CH176356A - Verfahren zur Gewinnung von Luftbestandteilen von höherem Siedepunkt als Sauerstoff. - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung von Luftbestandteilen von höherem Siedepunkt als Sauerstoff.Info
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Description
Verfahren zur Gewinnung von Luftbestandteilen von höherem Siedepunkt als Sauerstoff. Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von Luftbestandteilen, welche einen höheren Siedepunkt als Sauerstoff be sitzen, und in der Luft in sehr geringer Kon zentration vorhanden sind, wie die Edelgase Krypton und Xenon, aus atmosphärischer Luft. Das Gemisch dieser beiden Edelgase, das meistens, dem viel höherem Kryptonge- halt der Luft entsprechend, überwiegend aus Krypton besteht, wird im folgenden Be- sehreibungsteil kurz "Krypton" genannt.
Die zur Gewinnung von Krypton bisher empfohlenen, im industriellen 112assstabe durehführbaren Verfahren schlagen vor, zur Gewinnung dieses Gases von dem aus der Luft durch das Rektifikationsverfahren ge wonnenen Sauerstoff auszugehen. Diese be kannten Verfahren scheinen auch vorteilhaft zu sein, da man auf diese Weise von einem Gasgeiniseh ausgehen kann, welches gegen über der Luft etwa im Verhältnis 5 : 1 an Krypton angereichert ist. Diese Verfahren bedingen jedoch die Verflüssigung und daher Komprimierung der besamten, auf Krypton aufzuarbeitenden Luftmenge und sind dem zufolge sehr kostspielig.
Gegenstand der Erfindung ist ein Ver fahren zur Gewinnung von Luftbestandteilen von höherem Siedepunkt als Sauerstoff aus Luft durch Abkühlen und teilweise Verflüs sigung derselben, welches dadurch gekenn zeichnet ist, dass die zu bewinnenden Luft bestandteile aus gasförmiger Luft mit einer niedriger als Sauerstoff siedenden Wasch flüssigkeit derart ausgewaschen werden, dass der überwiegende Teil des Sauerstoffgehaltes der auszuwaschenden Luft die Waschvorrich tung - in Gasform, mit Stickstoff gemischt, verlässt.
Auf diese Weise kann das höher siedende Krypton weitgehend aus der Luft ausgewaschen werden, und daher erhält man nach der Auswaschung, insbesondere, wenn dieselbe mit derselben Waschflüssigkeit mehrmals nacheinander oder in mehreren Stufen durchgeführt wird, eine an Krypton stark angereicherte Flüssigkeit, die dann zwecks Herstellung von gasförmigem Kryp ton in beliebiger, zweckmässig in der bei der Edelga:serzeugung üblichen Weise weiterver arbeitet wird, wobei im Bedarfsfalle auch reines Krypton und Xenon herbestellt werden kann.
Erfindungsgemäss wird also der Umstand verwertet, dass die niedrigsiedende Wasch flüssigkeit infolge ihrer tiefen, unter -183 C liegenden Temperatur, die bedeutend unter dem Siedepunkt des Kryptons (-151,8- C) und des. Xenons (-109,2 C) liegt, die höher als Sauerstoff siedenden Luftbestandteile aus der aufzuarbeitenden gasförmigen Luft ab sorbiert, wodurch diese Luftbestandteile der Luft auch ohne Verflüssigung der Gesamt menge derselben weitgehend entzogen werden kann.
Das erfindungsgemässe Verfahren kann, falls man als. Waschflüssigkeit flüssige Luft verwendet, zum Beispiel zweckmässig derart ausgeführt werden, dass man die ZVasehflüs- sigkeit und die aufzuarbeitende gasförmige Luft, vorteilhaft im Gegenstrom, durch eine Rektifiziersäule führt. Die auszuwaschende Luft wird, wenn erforderlich, vor der Einiei- tung in die WaGchvorrichtung von uner wünschten Verunreinigungen,
wie zum Bei spiel Wasserdampf und Kohlensäure, vorteil haft in üblicher Weise, gereinigt, und gege benenfalls vorgekühlt. Die zweckmässig oben in die Rektifiziersäule eintretende flüssige Luft hat eine Temperatur von etwa<B>-193'</B> C. bei welcher der Dampfdruck des Kryptons etwa 4 mm Rg. beträgt. In der Säule herrscht annähernd atmosphärischer Druck"da der zur Durchblasung der aufzuarbeitenden Luft er forderliche Überdruck sehr gering sein kann.
Bei gründlicher Waschung wird,der Luft das Krypton so weitgehend entzogen, dass dar Kryptongehalt der abgehenden Luft nur etwa 5 % des Kryptongehaltes der einströ menden Luft, die Ausbeute also etwa 95 % beträgt.
Wenn nun die so entstandene Flüs- sigkeit am ersten Teller der Säule etwa bis auf ein Drittel ihres ursprünglichen Volu mens verdampft wird, wobei überwiegend der niedriger siedende Stickstoff verdampft, wird der Kryptongehalt dieser verbleibenden Flüssigkeit etwa dao 150-fa.ch9,des Krypton gehaltes der Luft betragen. Hieraus ist.
schonersichtlich, dass es zweckmässig ist, eine \VaschflüS:sigkeit zu verwenden, in der der niedrigsiedende Anteil, zum Beispiel Stink stoff, in ansehnlicher Menge vorhanden ist, da einerseits die hierdurch bedingte niedrigere Temperatur den Waschvorgang begünstigt, und anderseits, weil infolge der Verdamp fung dieser niedrigsiedenden, in beträchtli cher Menge vorhandenen Komponente .die zu rückbleibende höhersiedende Komponente, zum Beispiel der Sauerstoff, an Krypton stark angereicht sein wird.
Wenn man nun diese Flüssigkeit zum zweiten Teller der Säule herabrieseln lässt, und dort wieder auf ein Drittel ihres Volumens (also auf ein Neuntel ihres ursprünglichen eintretenden Vo lumens) eindampft, wird der prozentuale Kryptongehaltdieser Flüssigkeit etwa das 100-faähe der .am ersten Teller befindlichen Flüssigkeit betragen.
Die geringere An reicherung in dieser Stufe ist die Folge .des Umstandes, .dass hier die Waschflüssiglzeit schon mehr Sauerstoff und weniger Stiek- stoff enthält als in der ersten Stufe, und da her ihre Temperatur höher ist.
Aus diesen Daten ist ersichtlich, dass: man bei dieser Ar beitsweise bereits in einer Rektifiziersäule mit 3 bis. 4 Tellern eine Flüssigkeit erhalten kann, deren Kryptongehalt das mehrtausend- fache des Kryptongehaltesder gewöhnlichen, aus atmosphärischer Luft hergestellten flüs sigen Luft beträgt, die .aber überwiegend aus flüssigem Sauerstoff und Krypton be steht, und nur wenig Sticksteff enthält.
Diese Flüssigkeit wird nach ihrer Entfernung aus der Waschvorrichtung auf gasförmiges Krypton-Xeno@ngemisch: oder reines Krypton- und Xenongas in beliebiger Weise verar beitet.
Das Waschen kann naturgemäss nicht nur in einer Rektifiziersäule, sondern auch in an- lern Waschvorrichtungen; zum Beispiel in mit. Raschigrringen gefüllten Türmen, ferner in Waschvorrichtungen mit bewegter Fül lung, wie die zum Auswaschen des Cyans und es Ammoniaks aus Leuchtgas ge bräuchlichen sogenannten Standardwaschen usw. durchgeführt werden.
Wesentlich ist nur, dass der Waschvorgang derart geführt wird, dass der überwiegende Teil, -das. heisst mehr als die Hälfte, des Sauerstoffgehaltes der aufzuarbeitenden Luft ,die Wasch- bezw. Trennvorrichtung mit Stickstoff gemischt in Gasform verlässt. da nur durch solche Ar beitsweise gute Ausbeute und günstige I%ryp- tonanreicherung der Waschflüssigkeit er reicht erden kann.
Die zur Auswaschung des Kryptons aus der Luft nötige Flüssigkeitsmenge ist ver- hältnismässig gering, es. können zum Beispiel schon 5 % der zu verarbeitenden Luftmenge genügen. Diese geringe Flüssigkeitsmenge kann entweder in einer besonderen Vorrich tung, zum Beispiel in einer Lindeanlage, oder in der Waschvorrichtung selbst, zum Beispiel mittelst adiabatischer Expansion, erzeugt werden.
Als Waschflüssigkeit kann nicht nur flüssige Luft verwendet werden, sondern auch andere verflüssigte Gase oder Gasge mische, vorteilhaft solche, die mehr Stick- hto.ff enthalten a.l:s die Luft, und deren Sie depunkt, bezw. Anfangssiedepunkt tiefer als der Siedepunkt des Sauerstoffes liegt.
Es ist ferner klar, da.ss es für die Wirtschaftlich- keit des Verfahrens vorteilhaft ist, wann .die auszuwaschende Luft nicht nur,durch, di:e Was chflüssigk.eit gekühlt wird, sondern be reits im vorgekühlten Zustande in :die Wasch vorrichtung eintritt.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Gewinnung von Luftbe standteilen von höherem Siedepunkt al.s Sauerstoff, aus Luft durch Abkühlen und teilweise Verflüssigung derselben, .dadurch gekennzeichnet, dass, die zu gewinnenden Luftbestandteile aus gasförmiger Luft mit einer niedriger als Sauerstoff siedenden Waschflüssigkeit derart ausgewaschen wer den,dass der überwiegende Teil des Sauer stoffgehaltes der auszuwaschenden Luft die 'Waschverrichtung in Gasform, mit Stick- stoff gemischt, verlässt. UNTERANSPRÜCHE: 1. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass als Waschflüssigkeit flüssige Luft verwendet wird. 2.Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet"d.ass als Waschvorrichtung eine Rektifiziersäule verwendet wird. ä. Verfahren nach Patentanspruch, :dadurch gekennzeichnet, :dass die Waschflüssigkeit in der Waschvorrichtung selbst erzeugt wird.
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