Stollenmöbel. Den Gegenstand der vorliegenden Erfin dung bildet ein je nach seiner Höhe als Tisch oder Sitz verwendbares Stollenmöbel, zwischen dessen Stollen ein je nach der Höhe mit einem oder mehreren Trittstufen ausgestatteter Rahmen angeordnet ist, der zwischen den Stollen hervorgezogen werden kann. Sind mehrere Stufen vorgesehen, so können sie als Treppe zum Besteigen einer zweckmässig das Möbel oben abschliessenden Tischplatte verwendet werden. Ist, wie im Falle eines Sitzmöbels, nur eine Stufe vor handen, so kann diese als Schemel dienen.
Im ersten Falle (Treppentisch) werden die Stufen zweckmässigerweise in solcher Höhen- .Lage in bezug auf die Höhe des Tisches an geordnet, dass die Tischplatte die Fortsetzung, bezw. die oberste Stufe der Treppe bildet.
Auf der Zeichnung sind drei Ausführungs beispiele des Erfindungsgegenstandes darge stellt.
Die Fig. 1 und 2 zeigen Seitenansichten des ersten, als Treppentisch ausgebildeten Beispieles, wobei in Fig. 1 die Treppe als unter die Tischplatte geschoben, in Fig. 2 ausgezogen dargestellt ist ; Fig. 3 zeigt den Grundriss zu Fig. 2, die Tischplatte weggedacht ;
Fig. la, 1b und 1 veranschaulichen in grösserem Massstabe Einzelheiten dieses Aus- führungabeispieles, und zwar zeigt Fig. 1a die Art und Weise der Feststellung der aus gezogenen Treppe am Tischgestell im Auf riss mit teilweisem Schnitt;
die Fig. 1b und 1 sind nach den Linien A-B und C-D von Fig. 111 gelegte, wagrechte Schnitte; Die Fig. 4 ut)d 5 stellen in Seitenansichten das zweite, als Sitz ausgebildete Ausführungs- beispiel des Erfitrdungsgegenstandes dar, wo bei in Fig. 4 der Schemel eingeschoben, in Fig. 5 ausgezogen abgebildet ist ;
Die Fig. 4a und 4b veranschaulichen in zwei unter 90 zueinander stehenden Ansichten eine Einzelheit dieses Sitzes, von dem Fig. 6 den der Fig. 5 entsprechenden Grundriss darstellt; Die Fig. 7 und S sind zwei rechtwinklig zueinander stehende Aufrisse des dritten Aus führungsbeispieles.
In allen Figuren bezeichnen ai, a2, as, a4 die oben durch Zargen bi, bz, bs, b4 unten auf drei Seiten durch Leisten c miteinander fest verbundenen und dureh eine Platte d überdeckten Beine oder Stollen.
Bei dem Tische nach Fig. 1-3 ist im untern Drittel der zwei Stollen a1, a2 an deren gegeneinander gerichteten Innenseiten je eine Halterstange ei bezw. e2 drehbar gelagert, die schräg aufwärts gerichtet ist. Querstäbe j verbinden die beiden Stangen zu einem festen Rahmen.
Das obere Ende jeder Stange ei, e2 trägt einen Achszapfen f, der auf der Aussenseite der Stange e L, e2 soweit über diese vorsteht, dass er bei deren Auswärtsschwingen in eine Rast g der Stollen a3, a4 (Fig. 4a, 4b) zu liegen kommt, die seine Auswärtsbewegung begrenzt.
An jedem Zapfen f ist anderseits dreh bar eine Treppenwange hi bezw. h2 gelagert. Diese Wangen sind unter sich zu einem Rahmen fest verbunden und tragen mittelst Konsolen<I>i</I> die Trittbretter<I>k,</I> deren Anzahl je nach der Tischhöhe verschieden sein kann.
Zwischen den obern und untern Leisten c und den Stollen a2 und as ist eine mit dem angezogenen Rahmen ungefähr parallel ge richtete Schlitzführung L für einen Gleitkopf m angebracht. Dieser ist mit dem untern Ende der zugehörigen Treppenwange h2 durch eine Zugstange n gelenkig verbunden.
.Die dargestellte Ausbildung der Treppe und ihrer Verbindung mit den übrigen Teilen des Tisches gestattet, einerseits die ganze Treppe innerhalb des von den vier Tisch stollen umschlossenen Raumes stehend unter zubringen (Fig. 1), anderseits sie vollständig aus diesem Raume herauszuziehen, wobei sie mit Bezug auf Tiefe und Höhe ihrer Stufen einer Normaltreppe entspricht, die das voll ständig freihändige Stehen auf jedem Tritt gestattet, da wie bei einer normalen Treppe beide Füsse die erforderliche Standfläche er halten. Auch hinsichtlich des Neigungswinkels (45 bis 50') kommt diese Treppe einer nor malen gleich (Fig. 2).
Die Höhe der Treppen stufen ist so gewält, dass bei vollständig ausgezogener Treppe der Abstand der obersten Stufe von der Tischplatte gleich ist dem senkrechten Abstande der Stufen unter sich und des untersten Trittbrettes vom Boden. Die Breite der Trittbretter k ist so bemessen, dass dabei der Vorderrand der Tischplatte d in der durch die Vorderränder der Stufen (Trittbretter k) gelegten Ebene liegt. In beiden Beziehungen bildet daher die Tisch platte d gleichsam die Fortsetzung bezw. oberste Stufe oder das Podest der ausgezo genen Treppe.
Weiter sind die Trittbretter k so bemessen, dass sie beim Ausziehen und Einschieben der Treppe mit wenig Spiel zwischen den Stollen a3, a4 durchgehen, so dass während dieser Vorgänge das durch die Stangen<I>ei,</I> e2, die Treppenwangen h.i, h2 als Schenkel und die zugehörigen Verbin dungsteile gebildete Gelenk-Rahmengestell durch die Stollen aa, a4 seitlich geführt ist, und zwar beständig, indem stets eine Stufe zwischen diese Stollen gelangt, bevor die vorhergehende sie vollständig verlassen hat.
Im Stollen as ist auf dessen hinterer Seite zwischen den beiden Leisten c ein Stangenschloss (Fig. Ja, 1b, 1 ) eingebaut, das die Treppe im ausgezogenen Zustand (Fig. 2) in solcher Weise sichert, dass Tisch und Treppe ein einheitliches, absolut starres Ganzes bilden, und die Treppe sich ohne Lösen des Schlosses nach keiner Richtung dem Tischgestell gegenüber mehr verschieben lässt.
Die Schlossstange 1 (Flacheisen) ist in einer Nut des Stollens as verschiebbar ein gelassen und durch die Querriegel q auf der freien Seite geführt. Auf die innere Fläche der Schlossstange ist ein Klotz 2 als Wider lager angeschraubt, um den Druck der Feder 3 aufzunehmen. Das obere W iderlager der Feder 3 bildet die Stirnfläche der Nut, die für die Feder wie für den Klotz 2 im Stollen ausgefräst ist und durch die Schlossstange verdeckt wird.
Das untere Ende der Schlossstange trägt eine Abkröpfung 2), die als Riegel arbeitet und in der untersten Lage in eine Sperr klinke 9 auf der Oberseite des Gleitkopfes m eingreifen kann. Das obere Ende der Schloss- stange ist am untern Schenkel 7 des um einen Zapfen 8 drehbaren Hakens o aufge hängt, der in eine schmale Nut des Stollens ass eingelassen ist.
Beim Ausziehen der Treppe trifft schliess lich ein nahe dem obern Ende der Halter stange e2 befestigtes Fangstück 4 mit seinem wagrecht abgebogenen Schenkel gegen die bogenförmige, als Gleitfläche ausgebildete gante 6 des Hakens o und dreht diesen um seine Achse 8 in der Uhrzeigerrichtung, so dass sich sein unterer Schenkel 7 nach oben bewegt und dadurch die eingehängte Schloss- stange 1 aufzieht.
Wenn die Treppe ihre ausgezogene Lage erreicht, so gleitet der wagrechte Schenkel des Winkelstückes 4 unter der untern Ecke des Randes 6 des Hakens o weg und hinterfasst diesen, und der Riegel 1) der Schlossstange erfasst die Sperrklinke 9 des Gleitkopfes m. Durch diese Doppelverriegelung wird die starre Ver bindung von Tisch und Treppe erreicht, die dem Möbel eine absolute Sicherheit gegen Unfälle beim Besteigen des Tisches gewähr leistet.
Um das Schloss wieder auslösen und die Treppe einschieben zu können, drückt man zurr Beispiel mit denn Zeigfinger der linken Hand auf eine seitlich vorstehende Nase 10 dicht hinter dem Rande 6 des Hakens o, gegen den Stollen a3, wobei man den Dau men an die Vorderseite des Stollens legt. Man überwindet mit dem längeren Hebelarm des Hakens o leicht den Federdruck, der sich am kürzeren Hebelarm 7 durch die Schloss- stange 1 auswirkt.
Es kann hierauf mit der rechten Hand die Treppe, die man an einem Trittbrett k erfasst, mit leichtem Schwung eingeschoben werden, worauf ein Haken ri, der an der obern Leiste j befestigt ist, in eine Feder r einschlägt, die an der hintern Querverbindung c zwischen den Stollen ai und a2 ihren festen Sitz hat und die durch einfaches Niederdrücken nach Bedarf wieder ausgelöst werden kann. Die Treppe wird dadurch im eingeschobenen Zustand fest gehalten.
Zur Erleichterung des täglichen Gebrauches des Treppentisches werden an den Stollen ai, a2 zweckmässigerweise Laufrollen ange bracht.
Bei dem Sitzmöbel nach Fig. 4, 5 und 6 ist seiner geringem Höhe und der andern Gebrauchsweise wegen eine wesentliche Ver einfachung möglich. Die Auszugbewegung des von den Wangen hi, h2 getragenen Sche mels<I>i,</I> k wird begrenzt durch je eine Rast<I>g</I> (Fig. 4a, 4b) an den Stollen a3, a4, in welche die Gelenkzapfen f zu liegen kommen. Eine weitere Sicherung des Schemels in der aus gezogenen Stellung ist nicht erforderlich.
In der eingeschobenen Stellung (Fig. 4) wird er wie die Treppe des ersten Beispiels durch einen Haken ri und eine Federsperre r ge sichert.
Das Ausführungsbeispiels nach Fig. 7 und 8 besitzt alle oben angegebenen Teile des Treppentisches nach Fig. 1-3, dazu aber noch einen über die Tischplatte hinaus hoch ziehbaren, aus Lehne und Aufstellvorrichtung bestehenden Aufsatz. Die Lehne besitzt zwei durch Stäbe 1i, 12, 1a fest miteinander ver bundene Stollen si, s2, die den Tischstollen a2, as entlang aufwärts verschiebbar sind.
Zur Führung dienen zwei Paare von über einander angeordneten Eisenwinkeln u, deren oberer dicht unterhalb der Tischplatte d an die Stollen a2 bezw. a3 angeschraubt ist und mit dem freien Schenkel den Stollen si bezw. s2 lose umfasst. Der untere Winkel u ist am untern Ende eines der Stollen si, 92 befestigt und greift mit einem freien Schenkel in eine ihm als Führung dienende Längsnut v des benachbarten Tischstollens ein.
Die Lehne kann aus ihrer Tiefstlage, in der sie oben nicht über die Tischplatte d vorsteht, in die durch Fig. 7 und 8 angedeutete oberste Stellung hochgezogen werden. In dieser lässt sie sich sichern durch Riegel zo, die an der Unterseite der Zarge b2 drehbar angeschraubt sind und unter dem Stabe t3 vorgezogen werden können.
An dem die obern Enden der Zehnen- stollen si, s2 miteinander verbindenden Quer stab ti ist mittelst zweier Scharniere eine Klappe x so angeschlossen, dass sie bei Nicht gebrauch senkrecht an der Lehne herunter- hängt, für den Gebrauch als Auflageplatte dagegen in die wagrechte Lage (Fig. 7) auf geschwungen werden kann.
In dieser wird sie durch eine Konsole y unterstützt, welche in den Querstäben ti, <I>t2</I> drehbar gelagert ist, bei Nichtgebrauch in der Ebene dieser Stäbe liegt (siehe strichpunktierte Linien) und zum Unterstützen der Klappe x ausgeschwenkt wird.
Statt, wie bei den dargestellten Beispielen, die Treppenwangen lti, lt2 an einen schwin genden Rahmen<I>(ei, e2,</I> j) anzulenken, kann man sie mit ihren obern Enden verschiebbar je in einer feststehenden Führung lagern, die von hinten oben schräg abwärts nach vorn verläuft, das heisst etwa bei den gezeichneten Beispielen durch die Zapfen f beschriebenen Bahn folgt.