DE541167C - Celluloseesterlacke zum UEberziehen nicht starrer Unterlagen - Google Patents

Description

• Celluloseesterlacke zum Überziehen nicht starrer Unterlagen Es ist bekannt, nicht starre Unterlagen, wie z. B. Gewebe oder Geflechte aller Art, Papier oder Pappe, Schichten, die Kautschuk, Cellulose oder Cellulosederivate enthalten, durch Auftrag von Acetyloellulöselacken zu spannen und zu versteifen und gleichzeitig vor dem Angriff von Wasser zu schützen. Dieses Verfahren wird u. a. zur Imprägnierung der mit Geweben überzogenen Flugzeugtragflächen oder von Luftschiffhüllen angewendet. Hierbei hat es sich gezeigt, daB die Acetylcellu-Ioselackschicht immerhin recht beträchtliche Mengen von Wasser aufnimmt, wodurch die Spannung bzw. die Versteifung und die Widerstandsähigkeit der Lackschicht merkbar sinkt, so daß die Unterlagen Feuchtigkeit annehmen.
• Es wurde gefunden, daß man durch Verwendung solcher Celluloseester, die sowohl Essigsäure als auch Fettsäuren mit 3 bis 6 Kohlenstoffatomen im Molekül enthalten, wie z. B. Celluloseacetopropionat, Cellu-Ioseacetobutyrat oder Cellulaseacetacapronat, den eingangs beschriebenen Effekt in weit vollkommenerem Maße als mit Acetylcellulose erreicht. So hat ein Acetylcelluloselackfilm nach dem Wässern 16 bis 18 % seines Gewichts an Wasser aufgenommen, während ein Lackfilm aus Celluloseacetobutyrat nach der gleichen Behandlung sein Gewicht nur um 4 % vermehrt hat. Überzieht man z. B. Rahmen bzw. Flugzeugtragflächengestelle mit Leinenstoff, den man bei einem Versuchsobjekt mit Acetylcellulose, bei einem zweiten Versuchsobjekt mit Celluloseacetobutyratlack imprägniert, so ist im letzteren Falle die erreichte Spannung des Gewebes, weit besser als bei dem mit Acetylcelluloselack behandelten Rahmen. Setzt man diese fertig lackierten Versuchsgegenstände Luft von hohem Feuchtigkeitsgehalt aus, so tritt bei der Acetylcelluloseimprägnierung bald ein merkbares Sinken des gespannten Stoffes, verbunden mit einer beträchtlichen Wasserdurchlässigkeit, ein, während die Celluloseacetobutyratimprägnierung straff gespannt bleibt und nur sehr wenig wasserdurchlässig geworden ist.
• Auch bei der Verarbeitung der vorliegenden gemischten Celluloseester mit Weichmachungsmitteln bleibt der eben beschriebene wertvolle technische Fortschritt gegenüber der Acetylcellulose erhalten. Ein Spannlack, der aus Io Gewichtsteilen Acetylcellulose, 2 Gewichtsteilen Triphenylphosphat und 88 Gewichtsteilen Lösungsmitteln hergestellt ist, liefert Lackfilme; die nach dem Wässern io ö /o Wasser aufgenommen haben. Ein aus i o Gewichtsteilen Celluloseacetobutyrat, z Gewichtsteilen Triphenylphosphat oder Trikresylphos-_ phat bestehender Lackfilm hat nach der gleichen Behandlung sein Gewicht nur um 2 o/o vermehrt. Außerdem besitzen die Lackierungen, die mit den vorliegebden gemischten Celluloseestern hergestellt sind, die wertvolle Eigenschaft, daß sie noch weniger entflammbar sind als Acetylcelluloselackierungen. Ferner lassen sich die gemäß der Erfindung verwendeten Celluloseester mit einer größeren. Anzahl von Weichmachungsmitteln und Harzen besser zu völlig homogenen Lackfilmen verarbeiten, als dies bei der Acetylcellulose möglich ist. Zur Erzielung besonderer Effekte kann man die gemischten Celluloseester auch mit Füllmitteln, löslichen und -unlöslichen Farbstoffen zusammen verarbeiten.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Die Verwendung von Celluloseester-1acken, hergestellt aus solchen Celluloseestern, die neben Essigsäure noch Fettsäuren mit 3 bis 6 Kohlenstoffatomen im Molekül enthalten. :zum 'Überziehen .nicht starrer Unterlagen, wie z. B. Gewebe und Papier.