CH135688A - Verfahren zum Trüben von Gläsern und Emaillen beim Schmelz- bezw. Brennprozess. - Google Patents

Verfahren zum Trüben von Gläsern und Emaillen beim Schmelz- bezw. Brennprozess.

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CH135688A
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Ignaz Dr Kreidl
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Ignaz Dr Kreidl
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  Verfahren zum Trüben von Gläsern und Emaillen beim Schmelz-     bezw.        Brennprozess.       Als Trübungsmittel für Emaillen werden  ausschliesslich anorganische     Stoffe    verwendet,  die an sich und in Glas,     bezw.    in der Emaille  unlöslich sind, und zwar als     Weisstrii-          bungsmittel    hauptsächlich die Oxyde und  Silikate des Zinns,     Zirkons,    und der  gleichen, die dem Email-     bezw.    Glassatz zu  meist beim Mahlen auf der Mühle zugesetzt  werden,

   wobei der Zusatz des Trübungsmit  tels auf der Mühle im allgemeinen     zwi-          schen        5--10        %        vom        Gewichte        des        ge-          schmolzenen    Email-     bezw.    Glassatzes be  trägt, jedoch erheblich grösser ist, wenn  das Trübungsmittel dem     Emailsatze    schon  bei der Schmelzung zugesetzt wird.

   Die trü  bende Wirkung dieser     Stoffe    beruht darauf,  dass sie im Email-     bezw.        Glassatze    beim  Brennen ungelöst bleiben und durch ihre  Undurchsichtigkeit und feine Verteilung die  Trübung des Emails     bezw.    Glases hervor  rufen.  



  Gegenstand der Erfindung beruht auf der  Feststellung, dass Trübungen von Glas- und  Emailsätzen, anstatt -mit den Verbindungen    der trübend wirkenden Metalle, durch im       Glassatze        bezw.        Emailsatze    während des  Brennens des Glases     bezw.    der Emaille aus  solchen     zersetzlichen    anorganischen     Stoffen,     Verbindungen oder Komplexen derselben ent  wickelte Gase und Dämpfe hervorgerufen  werden können, bei welchen auch ein gege  benenfalls vorhandener     unzersetzlicher    Anteil,  auch wenn er im Emailsatz unlöslich ist,

    nicht als Trübungsmittel im     Emailsatze    wirk  sam ist     offenbar    infolge der Bildung von im       Emailsatze    fein verteilten Gasbläschen, die  durch Lichtbrechung oder Lichtbeugung wir  ken.  



  Bei dem Verfahren gemäss der Erfindung  muss aber verhindert werden, dass während  des Brennens     bezw.    Schmelzens des     Email-          bezw.    Glassatzes eine so heftige Gasbildung  erfolgt, dass bei Beendigung des     Schmelz-          bezw.    Brennprozesses, wahrscheinlich infolge  Bildung zu grosser Gasblasen, unbrauchbare  Trübungen eintreten oder die Oberfläche der       Emailschichte    durchbrochen ist und blasig  und glanzlos wird, woraus sich ergibt, dass      für das Verfahren gemäss der Erfindung  Stoffe, die Gase in grosser Menge     bezw.     heftig entwickeln,

   nur in ganz geringer  Menge dem     Emailsatze    zugesetzt werden  dürfen.  



  Bei einer solchen Gastrübung kommt es  daher nicht wie bei den bisher bekannt ge  wordenen Verfahren auf eine solche     Menge     eines in der Emaille unlöslichen anorganischen  Rückstandes an, dass durch dessen Undurch  sichtigkeit und feine Verteilung im     Glas-          bezw.        Emailflusse,    ohne sich darin aufzulösen,  die Trübung hervorgerufen wird, sondern es  kommt lediglich auf die Dampfmenge     bezw.     Gasmenge an, die das Trübungsmittel beim  Brennen der Emaille entwickelt.  



  Anorganische Stoffe, welche nach der  Zersetzung einen in der Emaille unlöslichen  Rückstand hinterlassen, können daher in sol  chen Mengen angewendet werden, dass die  Farbe des Rückstandes für die Trübung  keine Rolle spielt. Solche Stoffe trüben  bei dem Verfahren gemäss der Erfindung  schon in Mengen, die weit unterhalb des  bisher üblichen Zusatzes an Trübungsmittel  liegen. Diese Wirkung ist auch erklärlich,  da für eine Gastrübung nur das Gasvolumen  in Betracht kommt, dessen Gewicht aber  verschwindend klein ist.  



  Es ist daher bei dem Verfahren gemäss  der Erfindung für Weisstrübungen, wofür bis  her nur ganz wenige, und zwar nur an sich  und in der Emaille unlösliche, weisse anor  ganische     Verbindunegn    geeignet waren, die  Farbe des Rückstandes ohne Einfluss, wodurch  auch solche gefärbte und ungereinigte anor  ganische Stoffe und Verbindungen für Weiss  trübungen anwendbar sind, die einen nicht  weissen in der Emaille unlöslichen Rückstand  hinterlassen.  



  Es scheint, dass die Eignung eines Gase  entwickelnden Stoffes zur Trübung umso  geringer ist, je niedriger der Siedepunkt und je  geringer die Wärmemenge ist, die zur Zer  setzung des Stoffes in die während des Ein  brennens entstehenden Gase notwendig ist,  wodurch nicht alle gasentwickelnden Stoffe  als Trübungsmittel geeignet sind. Die Ver-         wendung    von Substanzen, deren Siedepunkt       bezw.        Zersetzungstemperatur    unterhalb der  Schmelztemperatur der Emaille liegt, ist je  doch dadurch erreichbar, dass infolge des  Zurückhaltens durch den Emailsatz, bei ei  nem raschen Ansteigen der Temperatur im  Brennofen, eine vollständige Zersetzung un  terbleibt.

   Die Eignung eines Stoffes als Trü  bungsmittel scheint nicht nur abhängig zu  sein von den früher erwähnten Umständen,  sondern scheint auch eine Funktion der Ge  schwindigkeit des Temperaturanstieges wäh  rend des Einbrennens der Emaille und der  absoluten Menge des verwendeten Trübungs  mittels zu sein.    Die Eignung eines     Stoffes    als Trübungs  mittel ist aber auch abhängig von der Durch  lässigkeit des Emailsatzes gegenüber Gas  blasen, das heisst von der Viskosität und Ober  flächenspannung des Emailsatzes.

   So kann  die Viskosität     bezw.        Strengflüssigkeit    der  Emailmasse durch Zusatz der bekannten       Fiussmittel    wie     Flusspat,    Borax oder     dergl.     vermindert, oder durch Zusatz von Ton,  Kaolin oder dergleichen erhöht werden.  



  Anorganische Stoffe, die Gase entwickeln,  können gemäss der Erfindung als Trübungs  mittel auch dann verwendet werden, wenn  der nicht flüchtige Anteil der Emaille voll  ständig in Lösung geht.  



  Für das Verfahren gemäss der Erfindung  sind daher neuartiger Weise auch wasserlös  liche anorganische Stoffe als Trübungsmittel  verwendbar; die flüchtig     bezw.        zersetzlich     sind oder einen flüchtigen     bezw.    in Gasform  übergehenden Anteil besitzen.  



  Als Trübungsmittel sind für das Verfah  ren gemäss der Erfindung auch solche anor  ganische Stoffe, Verbindungen und Komplexe  derselben geeignet, die beim Brennen der  Emaille durch Wechselwirkung mit einem  oder mehreren anderen Stoffen zersetzt wer  den können.  



  Als Beispiele seien genannt: flüchtige  Metalle und     Metalloide    und deren Verbin  dungen, wie insbesondere Säuren, Basen und  Salze, die Dämpfe oder Gase abspalten, zum      Beispiel Nitrate, Karbonate,     Hydroxyde    und  dergleichen, ferner     Karbide,    Kohlenstoff<B>USW.</B>  



  Insbesondere eignen sich für das Ver  fahren gemäss der Erfindung kolloidale Kör  per; die einen Rückstand hinterlassen, offen  bar wegen ihrer Fähigkeit Gase zu binden.  



  Die für die Trübung erforderliche Menge  an Trübungsmittel lässt sich für jeden Stoff  auf empirischem Wege feststellen. Diese  Menge ist erheblich geringer als der bisher  übliche Zusatz an Trübungsmittel und ist  nur ein kleiner Bruchteil dieser Menge. Sie  ist abhängig von dem flüchtigen Anteil des  Trübungsmittels und von der Durchlässig  keit, das heisst von der Viskosität und Ober  flächenspannung des Emailsatzes gegenüber  Gasblasen.  



  Gegebenenfalls erfolgt die Verwendung des  Trübungsmittels im Gemenge mit     Stoffen,     mit welchen durch Wechselwirkung die Zerset  zung hervorgerufen wird, zum Beispiel Kalzium  karbonat und Kieselsäure, oder im Gemenge  mit, die Zersetzung des Trübungsmittels be  günstigenden Mitteln, zum Beispiel Oxyda  tionsmitteln, wie Salpeter oder dergleichen.         unzersetzlicher    Anteil, auch wenn er in der  Emaille unlöslich ist, nicht als Trübungsmit  tel wirkt.  



       UNTERANSPRüCHE     1. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch  gekennzeichnet, dass     Stoffe    mit im. Glas       bezw.    in der Emaille unlöslichem Rück  stand in so geringer Menge zugesetzt  werden, dass der Rückstand für eine me  chanische Trübung nicht ausreichen kann.  



  2. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch  gekennzeichnet, dass das gasabspaltende  anorganische Trübungsmittel im Verein  mit einem oder mehreren die Gasabspaltung  hervorrufenden oder begünstigenden Stof  fen benutzt wird.  



  3. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch  gekennzeichnet, dass die Trübungswirkung  durch Verminderung der Durchlässigkeit  des Emailsatzes gegenüber Gasblasen ge  steigert wird.  



  4. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch  gekennzeichnet, dass es mit einem     zersetz-          liehen,    wasserlöslichen anorganischen Stoff  ausgeführt wird.  



       "o.    Verfahren nach Patentanspruch, dadurch  gekennzeichnet, dass es mit anorganischen       Stoffen,    Verbindungen oder     Komplexen     derselben in kolloidaler Form ausgeführt  wird.  



  6. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch  gekennzeichnet, dass der gasabspaltende  Stoff auf der Mühle zugesetzt wird.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Trüben von Gläsern und Emaillen beim Schmelz- bezw. Brennprozess, dadurch gekennzeichnet, dass die Trübung mittelst solcher zersetzlicher anorganischer Stoffe, Verbindungen oder Komplexen der selben hervorgerufen wird, die beim Schmel zen bezw. Brennen der Emaille bezw. des Glases Gase bezw. Dämpfe abspalten, bei welchen aber ein gegebenenfalls vorhandener
CH135688D 1927-09-26 1928-09-15 Verfahren zum Trüben von Gläsern und Emaillen beim Schmelz- bezw. Brennprozess. CH135688A (de)

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