Wendegetriebe. Die Erfindung bezieht sich auf ein Wendegetriebe mit Schraubenbandreibungs kupplung. Bei bis jetzt bekannten Wende getrieben mit Schraubenbandreibungskupp lung sitzt die letztere auf der treibenden Welle, und es dient einer der beiden Haupt teile der Kupplung gleichzeitig als Einrück organ, was an sich schon grossen Einrück druck bedingt.
Bei dem Wendegetriebe nach der Erfin dung ist im Gegensatz zu den eingangs er wähnten Wendegetrieben die Schraubenband- reibungsküpplung auf der getriebenen Welle angeordnet; und es kann dieselbe durch eine Einrückvorrichtung ein- und ausgerückt wer den, die nach Art einer ein- und ausrück baren Kupplung ausgebildet ist.
In der Zeichnung ist als Ausführungs beispiel des Erfindungsgegenstandes ein Wendegetriebe für Schiffe dargestellt.
Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt des Wende getriebes in der Stellung der Teile bei Vor wärtsfahrt; Fig. 2 zeigt einen Längsschnitt durch die Kupplung mit Einrückvorrichtung in etwas grösserem Massstabe; Fig. 8 ist ein Schnitt nach der Linie a-a der Fig, 1.
Die Motorwelle 1 trägt das aufgekeilte Stirnrad 2, das mit jedem einen Ritzel zweier Ritzelpaare 3 und 4 in Eingriff ist. Das zweite Ritzel der Ritzelpaare 3 und 4 ist gegenüber dem ersten Ritzel achsial ver schoben und kämmt mit diesem, sowie mit einem Stirnrad 21, das auf der getriebenen Welle 8 festsitzt. Das genannte Räder getriebe ist in einem drehbar gelagerten und durch ein Bremsband 20 feststellbaren Ge häuse 5 eingeschlossen, das mit einer Muffe 19 fest verbunden ist. Auf der Welle 8 ist die Muffe 7 einer Schraubenbandreibungs kupplung befestigt, deren die Muffe um gebendes Schraubband 6 am einen Ende mit der Muffe 19 verbunden ist. Das andere Ende des Schraubenbandes 6 ist mit einem quer zur Welle 8 liegenden Reibungsring 9 ver bunden..
Der Reibungsring. 9 hat grösseren Durchmesser als das Schraubenband und be findet sich zwischen einem Widerlagerring 10 und einem Druckring 11. Zwischen den Teilen 9, 10, 11 sind in bekannter Weise Schmierpolster 12 angeordnet. Der Druck- ring 11 ist mit einer mit der zu treibenden Welle 8 sich drehenden Scheibe 13 verbun den, in welcher achsial gegen den Ring wir kende Bolzen 14 gelagert sind. Die äussern Bolzenenden werden von einem Ring 15 auf genommen, der im Bereich von au der Scheibe 13 gelagerten Winkelhebeln 16 liegt. Ein durch den Steuerhebel 17 mittelst Schleif ringes 18 auf der Welle 8 achsial verschieb barer Konus 18' bewirkt die zweckentspre chende Verstellung der Hebel 16 und ge meinsam mit diesen das Einrücken der Kupp lung.
Der Winkel des Einrückkonus 18' ist so klein, dass die von den Winkelhebeln 16 auf ihn ausgeübten Gegenkräfte den Konus nicht achsial zurückzuschieben vermögen, weshalb der ihn verstellende Schleifring 18 während des Betriebes stets entlastet ist. Der Konus bildet folglich zusammen mit den Winkelhebeln 16 einen selbstsperrenden Mechanismus. Ausserdem wird bei der be schriebenen Ausbildung und Anordnung der Einrückorgane, das heisst durch die Winkel hebel in Verbindung mit dem Konus eine grosse Kraftübertragung möglich, so dass schon durch leichten Druck auf den Schleif ring 18 der Reibring 9 festgeklemmt und da mit die Schraubenbandreibungskupplung 6, 7 eingeschaltet wird.
Mit dem Steuerhebel 17 ist durch ein Gestänge 26 und 27 das das Gehäuse 5 um fassende Bremsband 20 so verbunden, dass beim Ausschwingen des Hebels 17 in die äusserste Linksstellung, zum Beispiel für die Rückwärtsfahrt, das Bremsband angezogen und dadurch das Gehäuse 5 gegen. Drehung gehemmt wird.
Das ganze Getriebe läuft im Ölbad. Zwischen Rädergehäuse 5 und Kupplungs gehäuse 22 ist ein dieselben miteinander verbindendes Wellenstützlager 23 angeord net, in welchem die Innenräume beider Ge häuse verbindende Kanäle 24 vorgesehen sind. Diese Kanäle dienen als Abzug für die im Rädergehäuse sich entwickelnden Öl- gase und bilden zugleich eine die Schmie rung im allgemeinen vereinfachende und be günstigende Ölverbindung zwischen beiden Räumen. Aus dem Gehäuse 22 können die Gase durch den Spalt 25 oder einen beson deren Entlüftungsstutzen entweichen. Statt der Kanäle 24 können auch andere geeignete Durchflussverbindungen für das Ül vor gesehen sein.
Zum Einrücken der Kupplung wird der Konus 18 in der Pfeilrichtung gegen die Winkelhebel 16 gedrückt und dadurch über Ring 15 und Druckbolzen 14 der Reibungs ring 9 zwischen dem Druckring 11 und dem Deckel 10 im Schmierpolster 12 eingeklemmt. .Da bei dieser Einrückstellung der Kupplung das Bremsband nicht angezogen ist, ist das Gehäuse 5 frei drehbar. Die vom Zahntrieb 2 auf die Ritzel 3 und 4 ausgeübte Kraft wirkt nun auf das Gehäuse 5 in dem einen Drehsinne und auf Ritzel 21 im umgekehr ten Drehsinne, wodurch eine gegenseitige Drehung zwischen Gehäuse 5 und Welle 8 entsteht und wodurch das Schraubenband unter langsam zunehmender Reibung eng an die Muffe 7 angelegt wird.
Die Räder 3 und 4 können sieh nun auf den Stirnflächen 2 und 21 nicht mehr abrollen, sondern laufen ohne gegenseitige Drehung mit dem Ge häuse 5 um, weil die Kupplung 6, 7 eine gegenseitige Drehung der Teile 19 und 7, also auch der beiden Wellen 1 und 8, nicht mehr zulässt. Die Kraftübertragung von der treibenden Welle 1 auf die getriebene Welle 8 erfolgt nacheinander über die Teile 2, 3, 4, 21, 5, 19, 6, 7.
Für den Leerlauf wird der Hebel 17 ein wenig nach links ausgeschwenkt, so dass die Kupplung 6, 7 dureh Verschieben des Schleif ringes 18 entgegengesetzt zur Pfeilrichtung ausgerückt wird. Da bei dieser Bewegung des Hebels das Bremsband 20 noch nicht angezogen wird, bleibt das Gehäuse 5 noch drehbar und die Ritzel 4 wälzen sich infolge dessen auf dem Ritzel 21, ohne Kraft auf dasselbe zu übertragen; die Welle 8 steht also still. Um die Welle 8 entgegengesetzt zur Welle 1 von dieser aus anzutreiben, zum Beispiel für Rückwärtsfahrt, wird der Schleifring 18 entgegengesetzt zur Pfeil richtung noch weiter als bei Leerlauf bewegt, wodurch das Bremsband 20 das umlaufende Rädergehäuse 5 umspannt und festhält.
Es erfolgt dann die Kraftübertragung direkt durch das auf der Motorwelle 1 aufgekeilte Stirnrad 2 auf die beiden Ritzel 3 und über diese auf das Ritzel 4 und über das mit der Welle 8 verkeilte Rad 21.