Viehtränkbecken. Die Erfindung betrifft ein Viehtränk- becken mit einem die Seitenwandung des selben waagrecht durchsetzenden Ventil und einer Klappe, die um eine vom Ventil ge trennt gelagerte waagrechte Achse schwing bar ist.
Gegenüber den bisher bekannten, dem gleichen Zwecke dienenden Einrichtungen kennzeichnet sich der Gegenstand der Erfin dung dadurch, dass in dem waagrecht in die Seitenwandung eingebauten Ventilgehäuse vor dem Ventilsitz, an den Ventilabschluss- körper anschliessend, ein zusätzlicher, kolben- förmiger Ventilkörper angeordnet ist, dessen Durchmesser grösser ist, als der Durchmesser des Ventilabschlusskörpers an der Anschluss- stirnfläche.
Auf diese Weise wird der Ventilab- schlusskörper von dem zusätzlichen, kolben- förmigen Ventilkörper überdeckt und da durch von dem direkten Anprall des Druck wassers geschont. Infolge des die seitlichen Verschiebungen verzögernden Widerstandes durch Einwirkung des Gewichtes des kolben- förmigen Ventilkörpers, erfolgen die Schliess bewegungen des Ventils mit Verzögerung und Dämpfung, so dass ein ruhiger und siche rer Arbeitsgang des Ventils und gleichzeitig Schonung der Dichtungsflächen desselben er zielt wird.
Zwecks richtiger Lagerung und richtiger Führung in dem Ventilgehäuse weist der kolbenförmige Ventilkörper auf seinem Um fang einen oder mehrere vorspringende Teile, wie Längsleisten, Führungsrippen, in der Ventilachse gegeneinander versetzte Flügel- oder Nockenpaare und dergleichen auf, wel che zweckmässig nach aussen spitz zulaufend abgerundet sind, so dass durch deren schmale Laufflächen die Reibung auf das geringste Mass herabgesetzt wird.
Zur Betätigung des Ventils kann die schwingbare Klappe auf der Rückseite mit einem nach der Beckenrückwand hin gerich teten aufgenieteten oder angegossenen Steuer daumen versehen sein, welcher auf der dem Ventil zugekehrten Seite eine schräg verlau fende Keilfläche aufweist, mit der er auf ein am freien Ende eines Schaftes des Kolbens vorgesehenes Rädchen einwirkt und eine zwangsläufige Umsetzung der, schwingenden Bewegungen der Klappe in hin- und her gehende axiale Verschiebungen des Kolbens bewirkt, derart, dass ein allmähliches Öffnen und Schliessen des Ventils stattfindet.
Zur Erzielung eines geschlossenen Aus laufstrahls kann an der Ausströmseite des Ventilgehäuses hinter dem Ventilsitz eine Auslasskammer in Gestalt eines muldenför migen Halbringraumes vorgesehen werden. Um bei der erwähnten Betätigung des Ven tils dauernd ein störungs- und bremsfreies Auf- und Abgleiten des Steuerdaumens am Schaft des Kolbens zu gewährleisten, werden zweckmässig sowohl Klappe als auch Kolben körper und Ventilgehäuse vor jeder Lage änderung gesichert. Hierzu ist es zur siche ren Festlegung der Lage der Klappe zweck mässig, das Lager für die Klappenachse mit der feststehenden Beckendecke in einem Stück zu giessen.
Um den verschiebbaren Kolbenkörper in dem Ventilgehäuse gegen unbeabsichtigte Verdrehungen zu sichern. können an der innern Ventilgehäuseabschluss- wand parallel zur Ventilachse angegossene vorstehende Richtstifte vorgesehen sein, durch welche das Rädchen am Kolbenschaft in seiner Lage gesichert -wird.
In der beiliegenden Zeichnung ist der Er findungsgegenstand in einem Ausführungs beispiel dargestellt, und zwar zeigt: Fig. 1 eine teilweise Vorderansicht des Tränkbeckens mit einem senkrechten Mittel schnitt durch das in der Beckenwandung waagerecht gelagerte geschlossene Ventil nebst Vorderansicht auf die Klappe in Ruhe lage, Fig. 2 einen senkrechten Schnitt durch das Ventil nach Linie A-B der Fig. 1, Fig. 3 einen senkrechten Schnitt durch das Ventil nach Linie C-D der Fig. 1,
Fig. 4 einen senkrechten Schnitt durch das -Tränkbecken nach Linie E-I' der Fig. 1, und Fig. 5 eine schematische Darstellung der Grenzlagen des Steuerdaumens l bei dessen Auf- und Abgleiten an dem sich hierbei drehenden Rädchen 7n, nebst der zugehörigen schematischen Draufsicht auf den Steuer daumen.
Das die Seitenwandung des Beckens b waagrecht durchsetzende Ventilgehäuse a ist an seinem in das Innere des Beckens hin einragende Ende mit einer Stirnwand c ver sehen, welche eine Mittelöffnung c' aufweist, an deren Innenseite der Ventilsitz vorgesehen ist.
In dem Ventilgehäuse a ist vor dem Ventilsitze, direkt an den elastischen, zum Beispiel aus Gummi bestehenden Ventilab- schlusskörper e anschliessend, ein zusätzlicher kolbenförmiger Ventilkörper d eingeschaltet, der unter der Wirkung einer Feder v steht und einen Durchmesser aufweist, der grösser ist, als der Durchmesser des Ventilabschluss- körpers e an der Anschlussstirnfläche, in der Weise,
dass der Kolben den Durchflussquer- schnitt im Gehäuse a, zum grossen Teil aus füllt. Auf diese Art wird der elastische Ven- tilabschlusskörper e von dem zusätzlichen kolbenförmigen Ventilkörper d überdeckt und so von dem direkten Anprall des Druck wassers geschont.
Infolge des die seitlichen Verschiebungen verzögernden Widerstandes durch Einwirkung der mit dem Eigenge wicht zusammenhängenden Trägheit des kolbenförmigen Ventilkörpers erfolgen die Schliessbewegungen des Ventils mit Verzöge rung und Dämpfung, so dass ein ruhiger und sicherer Arbeitsgang des Ventils und gleich zeitig Schonung der elastischen Dichtungs fläche aus Gummi und dergleichen des Ven- tilabschlusskörpers e erzielt wird. Der Kol benkörper d geht in einen mit ihm aus einem Stück bestehenden Schaft d' über, welcher aus dem innern Ende des Ventilgehäuses seit lich herausragt und den elastischen Ventil kegel e trägt.
Zwecks richtiger Lagerung und richtiger Führung in dem Gehäuse a weist der kolben förmige Ventilkörper d an seinem Umfang eine oder mehrere Längsleisten, Führungs rippen, in der Ventilachse gegeneinander ver- setzte Flügel- oder Nockenpaare f und der gleichen auf, welche nach aussen spitz zu laufend abgerundet sind, so dass durch deren schmale Laufflächen möglichst reibungslose Berührung zwischen dem hin- und hergehen den Ventilkörper und dem innern Gehäuse mantel erzielt wird.
Zur Erzielung eines geschlossenen Aus laufstrahls kann an der Ausströmseite des Ventils, unmittelbar an die Stirnwand c an schliessend, also hinter dem Ventilsitze ein muldenförmiger Halbringraum g vorgesehen werden, welcher als Auslasskammer für das Wasser dient. Der Kolbenschaft d' ist zylindrisch ausgebildet und ist durch eine Mittelöffnung in der hintern Abschlusswand h des Halbringraumes g geführt.
Die mulden förmige Kammer g stellt eine für die Gesehwindigkeitsminderung ausserordentlich günstig wirksame Querschnittserweiterung hinter dem Ventilsitz dar. Der untere Teil der Gehäusewandung -weist einen nach unten gerichteten kastenartigen Vorsprung i auf, welcher den breiten Auslassstutzen für das Wasser bildet, so dass letzteres ohne Spritzen geräuschlos herausfliessen kann.
Auf der dem Ventil benachbarten Seite trägt die Klappe 1s einen nach der Becken rückwand hin schräg gerichteten aufgeniete- ten oder angegossenen Daumen 1, welcher auf der dem Ventil zugekehrten Seite eine zur Ventilachse schräg verlaufende Keilfläche aufweist. Der Daumen 1 dient zur Umsetzung der schwingenden Bewegungen der Klappe in hin- und hergehende axiale Verschie bungen des Kolbenschaftes d' mit dem Kol ben d, und zwar wird die Umsetzung in der Weise erreicht, dass das Ende des waagrecht geführten Kolbenschaftes d' von dem Dau men 1 zwangläufig gesteuert wird.
Um hier bei Reibung und Abnutzung auf ein geringes Mass herabzusetzen, ist der Kolbenschaft d' an seinem freien Ende gabelförmig gestaltet und mit einem um einen Bolzen lose drehbar gelagerten Rädchen<B>in</B> als rollendes Zwi schenstück versehen. Bei Versähwenken der Klappe k wird durch den Daumen<I>1</I> der Kolbenschaft mit dem Kolben d gleichmässig seitlich bezw. nach rechts verschoben und das Ventil allmählich geöffnet.
Nach Frei gabe der Klappe wird infolge der abfallen den Keilfläche des Steuerdaumens 1 durch die auf den Kolben wirkende Feder v und den Wasserdruck die zwangläufige Rückbe wegung der Klappe gleichmässig und allmäh lich und der Schluss des Ventils sanft und stosslos bewirkt.
Die Lage des Rädchens m soll eine solche sein, dass bei den Schwingbewegungen der Klappe k eine störungs- und bremsfreie Steuerung des Kolbens<I>d</I> mit Kolbenschaft<I>d'</I> und Rädchen<B>in</B> stattfindet. Zu diesem Zweck besitzt der Steuerdaumen segmentförmige Gestalt und gleitet an dem Rädchen m in der kreisbogenförmigen Mittellinie der seg- mentförmigen Bahn auf und ab, wobei die Achse des Rädchens m radial nach dem Achsmittelpunkt der Klappe gerichtet ist.
Um den Kolben d in dem Ventilgehäuse a gegen unbeabsichtigte Verdrehung zu sichern und somit auch den Kolbenschaft d' nebst Rädchen m gegen Verdrehung festzu legen, stützt sich das Rädchen in in seiner vorbeschriebenen Lage auf zwei an der Ab schlusswand h parallel zur Ventilachse ange gossene vorstehende Richtstifte n.
Um dem die feste Beckenwandung durch setzenden Ventilgehäuse a eine bestimmte, der richtigen Lage des Rädchens 7n gegen über. der Gleitbahn des Daumens 1 entspre chende feste Lagerung zu geben bezw. jede Verdrehung des Gehäuses a und hiermit auch des Kolbens<I>d</I> mit Rädchen in zu verhindern, kann das Ventilgehäuse a an dem Unterteil mit einem Vorsprung p von rechteckigem Querschnitt versehen sein, welcher in eine entsprechende passende Ausnehmung q in einer das Ventil aufnehmenden Öffnung der Beckenwandung eingreift.
Die Decke r der z. B. in Grauguss gefertig ten Beckenschale besitzt an ihrem Vorderrande fugenlos angegossene wulstförmige Lager körper s, in denen die Klappenachse unab hängig vom Ventil gelagert ist, und durch deren Anordnung besondere Hilfsmittel für die Klappenlagerung, wie zum Beispiel Messingscharnier und Befestigungssohrau- ben, in Fortfall kommen, so dass an Herstel lungskosten gespart wird;
auch kann die Klappe )c bei der genannten Lagerung nicht infolge ungleichmässigen Anziehens von Befestigungsschrauben oder infolge deren Lockerns schief herabhängen. Die Klappe le weist in ihrem obern Teil seitliche wulstför- mige Augen t auf, welche voneinander in einem solchen Abstand ausgeführt sind, dass sie die beiden äussern Flanken der Lager körper s berühren.
Durch den auf den Steuerdaumen vom Ventil ausgeübten seitlichen Druck ist auch die Klappe seitlichem Druck, in der Pfeil richtung auf Fig. 1, ausgesetzt. Um die Flächenpressung und Abnutzung zwischen den Flanken der Lager der Klappenachse und den anliegenden innern Seitenflächen der Klappenaugen t möglichst herabzusetzen, er halten die beiden Innenflanken der Augen t oder die beiden Aussenflanken der Lager körper s oder vorzugsweise die beiden sich berührenden Flankenpaare kugelkalottenför- mige Abrundungen 2s,
wodurch eine leichte Beweglichkeit der Klappe 1c bei deren Schwingbewegungen erreicht wird, da die Berührung zwischen den Flanken nur in einer Kreislinie am Umfang der Klappen achse erfolgt.
Um das Überschreiten einer bestimmten Grenze beim Schwenken der Klappe nach hinten zu verhindern und dadurch die auf den Kolben d drückende Feder gegen zu starke Zusammenpressungen bezw. Erlahmen und Zerbrechen zu schützen, ist die festge lagerte Beckendecke vorzugsweise als An schlag für den Steuerdaumen l nutzbar ge macht, zu welchem Zwecke der segment- förmige Daumen auf der Klappe k in einer solchen Höhenlage unterhalb der festen Beckendecke r angeordnet ist,
dass er bei der Grenzschwenkung der Klappe nach hinten in die Lage II mit seinem obern freien Ende von unten auf die Beckendecke r auftrifft und den Hub begrenzt, wie in Fig. 4 ge strichelt angedeutet.
Die schematische Darstellung in Fig. 5 zeigt das Übersetzungsverhältnis der Bewe gungen des Steuerdaumens 1, zu denen des Kolbens<I>d</I> mit Rädchen in. Hierbei bedeutet die Grenzlage I die Anfangstellung des Steuerdaumens bei Ruhelage der Klappe k, also bei geschlossenem Ventil. Die Grenzlage II zeigt die Endstellung des Steuerdaumens Z bei verschwenkter Klappe k, also bei Offen lage des Ventils.
Der Steuerdaumen l durch läuft zum Beispiel eine Weglänge von 12 mm. Die schräg verlaufende Keilfläche des Daumens l bedingt hierbei eine seitliche Verschiebung des Rädchens bezw. des Kolbens um 4 mm. Zwischen der Verschiebung des Kolbens und der Weglänge des Daumens be steht somit ein Übersetzungsverhältnis von 4 : 12 oder 1 : 3, was bedeutet, dass sowohl das öffnen als auch das Schliessen des Ven tils allmählich erfolgen und demzufolge im Tränkebecken keine Stösse auftreten.