CH111787A - Verfahren zur Reinigung von Fetten. - Google Patents

Verfahren zur Reinigung von Fetten.

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CH111787A
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  • Fats And Perfumes (AREA)
  • Production Of Liquid Hydrocarbon Mixture For Refining Petroleum (AREA)

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      Verfahren    zur Reinigung von Fetten.    Die vorliegende Erfindung hat ein Ver  fahren zur Reinigung von Fetten zu indu  striellen Zwecken zum Gegenstand, mit des  sen Hilfe flüchtige Stoffe, wie     Fettsäuren,          Geruchstuffe    und dergleichen, aus -den Fet  ten abgetrennt und entfernt werden. Die  wesentlichen Massnahmen des neuen Verfah  rens bestehen darin, dass in das unter nie  drigem Druck von z.

   B. 10-40 mm Queck  silbersäule stehende, auf hohe Temperaturen,  zweckmässig auf etwa     900-3b0      C erhitzte  Fett- oder     Ölflüssigkeiten,    wie Wasser, Ben  zol,     Toluol,    Alkohol     usw.,    in möglichst fei  ner, zweckmässig nebelartiger Verteilung ein  geleitet oder eingeblasen werden. Handelt es  sich darum, leicht flüchtige Fettsäuren aus  Fetten oder Ölen zu entfernen, so kommt  zweckmässig ein etwas niedrigerer Tempera  turarbeitsbereich von etwa. 100-950   C in  Betracht.  



  Die zur Behandlung der Fette benutzten  Flüssigkeiten können dabei zweckmässig im  vorgewärmten Zustande eingeleitet werden.  



  Das Verfahren wird vorteilhaft in der  Weise     ausgeführt,        dass    als Träger der fein    verteilten Flüssigkeiten neutrale Gase, wie  Wasserstoff, Kohlensäure, Stickstoff oder  Gemische solcher Gase, die vor der Beladung  mit den Flüssigkeitsnebeln ebenfalls vorge  wärmt sein können, verwandt werden.  



  Als Träger der fein verteilten     Flüssig-          keiten        ist        z.        B.        ein        gasförmige     Stickstoffverbindungen enthaltendes Ge  misch geeignet, das, wenn nötig, aus den  von Sauerstoff befreiten, meist aber direkt  verwendbaren Abgasen von Kesselfeuerun  gen und dergleichen Anlagen     gewonnen    ist.  



  Ferner wurde gefunden, dass an Stelle  der neutralen Gase oder Gasgemische auch  überhitzter Dampf oder trockener     Sattdampf     als Träger der fein verteilten Flüssigkeiten  dienen kann.  



  Besonders wirkungsvoll ist zum Beispiel  die Verwendung von nassem     Satt-dampf,    das  heisst von mit Wasserstaub oder Flüssigkeits  bläschen oder Nebeln beladenem Dampf von  höherer Temperatur.     Zweckmässig    wird zum  Beispiel Wasserstaub von Temperaturen von  100-180   und dem entsprechenden Druck  angewandt.

   Statt dessen kann auch ein Ge-           miseh        von    überhitztem Dampf und nassem       Saudampf    oder überhitztem Dampf, Sau  dampf und Flüssigkeitsstaub, das zum Bei  spiel in     bekannter    Weise durch Einspritzen  von kaltem oder     vorgewä,rmteni    Wasser in  überhitzten Dampf von höherer     Spannung     erzeugt werden kann, zur Verwendung kom  men.  



  In solchen Fällen können, wie neuere  Untersuchungen ergeben haben, die Formen  des überhitzten Dampfes und des     Saudampfes     kurze Zeit nebeneinander bestehen. Es ist  also bei dieser Ausführungsform des Ver  fahrens Sorge dafür zu tragen,     da.ss    das Ge  misch von überhitztem Dampf und nassem       Sattdampf    oder von überhitztem Dampf,       Sattdampf    und Flüssigkeitsnebeln unmittel  bar nach oder während seiner Entstehung in  das hocherhitzte Gut eingeblasen wird.  



  In manchen Fällen, so zum Beispiel bei  der Verwendung von Rohölen mit harz  artigen Beimengungen als     Ausgangsmaterial,     wie zum Beispiel bei Behandlung von Baum  wollsaatöl,     lässt    sich das beschriebene Ver  fahren vorteilhaft auch mit andern Massnah  men. wie zum Beispiel mit den bekannten       Alkaliverfahren    oder der     Fetthärtung    in  Form einer alkalischen     Nachwaschung,    kom  binieren.  



  Handelt es sich ferner um die     Reinigung     der Fette und Öle von nicht destillierbaren  Bestandteilen, so lässt sich die im Laufe der       Behandlung    stattfindende     Ausfällung    sol  cher, zum Beispiel kolloidal gelöster Be  standteile. z. B. Farbstoffe. Schleimstoffe.  Proteinstoffe, Vitamine, Fermente,     Lipasen     usw., beschleunigen und verstärken durch  die Anwesenheit von bei höherer Temperatur  mit oder ohne     Dehydrierung    oder partielle       Verkohlung    koagulierenden Stoffen, z. B.  von Eiweissstoffen, Alkaloiden usw.

   Falls       keine        solche        koagulierenden    Stoffe in den       behandelten    Fetten oder Ölen enthalten sind,  kann man solche Stoffe, wie z. B. Eiweiss       mid        dt@rgleichen,    vor oder während der Be  handlung mit den     Flüssigkeitsnebeln    zu  setzen.

      Vorteilhaft kann in manchen Fällen  gleichzeitig mit dem Reinigungsverfahren  eine chemische Beeinflussung der behandel  ten Stoffe in der Weise erfolgen, dass che  mische     Agentien    mit den Dämpfen und Flüs  sigkeitsnebeln     miteingeführt        bezw,        mitzer-          stäubt    oder den Ölen und Fetten schon frü  her     zugesezt    werden. So kann man zum Bei  spiel die Farbe von Ölen, Fetten günstig be  einflussen, indem man in dieselben gleich  zeitig mit     Flüssigkeitsnebeln    Wasserstoff  superoxyd oder schweflige Säure in der an  gegebenen Weise einführt.

   Ferner kann in  gehebenen Fällen der Zusatz katalytisch  wirkender     Reagentien    vor oder während der  Behandlung zu den Fetten oder Ölen vor  teilhaft sein, so zum Beispiel bei     Leinöl    der  Zusatz von die Lackbildung fördernden Ka  talysatoren, wie z. B.     .Sikkativ,        R.esinate    von  Mangan, Blei und andern Metallen.  



  Eine besondere Anwendung ergibt sich  für das angemeldete Verfahren in der Sei  fen-, Stearin- und     Oleinfabrikation,    bei der  die     Neutralfette    und     Glyzerinester    möglichst       weitgehend    in Glyzerin und Fettsäure ge  spalten werden. wobei das, Glyzerin ausge  waschen und das Gemisch von beispielsweise  85      ö        Fettsäure    und<B>15</B> % gespaltenem Neu  tralfett der üblichen     Fettsäuredestillation     unterworfen wird, um     neutralfettfreie    Fett  säure zu gewinnen.

   Unter Anwendung des  neuen Verfahrens zur Abtrennung der Fett  säure von dem     Neutra.lfett    kann man im er  wähnten Fall derart arbeiten, dass die Fett  spaltung nur bis zu einem     geringeren    Grade  als dem bisher üblichen zum Beispiel auf  etwa 70 % freie Fettsäuren betrieben wird,  wobei die Säuren mit Hilfe des angemelde  ten Verfahrens unter Schonung des Neutral  teils     bezw.    unter Vermeidung der     pyrogenen          Zersetzung    derselben abgeschieden werden,  mit der Massgabe,

   dass man das zurückblei  bende     Neutralfett    immer wieder in den     Spal-          tungsprozess        zurückwandern    lässt.  



  In     Ausiibiin@-    des Verfahrens arbeitet. man  vorteilhaft so.     ,dass    die     zii    behandelnden in  dustriellen Fette oder Öle kontinuierlich .  durch hintereinander geschaltete Reaktions-           gefässe    von verhältnismässig kleiner Füllung  unter solcher Regelung der Geschwindigkeit  geleitet werden, dass die abfliessenden Pro  dukte von den flüchtigen Anteilen praktisch  befreit sind.  



  Vorteilhaft kann man dabei für die gute       Durchmischung    der eingeführten Flüssig  keitsnebel mit. den zu behandelnden Stoffen  Sorge tragen, zum Beispiel durch Anord  nung von Verteilungsorganen in den Reak  tionsgefässen, z. B. Rührwerken, oder von  wechselseitig     übereinandergreifenden        Prall-          flächen    oder Anordnung von die Verteilung  fördernden Füllkörpern, wie     Raschigringen     und dergleichen.  



  Anstatt verschiedene hintereinander ge  schaltete Reaktionsgefässe anzuordnen, kann  man auch einen oder mehrere zum Beispiel  rohrförmig ausgebildete Reaktionsräume  zweckmässig mit innerhalb derselben ange  ordneten Verteilungsorganen.. Füllkörpern  oder dergleichen anwenden, durch welche das  Fett oder der Mischdampf im Gegenstrom  zueinander     geführt    werden. Vorteilhaft kann  man zum Beispiel so verfahren, -dass durch  ein mit     Raschigringen    angefülltes, senkrecht  angeordnetes Reaktionsrohr der     Mischdampf     von unten nach oben geleitet wird, während       das    zu behandelnde Öl oder Fett von oben  nach unten fliesst.  



  Um eine sehr hochgradige Befreiung der  behandelten     .Stoffe    von Fettsäure und der  gleichen durchführen zu können, hat es sich  ferner als vorteilhaft erwiesen, die Endzone  der Apparatur, in der die letzten     Fettsäure-          reste    ausgetrieben werden, für sich abzu  schliessen und die entweichenden Gase in die  erste Zone     bezw.    in die     Vorwärmezone    zu  rückzuleiten, in der die zurückgeleiteten  Fettsäuren und etwa mit übergegangene       Neutralöle    vollkommen     absorbiert    werden.

    Beim Arbeiten mit mehreren hintereinander  geschalteten Reaktionsgefässen kann man  zum Beispiel das letzte Gefäss für sich ab  schliessen und die aus     ihm    entweichenden  Fettsäuren und gegebenenfalls geringe Men  gen von     Neutralfett    enthaltenden Gasen nach    dem ersten Reaktionsgefäss der Apparatur  zurückleiten, während die aus den mittleren  Reaktionsgefässen entweichenden Gase, die  keine     Neutralfette    enthalten,     fortgeleitet    und       kondensiert    werden.  



  Mit Hilfe des     beschriebenen    Verfahrens  können     zum    Beispiel höhere Fettsäuren aus  Fetten, z. B. fetten Ölen, ferner z. B. niedere  Fettsäuren aus den gespaltenen Fetten der  Seifenindustrie, sowie solche beiderlei Art  aus dem     Soapstock    des Handels entfernt  werden. Das Verfahren ist auf Fette, z. B.  fette Öle beliebigen     FettsEtuTegehaltes,    an  wendbar, so dass sich Öle mit etwa 5 % freier  Fettsäure ebenso leicht und vollständig     ent-          säuren    lassen wie Öle mit einem Gehalt von  etwa 50 und mehr Prozent an freier Fett  säure. Ferner lässt sich das Verfahren auch  erfolgreich auf nicht fettsäurehaltige, z. B.

    auf vorbehandelte oder bereits entsäuerte  Fette oder Öle zwecks Entfernung anderer  Verunreinigungen, z. B.     zwecks    Ausfällung  kolloidal gelöster Bestandteile, anwenden.         Beispiel   <I>1:</I>  In einem heizbaren Vakuumapparat, dich  ten Behälter oder in mehreren derartigen  hintereinander geschalteten Behältern wur  den insgesamt 2 kg eines     Erdnussöls    von 13  Fettsäuregehalt auf 280   erhitzt und auf  dieser Temperatur gehalten. Hierauf wurde       unter    gleichzeitiger Erzeugung eines Va  kuums von etwa 30 mm Quecksilbersäule  durch eine Anzahl geeignet gestalteter, in  die einzelnen Gefässe mündender Düsen ein  Strom von in Kohlensäure suspendiertem  Wasserstaub, zweckmässig im vorgewärmten  Zustande. eingeleitet.

   Die in dichten Nebeln  entweichenden     Fettsäurebrüden    wurden in  einem Kondensator aufgefangen. Nach einer  Behandlung von zirka fünf bis acht Minuten  Dauer betrug der Fettsäuregehalt des Öls  noch 0,2 % freie Fettsäure. Bei zweckmässiger  Regelung des . Ölzulaufes und Abflusses  konnte man einen kontinuierlichen Ölstrom  durch den Apparat leiten, der an der Aus  trittsstelle beständig den erwähnten Fett  säuregehalt von 0,2 % zeigte.

             Beispiel   <I>2:</I>       Kokosfett    mit einem     Fel;tsäuregehalt    von  7     \.'"        wurde        ent.spi-erliencl        Beispiel    1 auf     ?50"    C  erhitzt und mit     .einer        Mischung    von Wasser  taub von zirka     10G    und überhitztem       Dampf    von 150" und     Atm.    behandelt,  die kurz vor der Eintrittsstelle des     Ge-          inisc-lies        hergestellt    war.

   Die     Entsäuerung     <I>des</I>     Fetles    vollzog     sich    bereits in zirka drei  Minuten vollständig, so     class        ihr    Gehalt an       Fettsilure    unter     O1    " gesunken war.

           Beispiel        ,\3:          Besamö    l von 5     "@    Fettsäure wurde, wie  in Beispiel 1, auf<B>270</B> " erhitzt und hierauf  mit nassen,     Sattdampf    von 130       bezw.    mit  einem Gemisch von gewöhnlichem trocke  nem     Saudampf    mit     Wasserstaub    während  acht bis zehn     -Iinut4n    behandelt. Nach dieser  Zeit betrug der Fettsäuregehalt noch zirka       0.3         ö.     



       Beispid'l        t:          Leinsamenöl    von 5 % Fettsäure wurde       auf    ?     70    " bis<B>280</B> " erhitzt und hierauf mit       Alkoholdämpfen        bezw.    einem Gemisch von       Alkoholdämpfen    und neutralen Gasen 30 bis       1(=)    Minuten behandelt. Nach dieser Zeit be  trug der Gehalt an freier Fettsäure noch  zirka. 0,S-0,9  <B>'</B>".  



       Die     des neuen     Verfahrens    be  ruht wesentlich darauf, dass die eingespritz  ten Flüssigkeiten, welche in dem     hoeberhitz-          ten    Fett oder Öl fein verteilt sind,     augen-          blicklich    zur heftigen     Expansion    kommen.  Dabei     wirkt    das Öl, wesentlich unterstützt  durch das wertgetriebene Vakuum, auf die  fein verteilten Flüssigkeitstropfen gewisser  massen als Verdampfer und     gleichzeitig    als       Vberliitzer    für     de"    gebildeten Dampf.

   Die  Folge dieser heftigen und     explosionsartigen     Verdampfung der Flüssigkeit innerhalb des  Öls ist ein augenblickliches     Austreiben    und       überdestillieren    der Fellsäure. Die in Form       eines    dichten Nebels     abziehenden        Fettsäuren     haben eine Temperatur von<B>120-150'.</B>  



       3Iit    den     überdestillierten    Stoffen     werdet,     unter anderem auch die riechenden Bestand  teile entfernt, so dass eine vollkommene         Desodoratkn        cler    Fette und Öle erzielt wird.  So     gelier!        zuin    Beispiel bei der Behandlung  des     11Oli0.iöli    alle     .sohlecht    riechenden betone  fort.  



  Der Vorgang der     Entsäuerung    und der       Desodorierung    spielt sich in den der Einwir  kung der eingespritzten Flüssigkeitsnebel  unmittelbar ausgesetzten Teilchen momen  tan, in der ganzen Ölmasse     dementsprechend     in wenigen Minuten ab, so dass bereits nach  etwa zwei bis zehn Minuten dauernder Be  handlung ein     praktisch    fettsäurefreies und       desodoriertes    Produkt erzielt wird.  



  Der Säuregehalt des nach dem v     orliegeit-          den    Verfahren behandelten Fettes oder Öls  betrügt     zwischen    0.1-0,3  'ö freier Fett  <B>s;,</B> was einer praktisch quantitativen     Ent-          säuerung    entspricht.     Ausser    der Entfernung  destillierbarer und ausser der Fällung nicht  destillierbarer Verunreinigungen     twird        durch     das Verfahren auch eine     Verbesserung    der  Farbe,     bezw.    einer     Aufhellung    der Fette und  Öle erzielt.

   Wahrscheinlich tritt. infolge der       Expansionswirkung    der momentan verdamp  fenden     Flüssigkeilsteilehen    eine     Auflockung     etwa     i@olloidal    gelöster Farbstoffe, wie     Chlo-          rophylle,        Phlobaphenc    usw., ein.  



  Die Vorteile des neuen Verfahrens vor  den bekannten bestehen darin, dass die Ent  fernung der Fettsäuren. sowie der riechen  den Bestandteile und anderer Verunreinigun  gen viel vollständiger und in viel kürzerer  Zeit gelingt. als es bei der     bekannten    Fett.       üuredesillation    mit     iil)erliitzteni        Wasser-          dampf    möglich ist.

   Bei Anwendung dieser  bekannten Mittel     ,.t    oft stundenlange Be  handlung     erforderl.ieh.    und es lassen     siel,    die  letzten Teile der     Textsäuren    immer nur unter       gleichzeitigem    Verlust von     Neutralfetten,          bezw.    unter Zersetzung und     Polvmerisa-          tionserseheinungen,

      Vertiefung des Farb  tones und andern auf     Scliädigun"-en    des     Fel.-          tes    hindeutenden     Begleiterselicinungen        be-          scit:

  igen.    Bei der     Fel.ts@iureclestillation        nach     diesem bekannten Verfahren darf     deshalb     der     Neutralfettgehalt    des     Fettgemiselies    1?      .@          nielit        übersteigen.    Dagegen lässt sich nach       dein    neuen Verfahren bei Fetten und Ölen      von beliebig hohem Fettsäuregehalt die rest  lose Entfernung derselben unter     Vermeidung     aller schädlichen Nebenwirkungen durch  führen.

   Ein weiterer Vorteil besteht darin,  dass durch das Verfahren eine besondere Be  handlung des Öls zwecks     Desodoration    des  selben überflüssig gemacht wird. Ferner ist  ein Vorzug des Verfahrens, dass man infolge  der ausserordentlich schnellen Reinigungs  wirkung die zu behandelnden Stoffe im kon  tinuierlichen Strom durch den Apparat lei  ten und behandeln kann.

      Bei der oben )beschriebenen Anwendung  des Verfahrens auf die     Neutralfettspaltung     der Seifen-, Stearin- und     Oleinfabrikation     wird     d.er    Vorteil erzielt, dass keinerlei     pyro-          gene    Zersetzung, die bei den bekannten Ver  fahren, die unter     hoch:gracliger    Spaltung  arbeiten,     einen    Teil der Fettsäuren und be  sonders der     Neutralfette    zerstört, eintritt, so  dass also Entstehen von     Stearinpech    als lästi  ges Nebenprodukt, sowie die Bildung von       Akrolein    und anderer unangenehmen Neben  produkte vermieden wird.  



  Bei der praktischen Ausführung des  Verfahrens hat sich gezeigt,     dass    für viele  Fettsäure enthaltenden Stoffe, z. B. Öle, eine  gewisse unterste Grenze des Fettsäuregehal  tes existiert bis zu der reine 100 % Fettsäure  sich austreiben lässt. Bei Fortsetzung der       Entsäuerung    über diese unterste Grenze ge  hen geringe Mengen von     Neutralfetten    mit  über, die die Fettsäure verunreinigen.

   Diese       Nachteile    werden durch die oben erwähnte  Arbeitsweise     vermieden,    bei der die     End-          zone    der Apparatur für sich abgeschlossen  ist und die aus derselben entweichenden Gase  in die erste Zone zurückgeleitet werden,  während nur die aus dem     mittleren    Teil der  Apparatur entweichenden Bestandteile     fort-          geleitet    und kondensiert werden.

   In diesem  Teil der Apparatur ist aber die     Entsäuerung     nicht so weit getrieben, so     d.ass    er immer ober  halb der     Entsäuerungsgrenze,    also in einem  Bereich arbeitet, in dem ein Übergang von       Neutralfett    nicht stattfindet.

Claims (1)

  1. PATENTANSPPUCH Verfahren zur Reinigung von Fetten und Ölen zu industriellen Zwecken, dadurch gekennzeichnet, dass in das auf höhere Tem peraturen erhitzte, unter niedrigem Druck stehende Gut, dasselbe nicht schädigende, verdampfbare Flüssigkeiten in feiner Ver teilung eingeleitet werden. UNTERANSPRüCHE 1.
    Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass in fettsäurehaltige Fette und Öle bei Temperaturen von etwa 100-860o C und eineng Druck von etwa 20-40 mm Quecksilbersäule verdampfbare Flüssigkeiten in feiner Verteilung eingeleitet werden. 2. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass als Träger der fein verteilten Flüssigkeiten neutrale Gase zur Verwendung kommen. 3.
    Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass als Träger der fein verteilten Flüssigkeiten ein kohlensäure- und stickstoffhaltiges, aus Feuerungs- abgasen gewonnenes Gasgemisch ver wendet wird. .. 4. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass als Träger der fein verteilten Flüssigkeiten überhitzte Dämpfe dienen. 5. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass nasse Sattdämpfe geeigneter Flüssigkeiten zur Behand lung der Fette und Öle verwandt wer den. 6.
    Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Behandlung der Fette und Öle unter Zusatz von eine Ausflockung nicht destillierbarer Be standteile bewirkenden Stoffen erfolgt. 7. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass zwecks Ausfällung kolloidal .gelöster Farbstoffe den Fetten oder Ölen koagulierende @Stoffe zuge setzt werden. B.
    Verfahren nach Patentanspruch und Un teranspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass gleichzeitig mit den Dämpfen che mische Agentien, welche die behandelten Stoffe ehemiseh beeinflussen, miteinme- führt werden. J. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass neben den zur Rei- nibungSbehandlunb dienenden, fein ver teilten Flüssigkeiten flüssige chemische Agentien in fein zerstäubtem Zustande zur Anwendung kommen. 1I1.
    Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass dasselbe in Zusam menhang mit den bekannten Fettspal- tungsverfahren derartig Anwendung fin det, dass diese Spaltung anstatt so weit als möglich, wie bisher, nur bis etwa 7(1 i@ betrieben wird, worauf das Fettspal- tungsbemisch nach dem Verfahren nach Patentanspruch getrennt wird und der nicht gespaltene Neutralfettrückstand wieder zur Spaltung zurückwandert. 11.
    Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die zu behandelnden Fette und Üle im kontinuierlichen Strom durch hintereinander beschaltete Reaktionsgefässe von kleiner Füllung unter solcher Regelung der Geschwindig keit geleitet werden, dass die abfliessen den Produkte von den flüchtigen An teilen praktisch befreit sind. 1?. Verfahren nach Patentanspruch und Un teranspruch 11, dadurch gekennzeichnet. dass die Reaktionsgefässe mit Verteilungs organen ausgestaltet sind. 13.
    Verfahren nach Patentanspruch und Un- teransprüclien 1 bis 13. dadurch gekenn- zeichnet, dass die zii behandelnden Stoffe und die vt@nlampfbaren Flüssigkeiten durch die lieahtionsgefüsse im Geben- strom zueinander @-(,führt werden. 11.
    Verfahren naeli P.itr@iitansprunli und Un- teransprüchen 71 bis 73, dadurch ge- hennzeichnet, dass b(4 Verwendung rohr- förmig aasgebildeter Peal@tionsriiunie die zu behandelnden Stoffe von oben nach unten fliessen,
    während die vur- d.ampfbaren Flüssigkeiten von unten nach oben durchgeleitet werden. 15. Verfahren na(-li Patenlansprucli, dadurch gelzennzeiclinet,
    dass man die Endzone der von den 7n behandelnden Stoffen durchflossenen Apparatur für sieh ab schliesst und die aus derselben entwei- clienden Gase in eine frühere Zone zii- rückleitet, wo die zurückgeleiteten Fett säuren nebst etwa mitüberbebangenen Neutralfetten absorbiert werden,
    wäh rend die aus deni mittleren Teil der Ap paratur c#ntwcichenden Bestandteile fort- geleitet: und kondensiert werden.
CH111787D 1923-03-20 1924-03-07 Verfahren zur Reinigung von Fetten. CH111787A (de)

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