-
Apparat zur Bestimmung der Geschwindigkeit des Separierens von in
einer Flüssigkeit verschlammten Teilchen Vorliegende Erfindung bezieht sich auf
='Apparate zur Bestimmung der Geschwindigkeit des Separierens von in einer Flüssigkeit
verschlammten Teilchen. Der Apparat gei äß der Erfindung ist in erster Linie gebaut,
nium den Geschwindigkeitsgrad des Separ ierens von Blutproben für medizinische Zwecke
zu bestimmen, ist aber offenbar auch zur Bestimmung der Geschwindigkeit des Separierens
von in einer Flüssigkeit verschlammten Teilchen beliebiger Art geeignet, wobei die
Schwerkraft als separierende Kraft dient. Die Erfindung hat insbesondere den Zweck,
(-lie Einstellung eines bestimmten und vergleichbaren Geschwindigkeitsgrades des
Separierens von in Flüssigkeiten verschlammten Teilchen zu ermöglichen.
-
Für ähnliche Zwecke bestimmte Apparate sind bereits bekannt, bei welchen
eine Anzahl von Röhren zur Aufnahme der zu separierenden Flüssigkeit parallel zueinander
durch ein Gestell getragen werden, das in der Weise schräg gestellt werden kann,
daß sämtliche Röhren sich in einer Ebene von entsprechender Neigung zur Waagerechten
befinden.
-
Demgegenüber besteht die vorliegende Erfindung darin, daß die Festhaltevorrichtung
für die Röhren derart angeordnet ist, daß die Röhren, welche in an sich bekannter
Weise eine geneigte Stellung einnehmen, sich gleichzeitig in einer senkrechten Ebene
befinden. Hierdurch werden in bezug auf die Ablesungsmöglichkeiten gegenüber den
bekannten Apparaten wesentliche Vorteile erreicht.
-
Es ist nämlich hierbei notwendig, genau ablesen zu können, wie tief
die Oberfläche der separierten Säule während einer gewissen Zeit gesunken ist. Diese
Fläche ist eben und nimmt eine waagerechte Lage ein, während die Oberfläche der
Flüssigkeit senkrecht zur Längsrichtung des Rohres steht und außerdem konkav ist.
-
Abzulesen ist nun der Abstand zwischen dein Mittelpunkt der Oberfläche
der separierenden Säule und demjenigen der Flüssigkeitsoberfläche. Es ist klar,
daß dieser Abstand nicht durch Ablesung in der Ebene, in welcher die Röhren geneigt
sind, erhalten werden kann, vielmehr muß die Ablesung senkrecht zur erwähnten Ebene
erfolgen, weil nur in dieser Weise die erwähnten Mittelpunkte zugänglich werden.
Eine Ablesung in der Richtung senkrecht zur Röhrenachse ist nicht durchführbar,
und zwar aus dem Grunde, weil dann die Lage der erwähnten Mittelpunkte geschätzt
werden muß.
-
Die Ablesung in dieser Weise wird noch schwieriger, wenn, wie dies
häufig der Fall ist, die Oberfläche der separierenden Säule uneben ist.
-
Die bekannten Apparate, bei denen sich die Röhren in einer geneigten
Ebene befinden,
lassen zwar eine einwandfreie Ablesung der äußersten
Röhren der Reihe zu, aber die zwischenliegenden Röhren können nur mit Schwierigkeit
abgelesen werden, sofern nicht der Abstand zwischen den Röhren ziemlich groß gemacht
wird, wobei aber das Gestell bei einer größeren Anzahl von Röhren sehr groß wird.
-
Gemäß der Erfindung, wo sich die geneigten Röhren in einer senkrechten
Ebene befinden, kann eine genaue Ablesung bei sämtlichen Röhren ohne weiteres erfolgen,
und zwar unabhängig von dem Abstand zwischen den Röhren.
-
Eine photographische Ablesung, welche die bequemste und genaueste
Ablesungsmethode ist, macht bei den bekannten Einrichtungen ebenfalls Schwierigkeiten,
läßt sich dagegen beim Gegenstande der Erfindung sehr leicht vornehmen.
-
Die genannte Festhaltevorrichtung kann, wenn erwünscht, mit dem Rahmen
verstellbar verbunden sein zwecks Veränderung des :Neigungswinkels, um eine Einstellung
des Geschwindigkeitsgrades des Separierens zu ermöglichen. Die genannte Festhaltevorrichtung
kann ferner so eingerichtet sein, daß abgeflachte Röhren in einer Stellung gehalten
werden, in welcher der .größere Röhrendurchinesser zu der Neigungsebene entweder
parallel oder senkrecht verläuft. Die Festhaltevorrichtung kann auch mit einer mit
Skaleneinteilung versehenen Einstellvorrichtung ausgerüstet werden, welche den Neigungswinkel
der Röhren unmittelbar ,angibt.
-
In der anliegenden Zeichnung ist eine Au sführungsforin eines Apparates
gemäß der Erfindung veranschaulicht.
-
Abb. t ist eine Seitenansicht des Apparates, Abb. 2 eine Draufsicht
und Abb. 3 eine Endansicht desselben, und zwar von der linken-Seite der Abb. i gesehen,
wobei gewisse Teile der Deutlichkeit halber weggebrochen sind. Abb. d. zeigt eine
Einzelheit. Abb. 5 zeigt eine der geneigten Röhren der Abb. i in größerem Maßstabe.
-
In der "Zeichnung bezeichnet i eine Grundplatte, an deren einem Ende
eine Stange 2 quer zur Längsrichtung der Platte befestigt ist. An den Enden der
Stange 2 sind Stellschrauben 3 vorgesehen, und an dein entgegengesetzten Ende der
Grundplatte i ist eine dritte Stellschraube 4 angeordnet; sämtliche Schrauben bilden
einstellbare Stützen für clie Grundplatte. Eine Leiste 5 ist an der Oberseite der
Grundplatte i in der Längsrichtung derselben befestigt, während eine Platte 6 an
der Oberseite der Leiste 5 befestigt ist. -Die Platte 6 ist an ihrer Vorderseite
mit Schlitzen 7 in gleichem Abstande voneinander versehen und bildet einen Teil
eines Halters für Glasröhren 8, wie im folgenden näher beschrieben werden soll.
-
Ferner sind nT?t der Leistes zwei Ständer g verbunden, welche nahe
ihren oberen Enden zwei Platten io und i i tragen, welche dazwischen eine Platte
12 festhalten, die der Platte 6 ähnlich ist und auch an ihrer Vorderseite mit in
gleichem Abstand voneinander befindlichen Schlitzen 13 versehen ist, welche Schlitze
13 den Schlitzen 7 der unteren Platte 6 entgegengesetzt gerichtet sind. An den oberen
Enden der Ständer g ist ferner eine Platte 14 befestigt, welche an ihrer unteren
Seite mit einer längsverlaufenden \Tut 15 versehen ist.
-
Auf der Grundplatte i ist an der Vorderseite der Leiste 5 und unter
der Festhalteplatte 6 eine Platte 17 mittels der Bajonettverschlüsse 16 abnehmbar
befestigt, welche Platte 17 mit einer Anzahl an derselben befestigter, in gleichem
gegenseitigen Abstände befindlicher Gummiansätze 18 versehen ist, die der Anzahl
der Schlitze 7 bzw. 13 in den Platten 6 und 12 entspricht, welche Ansätze stützende
Abdichtungsvorrichtungen für die unteren offenen Enden der Glasröhren 8 bilden.
-
Schließlich ist an den oberen Platten i o, i i ein Senklot ig befestigt,
welches einem Punkt 2o an der oberen Seite der Leiste 5 entspricht, wenn der Apparat
in eine waagerechte Lage mittels der Stellschrauben 3 und .l eingestellt worden
ist.
-
Wenn der Apparat verwendet werden soll, werden einige oder sämtliche
Glasröhren 8 entfernt, und es werden z. B. die Blutproben in die Röhren eingesaugt.
Das obere Ende ;ler Röhre wird dann mit dem Finger gedeckt, so daß die Flüssigkeit
verhindert wird, am unteren Ende der Röhre zu entweichen, worauf die Röhre von der
Seite in einen der Schlitze 7 an der unteren Festhalteplatte 6 eingeführt und gleichzeitig
gegen den entsprechenden Gummiansatz i8 gepreßt wird. Der Finger kann dann vom oberen
Ende der Röhre entfernt werden, worauf die letztere in den entsprechenden Schlitz
13 der oberen Festhalteplatte i2 hineingeschwungen und finit der Nut 15 an der unteren
Seite der Hemmplatte 14 in Berührung gebracht wird. Durch diese Anordnung werden
die Röhren ini Rahmen festgehalten und erhalten sämtlich dieselbe :Neigung infolge
des gleichen gegenseitigen Abstandes der Schlitze in den zueinander versetzten Festhalteplatten
6 und 12. Der Neigungswinkel beträgt im vorliegenden Falle 45'.
-
Es wird angenommen, daß die Röhren 8, in welchen das Separieren bewerkstelligt
wird, im vorliegenden Falle zylindrisch sind. Die Röhren können aber auch, wenn
erwünscht,
abgeflacht sein, wobei der größere Durchmesser zu der
Neigungsebene entweder parallel oder senkrecht verläuft.
-
Ausgeführte Untersuchungen haben ergeben, daß der Geschwindigkeitsgrad
des Separierens hinsichtlich seiner Größe teils durch den Durchmesser der Röhre,
teils durch rlie Länge der Rölire und teils durch den Neigungswinkel der Röhre bestimmt
wird; die Größe der Geschwindigkeit des Separiei-ens hängt hierbei zunächst von
dem senkrechten Abstand d-e der freien Flüssigkeitsoberflä ch° von der die Bodenfläche
der Röhre schneidenden waagerechten Ebene und von dein senkrechten Abstand f-g .der
oberen Seite von der unteren Seite der schräg gestellten Röhre ab (Abb.
5), und zwar «-irr] die Geschwindigkeit des Separierens gesteigert, wenn
die Höhe der Flüssigkeitssäule in den Röhren zunimmt, und vermindert, wenn der Abstand
f-a zunimmt. Auf deal Abstand d-e wirkt teils die Höhe der Füllung der Röhren und
teils ihr Neigungswinkel ein. Auf den Abstand f-, wirkt teils der Neigungswinkel
rler Röhren und teils die Länge des zur Neigungsebene parallelen Durchmessers der
Röhren ein. Der zur Neigungsebene senkrechte Ri11ir en'1nr clinieSSer scheint dagegen
nicht die Geschwindigkeit des Separierens nennenswert zu verändern, weshalb die
Röhren flach gemacht werden können, ohne daß ,lie Gescliwin;iiglceit des Separierens
dadurch verändert tvird. Hierdurch wird der Vorteil erreicht, daß der Rauminhalt
der Röhren innerhalb gewisser Grenzen unter Beibehaltung der Geschwindigkeit des
Separierens veründer < werden kann.
-
Indem die FesthaIteplatten 6 und 12 in der Längsrichtung der Leiste
5 bzw. der Platten los ii einstellbar ausgeführt werden, und indem der senkrechte
Abstand zwischen den Platten to, r i und der obersten Platte 14 veründert wird,
kann die Neigung der Röhren 8 verürndert werden. Die Weite bzw. der Durchmesser
sowie die Höhe der Röhren sind derart gewählt, daß in jedem besonderen Falle der
erwünschte Geschwindigkeitsgrad des Separierens .durch Veränderung des Neigungswinkels
der Röhren leicht erreicht werden kann.