Verfahren zur Herstellung von Bauplatten aus Füllstoffen und Bindemitteln. Sollen Bauplatten aus Füllstoffen, zum Beispiel aus Holzwolle, Seetank, Stroh, Säge mehl und dergleichen, also aus sperrigen Stoffen, und einem Bindemittel hergestellt werden, so müssen die Platten so lange unter Pressdruck gehalten werden, bis sie erstarrt sind.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Bauplatten aus Füllstoffen und Bindemitteln und besteht darin, dass eine Mehrzahl von Platten in einem Arbeits gang in einem Stapel übereinander liegen der Pressformen gepresst wird, die aus<B>je</B> einem Eisenrahmen mit beweglichem Boden und Deckel und den Press'druck aufnehmen den-, über die Eisenrahmen sich er'strecken- den Querdielen bestehen, wobei das Pressen so lange fortgesetzt wird, bis alle Deckel in die Formen eingepresst sind.
Es ist auch möglich, bei diesem Verfahren Eisenrahmen zu verwenden, welche unterteilt sind, so dass eine Pressform mehrere Abtei- lungen besitzt und so gleichzeitig in einer Pressform. mehrere Bauplatten hergestellt werden können.
Das Verfahren kann auch so durchgeführt werden, dass zum Beschicken der Pressformen besondere, zum Mischen der erforderlichen Füllstoffe und Bindemittel dienende Hilfs formen verwendet werden. Durch die Ver wendung von Pressformen und Hilfsformen tritt eine vorteilhafte Arbeitsteilung ein.
Schliesslich kann das Verfahren auch noch so durchgeführt werden, dass nach dem Mischen der Füllstoffe und Bindemittel ein Ausschleudern des überschüssigen Binde mittels stattfindet.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine nach dem Verfahren hergestellte Platte mit Mngs- und Querbewehrung, wobei paarweise übereinanderliegende Längs bewehrungen, zwischen welche Querbeweli- rungen gelegt sind, vorgesehen sind, und durch die Pressung der Platte Bewehrungs- stäbe und Füllmasse zu einem balkenartio- wirkenden Baukörper zusammengeschlossen sind.
Auf der Zeichnung sind Einriehtun- gen zur Ausübung des Verfahrens beispiels weise dargestellt.
Fig. <B>1</B> ist eine teilweise Draufsicht auf eine Form zur Herstellung von Bauplatten, Fig. 2 ein Höhenselmitt durch einen Sta pel von Pressformen zur Herstellung von Bauplatten, Fig. <B>3</B> ein Schnitt durch eine Form zur Herstellung von kreuz- und querbewehrten Bauplatten vor dem Pressen, Fig. 4 ein ebensolcher Schnitt durch die Form nach dem Pressen, Fio-. <B>5</B> ein Längsschnitt durch die ge- C presste Bauplatte.
Das Pressen der Bauplatten erfolgt in einem Arbeitsgang, und zwar in einem Sta pel übereinanderliegender Pressformen, die aus<B>je</B> einem Eisenrahmen<B>1</B> bezw. <B>9,</B> einem beweglichen Boden<B>3</B> bezw. <B>10</B> und einem beweglichen Deckel<B>5</B> bezw. <B>15,</B> sowie Quer dielen<B>6</B> bestehen, die den Pressdruek auf nehmen und über die Eisenrahmen<B>1</B> bezw. <B>9</B> vorstehen, wobei das Pressen so lange fort gesetzt wird, bis die Deckel in die Formen eingepresst sind.
Nach den Fig. <B>1</B> und 2 besteht die Prag form aus einem U-Eisenrahmen, welcher der Länge nach in eine beliebige Anzahl von Fachen durch die Zwischeneisen 2 unterteilt ist. Zwischen den U-Eisenrahmen <B>1</B> und Zwiselleneisen 2 liegen die Böden<B>3,</B> wäli- rend oben die Deckel<B>5</B> liegen, die gegenüber den U-Eisenrahmen <B>1</B> etwas vorstehen, und zwar um eine Höhe, um welche das Press- gut eingedrückt wird.
Über den Deckeln<B>5</B> liegen Querdielen<B>6.</B> Am Boden des Stapels und über dem Stapel liegen Stapelböden und Stapeldeckel<B>7.</B> Winden<B>8</B> dienen dazu, die Deckel<B>5</B> in die eisernen U-Rahmen <B>1</B> ein- zudrüeken.
Das Verfahren zur Herstellung der Bau platten kann zum Beispiel wie folgt durch- geführt werden-. Nachdem die U-Ei isenrahmen <B>1,</B> durch die Zwischeneisen 2 mehrfach un terteilt und die Böden<B>3</B> eingelegt sind, wird das Füllgut in die Fache 4 eingebracht. Hierauf werden die Deckel<B>5</B> aufgesetzt und auf diese vorstehenden Deckel<B>5</B> die Quer dielen<B>6</B> gelegt. Nunmehr erfolgt das Pressen mit Hilfe der Winden<B>8,</B> wobei das Pressen so lange fortgesetzt wird, bis alle Deckel<B>5</B> in die Formen eingepresst sind.
In Fig. 2 sind die aufeinaudergestapelten Rahmen<B>1</B> im Höhensehnitt dargestellt, wo bei der obere Teil die mit dein Füllstoff gefüllten Rahmen, aber noch nicht ein- gepressten Deckeln<B>5</B> und der untere Teil die Rahmen mit eingepressten Deckeln<B>5</B> zeigt.
Bei dem Verfahren können zum Be schicken der Pressformen zum Mischen der erforderlichen Füllstoffe und Bindemittel dienende Hilfsformen verwendet werden. Eine solche zur Anwendung<U>kommende</U> Hilfsform wird zweckmässig der Länge und dem Fassungsraum der Pressform entspre chend hergestellt, damit ein Auseinander- ziehen der Holzwolle oder dergleichen nacli der Länge der Pressform vermieden und nur ein Ausgleich nach der Breite nötig wird.
Die Hilfsform nimmt den Füllstoff, zum Bei spiel Holzwolle oder dergleichen, gegebenen falls schon am Ursprungsort auf, bringt ihn zum Ort, wo das Bindemittel vorbereitet wird und zum Füllstoff gelangt, und miseht bei des durch geeignete Bewegung. Falls das Bindemittel in Form einer Schleppe verwen det wird, lässt sieh das überschüssige Binde mittel abtropfen.
Nach dem Mischen der Füllstoffe und Bindemittel kann ein Ausschleudern des überschüssigen Bindemittels stattfinden. Die ses Ausschleudern kann mittelst der Hilfs- form erfolgen, indem diese so hergestellt wird, dass bei Bedürfnis das überschüssige Bindemittel durch rasches Drehen der Hilfs form ausgeschleudert wird. Denn die für Zwecke der Isolierung hergestellte Bauplatte ist um so wirksamer,<B>je</B> poröser sie ist. Es muss also überscliüssiges Bindemittel tunlichst entfernt werden.
Die Hilfsform bringt das Füllgut zur Press'forrn und entleert es in dieselbe. Es kann also in der gleichen Zeit, solange an der Pressform gearbeitet wird, das Zuriehten und Befördern des Misel-i- gutes zur Pressform, erfolgen.
Bei der Ausführung von Flachdächern ist man auf eine tragfähige Decke ange- n <I>In</I> wiesen, die aber noch besonderen Aufwand für Wärmehaltung und Schalldämpfung er fordert.
Für solche Decken eignen sich nach dem Verfahren hergestellte Platten, bei denen zwischen paarweise übereinander liegende Längsbewehrungen Querbewehrungen gelegt sind, wobei durch die Pressung der Platte Bewehrungsstäbe und Füllmasse zu einem balkenartig wirkenden Baukörper zusammen geschlossen sind (Fig. <B>3,</B> 4 und<B>5).</B> Eine derarti--e Platte verbindet grosse Spannweite mit --uter Isolierfähickeit. Der Füllkörper besteht aus Holzwolle, Seetank, Seegras, Stroh, Sägespäne und dergleichen also aus Baustoffen mit guter Isolierwirkung, und einem Bindemittel, die Bewehrung aus Holz- oder Eisenstäben.
Die Tragfähiokeit wird erzielt durch starkes Zusammenpressen des Füllkörpers mit den Bewehrungsstäben in einer Press- form, wobei die Bewehrungsstäbe der Länge der Platte nach paarweise übereinandergelegt und durch zwischenliegende Querstäbe ver bunden werden. Der Füllstoff ist so ein gebracht, dass er die Längs- und Querstäbe trennt und gleichmässig umgibt. Der Press- druck hält an, bis das Bindemittel erstarrt ist.
Dabei wird der Füllkörper so fest mit, der Bewehrung verbunden und umgreift die selbe so, dass ein einheitlich wirkender Tra balken entsteht, um ein Vielfaches trag fähiger als die bekannten Holzwoll- oder Sägespäneplatten, welche nur eine längs- seitig eingelegte Holzeinlage aufweisen. Ins besondere ist durch die Querbewehrung die Platte befähigt, Seitendruck aufzunehmen.
Fig. <B>3</B> zeigt den Formrahmen<B>9</B> vor dem Pressen des Misehgutes. Zuerst wird der be- reits erwähnte Boden<B>10</B> unter den Vorm- rahmen so gelegt, dass'er in denselben wenig ein,-reift. Widerstände ga verhindern das Niedersinken des Formrahmens. Auf den Bo den<B>10</B> wird ein unterer Teil der Füllmasse <B>11</B> eingebracht. Dann werden die Längs- bewehrungsstäbe, 12 und<B>13</B> aufgelegt. Hier auf wird die untere Hälfte der Füllmasse <B>11</B> eingefüllt.
Sodann werden die Querbeweh- run.-Isstäbe 14 eingelegt, Füllmasse<B>11</B> auf gebracht, endlich die obern Bewehrungsstäbe 12a und 13a eingelegt und mit dem Rest der Füllmasse<B>11</B> überdeckt. D:arüber kommt der Deckel<B>15.</B> Die Widerstände ga werden ent fernt; es erfolgt das Pressen so lange, bis die Böden<B>1,0</B> und die Deckel<B>15</B> gleichmässig in den Formrahmen<B>9</B> eingedrückt sind. Der Pressdruck hält an, bis das Bindemittel er starrt ist.
Am Rahmen<B>9</B> können Rundeisen- stäbe gb aufgesehweisst sein zur Herstellung des Fugenprofils der Platte.