Elektriseflier Blankglühofen. Gegenstand der Erfindung ist ein elek trischer Blankglühofen mit einem luftdichten, einseitig geschlossenen und auf der andern Seite offenen Ofenmantel, der derartig ein gerichtet ist, dass er während des Betriebes mit Schutzgas gefüllt werden kann. Der Ofenmantel ist oben luftdicht abgeschlossen und unten offen, wenn das Schutzgas leich ter als Luft ist. Sind,dagegen die als iSellutz- atmosphäre verwandten Gase oder Dämpfe schwerer als die Luft, so wird der Ofen unten luftdicht abgeschlossen und ist oben offen.
Bei den nachstehend beschriebenen und in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbei spielen ist angenommen, dass das verwendete Schutzgas leichter als die Luft ist.
In der Ausführungsform nach Fig. <B>1</B> und 2 bedeutet<B>1</B> einen oben geschlossenen, unten offenen, luftdiehtei! Ofenmantel. Im obern Teil dieses Ofenmantels ist das Heizelement <B>2</B> eingebaut. Die Anordnung des Heizelemen- tes kann entweder in der Weise erfolgen, dass ein Band in die dem Innenraum zu- gekehrten Fugen des Mauerwerkes<B>3</B> ein gelegt wird, oder indem das Heizelement in Form eines Bandes oder eines sonstigen ge eigneten Profils über geeignete Träger ge führt, oder an solchen befestigt oder auf gehängt, -wird.
Endlich kann das Heizelement auch in Nischen angeordnet werden, die durch die innere Oberfläche des Mauerwerhes gebildet werden, oder dadurch gebildet wer den, dass die innere Oberfläche des Glüh- raumes mit geeigneten Formsteinen besetzt oder ausgemauert wird.
Das Reizelement 2 selbst kann aus Chromnickel oder ähnlichen geeigneten Widerstandsma-terialien best <B>-</B> elien, es kann aber auch aus gewöhnlichem Eisen, 'L\Tickel oder dergleichen hergestellt sein, da ,die im Ofen befindliche Sellutza.tmosphäre ja nicht nur das Glühgut, sondern auch das Ileizelement vor Oxydation schützt.
Der unter der beheizten Zone liegende Teil des Ofengehäuses kann ebenfalls noch mit feuer fester Ausmauerung versehen sein, in vielen Fällen wird es zweckmässig sein, die Grösse der -9Tä.rmeisolation in diesem Bereiche oe- ringer zu halten als in der beheizten Zone, bisweilen kann es sieh sogar empfehlen, den unter der beheizten Zone liegenden Teil des Oienmantels züm Teil überhaupt ohne beson dere Wä.rmeisolation zu lassen. Das Schutz gas wird im allgemeinen dem obern Ofen ende zugeführt.
Das Glühgut soll in einen derartigen Ofen von unten eingebracht werden, was auf verschiedenen Wegen geschehen kann.<B>Es</B> kann beispielsweise unter der untern Öff- nunc des Ofens eine tischartio-e Platte 4 an geordnet werden, auf die das Glühgut vor der Beschiekung des Ofens niedergelegt wird und diese Tisehplatte kann dann beispiels- %veise auf hydraulischem Wege gehoben wer den, bis das Glühgut in die beheizte Zone<B>9</B> gelangt.
Dabei wird es siel-i meist empfeli- len, die Tisehplatte mit einer wärmeisolieren den Aufmauerung <B>6</B> zu bedecken, so dass die tragende Tisehplatte selbst nicht mit er wärmt wird. Ebenso ist es möglich, die Flä che, auf der das Glühgut niedergelegt wird, ebenfalls mit einer elektrischen Beheizung <B>5</B> zu versehen, um das Glühgut, nachdem es in die Glühzone eingebracht ist, auch von unten beheizen zu können.
Nach beendeter Glü- hung wird die das Glühgut tragende Platte 4 lan-,Sam oder stufenweise gesenkt, wodurch (las Glühgut in immer kältere Zonen gelangt, in denen es sieh, noch von Schutzgas um geben, abkühlen kann. Erst nach genü,#len- der Abkühlung wird die das Glühgut tra gende Platte so weit gesenkt, dass das Glüh- g <I>a</I> ut aus dem Bereiehe der Schutzatmosphäre heraustritt und abgenommen werden kann.
Eine zweite Möglichkeit besteht darin, dass man den Ofenmantel samt Heizelement beweg lich einrichtet, indem man dasselbe entweder an einer Art von Kran oderWindeneinriehtung aufhängt, oder es mit hydraulischen Kolben versieht. Das Glühgat wird ebenfalls wieder auf eine tragende Platte aufgesetzt, dann -wird der Ofenmantel samt Heizelement usw. darüber gestellt oder darauf herabgesenkt, so dass wieder das Glühgut in die beheizte Zone kommt. Die weiteren Schritte sind selbstverständlich.
Auf diese Weise wird erreicht, dass die in dem Mauerwerk der beheizten Zone auf gespeicherte Wärmeenergie im Ofen erhalten bleibt, und dass Glühungen in viel kürzeren Abständen erfolgen können, als bei den früher bekannten Anordnungen, wodurch einmal eine erhebliehe Ersparnis an elektri scher Energie, dann aber eine wesentlich höhere Ausnutzano, des Ofens erreicht wird. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass ein Teil der Wärmeenergie, die das Glühgut bei Verlassen der Glühzone enthält, an die un tern Teile des Ofens ab--ehen und von diesen gewissermassen gespeichert wird.
Wird die nächste Cliarge (Besetzung ein ebracht, so 0<B>en</B> wird ein Teil dieser in den untern Zonen des Ofens gespeicherten Wärme an das Glüh- gut abgegeben, so dass dasselbe bereits vor gewärmt in die eigentliche Glühzone gelanggt. Hierdurch kann eine weitere Ersparnis an Energie erzielt werden.
Bei dieser Anordnun-, wird eine Verun reinigung der Sehutzatmosphäre mit Luft lediglich durch die Verschiedenheit des spe zifischen Gewichtes von Schutzatmosphäre und Luft erreicht. Um sicher zu sein, dass das Schutzgas durch Luft nicht verunreiniot wird, kann das untere Ende des Ofens bei spielsweise in eine Oltasse oder sonstige Ab- schlussvorrichtung eintauchen, so dass das einzubringende Glüh"nit durch diesen beson deren Verschluss eincebracht wird.
Auch in Fällen, in denen ein solcher besonderer Ab- schluss nicht notwendig erscheint, wird es selbstverständlich zweehmässig sein, die un tere Öffnung des Ofens etwa durch Sehieber oder Klappen oder dergleichen verschlossen zu halten, die nur geöffnet werden oder sieh automatisch öffnen, während Glühgut ein getragen oder ausgetragen wird.
Es kann der Ofen auch in folgender, in Fig. <B>3</B> und 4 skizzierten Weise ausgeführt werden.
Es ist bekannt, dass in Blochwärmeöfen eine erhebliche Verzunderung des eingesetz ten Materials stattfindet, die unter Umstän den 2 '/o oder darüber des ein(yesetzten Glüh- gutes betragen hann. Es ist aber natürlich auch möglich, aus einem Ofen der vorbe- schriebenen Konstruktion das Glühgut heiss auszutragen.
Auf diese Weise wird während des Heissmachens des Blockes<B>8</B> eine Oxyda tion und ein Abbrand vermieden und erst in dem Augenblick, in dein das heisse Gut in die Walzen gebracht werden soll, verlässt es die Schutzatmosphäre und ist somit auch erst von diesem Augenblick an der Oxyda tion und dem Abbrand ausgesetzt. Bei einer deraxtigen Arbeitsweise ist es nicht erfor derlich, unter der beheizten Zone<B>9</B> des Ofens noch eine unbeheizte Zone von erheblicher Höhe anzubringen, da in diesem Falle<B>ja,</B> das Wärmegut heiss ausgetragen werden soll.
Um während der Wärmeperiode den Verbrauch an Schutzgas so gering wie möglieh zu hal ten, kann die Anordnung etwa in der Weise getroffen werden, dass das zu wärmende. Glühgut<B>8</B> auf einen Umtersatz 4 aufgesetzt wird, der inmitten einer Sandtasse<B>7</B> steht.
Wird dann der Ofen<B>1,</B> der mit Mauerwerk,<B>3</B> und dem Heizelement 2 versehen ist, über das Glühgut gestülpt, sa setzt sieh der un tere Rand des Ofenmautels in diese Sandtasse (oder auch in eine Oliasse) und bewirkt da durch einen vollkommenen Abschluss des Ofeninnern gegen die Aussenluft, worauf dann die Zufuhr des Schutzgases bis- zu dem Auuenbliek auf ein Minimum reduziert wer den kann, in welchem das Glühgüt ausgetra.- gen werden soll.
Die in den Fig. <B>5</B> bis<B>7</B> dargestellte Aus- führungsforin kann bis zu den grössten Durchsatzinengen ausgeführt werden und ar beitet zugleich mit einer innern Wärmerück- ,(rowinnung, wodurch eine weitgehende Er- D <B>C</B> sparnis an elektrischer Energie erreicht wird,
so dass das elektrische Glühverfahren mit jedem andern Glühverfahren auch für ge- ringstwertiges Glühgut. wettbewerbsfähig t3 wird. <B>In</B> Fig. <B>5</B> stellt<B>1</B> einen luftdichten, oben geschlossenen, unten offenen Ofenmantel dar, in den eine feuerfeste Ausmauerung <B>3</B> ein gebaut ist, die in ihrer obern Zone auf der Innenseite ein elektrisches Heizelement 2 trägt.
Die innere, Oberfläche des feuerfesten Mauerwerkes mit dem Heizelement kann sich entweder unmittelbar dem Glühraum.<B>9</B> zu wenden, oder aber, es kann noch ein zweiter luftdichter Metallbehälter<B>10</B> eingebaut sein, der den Glühraum<B>9</B> umschliesst, so dass also zwei getrennte, luftdicht umschlossene Räume entstehen, deren einer zwischen den Wan dungen des Ofenmantels<B>1</B> und des Metall behälters<B>10</B> liegt und die feuerf este Aus- mauerung <B>3</B> und das Heizelement 2 enthält, während der andere der tGlühraum <B>9</B> ist. Beide Räume können entweder getrennt oder hintereinander vom. Schutzgas durchströmt werden.
Am höchsten Punkt der beheizten Zone können zwei oder mehr Kettenräder<B>11</B> an geordnet sein, die entweder auf gemeinsamer Achse sitzen, oder fliegend auf zwei von aussen her luftdicht eingeführten Achs- stümpfen 12 angeordnet sein können. Über die Kettenräder sind endlose Ketten<B>13</B> ge führt, die unterhalb der untern Ofenöffnung über zwei oder mehr weitere Kettenräder 14 geführt und'straff gehalten sind. Die untern, oder auch sämtliche Kettenräder, werden gleichsinnig in langsame Umdrehungen ver setzt, so dass die Ketten<B>13</B> auf der einen Seite aufwärts, auf der ändern abwärts wan dern.
Die einzelnen Ketten können beispiels weise durch durchgehende Bolzen oder Stan gen<B>15</B> verbunden sein, an denen das Glüh- gut <B>8</B> angehängt wird, oder es können aueli die Ketten selbst mit geeigneten Haken, Ösen oder dergleichen versehen sein. In der Figur ist -beispielsweise gezeichnet, dass au die die einzelnen Ketten<B>13</B> verbindenden Stangen<B>15</B> Blechpakete<B>8</B> angehängt wer den, die allmählich durch die unbeheizte Zone in die 'beheizte Zone<B>9</B> wandern und aus dieser in die unbebeizte Zone zurück kehren.
In der unbeheizten Zone stehen sich also die kalt aufsteigenden und die warm herunterkommenden Teile des Glühgutes unmittelbar gegenüber, so. dass die warm herunterkommenden Teile ihre Wärme an die kaltaufsteigenden Teile abgeben können. Eih Teil der Wärme wird auch an die be- nachbaHen Wände des Ofeninnern abge- geben, so dass diese eine höhere Temperatur erhalten und dadurch ihrerseits mit zur Vor- wärmung des aufsteigenden Gutes beitragen.
Da. im allgemeinen die als Schutzgas ver wandten Gase oder Dämpfe eine bessere Wärmeleitfähigkeit besitzen als Luft, kann es zweckmässig sein, den äussern Mantel<B>1</B> aussenseits noch mit einer weiteren Wärme- isolierschicht <B>16,</B> beispielsweise aus Kiese17 gur oder dergleichen, zu umgeben.
Während in Blankglühöfen, die nach Be setzen, Füllen mit Schutzgas und Durchfüh rung der Glühung jeweils vollkommen erkal ten müssen, bis das Glühgut ausgetragen und eine neue Beschickung eingebracht wer den kann, auf die Tonne Glühgut für eine Glühtemperatur von etwa<B>800 ' C</B> et-,va, <B>300</B> bis 400 Kilowaftstunden aufzuwenden sind und in kontinuierlichen Blankglühöfen (die das Glühgut fortlaufend durchwandert, so dass zwar die im Ofen selbst aufgespeichert#e, Wärme dauernd erhalten bleibt,
die vom hei ssen Glühgut mit herausgebrachte Wärme jedoch verloren geht) etwa 200 bis 250 Kilo wattstunden auf die Tonne Glüligut für eine Temperatur von<B>800 ' C</B> aufgewandt werden müssen, kann bei Ofen entsprechend der oben beschriebenen Konstruktion ein Energiever brauch pro Tonne Glühgut. für<B>800' C</B> Glüh- temperatur von etwa<B>100</B> bis 120 Kilo-,vatt- stunden, bei sorgfältiger Bauweise in grossen Einheiten sogar noch wesentlich weniger er reicht werden.
Die vorstehend beschriebene Ausfüh rungsform soll nur einen Anhalt für das Konstruktionsprinzip geben. Ausführungund Gestalt haben sieh naturgemäss der jewei- liggen Art des Glühgutes anzupassen, ob es sich um Stangen, Rohre oder Abschnitte von solchen, um Bleehtafeln, oder um Kleinteile handelt. In gewissen Fällen kann es auch zweckmässig sein, die vertikale Anordnung zu verlassen und eine schräge oder nahezu horizontale Anordnung zu wählen.
In man- eben Fällen kann der Sc'hutzgasverbra,-Lich dadurch noch weitgehend eingeschränkt wer den, dass das untere Ende des- Ofens nicht ein<B>-</B> faeh gegen die freie Luft offen ist, son- dern in eine Art von Olabschluss eintaucht. durch welchen das Glühtol,ut eingebracht wird. In allen Fällen kann es auch zweckmässig sein, den untern offenen Ofenquersehnitt durch Schieber oder Klappen, die sieh bei spielsweise beim Durchwandern des Glüh gutes automatisch öffnen und hinter ihm schliessen können, möglichst weitgehend ab zuschliessen.