Verfahren zur raschen Bestimmung des Feuchtigkeitsgehaltes von Getreide, stärkehaltigen Samen und- dergleichen. Bei den bekannten Verfahren zur raschen Bestimmung des Feuchtigkeitsgehaltes von Getreide, stärkehaltigen Samen und der gleichen wird eine Getreideprobe in einem Ofen auf eine Temperatur, welche 115 C nicht übersteigt, während vier oder mehr Stunden durch Erbitzung des Ofens erwärmt. Der Feuchtigkeitsgehalt wird berechnet aus Dif ferenz des Gewichtes der Probe vor und nach der Wärmebehandlung.
Die Temperatur <B>115"</B> C darf bei den bekannten Verfahren nicht überschritten werden, denn sonst würde ein Teil der Stärke der Probe in Dextrin umgewandelt, wobei mehrere Aloleküle Wasser frei würden und eine falsche Bestimmung des Feuchtigkeitsgehaltes verursachen würden.
Durch das Verfahren nach vorliegender Erfindung soll die rasche Bestimmung des Feuchtigkeitsgehaltes dadurch erzielt werden, indem man eine Getreideprobe einem starken Luftstrom aussetzt, der auf eine Temperatur vorerhitzt wurde, die über der Temperatur liegt, bei welcher eine Umwandlung der Stärke in Dextrin eintritt. Es wurde gefunden, dass wenn man die Getreideproben einem starken, derart vorerhitzten Luftstrom aus setzt, eine solche rasche Verdampfung der in der Getreideprobe enthaltenen Feuchtig keit eintritt, dass die Temperatur der Getreide probe die kritische "Temperatur, bei welcher die erwähnte Umwandlung eintritt, während dem Austreiben der Feuchtigkeit gar nicht erreichen kann.
Auf der beiliegenden Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zur Aus führung des Verfahrens gemäss der Erfindung dargestellt, in welcher Fig. 1 einen senkrechten Schnitt, und Fig. 2 einen Horizontalschnitt durch den Ofen darstellt; Fig. 3 ist eine Stirnansicht von links in Fig: 1 gesehen; Fig. 4 zeigt in der linken Hälfte einen. Schnitt nach Linie A-A und in der rechten Hälfte einen Schnitt nach Linie B-B der Fig. 1.
Die Vorrichtung besitzt zur Aufnahme von einer oder mehreren Getreideproben einen hori zontal angeordneten Behälter oder eine Muffel n aus Kupfer oder anderem Material; von recht eckigem Querschnitt und ist an beiden Enden mit Türen b versehen. Die Türen können miteinander verbunden sein, so dass sie sich gleichzeitig öffnen und schliessen.
Aussen am Behälter sind elektrische Heizkörper c zier Er hitzung der Luft vorgesehen, und es können noch in der Zeichnung nicht dargestellte Mittel vorhanden sein, um die Stromzufuhr zu den Heizkörpern zu regeln, welche Mittel zum Beispiel einen im Behälter angeordneten Ther mostaten, sowie die nötigen Schalter und Widerstände aufweisen können.
Die Luft zum Erhitzen der Getreide probe in dem Behälter a wird durch Schlitze d (Fig. 2 und 3) in den Ofen eingesaugt und strömt entlang den Aussenseiten des Behälters nach dem andern Ende desselben. Die Luft strömt durch die Öffnungen f in den Kanal e (Fig. 1 und 4) und entlang dem letzteren und tritt in die beiden vertikalen Schächte g (Fig. 1, 2 und 4) ein und strömt durch die Öff- nungen i in den Kanal h oberhalb des Behälters.
Nachdem die Luft entlang dem Kanal h. ge strömt ist, tritt sie durch die Öffnungen oben in den Behälter a ein. Durch das Kamin k zieht die Luft aus dein Behälter cc ab.
Indem die Luft in der vorbeschriebenen Weise zirkuliert, wird ihre Temperatur ver hältnismässig stark erhöht, vorzugsweise auf 150 C, bevor sie in den Behälter a als starker Luftstrom eintritt, und beim Durch strömen des letzteren auf ihrem Weg nach dem Kamin passiert sie über die im Behälter zurWärmebehandlung sich befindenden Proben. Bei der erwillinten Temperatur hanii eine genaue Feuchtigkeitsbestininiung in 15 Minu- ten ausgeführt werden.
Eine Anzahl von Proben kann auch serien weise in den Behälter gebracht und durch letzteren bewegt werden, indem jedes Mal, wenn eine frische. Probe ani einen Ofenende eingeführt wird. eine getrocknete oder be handelte Probe ani entgegengesetzten Ende herausgenommen wird. Die Proben können auf Brettehen gelegt werden und eine Uhr kann vorgesehen sein, welche periodische Signale zu den Zeitpunkten gibt, an welchen das Einsetzen und Herausnehmen der Proben stattfinden mini.
Der Behälter und die äussern Luftkanäle können in einem mit Wärmeisolierung ver- sehenen Gehäuse eingeschlossen sein, wie in der Zeichnung dargestellt ist.