Verfahren, um das Innehalten von gegebenen Bewegangsfolgen zu ermöglichen. Sämtliche Bewegungsfolgen derKunst wer den von Gesetzen beherrscht, die Rhythmik und Metrik genannt werden. Diese Gesetze kön nen mehr oder weniger starr miteinander ver knüpft sein und ineinander übergehen. Unter Metrik müsste streng genommen eine solche Bewegungsfolge verstanden werden, deren zeitliche Aufeinanderfolge völlig gleichmä ssig wäre, jedoch sind solche Bewegungsfol <U>gen</U> sehr selten und in der Kunst wechseln sich die Bewegungen auch innerhalb der be stehenden Gesetze in freiem Wechsel ab. Deswegen hat sich auch das Metronom in vielen Fällen als unbrauchbar erwiesen.
Vorliegende Erfindung bezieht sieh nun auf ein Verfahren, um das Innehalten von gegebenen Bewegungsfolgen zu ermöglichen, das dadurch gekennzeichnet ist, dass zur Festhaltung dieser Folgen der Beginn und die Zeitdauer eines Zeitteils auf einem an einer feststehenden Marks mit gleichbleiben der Geschwindigkeit vorbeilaufenden Bande derart aufgetragen werden, dass betonte und unbetonte Zeitteile erkennbar sind, wobei dieses beschriftete Band als Unterlage für eine spätere Wiedergabe benützt wird.
Die Erfindung bezieht sieht ebenfalls auf eine Einrichtung zur Durchführung des Ver fahrens.
In der Zeichnung sind verschiedene Aus führungsbeispiele dieser Einrichtung darge stellt.
Die im Nachstehenden beschriebene Ap paratur ist grundsätzlich sowohl für die Wie dergabe der Rhythmusbänder, als auch zur Herstellung derselben geeignet. Für die Her stellung ist lediglich ein Zusatzgerät not wendig zur Beschriftung der Bänder. Es sei daher zunächst anhand der Fig. 1 bis 4 eine beispielsweise Ausführungsform des Wieder- gabeappa.rates. der auch Rhythmonom ge nannt werden kann, veranschaulicht. Hier bei sei zunächst angenommen, da,ss bereit-: fertige Bänder vorhanden sind.
Wie insbesondere aus Fig. 3 und 4 er sichtlich, wird das Rhythmusband 1 von der Abwickeltrommel 2 über die Führunzsrolle <B>3</B> durch, das Bandfenster 4 über die Trans- porttrommel 5 nach der Aufwickeltrommel geführt. Auf diese Achse der Scheibe 2 ist ein Holzkern 7, auf die der Scheibe 6 ein solcher 8 aufgesetzt. Die Achse 9 der Scheibe 6 ragt über 8 hinaus und ist am obern Ende mit einem Kordelknopf 10 ver sehen. Eine trichterartige Aussparung 11 im Deckel 12 gestattet die Betätigung von 10 auch bei geschlossenem Deckel 12. Der Kor delknopf 10 dient zum Einstellen des Rhyth musbandes. Der untere Teil der Achse 9 ist im Lager 13 gelagert und trägt an seinem untern Ende die Schnurscheibe 14.
An der schrägen Montageplatte 15 ist. ferner mittelst der Schraubenbolzen 16 ein Motor 17 befestigt. Dieser trägt am obern Ende seiner Welle ein Zahnrad 18, das mit dem Zahnrad 19 in Eingriff steht. Dieses und die Schnurscheibe 20 sind auf einer Achse 21 fest aufgekeilt, die in dem Lager 22 drehbar, am obern Ende die Transport trommel 5 trägt. Über die Schnurscheiben 20 und 14 ist eine Schnur 23 gelegt. Ausser dem ist auf der Platte 15 hinter dem Band fenster 4 eine Soffittenlampe 24 angebracht.
Das durch das Bandfenster 4 laufende Rhythmusband 1, welches von der Lampe 24 durchleuchtet wird, ist bei geschlossenem Deckel 12 durch den Sichttrichter 25 zu be obachten, wie es an der mittelst der Stange 26 verschiebbaren, nach erfolgter Einstellung festgestellten Richtmarke 27 vorbeigeführt wird.
Im Innern des Kastens 28 ist an der Vorderwand ein Regulierwiderstand 29 be festigt, der durch den Drehknopf 30 betätigt werden kann und dessen jeweilige Einstel lung an der Ringskala 31 abzulesen ist. Mittelst des Widerstandes 29 wird die Tou renzahl des Antriebsmotors 17 geregelt, falls das Rhvthmonom für sich allein betrieben wird. Die Verbindungsleitungen sind nicht eingezeichnet, um die Zeichnung nicht un übersichtlich zu machen. Soll es jedoch mit einem andern, etwa einem Filmwiedergabe- (Kino)-Anparat in synchrone Verbindung gebracht werden, so kann der Widerstand 29 zur Regelung der Tourenzahl des An- triebmotors für den Kinoapparat dienen und der Motor 17 wird von dem Kinoapparat aus gesteuert.
Hierzu muss ein Motor be sonderer Bauart, wie beispielsweise ein Elektromotor, Verwendung finden, dessen Motorfeld von einem Drehschalter gesteuert wird, der auf einem Drehteil des Kinoappa rates sitzt und eine Reihe von Stromkrei sen mit dem Motor im Rhythmonom her stellt.
Für den gleichzeitigen Betrieb von Kino apparat und Rhythmonom ist die an der Vorderwand des Kastens 28 angebrachte Skalenanordnung 32 eines Geschwindigkeits messers zur Kontrolle der Laufgeschwindig keit des Bandes 1 vorgesehen. Wie die sche matische, vergrösserte Fig. 5 erkennen lässt, sind - insbesondere zur Kontrolle der syn chronen Abwicklung von Film- und Rhytb- musband - zwei gegeneinander verstell bare Skalen 33 und 34 vorgesehen, von denen die eine das Musiktempo für verschie- dene Bildfrequenzen, beispielsweise in Pro zenten des Aufnahmetempos, die andere die Bildfrequenzen selbst angibt.
Ist zum Beispiel das Rhythmusband bei einer Bildfrequenz von #18" mit einem Mu sikzeitmass von #72" aufgenommen worden. so stellt man den Zeiger 35 auf den Ska lenteil #18" der Frequenzskala 34 (Fig. 5) ein. Um nun das jeweilige Musikzeitmass mit der Bildfrequenz in Beziehung zu set zen, stellt man die Zahl #100" der der Bild frequenz "18" zugehörigen Skala auf der Mu- siktemposkala 33 auf den Zeiger 35 ein.
Hierauf hat man den Regler 30 des Film- und Notenbandantriebes derart einzustellen, dass der Tachometerzeiger 36 mit der Rich tung der Einstellmarke 35, das heisst mit dem Skalenteil "18" der Frequenzskala 34 und mit der Zahl "100" der Musiktemposkala für Frequenz "1.8" zusammengefällt, wobei das Uusikzeitmass der Wiedergabe l00 % des bei der Aufnahme vorhanden gewesenen Musiktempos beträgt.
Wird nun eine Tempobesehleunigning von beispielsweise 20% gewünscht, so hat man den gemeinsamen Regler 30 der An- triebsvorrichtungen so einzustellen, dass der Tachometerzeiger 36 auf die Zahl #120" der Gleichen Musiktemposkala einspielt, wobei er gugleich die neue Bildfrequenz #21,6" an zeigt. Die Zahl #120" gibt hierbei die prozentuale Beschleunigung des ursprüng lichen Zeitmasses #72" an, welches nunmehr "72 ¿ 1,2 = 86,4" beträgt.
Soll das Rhythmusband nicht mit dem Ablauf von Film in Beziehung gesetzt wer den, so braucht man deshalb die Skalenbe schriftung nicht zu ändern, weil in den Fre- quenzangaben ja implicite auch die Ge schwindigkeiten des Rhythmusbandes ent halten sind.
Die Zahnräder 18 und 19 stehen zweck mässig in einem solchen Übersetzungsverhält nis, dass das Rhythmusband in einer für die Beschriftung wie für das Ablesen bei der Wiedergabe brauchbaren Geschwindigkeit abläuft. Bei Inbeziehungsetzung des Rhyth musbandes zum Reihenbildband wählt man am besten ein geradzahliges Verhältnis der Bandgeschwindigkeiten von etwa 1 :8. Auch ist es vorteilhaft, das Verhältnis der Ab laufgeschwindigkeiten von Rhythmusband und Filmband durch eine variable Überset zungseinrichtung andern zu können.
Die Herstellung des Rhythmusbandes kann durch denselben Apparat unter Ver wendung einer Zusatzeinrichtung bewerkstel ligt werden und ist im nachfolgenden be schrieben: Zunächst ist ein (zeichnerisch nicht dargestelltes) Blankband vorhanden, welches im Rhythmonom in gleicher Weise wie bei der oben beschriebenen Wiedergabe abläuft. Mittelst eines Zusatzgerätes, "Rhyth- mograpb" genannt, erhält das laufende Bankoband eine zweizeilige Beschriftung, wie in Fig. 6 dargestellt. Die Hauptakzente sind in der obern, die Nebenakzente in der untern Reihe derart aufgebracht, dass der Beginn und die Zeitdauer eines Zeitteils ein deutig erkennbar sind.
Mit Hilfe dieses Ori- ginal-Rhythmogrammes kann das eigentliche Rhythmusband gewonnen werden, das in einem bestimmten Längenverhältnis in einem mit Notenlinien bedruckten Band in üblicher Darstellung die Noten enthält und nach Fer tigstellung das Aussehen gemäss Fig. 7 hat. Entsprechend der Stellung der Hauptakzente sind nachträglich auch die Taktstriche und daneben fortlaufend die Taktnummern (143, 144 usw.) eingetragen. Handelt es sich um musikalisch gebundenen Text (Gesang, Rezi tation usw.), so ergibt sich die silbenmässige Verteilung aus dem Musikrhythmus. Ein derartiges Band ist in Fig. 8 dargestellt.
Bei Herstellung von reinen Sprechbändern kann folgendermassen verfahren werden: Das Original-Rhythmogramm gemäss Fig. 6 wird zweckmässig wieder in einem bestimmten Längenverhältnis auf ein zwei tes Band übertragen. Bei einem dem Musik- Rhythmogramm nach Fig. 6 entsprechenden Sprech-Rhythmogramm können die Zeichen so aufgebracht werden, dass der Anfang eines Satzes bezw. Satzteils durch zwei Zeichen übereinander kenntlich gemacht wird, wäh rend Endsilben eines Satzteils durch Striche erkennbar sind, deren Länge bestimmt wird durch die tatsächliche Dauer ihres Ertönens.
Ferner ist es sehr zweckmässig für das, Ablesen des fertigen Sprechbandes, das heisst also zur Reproduktion, dieses gemäss Fig. 8 mit Querstrichen zu versehen, um das Ab lesen beim Vorbeiziehen des Bandes an der Richtmarke sicherzustellen. Ferner empfiehlt es sich, diese "Sprechtakte" gleichfalls fort laufend zu numerieren (1G0, 161, 162 usw.).
Die Herstellung der verschiedenen Arten von Rhythmusbändern ist an zwei technische Voraussetzungen gebunden: 1. Das Band muss gleichmässig bewegt, und 2. es muss beschriftet werden. Die erste Voraussetzung wird erfüllt durch den Wiedergabeapparat, das Rhyth- monom, in der oben beschriebenen Ausfüh rung, die auch für den Bandablauf bei der Niedergabe geeignet ist. Die zweite da durch. dass mittelst eines Zusatzgerätes das ablaufende Band beschriftet wird. Dieses Zusatzgerät wird "Rhythmograph" genannt. Eine beispielsweise Ausführungsform des Rhythmographen wird durch die Fig. 9a, 9b, und 10a, 10b veranschaulicht.
Er be steht aus zwei miteinander elektrisch durch ein dreiadriges Kabel verbundenen Teilen.
Der eine Teil gemäss Fig. 9a im Aufriss und Fig. 9b im Grundriss wird vor dem Sichttrichter 25 am Rhythmonom ange schraubt. Er besteht beispielsweise aus dem Rahmen 37, der die beiden Solenoide 38 und 39 aufnimmt. In deren Innern befinden sich je ein Eisenröhrchen 40 und 41 über je einem Stift 42, 43, die etwa aus Alu minium bestehen. Die beiden Stifte 42, 43 werden durch je eine Zugfeder 78 und 79 in der gezeichneten Lage gehalten. An ihrem linken Ende tragen die Stifte 42, 43 je ein Plättchen 44, 45 mit je einer Schreibspitze 46, 47. Der Rahmen 37 ist an der Platte 48 befestigt, die mittelst der Kordelschrau ben 49 mit dem Rhythmonom verbunden werden kann. Die Leiste 50 dient zur Füh rung der Stifte 42 und 43.
Vor den Spitzen 46 und 47 vorbei wird ein Farbband 51 über die Führen gsröllchen 52 von der Farb bandrolle 53 nach der Rolle 54 geleitet. Die Farbbandrolle 53 ist auf eine Achse 55 ge steckt, die von dem am Rahmen 3 7 befe stigten Arm 56 getragen wird. Die Farb bandrolle 54 dagegen sitzt auf einer dreh baren, von dem am Rahmen 37 befestigten Konsol 57 getragenen Achse 58. Am un tern Ende derselben ist ein Sperrad 59 auf gesetzt, in das die Klinke 60 eingreift. An dem Deckel 61 eines Topfmagnetes 62 sitzt eine zweite Klinke 63, die bei jedesmaligem Unterstromsetzen des Topfmagnetes das Sperrad 59 im Uhrzeigersinne vorwärts schaltet, wodurch das Farbband weiterge rückt wird und vor die Stifte 46 und 47 ein neuer Teil desselben gelangt.
Den andern Teil des Rhythmographen, mit welchem der bisher beschriebene Teil betätigt wird, zeigt die Fig. 10a im Aufriss und 10b im Grundriss. Er besteht aus der Grundplatte 64, die durch das Seitenstück 66 mit der Deckelplatte 65 verbunden ist. Um die Achse 67 schwingen zwei zwei- armige Hebel 68 und 69, die an ihrem Ende rechts je eine Taste 70 bezw. 71 tragen. An ihrem einen Ende tragen sie je ein federn des Kontaktstück 72 bezw. 78, denen je ein an der Deckplatte 65 festes Kontaktstück 74 bezw. 75 gegenüberliegt.
Beim Niederdrücken der Taste 71 berüh ren sich die Kontakte 73 und 75 und schlie ssen einen Stromkreis, in dem<I>das</I> Solenoid 39 liegt. Dadurch wird das. Eisenröhrchen 41 und mit ihm der zugehörige Stift 43 mit der Spitze 47 gegen das Farbband 51 ge schleudert, wodurch die untere Spitze 47 auf dem dicht vor dem Farbbande vorbeilaufen den Blankoband 76 ein kürzeres oder län geres Zeichen hervorruft, je nach der Kon taktdauer. Wird die Taste 71 freigegeben, so kehrt sie unter Einfluss der Blattfeder 77 in ihre Ruhelage zurück. Ebenso rückt der untere Stift 43 unter Einwirkung der Zugfeder 78 in seine Ausgangsstellung zu rück.
Drückt man auf die Taste 70, so wird in entsprechender Weise ein zweiter Stromkreis geschlossen, in dein das obere Solenoid 38 liegt, und die obere Spitze 46 wird gegen das Farbband 51 gedrückt.
In dem einen der beiden Stromkreise ist auch der Topfmagnet 62 eingeschaltet. Wird dieser Stromkreis geschlossen, so wird durch Vorwärtsschalten des Sperrades 59 auch das Farbband 51 weitertransportiert.
Die Arbeitsweise dieses Bandschreibers (P#hythmograph) ist nun etwa die, dass wleichzeitig mit einer musikalischen oder bildlichen Darbietung die beiden Tasten 70 und 71 im Rhythmus der Darbietung durch einen Musiker gedrückt werden und durch ihn die Haupt- und Nebenakzente in ver schiedenen Zeilen auf das Band eingetragen werden. Es braucht sich hierbei nicht im mer um Originalmusik zu handeln, sondern es kann auch nachträglich beispielsweise ein Rhythmogramm zu einer Schallplatte oder dergleichen hergestellt werden. Es ergibt sich dann das in Fig. 6 dargestellte Band, bei dem die Zeichen in zwei übereinander liegenden Zeilen eingetragen sind.
Unter Umständen, besonders wenn es sieh um improvisierte Musik handelt, ist es von Wert, nicht unr Rhythmus und Metrom als solche, sondern auch das Melos festzuhalten.
Dies kann dadurch geschehen, dass auf dem fortlaufend bewegten Bande die einzel nen aufeinanderfolgenden charakteristischen Noten, beispielsweise durch volle ,Noten köpfe, in einem dem zeitlichen Verlaufe ent sprechenden Abstand voneinander markiert werden. Akzente werden durch zusätzliche Zeichen kenntlich gemacht.
Zweckmässigerweise bringt man, wie es Fig. lla erkennen lässt, die Notenköpfe hier bei sogleich in Beziehung zu einem Noten- liniensy stem, so dass sie gleichzeitig die Töne selbst kennzeichnen. Da der räumliche Ab stand der einzelnen Typen voneinander deren Zeitwert angibt. kann man hierbei auf die übliche Zeitwertkennzeichnung der bekann ten Notenschrift, das heisst also auf die Un terscheidung hohler und voller Notenköpfe und auf die Anbringung v ersehiedener No tenfahnen verzichten.
Zur Durchführung dieses Verfahrens kann man sich einer beliebigen Einrichtung, beispielsweise einer besonderen Schreibma schine, bedienen, deren Typen aus je einem kurzen fünfzeiligen Liniensystem mit je einem in diesem Liniensystem oder in üb licher Weise in darunter oder darüber lie genden Hilfslinien befindlichen Notenkopf bestehen. Zur Kennzeichnung enharmoni- cher Verwechslungen können hierbei ein oder mehrere Hebel nach Art der bekannten Umschalthebel bei Schreibmaschinen ver wendet werden.
Will man zum Beispiel die gleichklingenden Töne "Cis" und "des" gra phisch unterscheiden, wie es musikorthogra phisch erforderlich ist, so kann man dies durch Bedienung des Hebels beispielsweise derart erreichen, dass man für Töne mit #-Vor zeichen den Hebel anhebt, für Töne mit b- Vorzeichen dagegen niederdrückt, während seine Mittelstellung den vorzeichenlosen Tö nen entspricht. Mit den Tasten dieser Schreibvorrichtung können ausserdem Klang- körper, wie abgestimmte Platten, Pfeifer oder dergleichen, verbunden sein, so dass man die rhythmischen Aufzeichnungen gleichzei tig melodisch kontrollieren kann.
Man kann aber auch ein bei der Aufnahme gespielte Klavier oder dergleichen mit einer derartigen Schreibvorrichtung versehen oder mit einer solchen, beispielsweise pneumatisch oder elektrisch, verbinden, so dass die Begleitmu sik beim Spiel automatisch fixiert wird. Vor teilhafterweise wird das in Fig. 11a darge stellte Band vervollständigt, indem mit Hilfe einer Farbrolle die Notenlinien durchgezo gen werden. Auch kann gleichzeitig ein zweites Notenliniensystem aufgetragen wer den, wie in Fig. 11b dargestellt ist (wobei die Betonung der Noten nicht dargestellt ist.
Eine derartige, mit der Tastatur eines Klaviers verbundene Notenschreibeinrich- tung ist in der schematischen Fig. 12 dar gestellt und sei anhand derselben erläutert. Beim Anschlag der Klaviertaste 79 wird durch das Typenrad 80 die Beschriftung des an einer feststehenden Marke mit gleichblei bender Geschwindigkeit vorbeilaufenden Blankobandes 76 vorgenommen. Durch die Taste 79 wird der Hebel 81 um seinen Dreh punkt gedreht und hierdurch versetzt das an seinem Ende befestigte Zahnsegment 82 das Zahnrad 83 in Umdrehung.
Das Zahnrad 83 steht zweckmässigerweise mit einem Kegelrad 8.1 in Verbindung, welches wiederum in ein Kegelrad 85 eingreift, das auf derselben Achse 86, wie das Typenrad 80, sitzt. Durch entsprechende Bemessung des Zahnsegmentes 82 und der Zahnräder wird das Typenrad 80 nur soweit gedreht. wie es der der Taste 79 entsprechenden Note entspricht. Es ist selbstverständlich, dass die Hebeleinrichtiiligeli sämtlicher Klaviertasten dasselbe Typenrad betätigen. Die Gesamt einrichtung in sämtlichen Einzelteilen dar zustellen, ist nicht notwendig, da derartige Einrichtungen aus der Schreibmaschinen technik bekannt sind.
Nachdem das Typenrad in die entspre chende Stellung vor das Blankoband ge- bracht ist, muss durch die Hebel 87, 88 und 89 dafür gesorgt werden, dass das Typenrad gegen das Blankoband 76 schlägt und die entsprechende Type zum Abdruck bringt. Nach dem Abdruck wird das Typenrad durch die Feder 90 in seine Ruhelage zurückge führt. Um jedoch die gleichklingenden Töne "cis", "des" graphisch unterscheiden zu kön nen, ist es notwendig, eine Umschalttaste, am besten mit Fussbedienung einzurichten, durch welche das Typenrad gehoben wird um an Stelle des "cis" das "des" zum Ab druck zu bringen.
Mit Hilfe einer weiteren Einrichtung, die am besten ebenfalls mit Fussbedienung arbeitet, werden die Noten kenntlich ge macht, die betont sind. Durch einen Schreib stift 105 werden auf dem Band 76 Punkte zum Abdruck gebracht, die beispielsweise unterhalb der Notenbeschriftung liegen und in dem in Fig. 11a dargestellten Band mit 106 bezeichnet sind. Zwischen dem Pedal 107 und dem Schreibstift 105 sind verschie dene Hebel zur Übertragung der Bewegung eingeschaltet. 108 ist an 107 befestigt, so dass durch das obere Ende von 108 der Stab 109 nach links gezogen wird. Hierdurch wird der Hebel 110 gedreht und durch 111 die Bewegung von 105 bewirkt.
Die stillschweigende Voraussetzung des bisher Gesagten ist, dass das Rhythmusband mit absolut gleichbleibender Geschwindig keit sowohl bei der Herstellung, als auch bei der Wiedergabe zum Abrollen gebracht wird. Am besten bedient man sich hierzu einer astronomischen Uhr, und zwar in der Weise, dass der Antriebsmotor für die Schalt trommel des Rhythmusbandes von dieser unter Zwischenschaltung geeigneter mecha nischer oder elektrischer Organe gesteuert. wird.
Ist die Aufnahme eines Phonogrammes (Schallplatte, Stahldraht oder dergleichen) im Kammerton geschehen, so wird bei Ein stellung der Laufgeschwindigkeit des zuge hörigen Rhythmusbandes auf diejenige der Aufnahme die phonographische Wiedergabe ebenfalls genau im Kammerton erklingen. Wünscht man jedoch eine Transposition nach einer andern Tonhöhe, so erreicht man dies mit Hilfe eines von einer astronomischen Uhr gesteuerten Rhythmonoms dadurch,
dass man entweder die Ganggeschwindigkeit des Uhrwerkes durch Verstellen ihres Uegulier- hebels anhand einer besonders geeichten Skala ändert oder ein zwischen Antriebsmotor und Schalttrommel geschaltetes tberset- zungsgetriebe mit stetig änderbarem Über setzungsverhältnis entsprechend einstellt. Auch in letzterem-Falle wird man zweck mässig den Einstellhebel an einer besonders geeichten Skala vorbeiführen.
Fig. 18 zeigt schematisch den Regulier hebel 91 des Uhrwerkes mit der ihm zuge ordneten Skala 92. Deren Striche geben an, in welchem Ton der Kammerton a nach oben oder unten verwandelt wird, wenn der Re gulierhebel mit ihnen in Deckung gebracht wird.
Fig. 14 veranschaulicht im Schema ein beispielsweise gewähltes Übersetzungsge triebe mit stetig änderbarem Übersetzungs verhältnis. Hierin ist 93 ein kleines Kegel rad, dessen Achse die Verlängerung des An triebsmotors für die Transporttrommel de Bandes darstellt. 94 ist ein grösseres Kegel rad, auf dessen nach oben verlängerter Welle die Schalttrommel 95 für den Bandtransport aufgekeilt ist. Das Übersetzungsverhältnis wird durch ein Verschieben des Lederrie mens 96 geändert. Die Verstellung des Le derriemens 96 geschieht durch eine Gabi 97, die am Ende eines zweiarmigen Hebels 98 sitzt. Dessen Einstellung geschieht durch den Drehknopf 99 anhand der Skala 92.
deren Eichung äquivalent der in Fig. 13 dar gestellten Skala vorgenommen ist.
Es sollen jetzt im Zusammenhang ver schiedene Verwendungsmöglichkeiten des, Rhythmonoms zur Auswertung des fertigen Rhythmusbandes dargestellt werden.
Das Rhythmonom eignet sich einmal in hervorragendem Masse für das Musikstudium. Lässt der Schüler ein Rhythmo-Notenband an der Richtmarke des Rhvthmonoms vor- überziehen, so ist er in der Lage, die kom plizierten rhythmischen Zusammenhänge ohne weiteres zu entwirren. Bisher ist die zuverlässige Analyse der Rhythmik ledig lich anhand des Notenbildes unmöglich ge wesen, trotz dem üblichen Metronom. Von grösstem Nutzen ist es dabei, dass der Musik- befliessene den Original-Rhythmus nicht bloss im Originalzeitmass studieren kann, sondern in jeder beliebigen Verlangsamung und Beschleunigung.
Dabei ist es gleichgül tig, ob es sich um instrumentale oder vokale Musik handelt, oder um beides. Besonders für das schwierige Kapitel des Sprechge sanges (Rezitativ und Melodram) ist der Gebrauch des Rhythmonoms unentbehrlich.
Die undankbare Rolle des Korrepetitors im Bühnenbetriebe wird ausserordentlich er leichtert, indem für das Partien- und En semblestudium das Rhythmonom die ein heitliche musikalische Auffassung sicher stellt, was namentlich bei neuen Werken von ausschlaggebender Bedeutung ist.
Zur Direktion getrennter Tonkörper kann man jede erforderliche Anzahl von Rhyth- monomen miteinander kuppeln, und zwar ent weder mechanisch, zum Beispiel für ein mo dernes Streichquartett oder fernelektrisch, zum Beispiel für getrennte, unübersichtlich für den Dirigenten postierte zusammenwir kende Massenchöre und Orchester.
Bisher war es nicht möglich, selbstspie lende Klaviere, Orgeln öder dergleichen, selbst unter Verwendung sogenannter Künst lerrollen, künstlerisch vollwertig zu verwen den zur Begleitung von Solisten, zum En semblespiel usw. Erst durch Einbau des Rhythmonoms in solche Instrumente oder durch deren Kupplung mit dem Rhythmo- nom ist es für jeden ohne weiteres möglich, anhand des synchron mit der Künstlerrolle an der Richtmarke vorbeilaufenden Rhyth musbandes die automatisch reproduzierte Musik in rhythmisch absolute Übereinstim mung zu bringen mit natürlich erzeugter Musik.
Ein anderer Verwendungszweck wird in Fig. 15 veranschaulicht. Die Abwickelwalze 100 und die Aufwickelwalze 101 für das Musikband 102 eines automatischen Tast- instrumentes (Pianola) sind schematisch dar gestellt. Auf der Welle der Aufwickelwalze sitzt ein Kegelrad 103, das mit einem Ke gelrad 104 in Eingriff steht, welches am untern Ende der Achse der Transporttrom mel des Rhythmonoms angreift. Hier durch zieht das Rhythmusband gleichzeitig mit dem Ablauf des Musikbandes in der oben geschilderten Weise an der Richtmarke vor bei. Selbstverständlich kann ein Längenun terschied zwischen dem Rhythmusband und dem Musikband der Tasteneinrichtung be stehen.
Für Musikstudierende und derglei chen ist also auch hier wieder ein Hilfsmit tel gegeben, gleichzeitig mit der Wiedergabe der Musik den innern Zusammenhang des musikalischen Aufbaues anhand des Rhyth- monotenbandes zu erkennen.
Will man beim Partien- oder Partitur studium das Rhythmo-Notenband nicht bloss an der Richtmarke vorbeilaufen sehen, son dern zugleich synchron mit diesem die dazu gehörige Musik hören, so verbindet man das Rhythmonom mit einem der bekannten Ton wiedergabeapparate. Dabei ist es gleichgül tig, ob es sich um einen Nadelton-, Licht ton- oder Magnettonapparat handelt. Diese Verbindung kann eine direkte sein, indem im Rhythmonom selbst die Bewegung des Rhythmo-Notenbandes und diejenige des Tonträgers von ein und derselben von einem Motor angetriebenen Welle abgeleitet wird.
Es können aber auch Rhythmonom und Tonwiedergabeapparat räumlich voneinander getrennt sein. In. diesem Falle findet ihre Verbindung entweder mechanisch, etwa durch biegsame Welle, oder elektrisch unter Verwendung einer Synchronisationseinrich- tung statt.
In ähnlicher Weise wie für das Musik studium kann das Phythmonom auch für Sprechstudien aller Art nutzbar gemacht werden, und zwar das Rhythmusband -für sich allein oder in Verbindung mit Phono- g <B>0</B> rammen. Für sich allein erleichtert es jungen Schauspielern oder Rednern das Studium der Sprachrhythmik. Darüber hinaus ver mittelt es die Aneignung der Sprechtechnik.
In Verbindung mit synchron zum Rhyth musband ablaufenden Phonogrammen gibt es die Möglichkeit, ganze Rollen in der Auf fassung berühmter Schauspieler sprachrhyth misch und sprachmelodisch zu studieren. Be sonders wird auch das Studium und die Wie dergabe von Melodramen wesentlich, erleich tert. Als Mittel zur Erlernung fremder Sprachen ist das Rhythmonom deshalb be sonders geeignet, weil es gleichzeitig mit dem lebendigen Wortklang, den die Sprech maschine vermittelt, das gleichfalls leben dige, einen Richtzeiger passierende Wortbild vor Augen führt.
Handel es sich um Einzelunterricht, so genügt es, einen Apparat zu benutzen, in dem ein beschriftetes Band synchron zum Phonogrammträger in der Sprechmaschine so abläuft, dass die Wort- oder Notenschrift auf dem Bande direkt betrachtet werden kann. Es ist dabei gleichgültig, ob der Phonogrammträger eine Platte oder Walze, ein Band oder Draht oder dergleichen ist.
Für den Gruppenunterricht kann ein Laufschriftapparat solcher Art benutzt wer den, der eine Mattscheibe aufnimmt, auf wel cher die Laufschrift projektiv erscheint.
Beim Klassenunterricht findet vorteil haft ein entsprechender Laufschriftapparat Verwendung, der eine Projektion der Lauf schrift auf eine besondere Wand vermittelt. Unter Umständen kann es von Vorteil sein. folgendermassen zu verfahren: Ein Kinoaufnahmegerät wird mit einem Laufschriftapparat zur direkten Betrachtung synchron gekuppelt und die Laufschrift so dann kinematographisch aufgenommen. Beim Unterricht wird dann ein Kinoprojektor mit der Sprechmaschine synchron verbunden, da mit bei der Wiedergabe Wortklang und Wortschrift gleichzeitig den Schülern leben dig versinnlicht werden. Dabei ist es an sich auch wiederum gleichgültig, ob Sprechma schine und Laufschriftapparat getrennt oder vereinigt zur Verwendung kommen.
Ist der Phonogrammträger ein Band, so ist es mög lich, dass dieses mit dem Bildbande der Laufschrift eine Einheit darstellt. In die sem Falle ist der synchrone Ablauf von Phonogramm und Laufschrift ohne weitere gegeben. Da die Laufschrift nur einen ver hältnismässig schmalen Streifen des zur Ver fügung stehenden Bildfeldes beansprucht, empfiehlt es sich, gleichzeitig zur Belebung des Unterrichtes den noch verfügbaren Raum für die Aufbringung eines dem jeweiligen Lektionsinhalte angepassten Situationsbildes nutzbar zu machen. Dieses Bild kann ein bewegtes oder auch ein stehendes sein; un ter Umständen kann dabei auch sinngemäss die Tricktechnik Anwendung finden.
Ein grosses Anwendungsgebiet für da Rhythmonom ist das Theater.
Hier findet es zum Beispiel vorteilhaft in der Weise Verwendung, dass ein in einem Hauptapparat ablaufendes Rhythmusband solche in einer Anzahl von parallelgeschal teten Nebenapj)araten ablaufende steuert. Diese können unter sich gleichartig sein. aber auch verschieden, doch in rhythmischer Beziehung einander zugeordnet. Handelt es sich etwa um die Aufführung einer Oper, so wird der Hauptapparat von einem Hilfs dirigenten so gesteuert, dass die am Richt- zeiger vorbeigleitenden Noten der in übli cher Weise nach der Direktion des. Haupt dirigenten erklingenden Musik entsprechen.
Einer der Nebenapparate kann zum Bei spiel dazu dienen, genau den Zeitpunkt an zugeben, in welchem gewisse Licht- und Toneffekte hinter der Bühne zur Auslösung kommen müssen. Er kann aber auch so ein gerichtet werden, dass diese Auslösung auto matisch geschieht. Dies kann dadurch er reicht werden, dass das Rhythmusband an bestimmten Stellen während seines Ablaufes Kontakte schliesst, die mit entsprechenden, elektromagnetisch wirkenden Auslöserelais verbunden sind.
Andere Nebenapparate werden in sämt lichen Künstlergarderoben, Erfrischungsräu men usw. untergebracht, damit die Künstler jederzeit den Stand der Aufführung sich an hand der ablaufenden Rhythmusbänder un terrichten können und ihren Auftritt nicht verpassen.
Ferner ist es vorteilhaft, hinter der Szene erklingende Chöre, kleine Orchester usw. nach dem an einer Richtmarke in einem der Nebenapparate ablaufenden Rhythmo-Noten- band zu dirigieren. Erfahrungsgemäss set zen solche Chöre oder kleine Orchester hin ter der Szene häufig zu früh oder zu spät ein oder kommen nur allzu leicht aus dem Takt mit dem Hauptorchester. Diese emp findliche Störungsquelle wird durch Benut zung des Rhythmonoms mit Sicherheit aus geschaltet.
Das Rhythmonom kann aber auch den Souffleur ersetzen. Zu diesem Zweck wird zum Beispiel die Muschelöffnung mit einem Projektionsschirm versehen, auf welchem in genügender Vergrösserung projektiv die Be schriftung des ablaufenden Rhythmusbandes erscheint.
Ähnliche Apparate, bei denen auf einer Mattscheibe projektiv die ganze Partitur an einer Riehtmarke vorüberzieht, können im Zuschauerraum auch Kritikern, Musikstudie renden und andern Interessenten zur Verfü gung gestellt werden, was sich besonders dann empfiehlt, wenn es sich um Auffüh rung von Neuheiten handelt.
Das Rhythmonom kann im Theaterbe trieb auch in Verbindung mit Kinoprojektion verwendet werden, wenn es sich darum han delt, Bühnen- und Filmszenen zu kombinie ren.
Will man endlich die natürlichen Ton leistungen im Theater mit künstlichen ver binden, so kann man sieh auch dazu des Rhythmonoms als Kontrollorgan vorteilhaft bedienen. Dabei ist es gleichgültig, ob au tomatische Musikinstrumente oder phonogra phisch wirkende angeschlossen werden sol len.
Mit den bisher geschilderten Anwendungs arten ist der Bereich der Verwendungsmög lichkeiten jedoch bei weitem nicht erschöpft. Es ist vielmehr mit Sicherheit zu erwar ten, dass das Rhythmonom und das Rhyth musband auch für andere Zwecke nutzbar gemacht werden können, etwa im Dienste der Kriminalistik zur Fixierung des persönlichen Sprachrhythmus und der darauf basierenden Identifizierung von Persönlichkeiten.
Es versteht sich, dass die in der Beschrei bung erwähnten Verfahren lediglich als Aus führungsbeispiele angeführt worden sind.