CH177660A - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung geschweisster Rohre. - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung geschweisster Rohre.

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CH177660A
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Holt Broadfield Ward
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Description


  Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung geschweisster Rohre.    Zur Herstellung geschweisster Rohre sind  bis jetzt die im nachfolgenden angeführten  Verfahren bekannt geworden.  



  Nach einem ersten Herstellungsverfahren  wird ein Metallstreifen im kalten Zustand in  der Längsrichtung zu einem Rohr mit offener  Naht aufgebogen und die Kanten des Strei  fens werden nachträglich mittelst einer Gas  flamme, beispielsweise einer     Sauerstoff-          Azetylenflamme,    auf Schweisshitze gebracht.  Solche kalt geformte und nachträglich nur  teilweise erhitzte Rohre sind jedoch für viele  Zwecke ungeeignet; auch lässt sich dieses  Verfahren nur anwenden für Rohre bis zu  einer Wandstärke von etwa drei Millimeter.  Dieses Verfahren ist übrigens kostspielig, da  viel Gas gebraucht     wird,    um den Werkstoff  vom kalten Zustand auf Schweisshitze zu er  wärmen.  



  Nach einem     zureiten    Verfahren wird der  Streifen im kalten Zustand zu einem Rohr  mit offener Naht aufgebogen, wonach dessen  Kanten zwecks Herstellung des fertigen    Rohres mittelst einer elektrischen     Schweiss-          vorrichtung    zusammengeschweisst werden.  Diesem Verfahren haftet der Nachteil an,  dass sich die elektrische     Schweissung        mir    dann  mit Erfolg anwenden lässt,     wenn    die zu ver  schweissenden Kanten vollständig rein sind.  Uni, dies zu erreichen, müssen die Kanten  "geschlitzt" werden, um den ursprünglichen  Rand des Streifens zu entfernen, und der  Streifen muss. zudem noch gebeizt und der  Wirkung eines Sandstrahls ausgesetzt oder  geschliffen werden.

   Infolgedessen ist auch  dieses Verfahren teuer, und es eignet sich  nur zur Herstellung dünnwandiger Rohre.  



  Nach einem dritten Verfahren zur Her  stellung von Rohren     -wird    der     Streifen    da  durch auf Schweisshitze gebracht, dass er  durch einen langen Ofen, in welchem die  Temperatur wesentlich über der Schweiss  temperatur liegt,     hindurchgeführt        wird,    wo  bei der Streifen gleichzeitig zu einem Rohr  mit offener Naht aufgebogen wird. Die Kan  ten dieses Rohres werden dann     entweder         nachträglich zusammengepresst, um ohne  weitere Zufuhr von Wärme miteinander ver  schweisst zu werden, oder die Kanten werden  dadurch noch auf eine etwas höhere Tempe  ratur gebracht, dass ein Luftstrahl gegen sie  gerichtet wird.

   Dieses dritte Verfahren zur  Herstellung von Rohren weist jedoch fol  gende erhebliche Nachteile auf       a)    Um eine zuverlässige Schweissverbin  dung zu erhalten,     muB    der ganze Metall  streifen mindestens auf Schweisstemperatur  erwärmt werden, und zwar selbst dann, wenn  ein Teil der Wärme den Kanten des Streifens  dadurch zugeführt wird, dass Luftstrahlen  gegen sie gerichtet werden. Infolgedessen  findet eine erhebliche Oxydierung des     Me-          talles    statt, was entsprechend grosse Abfall  verluste bedingt.  



  b) Da das geschlitzte Rohr zur Zeit des  Schweissvorganges auf seinem ganzen Quer  schnitt auf Schweisstemperatur erwärmt ist,  kann auf dasselbe zwecks Zusammen  schweissens der Kanten nur ein geringer  Druck ausgeübt werden, so dass die herge  stellte Schweissverbindung nicht so gut ist,  wie man es gerne hätte.  



  c) Zufolge der hohen Temperatur, auf die  der Metallstreifen zu erwärmen     ist,    können  nach diesem Verfahren nur Rohre kleineren  Durchmessers hergestellt werden, das heisst  Rohre von höchstens fünfzig Millimeter  Durchmesser bei nicht zu grosser Wandstärke.  Wollte man versuchen, Rohre von einem  grösseren Durchmesser als angegeben herzu  stellen, so würden die Wandungen solcher  Rohre während des Schweissvorganges ein  knicken.  



  d) Infolge der hohen, zur Anwendung  kommenden Temperaturen ist die Anlage für  einige Stunden     stillzusetzen,    wenn der Durch  messer der herzustellenden Rohre verändert  werden soll, damit sich die für das Auf  biegen und Schweissen benötigten     Walzbn     auf eine Temperatur abkühlen können, bei  der sie sich leicht auswechseln lassen.  



  e) Die Temperatur des Ofens ist eine  derart hohe, dass im Falle, wo es aus irgend       einem    Grunde erforderlich wird, den Röhren-         herstellungsvorgang    zu unterbrechen, dem  Ofen vorerst Zeit gegeben werden muss, sich  abzukühlen, da sonst der Werkstoff, wenn  dessen Vorschub bei der hohen Ofentempe  ratur unterbrochen würde, sofort infolge       Oxydierung        unbrauchbar    würde. Infolge  dessen ist es nicht möglich, die Vorrichtung       stillzusetzen,    um das Rohr in dem Augen  blick untersuchen zu können, wo es die  Stelle der Vorrichtung verlässt, an der die       Verschweissung    vor sich geht.

   Sollte daher  irgend ein Fehler vorhanden sein, so wird  sich dieser erst längere Zeit nach der       Schweissang    des Rohres feststellen lassen,  so dass mit der Möglichkeit eines grossen  Metallverlustes zu rechnen ist, ehe der be  treffende Fehler entdeckt und behoben wer  den kann.  



  Zweck vorliegender     Erfindung    ist, bei  der Herstellung geschweisster Rohre die     oben     erwähnten Mängel zu vermeiden und bessere  Rohre als die bisher     bekannten    herzustellen.  



  Die Erfindung betrifft     ein.    Verfahren zur  Herstellung geschweisster Rohre, bei welchem  ein Metallstreifen in     kontinuierlichem    Ar  beitsgang zu einem Schlitzrohr verformt und  zur Erhitzung seines ganzen     Querschnittes     durch einen     langgestreckten    Heizraum hin  durchgeführt wird, worauf die Kanten des  Streifens unter Druck zusammengeschweisst  werden.  



  Nach dem erfindungsgemässen Verfahren  werden die Kanten des Metallstreifens hinter  dem Heizraum zur Erhitzung auf Schweiss  temperatur einer     -weiteren    Wärmequelle aus  gesetzt, während auf von den Kanten abge  kehrte Teile des Streifens mit einem Kühl  medium eingewirkt wird, zum Zwecke, diese  Teile unter Schweisstemperatur zu kühlen,  damit sie den Schweissdruck aushalten kön  nen.  



  Die Erfindung betrifft ausserdem eine  Vorrichtung zur Ausführung dieses Verfah  rens, welche einen     langgestreckten    Ofen mit  Heizraum zum Erhitzen eines Metallstrei  fens auf seinem ganzen     Querschnitt,    Mittel  zum     ununterbrochenen        Vorwärtsschieben    des      Streifens durch den Ofen, Mittel, um den  Streifen vor dem Ofen zu einem geschlitz  ten Rohr zu verformen, und Mittel, um die  Kanten des geschlitzten Rohres hinter dem  Ofen unter Druck zu verschweissen, aufweist,  und sich dadurch auszeichnet,

   dass hinter  dem Ofen Mittel zum Aufheizen der Kanten  des Streifens auf Schweisstemperatur und in  der Nähe der letzteren     1Vllttel    zum Auf  spritzen eines Kühlmediums auf von den  Kanten abgekehrte Teile des Streifens vor  gesehen sind.  



  Auf der beiliegenden Zeichnung ist eine       Vorrichtung    zur Ausführung des Verfahrens  gemäss vorliegender Erfindung beispielsweise  dargestellt. Es zeigt:       Fig.    1 schematisch die vollständige Vor  richtung im Längsschnitt;       Fig.    2 und 3 sind     Querschnitte    nach der  Linie 2-2     bezw.        3-3    der     Fig.    1, wobei       Fig.    2 die Mittel zeigt, die zur Führung des  zu einem Rohr mit offener Naht aufgeboge  nen Arbeitsstückes dienen, während     Fig:    3  die Einrichtung zum Zusammenschweissen  der Kanten des     Arbeitsstückes    zeigt;

         Fig.    4 ist ein     wagrechter    Schnitt nach der  Linie 4-4 der     Fig.        3;          Fig.    5 und 6 zeigen Einzelheiten, und  zwar veranschaulichen sie in einer     End-          bezw.    Seitenansicht eine abgeänderte Aus  führungsform der Schweisseinrichtung.  



  Bei der gezeigten Vorrichtung zur Her  stellung geschweisster Stahlrohre wird ein  kalter Streifen aus Stahl von einem Haspel       1f)    abgewickelt und einer Schweisseinrich  tung 11 zugeführt, in welcher der Anfang  des von dem Haspel abgewickelten Streifens  zur Vermeidung eines Unterbruches mit dem  Ende des vom vorher benutzten     IIa.spel    ab  gewickelten     Streifens    verschweisst werden  kann. Als     Schweisseinrichtung    kann eine  solche üblicher Bauart, wie sie gewöhnlich  zum elektrischen Schweissen benutzt wird,  verwendet sein.  



       ITm    den kalten Streifen auf eine Tem  peratur vorzuwärmen, bei der er .dann ohne  weiteres zu einem Rohr mit offener Naht  aufgebogen werden kann, ist ein Vorwärme-         ofen    12 von beträchtlicher Länge vorgesehen,  der einen verhältnismässig kleinen Innenquer  schnitt aufweist.  



  Sind zum Beispiel Rohre von 1" und 2"  Durchmesser herzustellen, so wird der Vor  wärmeofen 12 zweckmässig etwa. 16 bis 17  Meter lang bemessen bei einem     Querschnitt     von 0,093     m2.    Je nach der Grösse der herzu  stellenden Rohre sind .diese Abmessungen ent  sprechend zu vergrössern     bezw.    zu ver  kleinern.  



  Der Querschnitt des     Vorwärmeofens    kann       kreisrund    oder rechteckig sein, oder es kann  auch eine Kombination dieser zwei Quer  schnittsformen in Betracht kommen, wobei  dann für den untern Teil des Ofens eine  rechteckige Form gewählt und dem Dach eine  gewölbte     Querschnittsform    gegeben ist.  



  Der Ofen 12 kann mit Gas oder 01 be  trieben werden; diese beiden Brennstoffarten  können auch gleichzeitig verwendet werden,  falls ein Gas von nur geringem Heizwert zur  Verfügung steht.  



  Die Brenner des Ofens 12 sind mit 13 be  zeichnet und sie sind im untern Ofenteil, nahe  der Austrittsstelle 14 des Streifens angeord  net. Der Teil 15 des Ofens auf der Eintritts  seite des Streifens wird zufolge der Zirkula  tion des Gases geheizt, und er ist mit einem  Abzug 16 versehen, so dass sich die heissen  Gase in entgegengesetzter Richtung zur Vor  schubrichtung des Streifens bewegen. Die im       Vorwärmeofen    12 zu erzeugende Temperatur  hat etwa 800   C zu betragen.  



  Zur     Stützung    des Streifens sind im Ofen  12 einige     wagrecht    angeordnete, freibeweg  liche Rollen 17 vorgesehen. die vorzugsweise  aus hitzebeständigem Stahl hergestellt sind  und     gewiinschtenfälls    gekühlt sein können,  wenn auch im allgemeinen deren Kühlung  nicht erforderlich ist.  



  Um den Streifen zu einem Rohr     mit     offener Naht aufbiegen zu können, sind hin  ter dem Austrittsende des     Vorwärmeofens     1.2 einige     Walzen    18 zu Paaren aufgestellt.  Diese Walzen 18 sind um senkrechte Achsen  drehbar angeordnet.      Jedes Walzenpaar     wird    zwangsläufig  von einem elektrischen Motor oder einer  ähnlichen Einrichtung angetrieben, und es  ist vorzugsweise von einem eigenen Ständer       getragen,    obgleich auch alle Walzen     ge-          wünschtenfalls    in einem gemeinsamen Rah  men untergebracht sein können.  



  Die Distanz der Walzen nimmt in den  verschiedenen Walzenpaaren mit ihrer Ent  fernung vom     Austrittsende    des Vorwärme  ofens fortwährend ab, so dass der Streifen an  fänglich zu einer offenen Kanalform und  schliesslich zu einem Rohr mit offener Naht  aufgebogen     wird;    deren Nahtkanten nur  wenige Millimeter     voneinander        abstehen.    Die  Grösse der Walzen hängt lediglich vom vor  geschriebenen Durchmesser des fertigen Roh  res und der Dicke des zur Verwendung kom  menden Werkstoffes ab.     Gewünschtenfalls     können die Walzen     mittelst        Gebläsewind    oder  Wasser gekühlt werden.  



  Für das Erhitzen des eine     offene,    Naht  aufweisenden Rohres ist ein Hauptofen 19  vorgesehen, dessen     Querschnitt    demjenigen  des     Vorwärmeofens    12 entspricht.  



  Der Ofen 19 ist jedoch in zwei     Abschnitte     20 und 21 verschiedener Länge unterteilt; von  denen der erstere     Abschnitt    20     etwa    20 m  lang ist und das Rohr nach dessen     Ilin-          durchtritt    durch die Walzen 18 aufnimmt,  während der zweite Abschnitt 21 etwa 6 m  lang ist und das     Austrittsende    des Ofens  bildet.  



  In ähnlicher Weise,     wie    in bezug auf den  Ofen 12 beschrieben wurde, sind im Ofen 19  Gas-     und/oder        '01-Brenner        2'2,    vorgesehen, die  jedoch in diesem Falle über die ganze Länge  des Ofens verteilte und in solcher Entfer  nung     voneinander    angeordnet     sind,    dass der       Abschnitt    20 auf eine mässige     Temperatur     von etwa<B>1100'</B> C     erhitzt    wird, während der  Abschnitt 21 am     Austrittsende    des Ofens  stärker erhitzt wird, das heisst etwa auf  1300   C,

   weshalb dieser     Teil    des Ofens vor  zugsweise aus     garborundumsteinen    herge  stellt ist.  



  Indem dafür gesorgt ist, dass die höchste  Temperatur des Ofens nur in einem ver-         hältnismässig    kleinen     Abschnitt    desselben  herrscht, werden die Erneuerungskosten in er  heblichem Masse vermindert. Um an Aus  besserungen weiter zu sparen, kann der Ofen  auch aus wärmebeständigem Metall herge  stellt, und es können Teile desselben auch  wassergekühlt sein.  



  Die     oben    angegebenen Temperaturen kom  men in Betracht, wenn es sich um Stahl han  delt, dessen     Schweisstemperatur    bei     etwa     1450 bis 1ss00   C liegt. Selbstverständlich  können aber sowohl die Temperaturen als  auch die Abmessungen der     beiden        Ofenab-          schnitte    von den angegebenen     Werten    ab  weichen, wenn andere Metalle verwendet wer  den und die Geschwindigkeit, mit der die  Rohre hergestellt werden, geändert     wird.     



  Zur     Stützung    des Arbeitsstückes im Ofen  19 sind Rollen 23 vorgesehen, ähnlich     wie    es  in bezug auf den     Vorwärmeofen    12 beschrie  ben wurde. In diesem Falle sind jedoch die  Rollen 22 zwangsmässig von einem elek  trischen Motor oder einer ähnlichen Vorrich  tung angetrieben, damit das Arbeitsstück  sicher in der     verlangten        Weise    durch den  Ofen     hindurchbewegt    wird. Mit Rücksicht  auf die im Ofen herrschende, verhältnismässig  hohe Temperatur empfiehlt es sich, die Rollen  23 aus wärmebeständigem Material herzu  stellen und sie     mittelst    Wasser zu kühlen.  



       Gewünschtenfalls    können auch die Rollen  17 des     Vorwärmeofens    12 in entsprechender  Weise angetrieben werden, um zusätzliche       Mittel    für das Vorwärtsbewegen des Arbeits  stückes zu haben.  



  Zur Führung des eine offene Naht auf  weisenden Rohres und um dessen Drehung  um seine Längsachse zu verhindern, sind an  grenzend an den     Austrittsabschnitt    21 des  Ofens 19 obere und untere Rollen 24     bezw.    25  vorgesehen. Diese Rollen sind drehbar um       wagrechte    Achsen angeordnet, wobei das  Rohr     zwischen    diesen Rollen hindurchge  führt wird. Die obere Rolle 24 ist am Um  fange mit einem Flansch 26 versehen, der in  die offene Naht hineinragt und mit den Kan  ten des Rohres in     Berührung    kommt, so dass      die Naht senkrecht über der Längsachse des  Rohres gehalten wird.  



  Hinter den Rollen 24 und 25 ist eine       Schweisseinrichtung    27 angebracht, die in den       Fig.    3 und 4 in grösserem Massstab gezeigt ist.  



  Die Schweisseinrichtung ? 7 weist zwei in  einer bestimmten     Entfernung    voneinander  angeordnete Schweisswalzen 28, die lose dreh  bar auf senkrechten Achsen sitzen, sowie ein  Paar     Sauerstoff-Azetylenbrenner    29 auf.  



  Die Umfangskanten 30 der Schweisswalzen  28 stehen vorzugsweise um einige Millimeter  voneinander ab und die Brenner 29 sind  etwas vor der senkrechten Ebene durch die  Achsen der Walzen 28 angeordnet, damit die  Kanten des eine offene Naht aufweisenden  Rohres erhitzt werden können, bevor letzteres  zwischen die Walzen 28 gelangt.  



  Jeder der Brenner 29 ist so angeordnet.  dass er nur eine Kante des Arbeitsstückes er  hitzt, und jeder weist eine Anzahl Düsen     f31     auf, die sich über einen Teil des Arbeits  stückes erstrecken und von denen jede die  Kante nur über eine kurze Strecke von  wenigen Millimetern erhitzt.  



  Wie in     Fig.    5 und 6 gezeigt, kann auch  nur ein einziger Brenner 2.9 vorgesehen sein,  der zwei in einer gewissen Entfernung von  einander     angeordnete    Reihen von Düsen 31  aufweist, wobei jede dieser Reihen eine der  Kanten des Arbeitsstückes erhitzen kann.  



  Die Anzahl Flammenstrahlen, die jeder  Brenner zu erzeugen hat, hängt lediglich von  der Rohrabmessung und der Arbeitsge  schwindigkeit ab, wobei bis zu zwanzig sol  cher Strahlen vorgesehen werden können. Bei  der Herstellung grösserer Rohre kann jede  Kante durch zwei oder mehrere Brenner er  hitzt werden, wobei dann jeder dieser Bren  ner die angegebene Anzahl von Flammen  strahlen zu erzeugen hat.  



       Gewünschtenfalls    kann eine selbsttätig       wirkende    Einrichtung zur Regulierung des  Gasdruckes an den Brennern vorgesehen sein.  Die Schweisstemperatur wird zweckmässig  ausschliesslich mit Hilfe dieser Brenner beein  flusst, also ohne     da,ss    zu ihrer Änderung die    in dem Ofen 19 erzeugte Temperatur ge  ändert wird.  



  Um das Arbeitsstück während des  Schweissens zu kühlen, sind Einrichtungen 32  mit Düsen zur Erzeugung von Dampfstrahlen  zwischen den Führungsrollen 24, 25 und der  Schweisseinrichtung 27 vorgesehen. Diese  Einrichtungen 32 richten Dampfstrahlen nach  denjenigen Stellen des Querschnittes des zu  einem Rohr mit offener Naht aufgebogenen  Streifens, welche von seinen erhitzten Kan  ten abgekehrt sind. Diese Dampfstrahlen be  wirken gleichzeitig ein     Entzundern    des Roh  res. An Stelle von Dampf, oder auch zusätz  lich dazu, können andere geeignete. Kühl  und     Entzunderungsmittel,    wie zum Beispiel  Wasser, durch die Einrichtungen 32 zuge  leitet werden.  



  Nach .dem Schweissen wird das Rohr  durch ein Paar     galibrierwalzen    3:3 hindurch  geführt, wobei es auf eine einheitliche Grösse  gebracht wird. Hierauf wird es     mittelst    eines  Polierrades 34 noch geschliffen und poliert.  



  Endlich ist eine verschiebbare Säge 35  üblicher Bauart angeordnet, um das Rohr in  Stücke gewünschter Länge zu     zerschneiden;     die Säge 35 kann von einem     Elektromotor     oder einer andern geeigneten Einrichtung an  getrieben sein.  



  Der Metallstreifen bildet     zwischen    der  Schweissvorrichtung 11 und dem Vorwärme  ofen 12 eine .grosse Schleife 36, um einen Vor  rat an zuzuführendem Streifenmaterial zu  haben, so dass der Streifen durch den Vor  wärmeofen 12 fortlaufend vorgeschoben wer  den kann, selbst während sein Ende mit dem  Anfang eines von einem neuen Haspel 10  kommenden Streifens zusammengeschweisst  wird.  



  Normalerweise wird der Streifen mit einer       Geschwindigkeit    von 20 bis 30 m je Minute       vorwürtsbewegt.    Das Verfahren lässt sich je  doch bei höheren Geschwindigkeiten oder  auch bei Geschwindigkeiten von nur 5 m je  Minute ausführen, wobei die     Erhitzungs-          temperaturen    entsprechend einzustellen sind.  



  Bei einer Temperatur von 800   C im Vor  wärmeofen 12 und bei der normalen Vor-           schubgeschwindigkeit    des Streifens wird letz  terer über seinen ganzen Umfang auf eine  Temperatur von 600 bis<B>800,'</B> C erwärmt, die  genügt, damit er durch die Walzen 18 zu  einem Rohr mit offener Naht aufgebogen  werden kann.  



  Das eine offene Naht aufweisende Rohr  wird dann fortlaufend mit Hilfe der     Treib-          rollen    23 durch den Ofen 19     hindurchbewegt,     wobei die weiter oben angeführten Höchst  temperaturen der zwei Abschnitte dieses  Ofens bei. der normalen     Vorschubgeschwin-          digkeit    des Arbeitsstückes hinreichen, um  eine Erhitzung des letzteren über seinen gan  zen     Querschnitt    zu bewirken     und    die Tempe  ratur seiner Kanten     auf    einen solchen Wert  zu bringen, dass sie     anschliessend    mit Hilfe  der Brenner 29 auf Schweisshitze gebracht  werden können.  



  Es sei jedoch ausdrücklich erwähnt, dass  für     alle    Werkstoffe und     Vorschubgeschwin-          digkeiten    die     Ofentemperatur    eine solche ist,  dass die vom Werkstoff im Ofen angenom  mene höchste Temperatur vorzugsweise  wenigstens 125   C unterhalb der Schweiss  temperatur des betreffenden Werkstoffes  liegt; zweckmässig liegt sie 125 bis<B>150'</B> C  unter der Schweisstemperatur, damit jede Ge  fahr einer Überhitzung und Oxydierung des  Werkstoffes vermieden wird. Die Erniedri  gung der Ofentemperatur bringt eine merk  liche Verminderung an Metallverlust mit  sich.  



       Endlich    liegt die Temperatur des zur       Kühlung    des Rohres verwendeten Dampfes       bezw.    Wassers erheblich unter der Schweiss  temperatur, so dass bei genügender Zufuhr  von Dampf     bezw.    Wasser das Rohr mit Aus  nahme seiner Kante wesentlich unter Schweiss  temperatur abgekühlt wird.  



  Dadurch, dass das     Rohr    mit Ausnahme  seiner Kanten gekühlt wird, kann der von  den     Schweisswalzen        ausgeübte    Druck wesent  lich grösser sein als bisher, .da das Arbeits  stück zufolge seiner wesentlich unter seiner  Schweisstemperatur liegenden     Temperatur    in  der Lage ist, den Schweissdruck auszuhalten    und seine Form zu bewahren. Gegebenenfalls  kann der Schweissdruck so gross gewählt wer  den, dass er das Rohr beim Schweissen defor  miert, derart,     dass    die Kanten fest aufein  ander gedrückt werden, so dass das fertige  Rohr an der Schweissstelle eine Festigkeit be  sitzt, die gleich der des übrigen Teils des       Querschnittes    ist.  



  Auch kann zufolge der niedrigeren Tem  peratur des Arbeitsstückes der von den     Kali-          brierwalzen        ausgeübte    Druck wesentlich grö  sser, als es     bisher    üblich war, bemessen wer  den, so dass ein Rohr von ausserordentlich  genauen Abmessungen erzeugt wird     und    des  sen     äussere    Form praktisch über seine ganze  Länge dieselbe ist.

   Diesem Umstand kommt  besondere Bedeutung in dem Falle zu, wo die  Enden der Rohre mit Gewinde zu versehen  sind, da sich     :dann    der     Arbeits-    und der  Zeitaufwand für die Herstellung der Gewinde  wesentlich herabsetzen lassen, wobei die Ge  winde erst noch wesentlich besser ausfallen.  



  Infolge der Kühlung lassen sich die Kan  ten auf eine sehr hohe Temperatur erhitzen,  ohne dass eine Gefährdung     der-Rohre    zu be  fürchten ist oder eine wesentliche Oxydierung  eintritt, was weiter dazu beiträgt, die Ge  fahr, dass eine unbrauchbare     Schweissung    er  halten werden könnte, zu vermindern.  



  Eine Vorrichtung der beschriebenen Art  lässt sich in Verbindung mit einem Werk  zum Ziehen,     Herunterkalibrieren,    Schleifen,  Polieren oder Ausweiten der Rohre verwen  den, so dass die     Abmessung    der hergestellten  Rohre und auch ihre Wandstärke, sowie  Oberflächenbeschaffenheit nach Erfordernis  geändert werden können. Das ist infolge der  sehr feinen     Schweissung    möglich, die sich in  einer derartigen Vorrichtung zur Herstellung  von Rohren erzielen lässt.  



  Die Kanten des zur Verwendung kom  menden Streifens werden vorzugsweise nicht       abgegratet,    da dies bei der     Schweissung    mit       Sauerstoff-Azetylenflamme    nachteilige Fol  gen haben könnte, während keine solche zu  befürchten sind, wenn ein     Abgraten    nicht er  folgt.      Zur Herstellung der Rohre kann     Siemens-          Martinstahl    oder weicher     Thomastahl    verwen  det werden; nach dem beschriebenen Ver  fahren können aber auch Rohre aus den ver  schiedensten Legierungen, wie sie für die  Erhöhung der Festigkeit, Wärmebeständig  keit, Säurebeständigkeit usw. in Betracht  kommen, hergestellt werden.  



  In gewissen Fällen wird es möglich sein,  ohne     Vorwärmeofen    auszukommen und das  Rohr mit offener Naht aus einem Streifen  aufzubiegen, der sich im kalten Zustand be  findet. Die besonderen Kosten, die durch das  Aufstellen einer Vorrichtung zum Kaltbiegen  des Rohres erwachsen, heben jedoch bis zu  einem gewissen Masse, wenn überhaupt nicht  ganz, die Ersparnis wieder auf, die durch  das Weglassen des     Vorwärmeofens        entstehen.     



       Gewünschtenfalls    kann die Ofentempera  tur automatisch reguliert werden, so dass sie  sich mit der Geschwindigkeit ändert, mit     wel-          eher    der     Streifen    vorgeschoben     wird,    oder  diese Regulierung kann in jeder andern ge  eigneten Weise bewirkt werden.  



  Alle Rollen und Walzen, sowie Metall  teile der Vorrichtung können verchromt sein,  um deren Abnutzung und Rosten unter der  Einwirkung der Wärme und des Druckes,  denen sie ausgesetzt sind, zu vermindern.  



  Die beschriebene     Vorrichtung    eignet sich  nicht nur zur Herstellung dünnerer Rohre  und solcher grösserer Durchmesser, als dies  bisher möglich war, sondern lässt sich schnel  ler zur Herstellung eines Rohres anderer<B>Ab-</B>  t' umstellen als bisher, weil die ver  hältnismässig niedrige Temperatur, auf die  der Streifen erhitzt wird, dem     Arbeitsstück     selbst in dem Falle nicht viel schaden kann,  wo letzteres zum Stillstand kommt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH I: Verfahren zur Herstellung geschweisster Rohre, bei welchem ein Metallstreifen in kontinuierlichem Arbeitsgang zu einem Schlitzrohr verformt und zur Erhitzung sei nes ganzen Querschnittes durch einen lang gestreckten Heizraum hindurchgeführt wird, worauf die Kanten des Streifens unter Druck zusammengeschweisst werden, dadurch ge kennzeichnet, .dass die Kanten des Metall streifens hinter dem Heizraum zur Erhit zung auf Schweisstemperatur einer weiteren Wärmequelle ausgesetzt werden, während auf von .den Kanten abgekehrte Teile des Strei fens mit einem Kühlmedium eingewirkt wird, zum Zwecke, diese Teile unter Schweisstempe ratur zu kühlen, damit sie den Schweissdruck aushalten können.
    UNTERANSPRIJ\CHE 1. Verfahren nach Patentanspruch I, da durch gekennzeichnet, .dass das Schlitz rohr beim Schweissen deformiert wird, um dadurch dem fertigen Rohr über sei nem ganzen Querschnitt eine gleiche Festigkeit zu geben. 2. Verfahren nach Patentanspruch I, da durch gekennzeichnet, dass ein Kühl medium verwendet wird, welches gleich zeitig mit. der Kühlung des Streifens des sen Oberfläche zu entzundern geeignet ist. 3. Verfahren nach Unteranspruch 2, da durch gekennzeichnet, dass das Kühl medium Wasser ist. 4. Verfahren nach Unteranspruch 2, da durch gekennzeichnet, dass das Kühl medium Wasserdampf ist.
    PATENTANSPRUCH II: Vorrichtung zur Ausführung des Ver fahrens nach Patentanspruch I, welche einen langgestreckten Ofen mit Heizraum zum Er hitzen eines Metallstreifens auf seinem gan zen Querschnitt, Mittel zum ununterbroche nen Vorwärtsschieben des Streifens durch den Ofen, Mittel, um den Streifen vor dem Ofen zu einem geschlitzten Rohr zu verformen, und Mittel, um die Kanten des geschlitzten Rohres hinter denn Ofen unter Druck zu ver schweissen, aufweist, dadurch gekennzeichnet,
    dass hinter dem Ofen Mittel zum Aufheizen der Kanten des Streifens auf Schweisstempe ratur und in der Nähe der letzteren Mittel zum Aufspritzen eines Kühlmediums auf von den Kanten abgekehrte Teile :des Streifens vorgesehen sind. UNTERANSPRÜCHE: 5.
    Vorrichtung nach Patentanspruch II, da durch gekennzeichnet, dass der langge- streckte Ofen in zwei Heizzonen un gleicher Länge unterteilt ist, von denen die längere Zone zur Aufrechterhaltung einer Temperatur bestimmt ist. welche niedriger ist als diejenige der kürzeren Zone, damit die höchste Temperatur im Ofen auf einen verhältnismässig kleinen Teil desselben beschränkt ist und da durch die Erneuerungskosten vermindert werden. 6.
    Vorrichtung nach Patentanspruch II, da durch gekennzeichnet, dass die Mittel zum Aufspritzen des Kühlmediums min destens eine Düse aufweisen. 7. Vorrichtung nach Patentanspruch II, da durch gekennzeichnet, dass die Mittel zum Aufheizen der Kanten des Metall streifens auf Schweisstemperatur minde stens zwei mit einer Anzahl Gasdüsen versehene Brenner aufweisen, von denen jeder nur zur Erhitzung einer einzelnen Kante des Streifens bestimmt ist. B.
    Vorrichtung nach Patentanspruch II, ge kennzeichnet durch Mittel zum Führen des geschlitzten Rohres, welche eine Rolle aufweisen, die am Umfang einen Flansch besitzt, der zwischen die Rohr kanten einzudringen und dadurch das Rohr gegen Verdrehung um seine Längs achse zu sichern bestimmt ist.
CH177660D 1932-11-18 1933-11-14 Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung geschweisster Rohre. CH177660A (de)

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GB270133X 1933-01-27

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE925822C (de) * 1951-03-16 1955-03-31 Kocks Gmbh Friedrich Anlage zum Herstellen von Rohren aus Baendern
DE1089713B (de) * 1956-04-13 1960-09-29 Phoenix Rheinrohr Ag Verfahren zum Herstellen eines endlosen Bandes beim kontinuierlichen Herstellen geschweisster Rohre durch Aneinanderschweissen von Vorstuecken

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DE925822C (de) * 1951-03-16 1955-03-31 Kocks Gmbh Friedrich Anlage zum Herstellen von Rohren aus Baendern
DE1089713B (de) * 1956-04-13 1960-09-29 Phoenix Rheinrohr Ag Verfahren zum Herstellen eines endlosen Bandes beim kontinuierlichen Herstellen geschweisster Rohre durch Aneinanderschweissen von Vorstuecken

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