Mehrkolbenpumpe für hydraulisch betätigte hiaterialprüfmaschinen. Bei hydraulisch betätigten Materialprüf- maschinen ist es von grosser Wichtigkeit, dass die zur Druckerzeugung dienende Pumpe stossfrei die Pressflüssigkeit in den Zylinder der Prüfmaschine fördert, um einen gleich mässigen Druckanstieg in der Prüfmaschine zu erzielen.
Für diesen Zweck verwendete man bisher entweder Spindelpresspumpen oder Mehr- kolberrpumpen, wobei die Kolben der letzteren von Kurbelwellen oder von Nockenwellen in Bewegung gesetzt werden.
Infolge dieser An triebsarten fördern diese Mehrkolbenpumpen die Pressflüssigkeit aber nicht stossfrei und ergeben erst, wenn man sie mit hohen Tou renzahlen laufen lässt, durch die Übereinan- derlagerung der vielen kleinen, rasch aufein- anderfolgenden Stösse aller Kolben das Bild eines gleichmässigen Druckanstieges in der Prüfmaschine.
Gegenstand vorliegender Erfindung ist nun eine Mehrkolbenpumpe für hydraulisch betä tigte Materialprüfmaschinen, bei welcher die einzelnen Kolben während annähernd ihres ganzen Hubes eine gleichmässige Geschwin digkeit erhalten, so dass die Pumpe bereits bei langsamen Drehzahlen die Pressflüssigkeit in annähernd gleichmässiger Weise vorwärts bewegt und einen stetigen Druckanstieg ge währleistet.
Erreicht wird dies durch ein Antriebsorgan für die Pumpenkolben, bei dem die Förde- rungscharakteristik pro Hub jedes Kolbens nicht wie bei den bisher für hydraulisch be tätigte Prüfmaschinen verwandten Mehrkol- benpumpen eine Kurve mit aufsteigendem und abfallendem Ast, sondern eine annähernd über den ganzen Hub sich erstreckende ge rade Linie ist. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn das Antriebsorgan derart be schaffen ist, dass einer Drebung desselben um Winkel gleicher Grösse innerhalb eines Hubes eine Kolbenverschiebung von gleichem Weg entspricht.
Arbeitet jeder einzelne Kolben be reits in den einzelnen Zeitabschnitten seiner Hubbewegungen gleichmässig, so entfällt die Notwendigkeit der hoben Drehzahlen des Antriebsorganes, um stossfreie Förderung zu erzielen. Ein derartiges Antriebsorgan ist beispielsweise eine Scheibe, deren Randlinie zwei archimedische Spiralen über<B>180'</B> dar stellt bei radialer Anordnung der Kolben, oder eine Schief- bezw. sogenannte Taumel Scheibe konstanter Neigung über je 180 bei Anordnung der Kolben parallel zur Achse der Taumelscheibe. Da die Kolbenpumpen zum Ansaugen von Pressflüssigkeit aus einem Behälter in belie bigen Mengen eingerichtet sein können,
so sind sie somit auch zur Bedienung von Prüf maschinen grösster Bauart und grössten Kol benhubes geeignet. Der Vorteil der erfindungs gemässen Pumpe, eine annähernd stossfreie Förderung bereits bei langsamer Drehzahl zu bewirken, ermöglicht es, diese Pumpen von Hand bedienen zu können, wobei die Re gelung der Geschwindigkeit des Druckan stieges in der Prüfmaschine in einfachster Weise durch mehr oder minder langsames Bedienen der Handkurbel erzielt wird.
Die Pumpe kann natürlich auch maschi nell angetrieben werden. In diesem Fall kann eine stufenlose Regelung der Fördermenge durch Regulieren der Drehzahl der Antriebs- mascbine zum Beispiel durch Einschalten eines stufenlos verstellbaren Widerstandes bei elektrischem Antrieb geschehen.
Lässt sich eine leichte Regulierung etwa beim Antrieb der Pumpe durch eine mit konstanter Drehzahl laufende Transmission nicht durch Drehzahländerung erreichen, so kann die gewünschte Regelung dadurch er reicht werden, dass der Hub der einzelnen Kolben insgesamt stufenlos verändert wird. Dies kann beispielsweise bei einer Pumpe mit Taumelscheibe durch Änderung der Nei gung. der Taumelscheibe geschehen, indem .man diese Taumelscheibe in ihrer Neigungs ebene um einen Zapfen drehbar und von au ssen her verstellbar macht.
Zweckmässig ist die Pumpe als Differen tialpumpe ausgebildet, da hierbei eine beson ders einfache Bauart erzielt werden kann, - In den Fig. 1 und 2 der Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel einer Mehrkolbenpumpe nach der Erfindung eine nach dem Differen tialsystem arbeitende Doppelpumpe darge stellt, deren Antrieb durch eine Taumel scheibe erfolgt.
Die Differentialkolben a und<I>b</I> sind bei der gezeigten Ausführungsform nicht als Stufenkolben ausgebildet, sondern als ein fache Kolben verschiedenen Durchmessers. Die Kolben a von grösserem Durchmesser wirken in getrennten Zylinderräumen e und ei, von denen jeder mit einem Saug- und einem Druckventil versehen ist. Die Kolben b kleineren Durchmessers arbeiten in Zylinder räumen f, die untereinander durch einen Kanal c verbunden sind, von welchem eine einzige Rohrleitung d zum Presszylinder der Prüfmaschine führt.
Je ein Kolben grösseren Durchmessers ist zu einem Kolben kleineren Durchmessers im Antrieb um<B>1800</B> versetzt, so dass, während der grosse Kolben dieses Kolberipaares-saugt, der entsprechende kleine Kolben drückt. Ein grosser und ein kleiner Kolben ergänzen sich also zu einem Differen tialkolben, wobei sich die Fläche des kleinen Kolbens zu der des grossen Kolbens wie 1 : 2 verhält. Auf der Antriebswelle g sitzt eine Taumelscheibe lt oder ein. äquivalentes An triebsorgan, das von einem Handrad z oder auch maschinell betrieben wird. Die Kolben a und b haben am Ende offene Klauen k, mit welchen sie alle über die Scheibe h greifen, wobei Kugellagerung vorgesehen sein kann.
Bei Drehung erfolgt Bewegung der Kolben zur Arbeitsleistung.