Vorrichtung zur Sterilisation von Handschuhen. Die moderne Chirurgie legt bekanntlich den allergrössten. Wert darauf, dass die sämt lichen, bei Operationen benutzten Gegen stände keimfrei sind.
Die Operateure benutzen bei ihrer Arbeit stets dünne Gummihandschuhe, die in der Weise sterilisiert werden, dass sie in einem Sterilisator entweder im zusammengefalteten Zustande oder mit Gaze oder dergleichen aus gestopft unter Schonung des: Gummimate rials Dampftemperaturen ausgesetzt werden.
Es wurde auch schon versucht, die Hand schuhe auf Drahtgestell aufzuziehen und so zu sterilisieren. Diese bekannten Methoden gewährleisten jedoch keine sichere Sterili sation.
Eine zuverlässige Sterilisation beliebiger Objekte ist nur im bewegten Dampf bei rest loser Entfernung der Luft möglich. Die An wendung dieser Erkenntnis auf die Sterili sation von Handschuhen ist nur möglich bei Verwendung solcher Befestigungsvorrichtun gen für die Aufnahme der Handschuhe, die eine Bewegung dest Dampfes auf der Aussen- und Innenseite der Handschuhe ermöglichen. Die Schaffung einer solchen Vorrichtung ist Gegenstand der Erfindung.
Eine praktisch verwertbare Stütze zur Aufnahme der Handschuhe für die Sterilisa tion muss die Bedingung erfüllen. dass die Handschuhe leicht aufgebracht und abgenom men werden können. Das Aufsetzen wird da durch erschwert, dass die Handschuhe an ihrem Ende, das sich hinter den Fingern an der Handwurzel befindet, wesentlich enger sind als an dem Teil, wo die Finger anset zen. Die Handschuhstütze soll sich diesen Verhältnissen anpassen, und dies wird erfin dungsgemäss' dadurch erreicht, dass an einer mit Fingern versehenen Stütze alle oder min destens einer dieser Finger gegenüber den andern beweglich sind.
Dadurch kann die Einführung der Stütze in den Handschuh wesentlich erleichtert werden und schliesslich nach Aufziehen der Finger der oder die Fin ger gespreizt und :durch den Abstand der Zutritt bezw. eine Bewegung des sterili sierenden Dampfes herbeigeführt werden. Wichtig ist, dass die Handschuhe so unter stützt sind, dass die Luft aus dem Innern unter der Einwirkung des Dampfes vollstän dig verdrängt wird. Nur dadurch wird eine sichere Sterilisation gewährleistet.
Die erforderliche Beweglichkeit der Fin ger kann entweder dadurch erzielt werden, dass diese Finger um Gelenke oder derglei chen drehbar sind, wozu Hebel oder derglei chen angeordnet werden, oder dadurch, dass die Finger selbst aus federndem Baustoff hergestellt und entsprechend schlank gehal ten sind. In diesem letzteren Fall genügt es schon, wenn die beiden äussersten Finger aus elastischem Metall, zum Beispiel einer ver edelten Kupfer-Zinklegierung (Neusilber) bestehen, während die drei mittleren Finger nur ganz wenig beweglich zu sein brauchen, ja auch unbeweglich sein können.
Die neue Vorrichtung zur Sterilisation von Handschuhen ermöglicht auch in ein fachster Weise die Anbringung von Schutz überzügen über den Handschuhen. Durch diese Überzüge wird einerseits erreicht, dass die einzelnen Stützen sehr dicht nebeneinan der in ,den Sterilisator eingeschoben werden können, anderseits wird verhindert, dass die sterilisierten Handschuhe vor der Benutzung durch Berührung wieder infiziert werden.
Zur Herstellung der Schutzhüllen (Beu tel) kann Textilgewebe, Papier und derglei chen benutzt werden. Die Beutel können mit einem entsprechenden Zugverschluss versehen sein, der jede ungewollte Berührung aus schliesst. Die Handschuhstützen können ent weder direkt in die Sterilisatoren oder mit Sterilisiertrommeln in diese eingesetzt wer den.
Bei Anwendung von Sterilisiertrom- meln mit rechteckigem Querschnitt wird zweckmässig eine Seitenwand derselben um ein Scharnier abklappbar gemacht.
Auf der Zeichnung ist der Erfindungs gegenstand in mehreren beispielsweisen Aus führungsformen dargestellt, und zwar zeigt: Fig. 1 und 2 eine Ausführungsform in Ansicht in zwei verschiedenen Stellungen, Fig. 3 einen Schnitt nach Linie der Fig. 1, Fig. 4 eine zweite Ausfiihrungsform in Ansicht, Fig. 5 eine Draufsicht auf den Oberteil der Finger nach Fig. 4, Fig. 6 eine andere Ausführungsform der Vorrichtung in Draufsicht,
Fig. 7 eine Anzahl dieser Vorrichtungen auf einer gemeinsamen Platte in einem Ste- rilisiereinsatz, Fig. 8 die schaubildliche Darstellung des Einsatzes -mit abgeklappter Vorderwand. Die Handschuhstütze im Sinne der Fig. 1 und 2 besteht aus. einem rohrförmigen Teil 1, in dem ein Rohr 2 vermittelst eines Knop fes 3, der in einem Schlitz 4 des Rohres 1 sitzt, beweglich gelagert ist. Das zweite Ende des Rohres 2, an dessen Stelle selbst verständlich auch .ein Bolzen treten könnte, ist in dem mittleren Finger 5 gelagert.
Die ser Finger 5 selbst sitzt in einem aus zwei Platten 6 gebildeten Rahmen, an dem er durch Nieten 7 befestigt ist. Dieser mittlere Finger 5 kann unbeweglich sein. Die übri gen Finger 8, 9, 10 und 11 sind mit dem Rohr 2 durch Teile 12 und Gelenke 13, 14 verbunden und um einen Stift 29 drehbar. Wird der Knopf 3 nach unten geschoben, so spreizen sich die Finger. Wird der Knopf 3 nach oben geschoben, so gehen sie zusammen. Auf den Platten 6 sind Rippen 15 aufgesetzt.
Die Enden der Finger tragen sie ver dickende Aufsätze 16, die mit kreuzweisen Einschnitten 17 und einem Loch 17a (Fig. 5) versehen sind, damit der Dampf jeden Teil des Handschuhes bestreichen und die Luft restlos; entfernt werden kann. In der Aus führungsform nach Fig. 4 sind die Finger 18, 19, 20, 21 starr mit dem Mittelteil 22 verbunden. An diesem Mittelteil ist der Fin ger 23 in einem Lager 24 beweglich an geordnet. Dieses Lager besteht aus einer Hülse 25, in der der Finger bis zu einem Anschlag 26 verschoben werden kann. Das Lager selbst ist um die Achse 27 schwenk- bar. 28 ist ein Stift zum Festhalten des Fingers 2.8 in der Hülse 2'5.
Die Ausführungsform nach Fig. 6 be steht aus einem Mittedrolhr 31, das an seinem obern Ende einen Aufsatz 32 enthält, in dem die drei Mittelfinger 33, 34 und 35 befestigt sind. Diese drei Mittelfinger können aus star rem, kaum federnden Material erzeugt sein, cla es für die Verwendung der Einrichtung auf ihre Beweglichkeit nicht ankommt. Da gegen sind die zwei Finger 36 und 37 aus federndem Material hergestellt und entspre chend schlank ausgebildet. Sie sind vermit telst wagrecht abgebogener Teile 38 und 39 am Mittelrohr 31 befestigt.
Durch die Wahl des gut federnden Materials sind die beiden Aussenfinger bequem beweglich. Die Beweg lichkeit kann auch noch .dadurch erhöht wer den, dass die Finger in dem Mittelrohr dreh bar angeordnet sind.
Die Handschuhträger können entspre chend der Fig. 7 auf eine Platte 40 gesetzt werden, die mit Stift 41 versehen und geeig net ist, eine grosse Anzahl solcher stehenden Handschuhhalter aufzunehmen. Die Sterili- siertrommel hat zum Beispiel rechteckigen Querschnitt und ihre Vorderwand 43 ist um ein :Scharnier 44 abklappbar, so dass die Platte 40 bequem aus ihr herausgezogen wer den kann und die Handschuhträger unbehin dert abgehoben werden können.
Sämtliche Finger sind mit eingekerbten Fingerspitzen versehen. An Stelle der mit Vorsprüngen versehenen Platte 40 könnte natürlich auch eine mit Bohrungen ausge stattete Platte verwendet werden, falls das hohle Mittelrohr durch einen massiven Bol zen. ersetzt würde.
Die Einrichtung wird wie folgt benutzt: Zum Aufbringen der Handschuhe wird die Ausführungsform nach den Fig. 1 bis 5 im zusammengeklappten Zustand entspre chend Fig. 1 verwendet. Der Handschuh lässt sich so leicht aufbringen und die Fin ger gelangen ohne Schwierigkeit auf die für sie bestimmten Glieder. Ist dies geschehen, so wird der Knopf<B>3</B> nach unten geschoben und die die Finger haltenden Glieder ge spreizt.
Durch die .eigenartige Ausgestal tung der Enden 16 und die Anbringung der Rippen 15 wird dafür gesorgt, dass in allen Teilen, auch in den Spitzen der Handschuhe, eine Dampfbewegung möglich ist. Die gegen über dem Dampf schwerere Luft kann nach unten fallen.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 4 steht das Fingerglied 26 beim Aufstülpen des Handschuhesi in der gestrichelten Lage, später in der ausgezogenen Lage. Eine be liebige Anzahl von Haltern mit den Hand schuhen kann auf einer passenden Unterlage aufgeschraubt oder in eine solche eingesteckt werden. Wesentlich ist, dass eine freie Dampfzirkulation ermöglicht ist, und dass' die Handschuhe nach unten offen sind.
Zur weiteren Verbesserung der Dampf zirkulation und der Luftbewegung können die Fingerglieder 5 und 8 bis 11 bezw. 18 bis 23 auch hohl ausgeführt sein. In diesem Fall erhält die Bohrung 17a erst ihre er höhte Bedeutung.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 6 werden beim Aufbringen der Handschuhe die beiden beweglichen äussern Finger 36 und 37 einfach an die andern angepresst und sonst, wie oben beschrieben, verfahren.