Verfahren und Vorrichtung zum Belüften von Silos, insbesondere Getreidesilos. Die Erfindung hat zum Gegenstande ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Belüf ten von Silos, insbesondere Getreidesilos, in Teilabschnitten. Schon bekannt ist das Be- liften vom Siloboden ausgehender Teilab- Schnitte von veränderlicher, der jeweiligen Füllhöhe der Zelle entsprechender Höhe mit- telst eines vom Baden bis zu dieser Höhe sieh durchgängig gleichbleibenden einmali gen Luftstromes.
Demgegenüber ist es nach der Erfindung möglich, dass die Unterteilung der Getreidesäule bezüglich Belüftung so wohl unten wie oben geschehen kann, wie auch die Belüftung in vertikal getrennten, das heisst vertikal liegenden Abschnitten vorgenommen werden kann, welche Teile bezw. Abschnitte periodisch abwechselnd belüftet werden. Es können auch anstatt der ganzen Getreidesäule sowohl unten wie oben wagrecht begrenzte Teile derselben in senk recht getrennte, das heisst liegende Abschnitte unterteilt werden, deren Belüftung ebenfalls periodisch abwechselnd erfolgt.
Der Vorteil der Erfindung liegt in fol gendem: Wirtschaftlich günstige Bauart der Silos. da ihre Zellen vollwandig ausgeführt wer den, können; die Möglichkeit, eine sich rest los auf jeden Teil der Getreidesäule erstrek- kende Belüftung ohne übrigbleibende tote Stellen vornehmen zu können und eine ent sprechend der Teilung der Getreidesäule in Vertikalabschnitte grössere Lüftungsintensität zu erhalten;
zudem, je nach Bedarf, die Möglichkeit weitestgehender Steigerung der Lüftungsintensität, wenn periodisch abwech selnd anstatt der Vertikalabschnitte des gan zen Zelleninhaltes, Abschnitte von Getreide schichten erfasst werden, welche wagrecht so wohl unten wie oben begrenzt sind und ge gebenenfalls nacheinander belüftet werden können.
Zur Ausübung des Verfahrens werden zweckmässig mit Düsen versehene Vertikal hohlkörper verwendet, in denen ein verschieb barer Kolben vorgesehen ist. Diese Vertikal- Kohlkörper sind vorteilhaft mit je einem untern und obern Regelorgan versehen und besitzen jeder für sich gesonderten An schluss an eine gemeinsame Luftzuführungs stelle. Die Kolben haben hierbei zweck- mässigerweiseeine Länge, welche mindestens annähernd dem längsten vom betreffenden Hohlkörper in wagrechter Entfernung zu durchlaufenden Lüftungswege entspricht.
Es kann auch lediglich ein einziger, zentraler Hohlkörper vorgesehen sein, dessen Kolben zweckmässig mindestens so lang ist, wie der Abstand des Hohlkörpers von der Zellen wand.
Die beiliegenden Figuren zeigen zur Durchführung des Verfahrens gemäss der Erfindung geeignete Vorrichtungen, und zwar zeigt: Fig. 1 bis 3 drei Ausführungsformen einer Silozelle im Aufriss, Fig. 4 bis 13 Grundrisse von Silozellen mit Darstellung verschiedener, periodisch ab zuwechselnder Belüftungsphasen.
Die Silozelle kann von runder, von qua dratischer oder beliebig polygoner Grund rissgestaltung sein. Sie besitzt in der Aus führungsform nach Fig. 1, 4 und 5 an glat ten Vollwänden 1 drei (oder mehr) wand- seits angeordnete Vertikalhohlkörper 5, wel- ehe mit Düsen 10 versehen sind. Haben diese Vertikalhohlkörper, welche Kamine oder Vertikalrohre sein können, grössere Wanddicke, so werden die Düsen in diesen Hohlkörpern schräg nach unten zu in Rich tung zum Getreide hin verlaufen.
Solche Vertikalhohlkörper können auch, wenn sie etwa aus Beton sind, stellenweise Verdik- kungen oder Hauben haben. Sind sie aus Metall, so werden sie vorteilhaft in geeig neten Abständen mit Luftdächern versehen.
Jeder der Vertikalhohlkörper ist am Silofusse einzeln durch einen Kanal 6 oder durch ein diesen ersetzendes Verbindungs rohr mit einer gemeinschaftlichen Luftzufüh rungsstelle 4 mit Schieber 9 verbunden, wel che als eine Luftkammer oder als ein Kanal ausgebildet sein kann. Der Schiaber 9 dient zum Ablassen des Getreides, hat weiter mit der Belüftung nichts zu tun. Ebenso ist die Art und Weise des Zuführens des Getreides ohne Bedeutung für die vorliegende Erfin dung. Jeder der Kanäle 6 (oder Verbin dungsrohre) lässt sich einzeln durch ein un teres Absperrorgan das ein Schieber 11 oder eine Klappe sein kann, jeweils für die Luft zufuhr öffnen oder abschliessen. Ein zwei tes Absperrorgan besitzt jeder Vertikalhohl körper in Gestalt eines verschiebbaren Lang kolbens 3.
Dieser hat eine Länge, welche mindestens ungefähr dem längsten im Zel leninnern vom betreffenden Hohlkörper in wagrechter Entfernung zu .durchlaufenden Lüftungsweg entspricht.
Die beiden jedem Vertikalhohlkörper der Silozelle zugeordneten Pegelorgane können so eingestellt werden, dass jeweils entweder die Belüftung eines senkrechten, das heisst senkrecht liegenden Teilabschnittes minde stens annähernd von der Höhe des ganzen Zelleninhaltes -erfolgt oder dass jeweils ein senkrechter Teilabschnitt nur eines sowohl unten wie oben wagrecht begrenzten, senk rechten Teils der Getreidesäule belüftet wird.
In der Fig. 1 ist durch die die Luftfüh rung in der Zelle darstellenden horizontalen Teilstriche gezeigt, wie durch geeignete Ge genseitigkeitsstellung von zwei oder mehr Langkolben nur bestimmte Getreideschichten von beliebiger wa.grechter Begrenzung zur Belüftung -erfasst werden..
In den Grundrissen der Zeichnung sind verschiedene Belüftungsphasen ersichtlich, die einander periodisch abwechselnd folgen. So zeigen :die Fig. 4 und 5 zwei zu einer vollständigen Belüftung sich ergänzende Be- lüftungsphasen bei einer Silozelle von run der Querschnittsform gemäss Fig. 1, die mit drei Vertikalrohren ausgestattet ist.
In Fig. 6 ist eine mit vier Vertikalrohren ver- sehene Silozelle von quadratischer Grund rissform ersichtlich, durch welche hindurch eine diagonale Luftführung (mit ein Teil davon gezeichnet), erfolgt. Diese Luftfüh rung -als erste Belüftungsphase bedarf der Ergänzung durch wandseits in .der Zelle ver- laufende Luftführung, wie dieselbe in Fig. 13 ersichtlich ist, wobei man sich aber hier das zentrale Rohr aus dieser Abbil dung wegdenken muss. Für die Lüftung des Silofusskonusses kann ein an sieh be kannter zentraler Liiftungsstutzen 12 im Fusskonus angeordnet sein. Die Vertikal rohre oder Kamine endigen oben offen in das Siloinnere.
In der Silodecke ist eine Öff nung für den Luftabzugstutzen angeordnet.
Die Fig. 7 zeigt eine runde Zelle mit vier Vertikalrohren, wobei eine wandseitige Luft- führxng dargestellt ist, welche durch diago nale Belüftung der Zelle analog der Fig. 6 ergänzt ist. Die Fig. 8 zeigt eine Zelle von sechseckiger Grundrissform, und die hier ge zeigte Belüftungsphase findet analog der- ,jenigen in Fig. 5 ihre Ergänzung. Die Be lüftung kann in nur zwei Belüftungsphasen, aber auch je nach Einstellung der Regel organe in drei oder mehr solchen erfolgen.
Die in Fig. 2 dargestellte zweite, ver einfachte Ausführungsform des Silos eignet sich besonders für Zellen von kleineren Quer- sclnittsausmassen. Als einzige Lüftungsein richtung ist ein Ventilrohr 2 in der Zellen- nitte angeordnet, und dasselbe ist mit einem Langkolben 3 versehen. Die Lufteinführung i n das Vertikalrohr kann von oben oder von unten her geschehen.
Da die Länge des Kol- bens mindestens ungefähr dem Abstand vom Vertikalrohr zur Zellenwand entspricht, so wird ein Ausbuchten der Strömungslinien der Luft bis an die Zellenwand in natürlicher Kurvenform erreicht, wie durch Pfeile ge zeigt ist. Durch Verschieben des Langkolbens kann der ganze Zelleninhalt abschnittsweise, in periodischem Rhythmus belüftet werden. Die Fig. 9 stellt den Grundriss zu dieser Ausführungsform bei runder Zellengestalt lar. 14 sind Schieber zum Ablassen des Ge treides.
Die dritte, in Fig. 3 gezeigte Ausfüh rungsforen des Silos ist für Zellen von sehr grosser Querschnittsabmessung bestimmt. Bei dieser Ausführungsform sind die Verti kalhohlkörper nicht bloss wandseitig angeord- net, sondern es ist ein solcher auch in der Zellenmitte vorhanden; es können aber auch mehrere im Zelleninnern gleichmässig ver teilt sein. Die wandseitigen Vertikalrohre oder Kamine sind in der Zeichnung mit 5. das zentrale Vertikalrohr ist mit 2 bezeich net. Alle diese Vertikalrohre sind mit Lang kolben 3 ausgestattet, deren Länge minde stens annähernd dem längsten in wagrechter Richtung in der Zelle zu durchlaufenden Lüftungswege entspricht.
Jedes der Rohre 2, 5 hat für sich am Silofusse Verbindung mit der gemeinsamen Luftzuführungsstelle 4, wobei jede Verbindung mit einem Regel organ versehen ist, welches als Schieber 11 bei den wandseitigen Rohren und als eine Klappe -13 beim Zentralrohr auf der Zeich nung dargestellt ist. Durch diese Regel organe ist es möglich, jedes einzelne Rohr gegen Lufteintritt oder -austritt oder beide zusammen auszuschalten, wie es übrigen auch für die Beispiele gemäss Fig. 1 und 2 zutrifft. Zu dieser Ausführungsform des Silos zeigen die Fig. 10. 11, 12 und 13 Grundrissformen mit verschiedenen, perio disch abzuwechselnden Belüftungsphasen.