Verfahren zur Herstellung einer heter oeyclischen Aminoverbindung. Durch die Arbeiten von Teppema und Sebrell (Am. Chem. Soc., 1927, Band 49, S. 1781) ist es bekannt, dass das 2-Merkapto- 6-nitrobenzthiazol beim Erhitzen mit Ammo niak unter Druck in das 2-Amino 6-nitro- benzthiazol übergeht. Die Ausbeute bei diesem Verfahren ist jedoch, wie die Verfasser an geben, nur gering.
Es wurde gefunden, dass im Gegensatz hierzu wasserlösliche Sulfosäuren der allge meinen Formel:
EMI0001.0014
worin X = S, 0 oder NR (R = H, Alkyl, Aryl oder Aralkyl) ist, wie sie zum Beispiel nach der Patentschrift Nr. 175674 durch Um setzen von entsprechenden 2-Halogenverbin- drrngen mit Sulfiten oder nach der Patent schrift Nr.
176920 durch geeignete Oxyda tion der entsprechenden 2-Merkaptoverbin- dungen erhalten werden können, durch Er- hitzen mit Ammoniak oder Ammoniak ab gebender) Mitteln bezw. _ mit Aminen der aliphatischen, cycloalipbatischen oder aroma tischen Reihe, die mindestens ein am Stick stoff gebundenes Wasserstoffatom tragen, in guter- Ausbeute in die entsprechenden Ver bindungen der allgemeinen Formel:
EMI0001.0028
worin X die oben angegebene .Bedeutung hat, Rz und RE Wasserstoff oder den Rest eines Kohlenwasserstoffes der aliphatischen, cycloaliphatischen oder aromatischen Reihe bedeuten, übergeführt werden. Ein Zusatz von Metallen oder Metallsalzen, wie zum Beispiel Kupferbronze oder Chlorzink, erweist sich in vielen Fällen als zweckmässig.
Der Erfolg des vorliegenden Verfahrens ist überraschend, denn es war mit einer Auf spaltung des heterocyclischen Ringes bei der Einwirkung der alkalisch wirkenden Mittel zu rechnen.
Anderseits musste im Vergleich zu der in der Literatur (vergl. Annalen, 494 [1932], Seiten 288 und 301) beschriebenen Umsatz reaktion gewisser Pyridinsulfosäuren mit Am moniak mit dem Erfordernis verschärfter Reaktionsbedingungen gerechnet werden, da ja die vorliegenden Sulfosäuren im hetero- cyclischen Kern keine Substituenten tragen, die die Reaktionsfähigkeit der Sulfosäuren wie im Falle der fraglichen Pyridinderivate zu erhöhen vermöchten.
Das vorliegende Verfahren besitzt gegen über den bisher für die Herstellung von 2-Aminoverbindungen bezw. deren N-Substi- tutionsprodukten der Thiazol-, Ogazol- und Imidazolreihe bekannt gewordenen Darstel lungsmethoden verschiedene Vorteile. Zu nächst werden die Produkte in vorzüglicher Reinheit in nahezu theoretischer Ausbeute aus den entsprechenden -Sulfosäuren gewon nen, die ihrerseits aus den technisch leicht zugänglichen Merkaptoverbindungen erhält lich sind.
Dann ist das Verfahren besonders geeignet zur Herstellung von unsymmetri schen Körpern, bei denen am Stickstoff ein nicht mit dem Arylenrest identischer Rest angegliedert ist, deren Darstellung aus- un symmetrischen Thioharnstoffen in vielen Fäl len unmöglich ist.
Vorliegendes Patent bezieht sich nun auf ein Verfahren zur Darstellung einer hetero- cyclischen Aminoverbindung, dadurch ge kennzeichnet, dass znan die Benzthiazol-2- sulfosäure mit Ammoniak im Autoklaven erhitzt.
Das so gebildete 2-Aminobenzthiazol zeigt die in der Literatur angegebenen Eigen- schaften. Es soll als Zwischenprodukt zur Herstellung von Farbstoffen und pharma zeutischen Produkten Verwendung finden.
<I>Beispiel</I> 4 kg benzthiazol-2-sulfosaures Natrium, hergestellt zum Beispiel durch Oxydation von 2-Merkaptoberizthiazol gemäss dem Pa tent Nr. 176920, werden mit 25 Liter Am moniak 25 o%ig mehrere Stunden im Auto klaven auf etwa 125 o erhitzt. Nach Ab kühlen wird der entstandene Niederschlag abgesaugt; mit kaltem Wasser neutral ge waschen und getrocknet. Das in vorzüglicher Ausbeute erhaltene 2-Aminobenzthiazol schmilzt bei 128 o C.
Verwendet man in diesem Beispiel statt 25 Liter Ammoniak 25 o/oig, 10 kg Harn stoff und 25 Liter Wasser, so spaltet der Harnstoff unter den Reaktionsbedingungen Ammoniak ab, der dann auf das benztbiazol- sulfosaure Natrium unter Bildung des glei chen 2-Aminobenzthiazols reagiert.