Gerät zum Messen, Teilen und Auftragen von Flächen. Die Erfindung betrifft ein Gerät, mittelst welchem der Flächeninhalt beliebig geform ter ebener Gebilde gemessen (planimetriert), solche Gebilde in vorher bestimmte Teile ge teilt (parzelliert) und schliesslich solche Gebilde zeichnerisch aufgetragen werden können.
Das Messen des Flächeninhaltes mit dem Gerät beruht auf der an sich bekannten Me thode, nach welcher die Fläche durch paral lele Linien in Lamellen geteilt und die Länge der Lamellen gemessen wird; wenn die Breite der Lamellen eine Messeinheit, zum Beispiel ein Zentimeter, beträgt, gibt die Länge der Lamellen in derselben Einheit gemessen, zahlenmässig zugleich den Flächen inhalt an.
Gegenüber den gebräuchlichen Plani- iüetern, bei welchen ein Stift der Grenz- kurve der Fläche entlang geführt wird, er weisen sich die nach der vorerwähnten Ne- thode den Flächeninhalt ermittelnden Geräte als genauer.
Es sind bereits Messgeräte bekannt, die auf dem gleichen Prinzip beruhen, jedoch die Lamelleneinteilung .auf einer Glasplatte fertig enthalten. wodurch die Geräte in bei den Richtungen so gross sein müssen, dass die Glasplatte, beziehungsweise ihre Eintei lung die ganze Fläche des zu messenden Ge bildes bedeckt. Demgegenüber muss das vor liegende Gerät nur in einer Richtung, also nur in seiner Länge, die Breite der Fläche überschreiten, was die Verwendungsmöglich keit des Gerätes bedeutend erweitert und er leichtert.
In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform des Gerätes nach der Er findung schematisch dargestellt. Fig. 1 zeigt den Grundriss, Fig. 2 die Vorderansicht und Fig. 3 die Seitenansicht des Gerätes, wäh rend Fig. .l einen Querschnitt desselben ver anschaulicht; Fig. 5 zeigt eine zu plani- metrierende Fläche;
Fig. 6 veranschaulicht die Art des Planimetrierens bezw. des Par zellierens und Fix. 7 die Art des Auftrageas dieser Fläche.
Das Gerät weist eine im Rahmen 1 dreh bar gelagerte Walze 2. auf, die an beiden En den mit eventuell auswechselbaren Rollauf- sätzen 3 versehen ist. Der Umfang jedes Roll aufsatzes. ist zweckmässig eine runde Zahl, zum Beispiel 10 cm oder 20 cm oder 100 cm oder 200 cm usw. Einer der Aufsätze 3, in der Darstellung der zur linken Seite be findliche, ist mit einer Einteilung 4 ver sehen; ferner ist am Rahmen ein Index oder ein Nonius 5 angebracht, mittelst welchem der auf der Zeichenfläche abgerollte Teil des Umfanges des Aufsatzes 3 abgelesen werden kann.
Auf dem andern Ende der Walze 2 befindet sich ein Klinkenrad 6, in dessen Zähne eine federnde Klinke 7 eingreift. Die Zähme des Klinkenrades 6 sind derart be messen, dass' einem Zahn eine Längeneinheit des Umfanges des Aufsatzes 3 entspricht, also zum Beispiel 1 cm oder 10 cm usw. Ist also der Umfang des Aufsatzes 3 10 cm oder<B>100</B> cm, so hat das Rad 6 zehn Zähne; ist der Umfang des Aufsatzes 20 cm oder 200 cm, so hat das Rad 6 zwanzig Zähne usw.
Am Rahmen 1, der ausser durch den Roll- körper 2, 3 noch durch ein Rädchen 18 ge tragen wird, befindet sich eine mit der ZValzenachse parallele Rollschiene 8, auf welcher ein Messrad 9 zum Abrollen gebracht --erden kann. Eine zweite, mit der vor= genannten parallele Schiene ist mit einer Einteilung 10 versehen. Entlang den ge nannten Schienen ist ein Wagen il verschieb bar, welcher zwecks leichterer Verschiebbar- keit auf zwei Rollen 12. gelagert ist (Fix. 4); in der Fig. 2 sind bloss die Achsen 13 dieser Rollen dargestellt.
Der Wagen ist mit dem Rahmen 1 nicht verbunden, sondern ruht auf den Schienen, so dass derselbe von den Schie nen abgehoben. und auf dieselben aufgesetzt werden kann. Am Wagen 11 sind zwei Bol zen 14 befestigt, an welchen zwei seitlich vorstehende Lappen 15 eines Gehäuses 16 verschiebbar sind. Dieses Gehäuse wird durch zwei die Bolzen 14 umgebende Federn 17 getragen, beziehungsweise in der angehobe nen Lage gehalten. Das obgenannte Messrad 9 ist nun in dem Gehäuse 16 gelagert, (las durch die Federn 17 in solcher Lage gehalten wird, dass das Rad 9 die Schiene 8 nicht berührt..
Durch Niederdrücken des Gehäuses 1.6 entgegen der Federn 17 kann das Mess- rad 9 mit der Schiene 8 in Berührung ge bracht werden. Mit dem blessrad 9 ist ein Zählwerk bekannter Art verbunden, welches die Länge der Verschiebungswege des Rades 9 auf der Schiene 8 misst und die Ergebnisse bei 19 ablesen lä.sst. Am Wagen 11 befindet sich eine Gabel 20, zwischen deren Zinken ein durchsichtiges Plättchen 21 befestigt ist; letzteres enthält zwei Fadenkreuze 22,<B>23,</B> deren Mittelpunkte durchlocht sind und als Indexe dienen.
Beim Planimetrieren eind##r Fläche, zum Beispiel nach Fig. 5, wird folgenderweise vor gegangen: Das Gerät wird derart über die Fläche gelegt, dass die Schiene mit der Einteilung 10 zu einer Begrenzungslinie der Fläche parallel liegt und das Fadenkreuz 22; auf dem An fangspunkt a dieser Begrenzungslinie liegt. Nun wird das Gehäuse 16 niedergedrückt und der Wagen 11 bei niedergedrücktem Ge häuse so weit nach links bewegt, bis das Fa denkreuz 23 zur linken Begrenzungslinie der Fläche gelangt.
In der Fig. 5 zeigt die ge brochene Linie b1 den Weg des Fadenkreuzes 23. Nun wird das Gehäuse 16 losgelassen, (las Gerät gegen die Fläche, also in Fig. 6, nach aufwärts geschoben, bis die federnde Klinke 7 um einen Zahn des Rades 6 weiter gerückt ist, und der Wagen nach rechts zu rück geschoben, bis das - Fadenkreuz 23 die rechte Begrenzungslinie der Fläche erreicht, worauf das Gehäuse 1.6 wieder nieder gedrückt und der .Wagen 11 nach links bis zur linksseitigen Grenze der Fläche ver schoben wird usw.,
wobei der vorbeschriebene Vorgang so lange fortgesetzt wird, bis die ganze Fläche in dieser Weise befahren ist. Die gebrochenen Linien b,-b@-b" usw. be- zeichnen die einzelnen Wege des Fadenkreu zes 23. Während des Linksschiebens des Wa- dens mit niedergedrücktem Gehäuse ist das Messrad 9 auf der Schiene 8 gerollt und das Zählwerk hat die abgerollten Wege ad diert, so dass die Gesamtlänge der Linien bl--b@ b.; usw. bei 19 abgelesen werden kann. Diese Gesamtlänge multipliziert mit der Lamellenbreite c (Fug. 5) ergibt den Flächeninhalt.
Da jedoch der Rollkörper<B>2,3</B> bei jedem Vorschalten des Klinkenrades um einen Zahn um eine Einheit (1 cm oder <B>1.0</B> em usw.) vorgeschoben wurde, also die Lamellenbreite c 1. cm oder 10 cm usw. be trägt, so kann bei 19 unmittelbar der Flächen inhalt der Fläche zahlenmässig abgelesen werden.
Das Fadenkreuz 23 läuft stets auf den Mittellinien b,-b2-b. <B>.....</B> der Lamellen, während das Fadenkreuz 22 auf den Grenz linien dieser Lamellen läuft, daher die Ent fernung der beiden Fadenkreuze eine halbe Lamellenbreite c beträgt.
Nach kurzer Übiing kann das Planimetria- ren finit diesem Gerät sehr schnell und genau durchgeführt werden.
Beim Parzellieren werden die Flächen inhalte der einzelnen Parzellen der Reihe nach notiert; sodann wird in gleicher Weise begonnen wie beim Planimetrieren, das heisst das Gerät: wird auf die Fläche derart ge legt, dass die Schiene 8 mit den Parzellen grenzlinien parallel liegt. Bei der Arbeit mit dem Gerät wird stets die Anzeige bei 19 üeobachtet. Sobald der Flächeninhalt der t r:5ten Parzelle bei 19 erscheint, wird die Arbeit eingestellt und die Lage des Faden kreuzes 22 auf der Unterlage zum Beispiel durch eine Pikiernadel bezeichnet.
In glei cher Weise wird die Arbeit bis zur letzten Parzelle fortgesetzt, wobei für jede Parzelle, wie oben angegeben, ein Punkt erhalten wird. Liegt ein solcher Punkt zufallsweise auf der Grenzlinie der Fläche, so kann von diesem Punkt die Parzellengrenzlinie gezogen wor den. Im Falle, dass ein Punkt innerhalb der Fläche zu liegen kommt, zum Beispiel bei d (Fug. 5) wird die Grenze der betreffenden Parzelle durch .die Linie e-d-f-g <I>ge-</I> bildet.
Um nun die erforderliche gerade Grenzlinie der Parzelle zu erhalten, wird die Länge h-i durch die Länge k-i dividiert und der erhaltene Quotient in senkrechter Richtung zur Linie e-1 aufgetragen und durch den so erhaltenen Punkt die Grenzlinie m der Parzelle gezogen.
Beim Auftragen einer Fläche (Fug. 7) wird nach Aufzeichnen der Koordinaten achsen<I>x</I> und<I>y</I> auf die Unterlage und Ab nehmen des Wagens 11 vom Gerät das Ge rät derart auf die Unterlage gelegt, dass' der Nullpunkt der Einteilung 10 auf den Null punkt der Achsen<I>x, y</I> zu liegen kommt und die freie Kante der die Einteilung 10 tra genden Schiene mit der Achse y zusammen fällt.
Nach Einstellen der Einteilung 4 des Rollaufsatzes 3 auf den Nullpunkt können die Abszissen der einzelnen Randpunkte der Fläche auf die Achse x aufgetragen werden, indem man das Gerät gegen .die Fläche schiebt, wobei die Abszissen an der Ein teilung .1 abgelesen bezw. eingestellt werden können.
Nach dem Einstellen der gewünsch ten Abszisse wird der freien gante oben erwähnter Schiene entlang eine Linie gezogen (in Fig. 7 zum Beispiel die Linie n), worauf der Punkt p der Fläche unmittelbar auf der Einteilung 10 festgestellt, bezw. am Papier bezeichnet werden kann. Die Roll- aufsätze 39 können auswechselbar sein, um das Gerät für verschiedene Massstäbe oder Messeinheiten verwenden zu können.
Die Walze 2 hat keinen andern Zweck, als die Rollaufsätze zu tragen und durch ihr Eigen gewicht ein umbeabsichtigtes Verschieben des Gerätes zu vermeiden, weshalb diese Walze durch eine beliebig geformte Stange ersetzt sein kann.