CH150558A - Wandbelagplatte aus Stein mit gehärtetem Kunstharzüberzug und Verfahren zur Herstellung dieser Platte. - Google Patents

Wandbelagplatte aus Stein mit gehärtetem Kunstharzüberzug und Verfahren zur Herstellung dieser Platte.

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CH150558A
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Krach Eugen
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      Wandbelagplatte    aus Stein mit gehärtetem     Kunstharzübei#zug    und Verfahren       zur    Herstellung dieser Platte.    Die Erfindung betrifft eine Wandbelag  platte aus Stein mit gehärtetem Kunstharz  überzug, sowie ein Verfahren zur Herstellung  einer solchen Platte.  



  Gemäss der Erfindung besteht die Roh  platte aus hellfarbigem,     bruchrauhem    Schie  fer, zum Beispiel aus vorzugsweise     geblum-          tem        Solnhofer        Abraumschiefer.     



  Der     Solnhofer        Abraumschiefer    wird in  der Natur über oder unter den dicken     Li-          thographieplatten    in Dicken zwischen etwa  7 bis 15 mm angetroffen. Wie schon der  Name     Abraumschiefer        besagt,    mussten diese  Schiefertafeln abgeräumt werden, um zu den  wertvollen, dicken     Lithographieplatten    zu  gelangen. Für den abgeräumten,     dünnen     Schiefer gab- es bisher fast gar keine Ver  wendung.

   Sein     Fortschaffen    aus dem Stein  bruch verursachte nur lästige     Betriebskosten.     Nur für die nächste Umgebung werden Ab  raum-Schiefertafeln als billige Dachdeck  platten benützt, die jedoch infolge rascher         Oxydierung    sehr bald eine garstige, licht  gelbe bis rostbraune und schwarze     Spren-          kelung    annehmen, so die ganze Ortschaft ver  unzieren und diese von weitem als ärmlich er  kennen lassen.  



       Bruchrauhe        Solnhofer        Abraumplättchen     erwiesen sich bisher als für Wandbeläge  völlig unbrauchbar; denn sie lassen sich mit  dem Kopierstift so vorzüglich beschriften.  dass sie dazu förmlich ermuntern. Die       Kopierstiftstriche    lassen sich von der     bruch-          rauhen    Oberfläche nicht mehr entfernen. Mit  dem Radiergummi werden sie höchstens ver  wischt, während Versuche, sie mit Wasser,  Seife und Bürste wegzubringen, nur das  noch tiefere Eindringen der sich dabei lösen  den     Anilinfarbe    veranlassen.

   Wegen ihrer  hygroskopischen Eigenschaft eignen sich die       bruchrauhen,    den Schönheitssinn ihrer mei  sten Beschauer nicht oder wenig befriedigen  den Plättchen insbesondere nicht als Wand  belag für Badezimmer und Küchen, in wel-           chen    sie dem Dampfe ausgesetzt wären. In  zügigen Hausfluren frieren sie unter dem  Wechsel von Feuchtigkeit und Winterkälte  bald auf und     blätteln    dann ab. Ihre muhe  Oberfläche nimmt auch leicht Staub und  Schmutz an. Nach mehrfacher Reinigung  mit heissem Wasser tritt ebenfalls ein     Ab-          blätteln    ein.

   Gegen salz- oder säurehaltige  Dämpfe sind die     Plättchen    erst recht emp  findlich,     weil:    solche Dämpfe bald Löcher  in den kohlensauren Kalk einfressen, aus  welchem das Material zu     durchschnittlich     <B>90%</B> besteht. Für chemische Fabriken oder       Laboratorien        kommen        die     also auch  nicht in Betracht.  



  Es ist wohl schon versucht worden, diese  Tafeln geschliffen und poliert als Wand  belagplättchen zu verwenden; doch kommt  das Schleifen und Polieren viel zu teuer, und  trotzdem sind diese Plättchen den- kerami  schen, glasierten     Wandbelagplättchen,    den  sogenannten Kacheln, weit unterlegen. Sie  lassen sich immer noch mit dem Kopierstift       beschriften    und sind gegen Wasser, Frost  und sonstige Witterungseinflüsse sehr emp  findlich.  



  Es ist das Verdienst der vorliegenden  Erfindung, für den bisher fast     wertlosen          bruchrauhen        Solnhofer        Abraumschiefer    ein  lohnendes Absatzgebiet gefunden zu haben.  



       Ein    Verfahren zur Herstellung einer der  artigen     Wandbelagplatte    kann darin beste  hen,     dass    :der     bruchrauhe    Schiefer angeschlif  fen wird.  



  Die den     Kunstharzüberzug    bildende       Kunstharzglasur    besteht zum Beispiel aus  den     Phenolformaldehydkondensationsproduk-          ten,    die unter den geschützten Bezeichnungen       Bakelite,        Raschig    oder     Albertol    bekannt  sind, oder aus einer Mischung von Kunst  harzen, die in bekannter Weise mit     Anilin-          farbe    gefärbt und nach ihrem Aufgiessen  und Trocknen in an sich ebenfalls bekannter  Weise unter allmählicher Erhitzung von  etwa<B>90'</B> auf<B>180'</B> erhärtet werden.

   In den  Narben der     Plättchenoberfläche    sammelt sich  dabei die Glasur bei ihrem Aufgiessen und    hauptsächlich bei ihrer Erhitzung an, wäh  rend sie von den zwischen den Narben ste  henden Scheiteln zu .einer viel dünneren  Schicht abfliesst, die heller in Erscheinung       tritt,    weil die Glasur zweckmässig durch  sichtig oder mindestens durchscheinend ge  halten ist und das helle     Kalksteinmaterial     des     Solnhofer        Abraumschiefers    als anspre  chendes Naturmuster durch sich hin durch  schimmern lässt.

   Infolge ihrer zeitweisen  Dünnflüssigkeit beim Brennen dringt die  Glasur auch so tief in den hygroskopischer:  Stein ein,     .dass    ein nachträgliches Abblättern  der Oberflächenschicht nicht vorkommt. Da,  die Glasur selbst nicht spröde ist, erhöht sie  sogar die     ohnehin    grosse Widerstandsfähig  keit der Plättchen gegen Fall, Stoss und  Schlag.

   Die     Kunstharzglasur    ist, wie be  kannt, gegen heisses Wasser, Laugen und  Säuren völlig unempfindlich und äusserst       glatt.    Infolgedessen sind     die    neuen Wand  belags.plättchen den teureren     glasierten    Ton  plättchen hinsichtlich     Schmutzabweisung    und  leichter     Abwaschbarkeit        mindestens    eben  bürtig. Auch gegen abwechselnde Feuchtig  keit und Winterkälte sind sie unempfind  lich, so dass auch ein     Abblättern    aus diesen  Ursachen nicht zu befürchten ist.  



  In gleicher Weise kann auch aus an  derem, hellfarbigem,     bruchrauhem    Schiefer  ein billiger, gefälliger Wandbelag hergestellt  werden. Beispielsweise würde sich dazu auch  westfälischer oder sonstiger Tonschiefer  eignen.  



  Die     bruchrauhe    Oberflächennarbung, wel  che, wie oben hervorgehoben, durch die farb  lose oder durchscheinend gefärbte Glasur  frisch- hindurchschimmert, stellt sich zwar  als eine gefällige Naturmusterung dar; aber  die Natur     liefert    eben meist nur Narben  muster, die sich wenig voneinander unter  scheiden.  



  In :der Natur findet sich aber auch,  allerdings selten, hellfarbiger     Solnhofer    Ab  raumschiefer, dessen     bruchrauhe    Oberfläche       moos-    oder     eisblumenartige    Musterungen hat,  die als Versteinerung oder Abdruck gewisser           Arten    von Moos oder sonstiger Pflanzen zu  rückgeblieben sein mögen. Man kann nun  durch Anschleifen dieses     geblumten    Schie  fers verschiedenartige gefällige Muster er  zielen. Dabei werden nur die höheren Nar  benschichten, nicht aber die blumenartigen  Gebilde in den Narbenvertiefungen weg  geschliffen. Die geschliffenen Flächen zeigen  sich in anderer Naturfarbe als die meist  gräulichen, gelblichen bis bräunlichen Blu  menmuster.  



  Die angeschliffenen     Platten        können.    nun  mit farbloser oder mit durchscheinend ge  färbter     Kunstharz-Glasurmasse        versehen:    und  im Ofen allmählich bis zu deren Erhärtung  erhitzt werden. Bei farbloser Glasur ergeben  sich Plättchen in zweierlei     Naturfarbentönen     mit ganz eigenartigen     Zeichnungen,    deren  Umrisse als Schnittlinien der angeschliffe  nen Oberflächen mit den unregelmässig ver  laufenden Muldenflächen einen wunderlichen,  jedenfalls unvorhersehbaren Verlauf nehmen.

    Die Musterung erinnert an diejenige gewisser       Marmorarten,    insbesondere an die des deut  schen gräulichen, gelblichen oder bräunlichen       Juramarmors.     



  Es lassen sich auch bunte     Marmorarten     in mehr oder minder grosser Ähnlichkeit       nachahmen,    indem die Schieferplatten in  rohem, ungeschliffenem Zustande mit ge  färbtem. Kunstharz überzogen, erhitzt, an  geschliffen, mit farbloser     Kunstharzglasur     überzogen und nochmals erhitzt werden.  Auf diese Weise kann man den beim Schlei  fen verbleibenden Narbenmulden jede ge  wünschte Färbung geben, die infolge der blu  migen Muster in sich wieder verschiedene  Abtönungen in dem betreffenden Farben  grundton zeigt.  



  Es lässt sich auch die geschliffene Ober  fläche in andern Farben als in den gelblich  weissen Naturfarben färben, wenn     man,    die       Glasurmasse    für den zweiten Auftrag ent  sprechend durchscheinend färbt, zum Beispiel  andersfarbig als der erste Auftrag. Es kön  nen sogar dreifarbige, scheckige Plättchen  wie folgt hergestellt werden: Auf das     bruch-          rauhe    Plättchen wird eine farbige Glasur-         schicht    aufgetragen und durch Erhitzen ge  härtet.

   Hierauf schleift man das Plättchen an  und trägt mittelst einer bekannten porösen       Gummiwalze    oder     sonstwie    eine anders     ga-          färbte        Kunstharzglasur    nur stellenweise auf  und     härtet    auch diese Schicht durch Er  hitzen. Schliesslich wird das Ganze mit  farbloser     Kunstharzglasur    überzogen und  auch diese durch     drittmaliges    Erhitzen ge  härtet. Es lassen sich damit allerlei     Buntmar-          morarten    und sonstige kostbare, scheckig ge  sprenkelte Gesteinsarten in billigster Weise  nachahmen.  



  Auch     ungeblumter        bruchra.uher    Schiefer  ergibt durch seinen Halbschliff bei Anwen  dung der genannten     Glasierungsverfahren          eigenartige    Musterungen. Färbt man diesen  Schiefer vor seinem Anschleifen durch eine       Kunstharzglasur    in den Naturfarben der       Blumungen    geblumten     Solnhofer    Schiefers  durchscheinend, also zum Beispiel hellgrau  oder bräunlich, und     trägt    man nach dem An  schleifen farblose Glasur auf, so können mit       ungeblumtem,        bruchrauhem    Schiefer die viel  selteneren,

   also teureren Plättchen aus     ge-          blumtem    Schiefer täuschend nachgeahmt  werden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRü CHE I. Wandbelagplatte aus Stein mit gehär tetem Kunstharzüberzug, dadurch ge kennzeichnet, dass' die Rohplatte hell farbiger, bruchrauher Schiefer ist. II. Verfahren zur Herstellung der Wand belagplatte nach Patentanspruch I, da durch gekennzeichnet, dass der bruch- rauhe Schiefer angeschliffen wird.
    UNTERANSPRÜCHE: 1. Wandbelagplatte nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass die Roh platte aus bruchrauhem Solnhofer Ab raumschiefer besteht. 2. Wandbelagplatte nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass die Roh platte aus bruchrauhem, geblumtem Solnhofer Abraumschiefer besteht. 3.
    Verfahren nach Patentanspruch II; da durch gekennzeichnet, dass der bruch- rauhe Schiefer vor dem Überziehen mit Kunstharzglasur angeschliffen wird. 4. Verfahren nach Patentanspruch II, da durch gekennzeichnet, dass der bruch- rauhe Schiefer nach dem Überziehen mit Kunstharzglasur angeschliffen und her nach nochmals glasiert wird, 5.
    Verfahren nach Patentanspruch II, da durch gekennzeichnet, dass der angeschlif fene bruchrauhe Schiefer mit farbloser Kunstharzgla.sur überzogen wird. G. Verfahren < nach Patentanspruch II, da durch gekennzeichnet, dass der bruch- rauhe Schiefer in rohem, ungesehliffen.em Zustande mit gefärbtem Kunstharz über zogen, erhitzt, angeschliffen, mit farb loser Kunstharzglasur überzogen und nochmals erhitzt wird. 7.
    Verfahren nach Patentanspruch II, da durch gekennzeichnet, dass der bruch- rauhe Schiefer in rohem, ungeschliffenem Zustande mit farbiger Kunstharzgla.sur gefärbt, erhitzt, angeschliffen, mit anders farbiger Kunstharzglasur überzogen und nochmals erhitzt wird. B.
    Verfahren nach Patentanspruch II, da durch gekennzeichnet, da.ss der bruch- rauhe Schiefer in rohem, ungeschliffenem Zustande mit farbiger Kunstharzglasur gefärbt, .erhitzt, angeschliffen, stellen weise mittelst einer porösen Gummiwalze mit anders gefärbter Kunstharzglasur versehen, diese erhitzt, das Ganze mit farbloser Kunstharzglasur überzogen und zum drittenmal erhitzt wird. 9.
    Verfahren nach Patentanspruch II, da durch gekennzeichnet, dass hellfarbiger, bruchrauher Schiefer mit Kunstharz in Naturfarbe der Blumungen von ge- blumtem Schiefer durchscheinend gefärbt wird.
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