DE550815C - Verfahren zur Musterung von Wandbelagsplatten - Google Patents

Verfahren zur Musterung von Wandbelagsplatten

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DE550815C
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Description

  • Verfahren zur Musterung von Wandbelägsplatten Zusatz zum Patent 549 201 Nach dem Hauptpatent werden hübsche Wandbelagsplatten .dadurch erzielt, daß auf bruchrauhem Solnhofer Schiefer oder auf anderem brauchbarem Schiefer eine Glasur aus Kunstharz aufgetragen und das Werkstück allmählich zwischen 9o und 1So° bis zur vollkommenen Erhärtung der Glasur erhitzt wird. Die bruchrauhe Oberflächennarbung, welche durch die ungefärbte oder durchsichtig gefärbte Glasur frisch hindurchschimmert, stellt sich zwar als eine gefällige Naturmusterung dar, aber die Natur liefert eben meist nur Narbenmuster, die sich wenig voneinander unterscheiden.
  • In der Natur findet sich aber auch, allerdings selten, Solnhofer Abraumschiefer; dessen bruchrauhe Oberfläche moos- oder eisblumenartige Musterungen hat, die als Versteinerung oder Abdruck gewisser Arten von Moos oder sonstigen Pflanzen zurückgeblieben sein mögen. Die Erfindung schafft nun durch die vorzugsweise Ausnutzung oder auch durch Nachahmung dieses -geblumten Schiefers verschiedenartige Muster.
  • Nach der Erfindung werden gefällige Muster durch halbes Schleifen solcher Tafeln erreicht. Dabei werden nur die höheren Narbenschichten, ,nicht aber die blumenartigen Gebilde in den Narbenvertiefungen weggeschliffen. Die geschliffenen Flächen zeigen sich in anderer Naturfarbe als die meist gräulichen, gelblichen bis bräunlichen Blumenmuster, so daß schon die Natur mehr Farbenabwechslung bietet.
  • Die halb geschliffenen Platten können nun mit ungefärbter oder durchsichtig gefärbter Kunstharzglasurmasse versehen und im Ofen allmählich bis zu deren Erhärtung erhitzt werden. Bei ungefärbter Glasur ergeben sich Plättchen in zweierlei Naturfarbtönen mit ganz eigenartigen Zeichnungen, deren Umrisse als Schnittlinien der angeschliffenen Oberflächen mit den unregelmäßig verlaufenden Muldenflächen einen wunderlichen,. jedenfalls unvorhersehbaren Verlauf nehmen. Die Musterung erinnert an diejenige gewisser Marmorarten, insbesondere an die des deutschen gräulichen, gelblichen oder bräunlichen Juramarmors. -Es lassen sich in weiterer Entwicklung dieses Erfindungsgedankens auch bunte Marmorarten-in mehr oder minder großer Ähnlichkeit nachahmen, indem die Platten in rohem, ungeschliffenem Zustande mit Farbglasur gefärbt, erhitzt, halb geschliffen, mit farbloser Glasur überzogen und nochmal erhitzt werden. Auf diese Weise kann man den beim Schleifen verbleibenden Narbenmulden jede gewünschte Färbung geben, die infolge der blumigen Muster in sich wieder verschie- Jene Abtönungen in dem betreffenden Farbengrundton zeigt.
  • Es läßt sich huch die geschliffene Oberfläche in anderen Farben als in den gelblichweißen Naturfarben färben, wenn man die Glasurmasse für den zweiten Auftrag entsprechend durchsichtig färbt. Es können sogar dreifarbige, scheckige Plättchen wie folgt hergestellt werden. Auf das bruchrauhe Plättchen wird eine farbige Glasurschicht aufgetragen und durch Erhitzen gehärtet. Hierauf schleift man das Plättchen falb ab und trägt mittels einer bekannten porösen Gummiwalze oder sonstwie eine andersfarbige Glasur nur stellenweise auf und härtet auch diese Schicht durch Erhitzen. Schließlich wird das Ganze mit farbloser Glasur überzogen und auch diese durch drittmalige Erhitzen gehärtet.
  • Es lassen sich damit in- und ausländische Buntmarmorarten und sonstige kostbare, scheckig gesprenkelte Gesteinsarten in billiger Weise nachahmen. Außerordentlich billig kommen die Nachahmungen wegen der voraussichtlich billigen Erhältlichkeit der Solnhofer Schieferabraumplatten, die bisher nur lästige Transportkosten verursachten und nur in kleinen Umkreisen um die Brüche zur Dachdeckung roh oder als Fußbelagsplatten ganz geschliffen und poliert Verwendung finden konnten.
  • Auch ungeblumter bruchrauher Schiefer ergibt durch seinen Halbschliff bei Anwendung der genannten Glasierungsverfahren eigenartige Musterungen. Färbt man diesen Schiefer vor seinem halben Abschleifen durch die Glasur in den Naturfarben der Blumungen geblumten Solnhmfer Schiefers, also z. B. hellgrau oder bräunlich, und trägt man nach dem halben Schleifen farblose Glasur auf, so können mit ungeblumtem bruchrauhem Schiefer die viel selteneren, also teureren Plättchen aus geblumtem Schiefer täuschend nachgeahmt werden.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfähren zur Musterung von Wandbelagsplatten nach Patent 549 toi, dadurch gekennzeichnet, daß hellfarbiger bruchrauher Schiefer, vorzugsweise geblumter Solnhofer Schiefer, vor oder nach dem Überziehen mit durchsichtigen, gefärbten oder ungefärbten Kunstharzen angeschliffen, im Falle des nachträglichen Schleifens nochmals lackiert wird und die Überzüge in bekannter Weise gehärtet werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der hellfarbige bruchrauhe Schiefer, vorzugsweise der geblumte Solnhofer Schiefer, nach dem Überziehen mit gefärbten Kunstharzen angeschliffen, stellenweise beispielsweise mittels einer porösen Gummiwalze mit andersfarbiger Kunstharzglasur versehen und -Urauf mit farbloser Kunstharzglasur überzogen wird.
  3. 3. Verfahren zur Nachahmung von geblumten Wandbelagsplättchen aus ungeblümtem Schiefer, dadurch gekennzeichnet, daß hellfarbiger bruchrauher Schiefer mit Kunstharz in der Naturfarbe der Blumungen gefärbt und das Plättchen im übrigen gemäß den Verfahren nach Anspruch i oder 2 behandelt wird.
DEK116943D 1929-10-08 1929-10-08 Verfahren zur Musterung von Wandbelagsplatten Expired DE550815C (de)

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