Einrichtung zur Anzeige des synchronen Verhaltens zweier zusammenzuschaltender Wechselstrom-Hochspannungsleitungen. Bekanntlich können zwei Wechselstrom- Hochspannungsleitungen nur im Augenblick des synchronen Verhaltens zusammengeschal tet werden, wenn man sich nicht der Gefahr von Kurzschlüssen aussetzen will.
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Anzeige des synchronen Verhaltens zweier zusammenzuschaltender Wechsel strom-Hoehspannungsleitungen. Diese Ein richtung besteht darin, dass die zusammenzu schaltenden Hochspannungsleitungen über getrennte, diesen an Zahl entsprechende Mess- kondensatoren durch Vermittlung von Gleich richtern mit einem Gleichstrom-Drehspul- instrument als Anzeigegerät derart verbun den sind, dass dieses jederzeit das relative Verhalten der Spannungen der Hochspan nungsleitungen zum Ausdruck bringt.
Diese Einrichtung bietet insbesondere bei hohen Spannungen gegenüber den teuren nor= malen Methoden unter Verwendung von Spannungswandlern wesentliche Vorteile, zu mal auch bei den niedrigen Spannungswer ten, das heisst im Falle des Synchronismus, eine ausgezeichnete Empfindlichkeit vorhan den ist.
Die beiliegende schematische. Zeichnung veranschaulicht mehrere Ausführungsbei spiele des Erfindungsgegenstandes.
Fig. 1 zeigt den Fall der Synchronanzeige zweier Einphasenleitungen W, u2, die Span nung gegen Erde haben.
Diese Leitungen sind je an einen Mess- kondensator a' bezw. a2 bekannter Ausfüh rung angeschlossen. Die beiden Messkonden- satoren liegen an der Primärwicklung eines kleinen Transformators t, deren Mitte geer det ist. Die Sekundärwicklung dieses Trans formators speist den Messkreis M.
Letzterer enthält zwei Gleichrichter r', r2 in Form von Elektronenröhren und ein Gleichstrom-Dreh- spulinstrument t als Anzeigegerät. ,Sind in .den Leitungen W, u2 die Spannungen pha sengleich und gleich gross, dann hebt sich die Wirkung,der Ströme im Transformator t auf, es fliesst kein Strom in den Messkreis <B>IV,</B> und:
das Anzeigegerät s zeigt diesen Zustand an, so dass die Leitungen ze, uz mittelst des Schalters p zusammengeschaltet werden kön nen. Für jeden andern relativen Zustand der Leitungen u1, u\ macht das Anzeigegerät s einen Ausschlag, der erkennen lässt, da.ss die Leitungen nicht zusammenschaltbereit sind. Überspannungssicherungen cl, c\ sorgen da für, dass Überspannungen vom Messkreifern- geha.lten werden.
Will man den Transformator vermeiden, so kann man nach Fig. 2 den M:esskreis di rekt an die Messkondensatoren (r1, a\ an schliessen. Es ist aber dann angezeibrt, die beiden Seiten des Messkreises über je einen grossen (ohmschen kapazitiven, induktiven) Widerstand u1 bezw. iv\ an Erde zu legen, damit bei Unsym.metrie beider Spannungen gegen Erde .der Differenzstrom zur Erde ab fliessen kann.
Auch hier sind Überspan nungssicherungen cl, c\ vorgesehen.
Wesentlich besser ist die in Fig. 3 dar gestellte Verbindung der Messkondensatoren a, ai mit zwei getrennten Gleichrichterkre-i- sen, die in demselben Messgerät zusammen kuppelt sind.
Der gleichgerichtete Strom jede Gleichrichterkreises durchfliesst in die sem Fall das Differentialdrehspulgerät s1, welches in dem Fall, wo beide Ströme ent gegengesetzt gleich sind, den Wert 0 anzeigt, bezw. wenn man den Anschluss am Differen- tialgalva.nometer vertauscht, im Falle genau gleicher Spannung und phasengleicher Lage die Spannung 0 zeigt.
" Es sind natürlich zahlreiche Varianten der Einrichtung möglich. So zum Beispiel zeigt Fig. 4 eine Einrichtung, wo für die N etzleitungen i41,cc\ mittelst der Messkonden- satoren d, a\ je ein Wechsel der beiden Netzleitungen gleichgerichtet einem Diffe rentialgalvanometer s\ zugeführt werden und gleichzeitig der Mittelpunkt des ganzen Mess- kreises :171 über einen grossen Widerstand v#\ an Erde Beleb ist.
Durch Anwendung eines geeigneten Um schalters zwischen den Messkondensatoren und dem Messkreis lässt sich jede Phasenleitung einzeln für die Isolationskontrolle gegen Erde messen. Auch diese Messung ist vor der Synchronermittlung vorteilhaft, damit man nicht einen fehlerhaften Netzteil, der zum Beispiel Erd.chluss hat, mit einem intakten parallel scli.a.ltet und diesem somit auch den Erdsehlussfehler aufd-riicl@t.
Für die Messung in Dreiphasennetzen werden für die Synchronermittlung gewöhn- l:eh zwei verkettete, Spannungen miteinander verglichen, na.chrlem vorher durch Isolations kontrolle festgestellt ist, dass beide Netze kei nen Erdschluss Haben. In diesem Fall lässt sich die Einrichtung na-h. Fig. 5 verwenden.
Je zwei Plia#en der zusammenzuschaltenden Netze I und 1I sind mit je einem Messkonden- sator cal, a.\ verbunden. Für jedes der Netze führt vom Messbelag des einen Mrsskondensa- tors eine Verbindung über die Primärwick lung eines kleinen Transformator;
t\ zu dem Messbelag des andern Messkondensators hin, wobei der Mittelpunkt der Primärwicklung des Transformators t\ geerdet ist.
Die Se-kun- dä.rwicklungen der Transformatoren t\ sind mit einem Gleichriehtermesskreis JZ zusam- mengeschaltet, so dass der Differenzstrom, der je nach dem Spannungs- und Phasen unterschied zwisehen Netz I und Netz II auf tritt, dass Mess-erät s durchfliesst. Hiermit. ist eine einwandfreie Synchronermittlung möglich.
Di#r Messkrei.. .selber ist. an einem Punkt an Erde gelegt.
Will man von der Verwendung von Zwi- s-chen.transformatoren Abstand nehmen. so lässt sich die Einrichtung nach Für. 6 aus führen. Hierbei ist zwischen die 1Vlesskonden- satoren a1, a\ zweier Phasen jedes Netz I bezw. II ein Gleichriehterkreis tingescha.ltet,
und es wird die Differenz der Ströme in einem die Gleichricb.terkreise verkuppelnden Diffe-rentialdrelishtih,erät s\ oder in einem andern gleichstromempfindlichen Instrument gemessen. Die (-r'leichrichterkreise sind a.n einem Punkt an Erde gelegt, damit bei Un- symmetrie der Spannungen der einzelnen Phasen der Differenzstrom an Erde fliessen kann.
Auch in diesem Falle liesse sich mittelst Umschalters eine Isolationskontrolle durch Messung der Spannung de-r einzelnen Phasen gegen Erde durchführen. Für automatische Synchronanschaltung würden bei den üblichen Apparaten Lei stungen von mehreren 100 Watt benötigt, um die verschiedenen verwendeten Relais zu betätigen. Auch mit der vorliegenden Ein richtung kann eine automatische Synchron anschaltung betrieben werden, indem ent weder die Apparate für kleineren Wattver brauch eingerichtet sind, oder aber durch Verwendung von Verstärkervorrichtungen für die nötige Energie der Steuerkreise ge sorgt wird.
Die Ausbildung von automati schen Synchronschalta.pparaten, die auch bei kleinen Energiemengen sicher arbeiten, ist zum Beispiel durch die Verwendung des R.ahbeckeffektes leicht möglich.
In allen Beispielen liessen sich statt der Röhrengleichrichter auch mechanische Syn chrongleichrichter anwenden.