Apparat zum Einstellen der Geschwindigkeit des Separierens von in einer Flüssigkeit suspendierten oder verschlammten Teilchen. Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Apparate zum Einstellen der Geschwin digkeit des Separierens von in einer Flüssig keit suspendierten oder verschlammten Teil chen. Während mit bekannten Apparaten dieser Art das Separieren von in Flüssig keiten suspendierten oder verschlammten Teilchen mit verschiedenen Geschwindig keiten erfolgt, hat der den Gegenstand der Erfindung bildende Apparat den Zweck, einen möglichst gleichförmigen, vergleich baren und einstellbaren Geschwindigkeits grad des Separierens solcher Teile herbeizu führen.
Dieser Apparat soll insbesondere medizinischen Zwecken dienen, und zwar, um den Geschwindigkeitsgrad des Separierens zum Beispiel von Blutproben einzustellen; er ist aber ebensowohl auch verwendbar zum Einstellen der Geschwindigkeit des Separie- rens von in einer Flüssigkeit suspendierten oder verschlammten Teilen anderer Art, wo bei die Schwerkraft als Separationskraft wirkt. Der Apparat gemäss der Erfindung weist einen Rahmen mit Festhaltevorrichtung für Röhren auf, in denen das Separieren von in Flüssigkeiten suspendierten oder verschlamm ten Teilchen vorgenommen werden soll.
Die Festhaltevorrichtung ist derart beschaffen, da.ss die Röhren allesamt in einer gemein samen Vertikalebene eine gleich geneigte Stellung einnehmen. Die Festhaltevorrichtung kann relativ zum Rahmen verstellbar sein, um den Neigungswinkel der Röhren einstel len und so- den Geschwindigkeitsgrad des Se parierens verändern zu können. Ferner kann die Festhaltevorrichtung derart eingerichtet sein, dass Röhren mit einer abgeflachten, also von der kreisrunden Form abweichenden Querschnittsform in derselben untergebracht werden können. Sodann kann dieselbe mit einer mit Skala versebenen Einstellvorrich tung ausgerüstet sein, um den Neigungs winkel der Röhren unmittelbar anzugeben.
Die beigegebene Zeichnung stellt ein Aus führungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dar. Fig. 1 ist die Vorderansicht desselben, Fig. 2 die Draufsicht und Fig. 3 eine Stirnansicht, von der linken Seite der Fig. 1 her gesehen, wobei einzelne Teile, welche die Deutlichkeit hätten beeinträchtigen kön nen, weggelassen sind; Fig. 4 zeigt einen Ein zelteil und Fig. 5 eine Röhre in grösserem Massstäbe.
Am einen Ende (rechts) der Grundplatte 1 ist eine Traverse 2 befestigt- und an ihrem andern Ende eine Stellschraube 4 angeord net, während an den beiden Enden der Tra verse 2 ebenfalls Stellschrauben 3 vorgesehen sind; mittelst dieser drei Stellschrauben kann die Grundplatte 1 in die genau wagrechte Lage eingestellt werden. An der Oberseite der Grundplatte ist in der Längsrichtung eine Leiste 5 befestigt, die oben eine Fest halteplatte 6 trägt; diese letztere ist an der Vorderseite mit schrägen Einschnitten 7 in gleichen Abständen voneinander versehen, die als Zwischenlager für Glasröhren 8 die nen.
An der Leiste 5 sind ferner zwei ver tikale Ständer 9 befestigt, welche auf ihrem abgesetzten Ende zwei Platten 10 und 11 tragen, zwischen welche eine der untern Festhalteplatte 6 ähnlich ausgebildete Fest halteplatte 12 eingeklemmt ist; die Schräge ihrer Einschnitte 13 ist derjenigen der Ein schnitte 7 der Platte 6 entgegengesetzt ge richtet. Am obern Ende der Ständer 9 ist ferner eine Platte 14 befestigt, die an der Unterseite mit einer Längsnut 15 versehen ist. Die Grundplatte 1 mit der Leiste 5, den ,Ständern 9 und der Platte 14 bildet einen Rahmen für die durch die Platten 6 und 12 gebildete Festhaltevorrichtung.
Auf der Grundplatte 1 ist mittelst Ba jonettverschlüssen 16 eine Platte 17 unter halb der Festhalteplatte 6 abnehmbar be festigt, die an die Vorderseite der Leiste 5 angelehnt ist; ihre Vorderkante ragt über diejenige der Platte 6 ein Stück weit vor. Auf dieser Platte 17 sind Gummiansätze 18 in gleichen gegenseitigen Abständen vonein ander befestigt, deren Anzahl mit derjenigen der Einschnitte 7 und 13 in den Festhalte platten 6 und 12 übereinstimmt; diese Gummiansätze bilden Abdichtungsvorrichtun gen für die sich auf sie stützenden Röhren B.
An der obersten Platte 14 ist ein Senkel 19 befestigt, dessen Spitze genau einem auf der Leiste 5 angebrachten Fixpunkt 20 ge genübersteht, wenn die Grundplatte 1 mit- telst der Stellschrauben 3 und -4 genau in die wagrechte Lage eingestellt ist. Zur Kon trolle der richtigen Lage der Grundplatte 1 kann zum Beispiel auch eine Libelle vor gesehen sein.
Um mit dem beschriebenen Apparat bei spielsweise Blutproben anzustellen, wird nach Einsaugung von Blut in die einzelnen Röh ren deren oberes Ende mit einem Finger verdeckt, um das Auslaufen des Inhaltes zu verhindern. Jede Röhre einzeln wird zu nächst in einen der Einschnitte 7 der untern Festhalteplatte 6 eingeführt und zugleich gegen den diesem Einschnitt entsprechenden Gummiansatz 18 gepresst, worauf man den Finger vom obern Röhrenende entfernen kann. Die betreffende Röhre wird nun auch in den passenden Einschnitt 13 der obern Festhalteplatte 12 eingeschwenkt und mit ihrem obern Ende in die Längsnut 15 der Platte 14 eingeführt.
Auf diese Weise sind alle verwendeten Röhren festgehalten und und haben infolge des gleichen gegenseitigen Abstandes der Einschnitte 7 und 13 in den gegeneinander versetzten Festhalteplatten 6 und 12 dieselbe Neigung. Im gezeichneten Beispiel beträgt der Neigungswinkel der Röhren 45 . Zugleich befinden sich aber alle Röhren in einer gemeinsamen Vertikal ebene.
Die Röhren 8 können sowohl kreisring förmige, als auch zum Beispiel ovale Quer schnittsform haben, wobei die längere Axe entweder parallel oder senkrecht zur Nei gungsrichtung gerichtet sein kann.
Ausgeführte Untersuchungen haben er geben, dass der Geschwindigkeitsgrad des Se parierens hinsichtlich seiner Grösse vom Durchgangsquerschnitt, von der Länge und vom Neigungswinkel der Röhren abhängig ist, wobei der senkrechte Abstand d-e (Fix.
5) des Flüssigkeitsspiegels von einer durch die untere Öffnung der Röhren gelegt gedachten Horizontalebene und der vertikale Abstand f-g der obern von der untern Seite einer geneigten Röhre ausschlaggebend sind, in dem Sinne, dass die Geschwindigkeit des Separierens gesteigert wird, wenn die Höhe Höhe d-e der Flüssigkeitssäule in einer Röhre erhöht wird, dass dagegen die Ge schwindigkeit verringert wird, wenn der Abstand f-g zunimmt. Für das Mass d--e sind teils die Länge einer Röhre, teils der Neigungswinkel bestimmend.
Auf das Mass 1-g wirken teils der Neigungswinkel der Röhre und teils die Länge der zur Neigungs ebene senkrechten Axe der Querschnittsform einer Röhre bestimmend ein, während die zur Neigungsase parallele Axe der Quer schnittsform keinen Einfluss auf die Ge schwindigkeit des Separierens auszuüben scheint.
Eben aus diesem Grunde kann die Querschnittsform der Röhren von der kreis runden abweichen, wobei der Vorteil erreicht werden kann, dass der Rauminhalt der Röh ren innert bestimmter Grenzen unter Bei behaltung der Geschwindigkeit des Separie- rens, verändert werden kann.
Die Festhalteplatte 6 kann auf der Leiste 5 und die Platte 12 zwischen den Platten 10 und 11 verschiebbar eingerichtet sein. Ferner kann der vertikale Abstand der Platten 10 und 1.1 von der obersten Platte 14 zum Beispiel dadurch verändert werden, dass auf die abgesetzten Zapfen der Ständer 9 mehr. oder weniger Ringe geschoben werd- den. Beide Massnahmen ermöglichen eine Ver änderung des Neigungswinkels der Röhren B. Der Durchgangsquerschnitt und die Länge der Röhren sind zweckmässig derart gewählt, dass in jedem einzelnen Falle der gewünschte Geschwindigkeitsgrad des Separierens durch Veränderung des Neigungswinkels der Röh ren leicht erzielt werden kann.
Um diesen unmittelbar anzugeben, kann zum Beispiel an der Einstellvorrichtung der Festhaltevor richtung eine Skala angebracht sein.