Verfahren und Vorrichtung zur Sicherung des Betriebes von automatisch arbeitenden Spritzgussmaschinen. Bei der maschinellen Herstellung von Spritzgussstüeken hat sieh bereits frühzeitig las Bedürfnis ergeben, durch Sicherungs massnahmen ein unbeabsichtigtes Einleiten einzelner Arbeitsstufen oder das Einleiten derselben in falscher Reihenfolge zu verhin dern. Das hat zu einer grossen Anzahl von Vorschlägen geführt, die sieh zum grössteni T eil auf die Sicherung von mittelst Han d- griff betätigten und nur zum kleinen Teil auf selbsttätig arbeitende Spritzgussmaschi nen beziehen.
Das Verfahren gemäss der vorliegenden Erfindung zur Sicherung des Betriebes von automatisch arbeitenden, zum Beispiel hy draulisch gesteuerten Spritzgussmaschinen besteht darin, dass jeweils bei ordnungsgemäss erfolgter Durchführung der zu sichernden Arbeitsstufen Organe betätigt werden, deren Nichtbetätigung bei Ausbleiben der Voraus setzungen für den ordnungsgemässen Arbeits fortgang die zwangsläufige Stillsetzung der Maschine bewirkt.
Unter automatisch arbeitenden Spritz gussmaschinen sind solche zu verstehen, bei denen wenigstens die Mehrzahl der Arbeits vorgänge, insbesondere das Schliessen und Öffnen der Formteile, sowie las Anstellen und Ablassen des Spritzdruckes, in zwangs läufiger Reihenfolge und in zwangsläufigen Zeitabständen, beispielsweise durch eine oder mehrere Nockenscheibenwellen betätigt bezw.
ausgelöst wird. Damit kann erreicht wer den, .dass vor richtiger Durchführung und völliger Beendigung einer Arbeitsstufe die nächstfolgende Arbeitsstufe nicht eingeleitet werden kann, im Gegensatz zu den früheren Vorschlägen, bei denen ein < : Stillsetzung der DTaschine nur dann erfolgt, wenn die vor ausgehende Arbeitsstufe nicht ordnungs gemäss eingeleitet wurde.
Die Sicherungsmassnahmen gemäss denn Verfahren können beispielsweise am Platze sein, um zu verhindern, 1. .dass der Spritzdruck betätigt wird, so lange die Formhälften nicht völlig geschlos- sen sind, bezw. solange nicht ein dichter Schluss zwischen Form und Spritzdüse be steht, und dass der Spritzdruck in Wirkung trete, bevor der für die Dichtung der Form hälften bezw. der Anschlussstelle erforderliche Schliessdruck erreicht ist, da bei Anlassen des Spritzdruckes das flüssige Metall an den nicht dicht schliessenden Stellen austreten würde;
2. dass die Form von der Spritzdüse ab- g o ehoben wird, solange in der in die Spritz düse ausmündenden Druckkammer noch ein Überdruck besteht, da sonst das flüssige Me tall aus der Spritzdüse ins Freie treten würde.
In Fig. 1 der Zeichnung ist ein erstes Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens schematisch dargestellt. Darin zeigt der Vorrichtungs teil A die in verschiedenen Arbeitsstufen zu betätigenden Organe, während die Aus lösungsmittel selbst mit B1, B2 und C be zeichnet sind. In Fig. 2 ist ein dem Vor richtungsteil A der Fig. 1 entsprechender Teil eines zweiten Ausführungsbeispiels dar gestellt.
In Fig. 1 ist a ein Ventil im Verteiler körper, das über den Ausstossstift b und die Rolle c von der auf der Nockenwelle e sit zenden Nockenscheibe d betätigt wird. Von solchen Ventilen sind insgesamt sechs Stück im Verteilerkörper vorgesehen, die zu Paaren zusammengefasst sind, von denen jedes der Betätigung je einer Sicherungsklinke il bezw. i2, i3 dient. Diese Betätigung erfolgt da durch, dass die einzelnen Ventilpaare den auf den die Klinken il, i2, i3 vermittelst der Kolben l1 l, und l3 wirkenden hydraulischen Druck steuern.
Ihre Betätigung durch die auf der Nockenwelle e angeordneten Nok- kenscheiben erfolgt jeweils nach Ablauf der zu sichernden Arbeitsstufe (Schliessen der Form und Aufsetzen auf den die Düse tra genden Presstisch, Einstellen des hydrau lischen Dichtungsdruckes, Ablassen des Spritzdruckes aus der Druckkammer.) Die mit je einem der Kolben in Verbin dung stehenden Klinken i1, i2 und i3 werden durch Klinkenzugfedern k in Eingriffsstel lung in bezug auf den Kupplungshebel. g gehalten.
Dieser rechtwinklig ausgebildete Hebel g, dessen Drehachse in der Zeichnung angedeutet ist, greift mit seinem einen gabel förmig ausgebildeten Arm in die Klauen kupplung f ein, während der andere durch die Klinken il, i2 4 zu betätigende Arm des Hebels im Ruhezustande durch eine Gegen druckfeder h in Eingriffsstellung in bezug auf die Kupplung gehalten wird.
Das Auslösemittel B1 wird dann betätigt, wenn die Formteile geschlossen .sind und die Form als Ganzes auf der Spritzdüse fest aufsitzt. Zu :diesem Zweck ist an dem Mit telstück in, das auf der Form o aufliegt, die ihrerseits -wieder auf dem die Spritzdüse ent haltenden Pressstich n sitzt, ein Anschlagstift p angebracht, .der erst bei völlig geschlos sener Form einen einarmigen Hebel q be tätigt, der seinerseits wieder durch eine azi seinem Ende angebrachte -Zugvorrichtung die Klinke il zieht.
Der mit B2 bezeichnete Teil der Vorrich tung wird betätigt, wenn der für die Dicht schliessung der Formteile und gegebenenfalls auch der für eine dichte Verbindung zwi schen Form und Spritzdüse notwendige Schliessdruck (Betriebsdruck) erreicht ist.
Der Teil B= besitzt einen Zylinder, in dem sich ein Kolben r gegen eine Gegen druckfeder s bewegt, die für .den Schliess druck geeicht ist. Die andere Seite des Zy linders steht durch eine Öffnung r' mit der Hochdruckstufe -des Schliesszylinders der Maschine in kommunizierender Verbindung. so dass auf dieser Seite des Kolbens der je weilige, für die Dichtung ,der Form an gewandte hydraulische Druck wirkt. Er reicht .dieser den Schliessdruck,
so drückt der Kolben die Feder s zusammen und be wirkt dabei über eine Zugvorrichtung die Ziehung der Klinke i2.
Das Auslösemittel <I>C, das</I> eine Sicherung gegen das Abheben der Spritzgussform von ,dem die Düse tragenden Presstisch vor völ liger Entlastung der Druckkammer vom Spritzdruck ermöglichen soll, ist in die in die Druckseite der Druckkammer mündende, nicht gezeichnete Entlastungsleitung, die in üblicher Weise durch ein Ventil freigegeben wird, eingebaut. In Ruhestellung wird der Kolbenschieber t durch eine Feder u in sei ner Stellung gehalten, in der er die Aus- taittskanäle w versperrt.
Wird nun das Ven til für die Abblaseluft (nicht gezeichnet) geöffnet, so überwindet die durch die Öff nung wv1 eintretende Abblaseluft den schwa chen Druck der Feder ut und drückt den Kolbenschieber t so weit vor sich her, bis sie selbst durch die Kanäle w austreten kann. Gleichzeitig drückt der Kolbenschie ber t den Hebel v aus seiner gezeichneten Stellung und bewirkt so vermittelst einer Zugvorrichtung die Ziehung der Klinke i3, womit die das Abheben der Form vom Press- tisch bewirkende Arbeitsstufe freigegeben ist.
Die Arbeitsweise der beschriebenen Vor richtung gestaltet sich nun folgendermassen: Solange durch die Auslösemittel B1, B2.
C. die entsprechenden Klinken gezögen sind, ist beim Hin- und Hergang der Kolben l1, l2, l3, eine Betätigung des Kupplungshebels g Und damit ein Ausrücken der Kupplung f nicht möglich, da die betreffende Klinke unter dem Hebel vorbeistreicht.
Wird jedoch eines der Auslösemittel B1, B2 oder C nicht betätigt, das heisst sind die den sicheren Arbeitsfortgang der Maschine gewährleistenden Voraussetzungen nicht er füllt, so greift die betreffende Klinke bei der Hin- und Herbewegung des betreffenden Kolbens an dem Hebel g an, der seinerseits die Kupplung f auswirft und damit die Ma schine sofort selbsttätig zum Stillstand bringt.
Die in der Fig. 2 wiedergegebene Aus führungsform des die Stillsetzung der Ma schine bewirkenden Vorrichtungsteils A stellt insofern einen Fortschritt gegenüber der vorstehend beschriebenen dar, als hier für die Betätigung des Auswerferhebels g nur noch ein einziges Ventilpaar a im Ver teilerkörper, sowie ein einziger Kolben l benötigt wird. Das Ventilpaar wird durch die zwei Nockenscheiben dl und d2 bei jeder der drei Sicherungsstufen betätigt und be wirkt dadurch einen Hin- und Hergang des Kolbens l. Dieser ist an einem Ende in Form einer Gabel ausgebildet, in der die Klinken i1, i2 und i3 gelagert sind, .die ihrerseits in der bereits geschilderten Weise auf den Kraftarm des Hebels g wirken.
Da nun aber jedes der Auslösemittel B1, B2 und C nur jeweils in der ihm entsprechenden Ar beitsstufe betätigt werden kann, sind die Vorkehrungen getroffen, um die beiden in dieser Stufe nicht gezogenen Klinken bei der Hin- und Herbewegung des Kolbens am Ein griff auf den Hebel g zu verhindern.
Dies geschieht durch die ebenfalls auf der Nok- kenwelle e angeordneten Nockenscheiben x,, x2 und x3, .die unmittelbar auf die einzelnen Klinken wirken, und deren Nocken so auf der Scheibe angeordnet sind, dass sie die ent sprechenden Klinken jeweils nur in dem Zeitraum freigeben, in dem das mit der Klinke verbundene Auslösemittel überhaupt betätigt werden kann, sonst aber die Klinken ständig niederdrücken und dadurch am Ein griff in den Kraftarm des Hebels g hindern.