Schaltungsanordnung zur Regelung der Verstärkung einer Terstärkerröhre. Die Erfindung betrifft eine Schaltungs anordnung zur Regelung der Verstärkung einer Verstärkerröhre mit mindestens sechs Elektroden.
Bei .den bisher bekannten Anordnungen bediente man sich zur Verstärkungsregelung des Verfahrens, die Ruhevorspannung des Steuergitters zu beeinflussen, so dass je nach der Wahl des Arbeitspunktes verschiedene Werte der Röhrensteilheit für die Verstär kung massgebend sind. Es sind auch Schal tungen vorgeschlagen worden, bei denen die Spannung eines besonderen zwischen Steuer gitter und Anode gelegenen Regelgitters ver ändert wird. Die Wirkung dieser Schaltungen beruht auf Verschiebungen der Anodenstrom Steuergitterspannungs-Kennlinie parallel zur Gitterspannungsachse in Abhängigkeit von der Spannung am Regelgitter.
Bei konstant gehaltener Steuergitterspannung wird dabei nur dann eine Steilheitsänderung erzielt, wenn der Arbeitspunkt von vornherein in einem gekrümmten Kennlinienteil liege.:
. Selbsttätigen Ausgleich von durch Änderung der Empfangsamplitude (zum Beispiel durch Fading) entstehenden Lautstärkeschwankun- gen bei drahtlosen Empfangsanordnungen erreichte man dadurch, dass vermittelst geeig neter Vorrichtungen die Verstärkung des vor dem Demodulator befindlichen Hochfrequenz verstärkers in Abhängigkeit von .der Träger= wellenamplitude geregelt wurde.
Es sind aber auch Anordnungen vorgeschlagen worden, bei denen die Empfindlichkeit des Demodu lators selbst in Abhängigkeit von .der Trä- gerwellenamplitude geregelt wird. Nach diesen Methoden, welche auf gekrümmten Röhrencharakteristiken beruhen, ist mit Rücksicht auf den zulässigen Klirrfaktor im allgemeinen Regelung nur innerhalb verhält nismässig kleiner Grenzen möglich.
Demgegenüber wird bei ,der erfindungs- gemässen Schaltung die für die Regelung der Verstärkung erforderliche Steilheitsän.derung durch eine Drehung der auf das Steuergitter bezogenen Röhrenkennlinie um ihren Schnitt punkt mit der Abszissenachse in Abhängig keit von .der Spannung an einem Regelgitter bewirkt. Dadurch ist die Möglichkeit ge geben, die Steilheit der Kennlinie zur Ver stärkungsregelung zu verändern und trotz dem nur geradlinige Kennlinienteile für die Verstärkung zu benutzen. Infolgedessen ist der Klirrfaktor klein und praktisch unab hängig von der jeweils eingestellten Vor spannung.
Eine Röhre mit sechs oder mehr Elektroden wird dazu in ,der Weise verwen det, .dass einer Gitterelektrode -die zu ver stärkenden .Spannungen und einer andern Gitterelektrode eine die Verstärkungsrege lung bewirkende Spannung zugeführt wird. Sowohl zwischen den beiden eben genannten Gitterelektroden, als auch zwischen dem der Anode näheren der beiden Gitter und der Anode soll je eine auf konstantem positiven Potential gehaltene Gitterelektrode vorge sehen sein.
Beispielsweise kann. bei einer Viergitter röhre die Schaltung so ausgeführt werden, dass .das von der Kathode aus gezählt erste Gitter als Steuergitter dient, das zweite und vierte als Schirmgitter auf konstantem Poten tial gehalten werden und .das dritte Gitter (Hilfsgitter) das Ruhepotential Null oder eine gegenüber der Kathode negative Vor spannung erhält.
Die Steilheit der Kennlinie, ,das heisst das Verhältnis von Anodenstrom- änderung zur Steuergitterspannungsänderung kann dann durch Einstellung der Spannung des dritten Gitters (Hilfsgitters) verändert werden. Durch .die Anwesenheit des als Schirmgitter wirkenden vierten Gitters wer den störende Nebenerscheinungen, wie zum Beispiel abnehmender Innenwiderstand mit negativer werdender Hilfsgitterspannung, vermieden.
Die Zahl der Gitter kann im Be darfsfall vermehrt werden, indem beispiels weise zwischen dem vierten Gitter und der Anode noch ein sogenanntes Fanggitter zum Zwecke der Sekundäremissionsunterdrückung vorgesehen wird.
In der Zeichnung sind drei Ausführungs beispiele erfindungsgemässer Schaltungen dargestellt.
Betreibt man beispielsweise eine mit. vier Gittern versehene Röhre in einer Gitter Gleichrichterschaltung (Audion) (Fig. 1), so tritt an .dem Steuergitter G1 eine Nieder frequenzkomponente auf, .die durch das Elek- trodensystem in üblicher Weise verstärkt wird.
Eine Änderung der Empfindlichkeit erfolgt nun dadurch, dass die am Gitterwider stand Rg des Steuergitters auftretende Gleich spannungskomponente dem die Steilheit der Anodenstrom- Steuergitterspannungskennlinie verändernden Hilfsgitter G3 ganz oder teil weise aufgedrückt wird.
Bei wachsender Trä- gerwellenamplitude steigen sowohl die Nie- deTfrequenz4mplitude am Steuergitter, wie auch -die Gleichspannungskomponente. Die Folge ist ein Absinken der Steilheit der Anodenstrom-Steuergitterspannungskenn- linie, so dass bei geeigneter Dimensionierung die niederfrequente Ausgangsspannung an nähernd konstant gehalten werden kann.
Das gleiche Prinzip lässt sich mit gerin gen Änderungen anwenden, wenn die Gleich richtung in einer getrennten Gleichrichter strecke (Diode, Kristalldetektor usw.) er folgt (Fig. 2). Die Gleichrichteranordnung Gd liefert wiederum sowohl eine Nieder frequenzkomponente, als auch eine Gleich spannungskomponente, von denen die erstere dem Steuergitter G1, die letztere dem die Steilheit der Kennlinie verändernden Hilfs gitter G3 aufgedrückt wird.
Damit dem Hilfsgitter 3: nur .die aus der Demodulation der Empfangsschwingungen resultierende Gleichspannungskomponente, nicht aber,die modulationsfrequenten Schwan kungen aufgedrückt werden, erfolgt die Ver bindung dieses Gitters mit dem Gleichrich- ter über einen die Modulationsfrequenzen von diesem Gitter fernhaltenden Filterkreis, .der beispielsweise aus einem Längswider stand und einem Querkondensator bestehen kann.
Bei einer Anodengleichrichterschaltung (Fig. 8) ergäbe sich folgende Wirkungsweise: Das .Steuergitter G, erhält eine negative Vor spannung Eg., .so dass der Arbeitspunkt am untern Knick der Kennlinie liegt, also Ano- dengleichrichtung auftritt.
In den Anoden stromkreis ist unmittelbar an der Kathode ein Widerstand R eingeschaltet; der an .die sem Widerstand auftretende Spannungsabfall dient als Vorspannung für das die Steilheit der Kennlinie verändernde Hilfsgitter G3. Bei steigender Trägerwellenamplitude steigt der Anodengleichstrom an, der Spannungs abfall am Kathodenwiderstand wächst, die Steilheit der Kennlinie wird durch den Ein fluss der ins Negative gerückten Hilfsgitter spannung verkleinert,
so dass bei geeigneter Dimensionierung eine Konstanthaltung der niederfrequenten Ausgangsamplitude mög lich ist.