Einrichtung zur Erdung von Transformator-Eisenkörpern. Die Bleche des aktiven Eisenkörpers von Transformatoren werden bekanntlich einzeln mit Lack oder Papier von einigen Hun- dertstelsmillimeter Dicke voneinander elek trisch mehr oder weniger gut isoliert. Eine grössere Anzahl solcher Bleche wird jeweilen zu einem Blechpaket zusammengefasst, und die einzelnen Blechpakete werden durch eine wesentlich bessere Isolation von ungefähr 1 Millimeter Dicke voneinander getrennt. Ebenso werden bei Transformatoren mit ge stossenen Eisenkernen die Säulen von den .rochen isoliert.
Auch der Eisenkörper als Ganzes wird in seinem Eigengestell aus ver- 4chiedenen Gründen unter Zwischenlegung von Isolationen festgehalten. Es ergibt sich hiernach, dass der Eisen körper eines Transformators aus einer gan zen Zahl Teilen besteht, die elektrisch alle voneinander isoliert sind.
Bei höheren Betriebsspannungen oder bei der Vornahme von Spannungsproben zeigt es sich vielfach,<B>d ass</B> die isolierten Eisenteile kapazitiv so weit aufgeladen werden, dass sich Entladungen auf Erde zeigen unter ent sprechender Geräuschbildung.
Um diesem Übelstand zu begegnen, wird der Eisenkörper bei kleinen Transformatoren mit einem dünnen Metallblech an Erde ge legt. Bei grossen Transformatoren wird diese Erdung meistens mittelst eines oder mehreren zweckmässig bemessenen Metallwiderständen vorgenommen. Die Erdung wird mit Me tallwiderständen ausgeführt, um nicht die Bildung von sogenannten Eisenkrankheiten zu begünstigen. Da aber, wie oben aus geführt, ein Eisenkörper aus mehreren und bei grossen Transformatoren sogar aus sehr vielen elektrisch voneinander isolierten Tei len besteht, müssten für eine einwandfreie Erdung, insbesondere bei grossen Transfor matoren, sehr viele solche Widerstände ein gebaut werden.
Da ferner nur eine be schränkte Anzahl solcher Widerstände ein gebaut werden kann, begnügt man sich mei stens mit einer unvollkommenen Erdung und verbessert diese nachträglich, falls sich dies als notwendig erweisen sollte, durch Einbau von weiteren Widerstandserdungen. Diese Widerstände und deren Zu- und Ableitungen bilden natürlich eine Verteuerung und eine unangenehme Komplikation.
Eine vollkommenere Erdung lässt sich mittelst der den Gegenstand vorliegender Er findung bildenden Einrichtung @dadurah er reichen, dass wenigstens ein Teil .der Isola tionen der isolierten Teile des Transforma- toreisenkörpers mindestens stellenweise durch einen elektrischen Halbleiter überbrückt wird.
Der Halbleiter soll genügend Leit fähigkeit besitzen, um die statischen La dungen abzuleiten; dessen Widerstand soll aber trotzdem so gross sein, dass die Bildung von Eisenkrankheiten durch dieselben nicht begünstigt wird. J Als Halbleiter kann mit Vorteil eine streichbare Masse verwendet werden, die zu einem möglichst flexiblen, ölfesten Film ein trocknet. Zur Herstellung einer solchen Masse kann zum Beispiel Karborundum, Kienruss, Kohlen- oder Metallpulver, in Ver bindung mit einem ölfesten Isolierlack ver wendet werden.
Die beiliegende Zeichnung zeigt ein Aus führungsbeispiel des Erfindungsgegenstan des. Fig.1 zeigt den Aufriss, Fig.2 den Seitenriss des Eisenkörpers eines Einphasen transformators.
1 sind die Säulen des Transformators, 2 dessen Joche. 3 und 4 sind die Pressbleche, die zum Zusammenpressen der Bleche der Säulen bezw. Joche dienen, 5 und 6 sind Isolierplatten, welche die Pressbleche 3, 4 vom Blechkörper isolieren. Sowohl die Bleche der Säulen 1, als auch der Joche 2 werden durch Isolationen 7 in einzelne Blechpakete zerlegt. 8 sind Traversen und 9 Zugstangen, die zum Zusammenpressen der Säulen und Joche dienen.
Die Traversen 8 werden durch Isolierplatten 10 von den Jochen 2 elektrisch getrennt. 11 sind Iso lierplatten, die zwischen die Säulen 1 und die Joche 2 gelegt werden.
Um nun zum. Beispiel die verschiedenen Blechpakete der Säulen 1 und der Joche 2 elektrisch miteinander zu verbinden, wird auf die Isolierplatte 11 ein Halbleiter 12 (Fig. 3) in ganz dünner Schicht aufgetragen. Man braucht aber diesen Halbleiter nicht un bedingt auf der ganzen Länge aufzutragen, wie in Fig. 3 schematisch angegeben ist, son- Jern kann, wie in Fig. 4 dargestellt ist, die Masse nur stellenweise, in dem Bereich der Paketisolationen 7, auftragen.
In gleicher Weise wird dieser Halbleiter auch auf den Isolierplatten<B>5,6</B> und 10 auf getragen, wodurch die Pressbleche 3, 4 mit dem benachbarten Blechpaket bezw. die Jochbleche mit den Eisentraversen 8 elek trisch verbunden werden.
Nachdem -alle in Frage kommenden Iso lierplatten in der oben beschriebenen Weise behandelt worden sind, kann der Eisen körper zusammengebaut werden, und es er geben sich dann durch dieselben ohne wei teres die gewünschten elektrischen Verbin dungen .des ganzen Eisenkörpers mit seinem Pressgestell, welches in der Regel direkt mit dem Ölkessel leitend in Verbindung steht.
Es mag noch beigefügt werden, dass es auch möglich ist, ohne vorherige Behandlung der Isolierplatten, .direkt am fertig zusam mengebauten Eisenkörper die Isolation zu überbrücken durch Aufstreichen des Halb leiters direkt auf den Eisenkörper.
Der Widerstand der Überbrückungen lässt sich beliebig variieren, sei es durch verschie dene Zusammensetzung des Halbleiters (spe zifischer Widerstand), sei es durch Wahl verschiedener Dicke und Breite des Auf trages (Querschnitt).
Die vorstehend beschriebene Einrichtung kann auch kombiniert werden mit der bis her gebräuchlichen Erdung, derart, dass teil weise die Isolationen durch Halbleiter über brückt werden, andere aber metallisch, sei es direkt oder über einen Widerstand.
Die Erläuterung der Erfindung ist er folgt an einem Eisenkörper in gestossener Ausführung; die Erfindung ist natürlich auch anwendbar für geschachtelte Eisen körper, sowohl für Trocken-, als auch für Öltransformatoren.