     sind    für diese Zwecke auch       Glyzerinester    mit     Aminogruppen    sehr wert  voll. Die     genannten    Körper zeichnen sich als  vorzügliche     Weichmachungsmittel    aus, -ohne  den Nachteil der     Hygroskopizität    zu be  sitzen.  



  Durch geeignete Kombination oder Mi  schung der genannten Äther allein oder mit       Estern        in    wässeriger, alkoholischer oder       alkoholischwässeriger    Lösung ist es mög  lich, bei den     Zellulosegebilden    die für die  Appretur und dergleichen wertvollen Eigen  schaften hervorzurufen, ohne dass diese Ge  bilde die Nachteile der     mit    Glyzerin appre  tierten     Zellulosegebilde    aufweisen.

   Auch  eignen sich die genannten Verbindungen vor  züglich zum Imprägnieren von     ungetrockne-          ten        Zellulosegebilden,    um die Schrumpfung  derselben vor dem Gebrauch zu     verhindern.     Auch bei dieser Nachbehandlung kann die  Wasserempfindlichkeit der behandelten Pro  dukte beliebig eingestellt werden.  



  Als Äther des Glyzerins, welche für die  Zwecke des vorliegenden Verfahrens     in    Be  tracht kommen, seien zum Beispiel genannt:       Glyzerinmonomethylätber,        Polyglyzerinlau-          rinäther,        Glyzerinmonocyclohexyläther,    fer  ner     Glyzerindicetyläther,        Glyzerindiphenyl-          äther,        Glyzerintrinaphtenyläther    und der  gleichen. Es     können    zum     Beispiel    auch solche  Äther des Glyzerins verwendet werden, die       Aminogruppen    enthalten.

   Von . den     Estern     des Glyzerins     können    beispielsweise verwen-         det    werden     Glyzerinmonoacetat,    Glyzerin  monolaurat,     Adipinsäureglyzerinester,        Tria-          cetin.    Ferner kommen an Stelle des Glyzerins  und     seiner        Polymerisationsprodukte    auch  andere mehrwertige Alkohole wie     Alkylen-          glycole    der auch vier-     und        höherwertige     Alkohole, wie zum Beispiel     Pentaerythrit,    in  Frage.  



  <I>Beispiel 1:</I>  Zur     Herstellung    von weichen und elasti  schen     Zellulosefolien    aus     Zellulosexantho-          genat    lässt man den fertigen Film in feuch  tem oder äusserlich getrocknetem Zustand  durch ein zirka 35   warmes wässeriges Im  prägnierungsbad laufen, welches     neben    1,5       Glyzerinmonomethyläther    1,5 %     Triacetiu     enthält. Der Film wird sodann in der üb  lichen Weise getrocknet und auf das ge  wünschte Format geschnitten. Die erhaltenen  Folien zeigen eine ausgezeichnete Geschmei  digkeit und bleiben auch bei langem Lagern  glatt, klar und durchsichtig. Gegen die Ein  wirkung von Wasserdampf sind die Folien  widerstandsfähig.

   An Stelle des     genannten     Imprägniermittels     kann    auch lediglich eine  30 %     ige        Lösung    von     Glyzerinmonomethyl-          äther    oder von     Glyzerinmonoäthyläther    ver  wendet werden.  



  <I>Beispiel 2:</I>  Nach dem     Kupferoxyd-Ammoniak-Zellu-          lose-Verfahren    gewonnene feuchte oder äu  sserlich getrocknete     Zellulosegebilde    werden  zum Beispiel in Form von Bändern mit einer       alkokolischwässerigen    Lösung (zirka 20 bis  25 % Äthylalkohol) behandelt, welche 4       Glyzerindimethyläther    und 2 % Glyzerin  monomethyläther enthält.

   Die     Zellulosege-          bilde    werden sodann weiterbehandelt und be  sitzen mach dem Trocknen ausgezeichnete  Elastizität und     Weichheit.    An .Stelle des  obigen     Imprägnierbades    kann man aber auch  mit gutem Erfolg eine     alkoholischwässeTige     Lösung von 3 %     Glyzerinmonomethyläther     und 2 %     Polyglyzerindodecyläther    verwen  den.  



       Beispiel   <I>3:</I>  Aus Zellulose nach     bekannten    Verfahren  hergestellte künstliche Därme oder Schläuche      werden in einem wässerigen Bad impräg  niert, welches<B>1,5%</B>     Glyzerinmononaphtenyl-          äther,    2 %     Glycolmonomethyläther        und    0,8       Triacetin    enthält. Die mit dieser Flüssigkeit  getränkten Gebilde besitzen gute Elastizität  und neigen auch bei langem     Lagern    weder  zum Schrumpfen noch zum Zusammenkleben.

    Für den oben genannten     Imprägnierungsbad-          zusatz    kann auch zweckmässig eine Mischung  von 4 Teilen     Glyzerinmonomethyläther    und  einem Teil     Isopropylalkohol    oder eine Mi  schung von 3 Teilen     Polyglyzerindodecyl-          äther,    2 Teilen     Glyzerinmonoäthyläther    und  1 Teil     Isopropylalkohol        verwendet    werden.  



  Soweit das erfindungsgemässe Verfahren  für die Textilindustrie zur Veredlung von  rohen oder verarbeiteten Textilfasern in Be  tracht kommt, wird der Schutz dafür nicht       beansprucht.  

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Appretieren, insbesondere Weichmachen von Zellulosebebilden, dadurch gekennzeichnet, dass die Zellulosegebilde mit mindestens einer Verbindung eines mehrwer tigen Alkohols behandelt werden. UNTERANSPRtrCHE 1. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass. die Zellulosegebilde in feuchtem Zustand verwendet werden. 2. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Zellulosegebilde in nur äusserlich getrocknetem Zustand verwendet werden. 3.
    Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung eines mehrwertigen Alkohols in wässeri ger Lösung verwendet wird. 4. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung eines mehrwertigen Alkohols in alkoholi scher Lösung verwendet wird. 5. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung eines mehrwertigen Alkohols in wässerig alkoholischer Lösung verwendet wird. 6. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass Äther mehrwertiger Alkohole verwendet werden. 7. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass Ester mehrwertiger Alkohole verwendet werden.
    $. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass Mischungen aus Äthern mehrwertiger Alkohole verwen det werden. 9. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass Mischungen aus Estern mehrwertiger Alkohole verwendet werden. 10. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass Äther des Glyzerins verwendet werden. <B>11.</B> Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass Ester des Glyzerins verwendet werden. 12.
    Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass solche Äther des Glyzerins verwendet werden, die Amino- gruppen enthalten. 13. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass solche Ester des Glyzerins verwendet werden, die Amino- gruppen enthalten.
CH183212D 1934-01-31 1935-01-25 Verfahren zum Appretieren, insbesondere Weichmachen von Zellulosegebilden. CH183212A (de)

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