Räumlicher Peiler. Um die Aufgabe zu lösen, von einem Empfangsort aus die Richtung einfallender Wellen festzustellen, kann man sich auf der Erdoberfläche des Rahmenpeilers bedienen. Stellt man sich dagegen vor, da.ss der Sender- in und Empfangsort frei im Raume schwe ben, und die Erdoberfläche und andere lei tende Gebilde beliebig weit entfernt sind, so ist der Rahmenpeiler zur Ermittlung der Richtung, in der der Sender liegt, ungeeig net.
Der Rahmenpeiler liefert nämlich nur die Richtung der magnetischen Kraftlinien, die, den Senderpunkt konzentrisch umschlin gend, am Empfangsort eintreffen. Mit der Richtung der magnetischen Kraftlinien am Empfangsort ist aber nur eine Ebene fest gelegt, in der der Sender liegt, nämlich die normal auf der Richtung der magnetischen Kraftlinien stehende Ebene. Zur Festlegung der Richtung des Senders gehört aber die Kenntnis von zwei durch den Empfangsort gehenden Ebenen, in denen beiden der Sen der liegt. Das gleiche gilt von der Peilung mit einem einzelnen Dipol. Mit ihm lässt sich die Richtung der elektrischen Kraftlinien, die, den Sender konzentrisch umschlingend, am Empfangsort eintreffen, ermitteln.
Damit ist aber wiederum nur eine Ebene festgelegt, in der der Sender liegt, und zwar die Ebene normal zu der Richtung der elektrischen Kraftlinien.
Um nun die räumliche Richtung eines Senders zu peilen, kann man erfindungsge mäss folgendermassen verfahren: Mit dem Rahmen eines Peilers wird eine geradlinige elektrische Antenne, ein Dipol, konstruktiv so verbunden, dass der Dipol senkrecht auf der durch die Rahmenwindun gen festgelegten Ebene steht. Beide können entweder über zwei getrennte Gleichrichter mit demselben Indikator additiv verbunden oder aber so auf den gleichen Gleichrichter geschaltet sein, dass die Spannungen, die die vom Dipol empfangene elektrische Feld stärke und die vom Rahmen empfangene gleichphasige, magnetische Feldstärke am Gleichrichtereingang erzeugen, Komponenten mit 90 Phasenverschiebung besitzen.
In bei den Fällen wird erreicht, dass am Indikator nur dann Null erscheint, wenn sowohl die im Dipol erregte, als auch die im Rahmen er regte EMK, beide getrennt voneinander, Null sind. Ein solcher Peiler kann von einem Sender nur dann Null zeigen, wenn sein An tennengebilde so orientiert ist, dass sowohl die magnetischen, als auch die elektrischen Kraftlinien in der Rahmenebene verlaufen, da sonst entweder im Dipol oder im Rahmen eine EMK erregt würde. Damit ist die räum liche Richtung des Senders eindeutig fest gelegt. Sie ist gleich der Richtung des Di pols, das heisst gleich der Richtung senkrecht zur Rahmenebene.
Zwei Ausführungsbeispiele des Erfin dungsgegenstandes sind auf der Zeichnung dargestellt. In den beiden Abbildungen be zeichnen 1 und 2 einen Peilrahmen bezw. eine zu diesem senkrecht angeordnete lineare Antenne (Dipol). Die relative Lage der bei den Antennen in bezug aufeinander bleibt durch den geeigneten mechanischen Zusam- inenbau bei allen Orientierungen des An- tennensysterries aufrechterhalten.
Bei der Anordnung gemäss der Fig. 1 er regt der Rahmen 1 einen Empfänger 3 und die lineare Antenne 2 einen Empfänger 3'. Die Empfänger sind von irgendeiner üb lichen Bauweise. Es genügt daher zum Ver ständnis der Anordnung, sie einfach durch Vierecke anzudeuten. Die an ihren Ausgän gen erscheinenden gleichgexichteten Ener gien werden, wie gezeigt, durch Hinterein- anderschaltung der Ausgangsklemmen ad diert und erregen ein Messinstrument 4, des sen Zeiger bei Vorhandensein der zu peilen den Wellen gewünschter Frequenz nur dann einen Nullausschlag hat, wenn die lineare Antenne 2 in der Richtung zum Peilsender orientiert ist.
Bei der Anordnung nach Fig. 2 erregen der Rahmen und die lineare Antenne einen gemeinschaftlichen Empfänger 3, aber die von ihnen herrührenden Erregungsspannun- gen sind gegeneinander um einen bestimm ten Winkel, zum Beispiel um 90 , dadurch verschoben, dass in die Zuführungsleitungen der einen oder der beiden Antennen an sich bekannte Phasendrehvorrichtungen 6 bezw. 6' eingeschaltet sind.
Auch hier wird beim Peilen das von dem Ausgang des gemein schaftlichen Empfängers 3 gespeiste Mess- instrument 4 durch passende Orientierung des Antennensystemes auf Nullausschlag ge bracht, was darauf hinweist, dass die zu pei lende Strahlung in der Richtung der linearen Antenne ankommt.
Die bisher bekanntgewordenen Anord nungen, in denen die lineare Antenne in der Rahmenebene verläuft, sind zur Lösung der vorliegenden Aufgabe nicht geeignet. Orien tiert man nämlich zunächst den Rahmen so, dass er nichts empfängt, dass also die mag netischen Kraftlinien durch seine Ebene hin durchlaufen, so kann man die Antenne inner halb der Rahmenebene bis zum völligen Ver schwinden des Empfanges drehen, ohne dass dabei das Rahmennull verloren ginge. In der Lage aber, in der die Antenne nichts auf nimmt, liegt sie nunmehr selbst in der Rich tung der magnetischen Feldlinien, da die Antenne erstens in der Rahmenebene liegt und zweitens senkrecht zur elektrischen Feldstärke.
Wäre das erstere oder das zweite nicht der Fall, so würde ja die Kombination Leistung aus dem magnetischen oder dem elektrischen Feld aufnehmen. Fällt aber die magnetische Feldrichtung mit der Richtung der Antenne zusammen, so kann man nun mehr den Rahmen um die durch die Antenne festgelegte Achse beliebig herumdrehen, ohne dass das System Energie aufnimmt. Es liefert also keinerlei Aussage über die Rich tung, aus der Wellen in der auf der Antenne normalen Ebene einfallen. Man kann hier über nur dann Aufschluss erhalten, wenn man erfindungsgemäss, wie oben angegeben. die Antenne senkrecht zur Rahmenebene an ordnet.