Entladungsröhre. Es ist bekannt, dass sich in einer Ent ladungsröhre eine um so grössere Steilheit der Anodenstrom-Gitterspannungskennlinie er zielen lässt, je mehr die Steuerelektrode der Kathode genähert wird. Um trotzdem eine gleichmässige Feldverteilung in der Nähe der Kathode zu erhalten, ist es erforderlich, die Gitterelektode möglichst feinmaschig auszu bilden. Damit die hintere der Steuerelektrode befindlichen weiteren Elektroden unter diesen Umständen noch einen ausreichend grossen Durchgriff durch das Steuergitter besitzen, muss der Abstand derselben vom Steuergitter ebenfalls klein gemacht werden.
Dieser wird jedoch nach unten hin dadurch begrenzt, dass die Windungen zum Zwecke eines festen mechanischen Aufbaues an Stützdrähten be festigt sind, die im allgemeinen ausserhalb der Gitterflläehe liegen. Um die Klingneigung der Röhre, welche auf elastische Deforma tionen der Elektroden infolge von Erschütte rungen zurückzuführen ist, zu bekämpfen, werden die Haltestreben zweckmässig beson ders dick ausgeführt und erfordern dadurch einen unerwünscht grossen Elektrodenabstand.
Um die wirksamen Elektrodenflächen trotzdem nahe aneinander bringen zu können, ist vorgeschlagen worden, die auf die der Kathode zunächst liegende Elektrode folgende Elektrode an den Stellen, wo die Haltestreben liegen, mit Ausbauchungen zu versehen, wäh rend die übrigen Teile des Umfanges mög lichst parallel zur Kathodenoberfläche ver laufen sollen. Auf diese Weise ist es mög lich, den Abstand der wirksamen Teile der Elektrodenflächen erheblich zu verringern.
Eine noch bessere Wirkung wird erzielt, wenn die feldverzerrenden Stützdrähte der innersten Elektrode, die im allgemeinen eine Gitterelektrode ist, nicht unmittelbar am Elektrodenkörper befestigt sind, sondern zwi schen dem Elektrodenkörper und dem Stütz draht ein Steg zur Distanzierung und Ver bindung vorgesehen wird. Die Ausbauchungen der nächstäussern Elektrode müssen dann entsprechend tiefer ausgebildet werden, so dass sie die Stützdrähte und einen Teil der Stege aufnehmen können. Bei allen derartigen Konstruktionen wird die gegenseitige Kapazi tät der Elektroden in unerwünschter Weise vergrössert. In ganz besonderem Masse ist dies bei der erwähnten Ausführungsart mit den durch Stege distanzierten Stützdrähten der Fall.
In dem Bestreben, von der wirk samen Elektrodenfläche möglichst wenig zu verlieren, machte man die Ausbauchungen recht schmal, wodurch eine weitere Kapazi tätszunahme eintrat.
Die Erfindung bezieht sich auf derartige Konstruktionen, bei denen zwischen Elek- trodenkörper und Stützdrähten Stege vorge sehen sind und diese Stützdrähte und ein Teil der Stege in Ausbauchungen der auf diese Elektrode folgenden Elektrode liegen. Sie ist gekennzeichnet durch eine besondere Form dieser Ausbauchungen, durch die sowohl eine unerwünschte Kapazitätszunahme wie auch eine übermässige Verringerung der wirk samen Elektrodenflächen vermieden wird.
Zu diesem Zwecke schlägt die Erfindung vor, den Schlitz für den Durchtritt der Stege durch die Fläche der nächsten Elektrode schmaler auszuführen als die Höhlung, in welcher der Stützdraht aufgenommen wird und die Ausbauchung so, tief und geräumig auszuführen, dass der Abstand der Wand von den Halterungsteilen der innern Elektrode in der Nähe des Schlitzes kleiner ist als in den weiter aussen liegenden Teilen der Höh lung. Durch die angedeutete Form wird er reicht, dass eine dichtere Annäherung der Teile beider Elektroden aneinander nur in unmittelbarer Nähe des Schlitzes über einen sehr kleinen Bereich auftritt.
Dort ist sie aber von verhältnismässig geringem Einfluss auf die Kapazitätszunahme, insbesondere, wenn der Steg nicht aus einem Blech, son dern wie es gewöhnlich geschieht, aus leiter- förmig übereinander liegenden Einzeldrähten gebildet wird. Den grössten Kapazitätszuwachs brachte stets der Stützdraht selbst. Dieser ist bei der vorgeschlagenen Form in genü- gend grosser Entfernung von der Elektroden wand angebracht.
Durch diese Erfindung ist man in der Lage, bei einem kleineren Kapazitätszuwachs als bisher die Schlitze in der Elektrodenfläche noch schmaler auszuführen, so dass ein grösserer Teil der Elektrodenfläche wirksam erhalten bleibt und grössere Kennliniensteil- heiten erreicht werden. Die Abbildung stellt 'ein Ausführungsbeispiel eines derartigen Auf baues dar, bei welchem die Stützdrähte S des Steuergitters G zwecks Verringerung der Klingneigung sehr dick ausgebildet sind. Die Ausbauchungen können in zweckmässiger Weise auch die Stützdrähte S' für die Anode selbst aufnehmen.
Die gezeichnete Form der Ausbauchungen ist dann besonders vorteilhaft.
Die Kathode der erfindungsgemässen Röhre muss natürlich nicht unbedingt als Kreis zylinder ausgebildet sein, sondern kann auch einen ovalen oder elliptischen Querschnitt mit beliebiger Krümmung längs des Um fanges besitzen oder als prismatischer Körper ausgebildet sein.
Bei der Herstellung von Typenreihen von Elektronenröhren lässt sich durch die vorste hend beschriebene Massnahme, geräumige Aus- baucbungen zur Aufnahme der Elektroden stützen vorzusehen, noch ein weiterer Vorteil gewinnen, indem nämlich für den Abstand der Befestigungspunkte der einzelnen Halte stege bestimmte Werte genormt werden kön nen, so dass nur eine einzige Sorte von Hal- terungselementen hergestellt und auf Lager gehalten werden muss. Der für die einzelnen Typen vorgeschriebene Abstand zwischen den wirksamen Elektrodenflächen kann weitge hend unabhängig von der Entfernung der Haltestreben bemessen werden.