CH178237A - Verfahren und Vorrichtung zum Verzinnen von Kupferdraht. - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Verzinnen von Kupferdraht.

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CH178237A
CH178237A CH178237DA CH178237A CH 178237 A CH178237 A CH 178237A CH 178237D A CH178237D A CH 178237DA CH 178237 A CH178237 A CH 178237A
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  Verfahren und Vorrichtung zum Verzinnen von Kupferdraht.    In der Elektrotechnik wird gummiisolier  ter Kupferdraht in grossen Mengen verwen  det. Um bei der     Vulkanisierung    eine chemi  sche Verbindung des in der Gummimischung       vorhandenen    Schwefels mit dem Kupfer des  Drahtes zu Schwefelkupfer zu vermeiden,  wird der Draht stets verzinnt.  



  Hierfür ist das     Feuerverzinnungsverfah-          ren    üblich. Dabei wird der blanke Kupfer  draht durch ein     Löt-    oder     Flussmittel    und  dann durch das Zinnbad gezogen und nach  her abgestreift. Mit dem Draht gelangt aber  meist eine grosse Menge Säure aus dem     Löt-          oder        Flussmittel    in das Zinnbad und ver  ursacht dort     Zersetzung,    das heisst Zinnver  luste; ferner bleiben     Spuren    von Säure am  Draht haften und zersetzen dann den Zinn  überzug, so     dass    das Erzeugnis ungenügend  wird.

   Man hat -deshalb versucht, den Draht  nach dem Abstreifer noch durch Nasser     ztz     ziehen und dann wieder zu trocknen. Die Er  fahrung hat aber erwiesen,     dass    dadurch nicht       einwandfbretier,    korrosionsbeständiger Draht    erzielt werden kann; der Draht wird     abge-          sühreckt    und erhält matte Stellen, während  verzinnter Draht vollkommen blank sein soll.  Auch hält     esschwer,    den abgekühlten Draht  gut zu trocknen; eine :derartige Ergänzung  des     üblichen    Verfahrens ist daher umständ  lich und     teuer,    also unwirtschaftlich.  



  In neuester Zeit hat man auch die gal  vanische     Verzinnung        durchgeführt.    Sie ist  aber noch     unwirt:sehaftlicher,    .da als Aus  gangsprodukt weichgeglühter Drahtbenutzt  werden muss und sowohl Einrichtung, als  auch Elektrolyt sehr kostspielig sind.  



  Es ist ferner ein Verfahren bekannt, bei       welchem    Wasserstoff als     Reduktionsmittel     verwendet wird. Bei der entsprechenden Vor  richtung wird :der Kupferdraht unter Ein  wirkung des     Wasserstoffes    :durch einen       Durchziehofen    geführt. Der Ofen mündet  unmittelbar in den     Zinnbadbehälter    aus, und  zwar     oberhalb    der Oberfläche des Zinnbades,  damit kein Zinn in .den Ofen fliesst.     Der     Draht tritt somit oberhalb der Oberfläche des           Zinnbades    in die dasselbe enthaltende Kam  mer ein, um erst darnach ins Zinnbad selbst  zu gelangen.

   Zum     Luftabschluss    wird diese  Kammer mit Wasserstoff angefüllt und  durch einen Deckel verschlossen. Die Anwen  dung von Wasserstoff als     Reduktions-    und  Abdichtungsmittel bei     Verzinnung    von Kup  ferdraht ist jedoch sowohl für das Verfahren,  als auch für das Erzeugnis nachteilig: Im  Verfahren ergibt sich sehr leicht die     soge-          nannte        Wasserstoffkrankheit,    und der ver  zinnte Draht weist matte und     schieferige     Stellen auf.

   Dieses Verfahren bedingt fer  ner, dass die Anlage beim Ein- und Austritt  des Drahtes dicht abgeschlossen ist, zum       Beispiel    durch     Wasser,    das im     oberwähnten     Sinne schädlich wirkt, oder durch Sand, von  welchem .der Draht unmöglich vollständig  gereinigt,     be"T.    der blanke und verzinnte  Draht wieder     aufgerauht    wird.

   Infolge des       Abschliessens    der     Zinnba@dkammer    ist der  Draht unzugänglich, was zum Beispiel     bei          ,dem    verhältnismässig oft vorkommenden  Reissen des     Drahtes    sehr nachteilig ist; zur  industriellen     Verzinnung,    bei welcher .stets  mehrere Drähte gleichzeitig behandelt wer  den, ist diese Anlage deshalb ungeeignet.  



  Verfahren und Vorrichtung nach vorlie  gender Erfindung vermeiden alle diese Nach  teile.  



  Der harte Draht wird durch einen Durch  ziehofen, wie sie in der Industrie bereits be  kannt sind, gezogen, darin weichgeglüht, und  dann, ohne vorher mit .der Luft in Berührung  gelangt zu sein, durch ein Zinnbad geführt.  Im Verfahren nach der Erfindung wird nun  auf den Draht vor dem Eintritt in den Ofen  Alkohol, namentlich     .SPjiritus,    aufgebracht.  Seine Wirkung kann dadurch erhöht werden,       dass    ihm Glyzerin, Borax oder Salmiak, oder  ein Gemisch .dieser in Spiritus löslichen  Stoffe zugefügt wird.  



       Zweckmässigerweise    wird der Draht mit  ziemlicher Geschwindigkeit zum Beispiel in       einem    gleichzeitig als Muffel dienenden  Röhrchen von geringem Durchmesser durch  den Ofen und ins Zinnbad geführt. Unter  -der Einwirkung des Alkohols werden beim    Weichglühen des     Drahtes    im Ofen die auf  dem Draht befindlichen Oxyde reduziert,  wobei schon geringe Alkoholmengen eine       vollständige        Reduktion    herbeiführen. Durch  den verdampfenden Alkohol wird im Röhr  chen stets ein geringer Überdruck erzeugt,  welcher das Eindringen von Luft verhindert.

    Der Draht gelangt somit in vollkommen  blankem Zustand ins Zinnbad und kann  nachher in üblicher Weise durch einen Ab  streifer gezogen und auf Rollen aufgewickelt  werden. Dabei ist ein besonderes Abdichten  ,der Anlage am Ein- und Austritt des Drah  tes nicht erforderlich.  



  Da bei diesem Verfahren kein Fluss- oder  Lötmittel, also keine Säure Verwendung fin  det, ist der Draht säurefrei; es kann nicht  vorkommen, dass am fertig     vulkanisierten     Draht die Gummischicht klebt und die Zinn  schicht zersetzt wird. Der Draht ist auch  vollkommen blank, ohne matte Stellen. Da  nur geringe Mengen Alkohol benötigt wer  den, ist das Verfahren billiger als bisher  übliche, trotzdem es in seiner Beschaffenheit  wesentlich besseren verzinnten Kupferdraht  ergibt.  



  Die Vorrichtung nach der Erfindung  weist einen     Durchziehofen    auf, und einen       Zinnbadbehälter,    welcher nach oben offen ist,  so     dass    der Draht der Handarbeit .frei zu  gänglich bleibt. Diese Vorrichtung ermög  licht die industrielle Durchführung     des    Ver  fahrens bei gleichzeitiger Bearbeitung meh  rerer     Drähte.     



  Die Vorrichtung besitzt zweckmässiger  weise zur Führung des Drahtes ein Röhr  chen, zum Beispiel aus Nickel, von geringem  Durchmesser, zum Beispiel 5 bis 7 mm lichter  Weite, .das den Ofen durchzieht, aus dem  selben herausragt und schräg abwärts geneigt  ist, und     unterhalb    der Oberfläche des mit der  Luft in Berührung stehenden Inhaltes des       Zinnbadbehälters    ausmündet. Das Röhrchen  kann also mit seinem Ende unmittelbar ins  Zinnbad eingetaucht sein; oder es kann in  einer über dem Zinnbad befindlichen Schicht  einer pulverförmigen oder flüssigen abdich  tenden Substanz endigen. Es kann auch in      eine Bohreng ausmünden, die sich unterhalb  der Oberfläche des Inhaltes des     Zinnbad-          hehälters    in dessen Wandung befindet.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH I: j'erfahren zum Verzinnen von Kupfer- draht, bei welchem der harte Draht dureli einen Durchziehofen gezogen, darin weich geglüht und dann, ohne vorher mit der Luft in Berührung gelangt zu sein, durch ein Zinnbad geführt wird, .dadurch gekennzeich net, dass auf den Draht vor dem Eintritt in den Ofen Alkohol aufgebracht wird. UNTERANSPRüCHE: 1.
    Verfahren nach Patentanspruch I, da durch gekennzeichnet, dass der Draht durch den Ofen und bis unterhalb der Oberfläche des Inhaltes des Zinnba.dbehäl- ters in einem Röhrchen von geringem Durchmesser geführt wird. 2. Verfahren nach Patentanspruch I, da durch gekennzeichnet, dass auf den Draht Spiritus aufgebracht wird. 3. Verfahren nach Patentanspruch I und Un teranspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass .dem Spiritus Glyzerin zugefügt ist.
    .1. Verfahren nach Patentanspruch I und Unteranspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass dem Spiritus Borax zugefügt ist. 5. Verfahren nach Patentanspruch I und Un teranspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass dem Spiritus Salmiak zugefügt ist. 6. Verfahren nach Patentanspruch<B>1</B> und Un- teranspruch 2, dadurch gekennzeichnet, ,dass dem Spiritus ein Gemisch von Gly zerin, Borax und Salmiak zugefügt ist.
    PATEINTTANSPRUCH Ir Vorrichtung zum Verzinnen von Kupfer draht nach dem Verfahren gemäss Patentan spruch I, die einen Durehziehofen und einen Zinnbadbehälter aufweist, dadurch gekenn zeichnet, dass .der das Zinnbad enthaltende Behälter nach oben offen ist. UNTERANSPRüCHE: 7. Vorrichtung nach Patentanspruch 1I, ge kennzeichnet durch ein zur Führung des Drahtes dienendes Röhrchen von geringer lichter Weite, das den Ofen durchzieht, daraus herausragt, schräg abwärts geneigt ist und unterhalb der Oberfläche des In haltes des Zinnbadbehälters in letzteren ausmündet. B.
    Vorrichtung nach Patentanspruch II und Unteranspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungsröhrchen in einer über .dem Zinnbad befindlichen Schicht einer abdichtenden Substanz endigt. 9. Vorrichtung nach Patentanspruch II und Unteranspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungsröhrchen in eine unter halb der Oberfläche des Inhaltes des Zinn- badbehälters indessen Wandung vorge sehene Bohrung ausmündet.
CH178237D 1933-07-22 1934-07-21 Verfahren und Vorrichtung zum Verzinnen von Kupferdraht. CH178237A (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1297950B (de) * 1965-09-22 1969-06-19 Siemens Ag Verfahren zum Verzinnen von Kupferdraehten

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1297950B (de) * 1965-09-22 1969-06-19 Siemens Ag Verfahren zum Verzinnen von Kupferdraehten

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