Glühlampe für Scheinwerfer an Kraftfahrzeugen. Mit der vorliegenden Erfindung wird an gestrebt, für Kraftfahrzeuge neben dem be kannten, starken, weissen Scheinwerferlicht mit ein und derselben Glühlampe ein Ab blendlicht zu schaffen, welches einerseits die entgegenkommenden Fahrer oder Fussgänger nicht blendet, welches aber anderseits doch so hell ist, dass dem Führer des abgeblendet fah renden Kraftfahrzeuges nicht die im Ver kehr insbesondere auf dunklen Landstrassen unbedingt erforderliche Übersicht verloren geht.
Dieser Nachteil ist nämlich bei den be reits bekannt gewordenen Mehrfaden-Glüh- lampen mit zwei etwa in der Längsachse an geordneten Fäden vorhanden, zwischen denen eine Blende angeordnet -ist, welche dem Hauptglühfaden die volle Belichtung des Reflektors gestattet, welche aber anderseits die von dem Nebenfaden ausgehenden Strah len gegen den Reflektor völlig abblendet.
Auf diese Weise erzeugt der Nebenfaden nur ein sogenanntes Stadtlicht, welches wegen seiner geringen Lichtstärke auf dunklen Strassen ohne Gefährdung des abgeblendet fahrenden Kraftfahrzeuges gar nicht an gewendet werden kann. - Bei andern Mehr faden-Glühlampen, bei welchen der Neben faden durch einen vorzugsweise gelb gefärb ten Teil des Glaskolbens scheint, weil gelbes Licht von den Augen angenehmer empfunden wird, ist bisher noch eine Mischung mit weissem Licht vorhanden, welches von den rückwärtig in den Reflektor gelangenden Strahlen des Nebenfadens herrührt. Auf diese Weise entsteht ein irreführendes Zwie licht, welches für Kraftfahrzeuge nicht brauchbar ist.
Es ist nun der Hauptzweck der vorliegen den Erfindung, mit dem Nebenglühfaden eine grosse Lichtausbeute dadurch zu erzielen, dass zweckmässig ein möglichst grosser Anteil seines vorzugsweise farbig abgeblendeten Lichtes in den Reflektor und damit auf die Strasse gelangt. Um diese Wirkung des Ab blendlichtes zu erreichen, wird zwischen dem Haupt- und Nebenglühfaden eine Blende an- geordnet, welche einerseits dem Hauptfaden gestattet, vom Brennpunkt aus den ganzen Reflektor mit weissem Licht auszufüllen. An derseits gibt diese Blende aber auch dem durch den farbigen oder mattierten Teil des etwa kugelförmigen Glaskolbens scheinenden Nebenfaden zur Strahlung in den Reflektor wenigstens eine, mehr oder weniger breite Zone) frei, und zwar unter Vermeidung der Mischung beider Lichtsorten.
Hierdurch wird bereits ein helleres Abblendlicht erzielt.
Es ist aber bei Nachtfahrten oft er wünscht, das abgeblendete Licht mit an nähernd der Stärke auszusenden, wie sonst das weisse Scheinwerferlicht, um auch bei ab geblendetem Licht entferntere Gegenstände besser erkennen zu können. Es darf mit an dern Worten dem Fahrer bei Umschalten auf abgeblendetes Licht, nicht wie bisher, plötz lich die Orientierung auf dunklen Strassen genommen werden, ein Mangel, der schon viele schwere Unfälle verursacht hat.
Um also den Nebenfaden ähnlich wirken zu lassen, wie den im Brennpunkt liegenden Hauptfaden, wird der erstere zweckmässiger weise sehr nahe an den Brennpunkt also an den Hauptfaden herangeführt, und zwar un ter Beibehaltung einer Blende, zum Beispiel in Form eines Tellerschirmes zwischen beiden Fäden. Diese sollen nunmehr bei ihrer jewei ligen Einschaltung den ganzen Reflektor aus füllen. Um trotzdem zu verhüten, dass die Strahlen des Haupt- oder Nebenfadens etwa gleichzeitig durch die verschieden gedämpf ten oder gefärbten Zonen des Glaskolbens scheinen können, erhält zweckmässigerweise die oben erwähnte kugelige Form des Glas kolbens an der Grenze der beiden Zonen eine starke Einschnürung nach dem zwischen bei den Leuchtkörpern vorhandenen Tellerschirm hin.
Der Glaskolben erhält dadurch eine in ähnlicher Form bekannte Ausführung aus zwei zusammenhängenden Kammern. Ein solcher Doppelglaskolben ist jedoch in dem beschriebenen Sinne bezw. im Zusammen hang mit dem vorliegenden Leuchtsystem bis her nicht zur Anwendung gelangt. Mit dem Nebenfaden wird bei . dieser neuen Doppel kammerglühlampe eine sehr günstige Fern und Seitenwirkung der ausgesandten Licht strahlen dadurch erzielt, dass derselbe ausser seiner oben erwähnten Nähe am Hauptfaden auf dem Tellerschirm eine senkrechte Stel lung erhält.
Um das gleichzeitige Auftreffen zweier Lichtsorten auf den Reflektor zu verhüten, kann ausser der Einschnürung des Glaskol bens der Tellerschirm mit einem Aussenrand versehen sein, der die Strahlen vom Haupt- und Nebenfaden innerhalb der Grenze der zu gehörigen klaren, mattierten oder gefärbten Glaszone hält.
Es ist schon vorgeschlagen worden, durch mechanische Vorrichtungen verschieden ge färbte oder mattierte Glühlampen abwech selnd in den Brennpunkt des Reflektors zu bringen, um auch bei Abblendung mit dem Nebenfaden ein starkes Fernlicht zu erhalten. Das Ideal bleibt aber, mit einer im Gehäuse feststehenden Glühlampe, wie dies die vor liegende Erfindung ermöglicht, sowohl ein starkes weisses Fernlicht zu erzeugen und durch blosse elektrische Umschaltung bei Be darf ein ebenfalls weihragendes Abblend licht.
In der Zeichnung sind drei Ausführungs formen der neuen Glühlampe für Schein werfer an Kraftfahrzeugen dargestellt: Die erste mit einer gefärbten Kalotte des Lampengefässes zeigt: Fig. 1 in der Ansicht und teilweise im Querschnitt ohne Scheinwerferspiegel, Fig. 2 desgleichen mit Parabolspiegel und dem Strahlenverlauf bei Abgabe von weissem Scheinwerferlicht, und Fig. 3 bei Abgabe von abgeblendetem far bigem Licht.
Die zweite mit einer gefärbten. jedoch nach innen gewölbten Kalotte, die aussen mit einer Spiegelfläche belegt ist, zeigt: Fig. 4 bis 6 in den gleichen Ansichten wie Fig. 1 bis 3.
Die dritte, mit einem Lampengefäss aus Klarglas und einem unmittelbar anschliessen den, farbigen Lampengefäss zeigt: Fig. 7 in einem Scheinwerferspiegel mit einem eingeschalteten Hauptglühfaden, und Fig. 8 dieselbe mit dem eingeschalteten Nebenfaden.
Bei der ersten Ausführungsform nach Fig. 1 bis 3 wird die äussere Kalotte 2 des Glaskolbens 1 farbig hergestellt, während der übrige Teil aus Klarglas besteht. Die Fär bung der Kalotte 2 oder eines andern Teils der Lampenglocke kann durch Überfangglas, durch Mattieren, durch Tauchverfahren oder durch Auflegen von farbigen Schichten her gestellt sein. Das Wort farbig bezieht sich natürlich auf alle beliebigen geeigneten Far ben, vorzugsweise jedoch auf gelb oder orange. Zur Anwendung gelangt eine Mehrfaden lampe, deren rückwärtiger Hauptfaden 3 nur durch das Klarglas des Kolbens 1 und deren Nebenfaden 7 nur durch die farbige Kalotte 2 scheinen soll.
Die hierzu dienende Blende 8 kann flach oder gewölbt sein und aus durch scheinendem, farbigem Material bestehen, oder undurchsichtig sein. Beim vorliegenden Beispiel ist sie als ein kleiner Parabolspiegel ausgebildet, der das kleine an sich jedoch nebensächliche, farbige Strahlenbündel 9 aus sendet (Fix. 3). Da dieses zur Beleuchtung der Strasse ebensowenig ausreicht, als wenn der kleine Spiegel 8 das farbige Licht kegel förmig zerstreuen würde, so wird angestrebt, den grossen Reflektor 4 in weitest erreich barem Masse zu der farbigen Lichtstrahlung mit heranzuziehen, ohne aber dadurch eine Mischung beider Lichtsorten herbeizuführen.
Die Blende 8 ist dazu so gelegt, dass der Rand derselben und der Rand des den Kol benscheitel bedeckenden gefärbten Kolben teils 2 auf einem die Mitte des Nebenfadens. 7 als Spitze aufweisenden Kegelmantel gelegen ist, der den Reflektor 4 in breitem Abstand vom Rande schneidet, so dass ein breiter far biger Strahlenkranz 11 in die äussere Zone des Reflektors 4 gelangt, der das weittra- gende farbige Abblendlicht 12 aussendet. An derseits ist die Blende 8 so gelegt und von Solcher Grösse, dass sie dem Hauptglühfaden, wie bisher, den ganzen Reflektor 4 zur Über- flutung mit weissem Licht freigibt.
Sowohl die farbige Kalotte 2, als auch die Scheibe 8 sind. dabei nur bis nahe an den Mantel des Kegels<B>1:0</B> herangeführt, so dass jetzt, bei Ab gabe von weissem Scheinwerferlicht, kein gel bes Licht mit in den Reflektor gelangen kann. Da der Nebenfaden 7 nicht im Brenn- Punkt des grossen Reflektors 4 liegt, so fin det eine gewisse Streuung der farbigen Strah len 12 statt, die aber bei abgeblendetem Licht bis zu einem gewissen Grade erwünscht ist.
Die Ausbildung des Sockels 13 der Glüh lampe mit mehreren Kontakten ist an sich bekannt, ebenso bietet die Anordnung der Zu leitungs- und Haltedrähte 14 und 16 für zwei oder mehrere Glühfäden keine Schwie rigkeit. Der kleine Parabolspiegel 8 ist beim vorliegenden Beispiel aus leitendem Material. Er wird von dem Halter 15 getragen, und ein kurzer Draht 17 an seinem obern Rande dient zum Anschluss des Nebenglühfadens 7, wel cher anderseits an dem Halter 16 befestigt ist, der frei um den Rand des Spiegels 8 herumreicht.
Bei der zweiten Ausführungsform nach Fig. 4 bis 6' liegt die farbige Kalotte 18 nicht in der Kugeloberfläche des Kolbens 19, son dern ist nach innen eingedrückt und aussen mit einem Spiegelbelag 2.6 versehen. Auf diese Weise entsteht im Innern des Kolbens ein konvexer Farbspiegel. Derselbe empfängt sein Licht von dem Nebenfaden 20 bezw. von der als Hohlspiegel ausgebildeten Blende 21. An den konvexen Farbspiegel schliesst sich zweckmässig noch eine durchsichtige gelbe Zone 22 auf der Kugeloberfläche an.
Auf diese Weise wird erreicht, dass der grosse Reflektor 24 auch in seinem innern Teil von einem farbigen Strahlenkranz 25 getroffen wird, der von dem konvexen Spiegel 26 über tragen wird. Hinzu kommt der äussere farbige Strahlenkranz 27, der von dem Nebenfaden 20 durch die Zone 22 bis an den Rand des Reflektors .24 geworfen wird, so dass eine noch grössere Ausbeute an farbigem Abblend licht als bei der Ausführung nach Fig. 1 bis 3 entsteht.
Bei dem nun folgenden, als Doppelglüh lampe ausgeführten Lampentyp (Fig. 7 und 8) ist es gelungen, unter Einhaltung der völ ligen Trennung von weissem und farbigere Licht den Nebenglühfaden soweit an den Brennpunkt des Reflektors heranzubringen, dass er den letzteren fast ebenso wie der Hauptglühfaden vollständig mit Licht über flutet. Der Reflektor wirft daher ein fast parallel gerichtetes farbiges oder sonstwie ge dämpftes Abblendlicht auf die Strasse. Das selbe ist weitreichend und ermöglicht die sichere Orientierung auf dunklen Strassen auch bei abgeblendetem Scheinwerfer.
Um diese Forderungen in einer einzigen feststehenden Glühlampe zu erreichen, er fährt die bei der ersten Ausführung Fig. 1 bis 3 kugelige Form des Glaskolbens an der Grenze der verschieden gefärbten Zonen eine Einschnürung nach der hier als Tellerschirm ausgebildeten Blende hin. Es entsteht der an sich bekannte Glaskolben mit zwei zusam menhängenden Kammern 2.8 und 29, welche das vorliegende Leuchtsystem so aufnehmen, dass der Tellerschirm 30 auf der Grenze 31 zwischen beiden Kammern liegt.
Die Haupt- und Nebenfäden rücken ihrerseits sehr nahe an den Tellerschirm 30 heran. Dabei liegt der Hauptfaden im Brennpunkt des Reflek tors :34, und zwar so, dass er den letzteren vollständig bis zum Aussenrand ausfüllt und mit Licht überflutet. Seine bisherige Schein werferwirkung bleibt also in vollem Um fange bestehen (Fig. 7).
Um nun eine ähnliche Wirkung auch mit dem Nebenfaden 33 zu erreichen, steht dieser etwa senkrecht auf der Mitte des Tellers 30. Beide Glühfäden kommen sich daher bis auf wenige Millimeter nahe, jedoch ist infolge des Tellerschirmes 30 bezw. des eingeschnürten Doppelglaskolbens, die Trennung des weissen und farbigen oder sonstwie gedämpften Lich tes völlig gewahrt.
Dadurch dass der Neben faden 33 ein wenig aus dem Brennpunkt nach aussen gerückt ist, findet zwar eine gewisse Streuung des farbigen Lichtes statt, doch haben die praktischen Versuche ergeben, dass eine geringe Streuung sogar erwünscht ist, da, sonst durch ausschliesslich parallel gerichtete Strahlen farbigen Lichtes wieder Blendung entsteht.
Ausserdem würde auch das zur Nahorientierung erforderliche Seitenlicht feh len. - Indes geht aus der Fig. 8 hervor, dass die vom rückwärtigen Punkte 36 des Fadens 33- ausgehenden Strahlen, da sie dem Brenn punkt am nächsten liegen, am äussern Rand des Reflektors fast parallele Strahlen 3,7 aus senden. Die vom Mittelpunkt des Fadens 33 herrührenden Strahlen 38 sind schon etwas mehr geneigt und am meisten diejenigen vom äussern Punkt 39 herrührenden Strahlen 40.
Zusammenfassend sei daher festgestellt, dass nur die verhältnismässig aus dem Grunde des Reflektors 34 kommenden Strahlen 40 eine stärkere Streuung aufweisen. Nach dem äussern Rand hin, also von der weitaus gröss ten Oberfläche des Reflektors, werden die ausgehenden Strahlen, zum Beispiel 38 und 37 mehr und mehr parallel gerichtet, so dass das erwünschte starke und weihragende Ab blendlicht entsteht.
Die Haupt- und Nebenfäden 32 und 33 können natürlich auch jede andere Stellung und Form aufweisen, ohne dass dadurch eine Umgehung der Erfindung gegeben ist.
Um bei der geschilderten Lampe jede Mischung von weissem und farbigem Licht zu vermeiden, erhält der Tellerschirm 30 noch einen Rand 42. Bei eingeschaltetem Haupt faden 32 liegt dann die rückwärtige Kante des Randes 42 auf einem die Mitte des Hauptfadens 32 als Spitze aufweisenden Kegelmantel 35, der den äussern Rand des Reflektors 3:4 trifft, oder etwas ausserhalb desselben verläuft.
Die Grenzlinie 31 der bei den Kammern 28 und 29 liegt ebenfalls auf dem Kegelmantel 3;5 oder sie bleibt zweck mässig noch etwas ausserhalb, so dass auch der, von den äussern Punkten eines beispielsweisen quer zur Lampenachse liegenden Haupt fadens herrührende Grenzstrahl 44 ebenfalls nicht in den Bereich des gelben Lampen gefässes gelangt.
Aber auch bei eingeschaltetem Neben faden 33 (Fig. 8) trägt der Rand 42 des Tellerschirmes zur Verhütung der Mischung von weissem und gelbem Licht bei, indem die äussere Kante des Tellerrandes 42 auf einem, den äussern Punkt 39 des Nebenfadens als Spitze aufweisenden Kegelmantel 41 liegt, der den Reflektor am Grunde schneidet, wäh rend die Grenzlinie 31 zwischen beiden Kam mern 28 und 29 ebenfalls auf diesem Kegel mantel, oder zweckmässig noch etwas inner halb desselben liegt.
Aus der Fig. 8 ist ersichtlich, dass durch die eingezeichneten Strahlen nur eine schmale Zone des gelben Lampengefässes nahe der Einschnürung 3.1 der beiden, Lampengefässe ausgenutzt wird. Man kann. aber noch den äussern Teil des Lampengefässes 2 zur Strah lung in den Reflektor 34 bringen, wenn man, wie an sich bekannt, eine Riffelung 43 an bringt und damit die Strahlen bricht, oder auch einen ebenfalls bekannten äussern Spie gelbelag, der die Strahlen in den Reflektor zurückwirft.
Es sei noch darauf hingewiesen, dass es bei den beschriebenen Lampentypen beson ders leicht ist, nur das auf den Erdboden bezw. die Fahrbahn des Kraftfahrzeuges ge richtete Abblendlicht auszusenden, indem man die entsprechenden seitlichen Flächen des den Nebenglühfaden einhüllenden, ge färbten oder gefärbt mattierten Glasteils durch beliebige aufgetragene Schichten un durchsichtig macht. Hierdurch bleibt dann auch derjenige Abschnitt des Reflektors un wirksam, dessen Strahlen sonst die Augen der entgegenkommenden Fahrer oder Fuss- g iinyer bei der Abblendung treffen könnten.
Die Strahlung des Hauptfadens wird hier-, durch bei den vorliegenden Lampenkonstruk tionen nicht verringert, da die seitliche Ab deckung nur den gefärbten oder mattierten Glasteil betrifft, welcher den Nebenglüh faden einhüllt.
Natürlich lassen die beschriebenen Lam pentypen noch mancherlei Änderungen zu, ohne dass dadurch von dem Wesen der Erfin dung abgewichen würde.