Verfahren zum konservieren von Holz. Es ist bereits vorgeschlagen worden, Holz mit wässerigen Lösungen von Schutz stoffen zu imprägnieren, die aus einem Ge misch von löslichen Fluorverbindungen und löslichen Arsenverbindungen, gegebenenfalls unter Zusatz von andern antiseptisch wir kenden oder die Entflammbarkeit des Hol zes herabsetzenden Verbindungen usw., be stehen.
Diese Stoffgemische haben sich als wertvolle Konservierungsmittel erwiesen, denn sie sind imstande, das Holz gleichzei tig gegen den Angriff tierischer und pflanz licher Schädlinge zu schützen, und zeigen ausserdem den Vorteil, dass in ihnen die fungizide Wirksamkeit der Fluorverbindun- gen und der Arsenverbindungen sich gegen seitig günstig beeinflusst, so dass die Schutz wirkung des Konservierungsmittels die Sum menwirkung der in ihm enthaltenen Fluor- und Arsenverbindungen erheblich übertrifft.
Gegenstand der vorliegender Erfindung ist ein Verfahren zum Konservieren von Holz unter gleichzeitiger Anwendung von Fluor verbindungen und Arsenverbindungen, wel ches dadurch gekennzeichnet ist, dass ein Teil dieser Verbindungen in schwer löslicher Form verwendet wird.
Es ist gefunden worden, dass es in vie len Fällen zweckmässig ist, an Stelle der in Wasser verhältnismässig leicht löslichen Ar senverbindungen bezw. Fluorverbindungen in Wasser schwer lösliche Arsen- bezw. Fluor verbindungen zu verwenden. Die Verwen dung dieser schwer löslichen Verbindungen ist insbesondere in solchen Fällen vorteilhaft, in denen eine vorzeitige Auslaugung des in das Holz eingeführten Konservierungsmittels durch Zutritt von Feuchtigkeit, atmosphäri schen Niederschlägen, Bodenwasser oder der gleichen zu befürchten ist.
Die Einführung des Konservierungsmittels in das Holz kann zum Beispiel in der Weise erfolgen, dass man eine Lösung herstellt, die bei dem Verdun sten des Wassers in dem imprägnierten Holz ein Salzgemisch zurücklässt, in dem entweder die Arsenverbindungen oder die Fluorverbin- dungen oder beide in schwer löslicher Form enthalten sind, und zwar gegebenenfalls neben verhältnismässig leicht löslichen Fluor- bezw. Arsenverbindungen.
Ausser diesen Verbindungen können natürlich in dem Kon servierungsmittel noch andere geeignete fungizid oder insektizid wirkende Bestand teile oder die Entflammbarkeit des Holzes herabsetzende Stoffe oder Eisenschutzmittel usw. vorhanden sein. Man kann auch solche schwer lösliche Verbindungen verwenden, die unter dem Einfluss von chemischen Verände rungen, die in dem verbauten Holze vor sich gehen, wie zum Beispiel Oxydation oder Bildung von lösend wirkenden Stoffen durch Pilze, in eine leichter lösliche Form über geführt werden.
Man kann auch so vorgehen, dass man das Holz aufeinanderfolgend mit den Lösungen zweier leicht löslicher Stoffe imprägniert, die bei ihrem Zusammentritt in dem Holz in Re aktion treten, so dass nach dem Trocknen des Holzes das gewünschte ganz oder zum Teil schwerlösliche Stoffgemisch in demselben zurückbleibt. Man kann das oben geschil derte Verfahren mit dieser zweiten Arbeits weise auch kombinieren, indem die erste oder zweite Lösung oder beide so zusammen gesetzt werden, dass sie beim Trocknen des Holzes schwer lösliche bezw. praktisch un lösliche Verbindungen ausscheiden.
Bei der Tränkung des Holzes mit zwei Lösungen empfiehlt es sich, die zuerst verwendete Lö sung nach einem Sparverfahren, zum Bei spiel nach dem sogenannten R.üping-Verfah- ren in das Holz einzuführen, worauf die Anwendung der zweiten Lösung nach dem sogenannten Volltränkungsverfahren erfolgt. Man kann aber auch so vorgehen, dass man die erste Lösung nach einem Sparverfahren in das Holz einführt und dann das Holz nach dem sogenannten Eintauchverfahren durch Einlagern in die betreffende Flüssigkeit in offenen Behältern behandelt.
<I>Beispiel 1:</I> Das in einem eisernen Tränkkessel be findliche Holz wird nach dem sogenannten Rüping-Verfahren mit einer 1 % igen wässe rigen Lösung von Zinksulfat behandelt. Bei diesem Verfahren wird das Holz zunächst einem Luftdruck von zum Beispiel 3 Atm. ausgesetzt, und dann wird unter Aufrechter haltung dieses Luftdruckes die Zinksulfat lösung mit einer Temperatur von 70 C und einem Flüssigkeitsdruck von 7 Atm in den Kessel eingedrückt. Dieser Druck wird eine Stunde lang aufrecht erhalten, worauf die Flüssigkeit abgelassen und der Kessel evakuiert wird.
Die während des Vakuums aus dem Holz austretende Flüssigkeit wird aus dem Kessel abgelassen. Dann wird ge gebenenfalls erneut evakuiert. Nach einer Viertelstunde Vakuum von mindestens 60 cm wird nunmehr eine wässerige Lösung in den Kessel eingeführt, die 0,5/o Natriumarsenit und<B>0,5%</B> Fluornatrium enthält. -Von dieser Flüssigkeit wird so lange in den Kessel nach gedrückt, bis der Druck eine Höhe von 8 Atm. erreicht. Man unterhält diesen Driiek zwei Stunden lang, worauf die Flüssigkeit abgelassen wird.
Es entsteht schwer lösliche Zinkarsenit. Die zweite Lösung verwendet man zweckmässig ebenfalls in erwärmtem Zu stand, zum Beispiel mit einer Temperatur von<B>70'</B> C.
<I>Beispiel. 2:</I> Es wird ein Salzgemisch hergestellt, be stehend aus: 20% Natriumsilicofluorid, 50% Ammoniumfluorid, :30% Ammoniumarseniat. Hievon wird eine 1,5 % ige wässerige Lö sung hergestellt, die bei zirka<B>70'</B> zum Tränken des Holzes verwendet wird. Es ent steht schwer lösliches Natriumsilikofluorid. Beispiel <I>3:</I> Es wird eine Lösung hergestellt, die 5,0 Teile Kupfersulfat kristallisiert, 8,0 Teile Seignettesalz, 0,8 Teile Natriumhydroxyd in 500 Teilen Wasser enthält.
In diese zirka <B>70'</B> heisse Lösung wird dasselbe Quantum einer zweiten Lösung eingegossen, die 5,0 Teile Natriumfluorid, 2,0 Teile Natrium- arseniat, 1,0 Teile Kaliumbichromat in -500 Teilen Wasser enthält. Nach Zusammengie ssen wird mit der erhaltenen Lösung das zu konservierende Holz bei zirka<B>70'</B> nach dem Volltränkungsverfahren (full-cell-proces) ge tränkt.
Es ist schwer lösliches Kupferfluorid. Beispiel Es wird ein Salzgemisch hergestellt, be stehend aus: 40% Ferrosulfat kristallisiert, 40/'o Natriumfluorid, <B>10%</B> arsenige Säure, 10% Natriumbisulfit. Hieven wird eine 20%ige Lösung unter Erwärmen auf nicht höher als zirka 70 hergestellt. Diese Lö sung wird bei ebenfalls nicht höher als 70 zur Tränkung verwendet.
Das in der Tränklösung noch in wasser löslicher Form vorliegende Ferrofluorid geht beim Trocknen des getränkten Holzes an der Luft in den unlöslichen Ferrikryolith über. :Durch die Hydrolyse des Eisenkryoliths, deren Geschwindigkeit von der Menge der hinzutretenden Feuchtigkeit abhängig ist, geht im Holz diese Verbindung im Lauf der Zeit wieder in lösliche Form über.
Die Erfindung ist weder auf die Verwen dung der erwähnten Stoffe, noch auf die Be nutzung der beschriebenen Arbeitsweise be schränkt. Sie bezieht sich vielmehr allgemein auf Mittel zum Konservieren von Holz in wässeriger Lösung mit einem Gehalt an Fluorverbindungen und Arsenverbindungen, die zum Teil oder in ihrer ganzen Menge in schwer löslicher Form vorhanden sind, und denen man noch weitere, vorteilhaft leichter lösliche Schutzmittel für Holz zusetzen kann. Unter "Schutzmittel für Holz" werden allge mein alle organischen oder anorganischen Stoffe, die imstande sind, das Holz gegen den Angriff holzzerstörender Pilze oder Insekten, wie zum Beispiel Termiten, oder gegen leichte Entflammbarkeit zu schützen verstan den.
Die Ausführung der Holzbehandlung mit den Konservierungsmitteln gemäss der Erfindung kann in jeder beliebigen Weise erfolgen, zum Beispiel durch Eintauchen, durch Imprägnieren in geschlossenen Kesseln unter Anwendung von Vakuum und Druck, nach einem Sparverfahren (empty-cell-pro- cess) oder nach einem Volltränkungsverfah- ren (full-cell-process).