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Schaltungsanordnung für Gleichrichterröhren.
Edelgasgleichrichter liefern bei den gebräuchlichen Betriebsspannungen wegen ihrer hohen Anlass- spannung intermittierende Gleichströme, weil nur kleine Stücke der Wechselstromkurve herausgeschnitten werden, die mit den gebräuchlichen Mitteln nicht in Ströme von ausreichender Gleichförmigkeit verwandelt werden können. Durch die vorliegende Erfindung wird dieser Nachteil dadurch beseitigt, dass an die Röhrenklemmen höhere als die normalen Spannungen angelegt werden und dadurch die Lücken zwischen den einzelnen Stromimpulsen verkleinert werden.
Um bei diesen höheren Spannungen eine
Gefährdung der Röhre durch Bogenbildung auszuschliessen, werden gemäss der Erfindung zwei Edelgasröhren mit je einem Kondensator von einer derartigen Kapazität hintereinander geschaltet, dass der maximale Strom, derdurch die Röhrefliesst, auf ein vorher festgesetztes Mass beschränkt wird. Die Spannungs- erhöhung wird durch die in der Zeichnung dargestellte, bekannte Schaltung bewirkt, die Greinacher unter der Benutzung von Ventilzellen zur Erzeugung von Gleichströmen ungefähr der doppelten Netzspannung angewendet hat.
Die durch den Kathodenfall der Röhren reduzierten Ladespannungen, welche den Kondensator 11 und 12 von den in 3 und 4 gesicherten Leitungen 1 und 2 2 der Wechselstromquelle über die Vorschaltwiderstände 7, 8 und entsprechend der jeweiligen Halbwelle, entweder über die Röhre 9 oder 10, für den Kondensator 12 unmittelbar über 14 und für den Kondensator 11 über den äusseren Stromkreis 14, 16, 1"1, 15, 13 bzw. über den Kondensator 19 zugeführt werden, summieren sich dann mit der momentanen Netzspannung zwischen 1 und 2 derart, dass eine Entladung z.
B. durch die Röhre 9, unmittelbar vom Kondensator 11 über 13 oder vom Kondensator 12 über den äusseren Stromkreis 14, 16, 17, 15, 13 schon zu einem Zeitpunkt erfolgt, in dem die Netzspannung noch tief unter der normalen Ent-
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entladung, während welcher die Röhre leitend ist und Ströme durchlässt, welche teils vom Netz, teils von den Kondensatoren stammen. Die gleichgerichteten Ströme, die im äusseren Stromkreis fliessen, sind Summenströme aus den Ladungs-und Entladungsströmen der Kondensatoren 11 und 12. Die Spannung an den Klemmen 13 und 14 ist aber wegen des grossen Spannungsabfalles in den Röhren (Reduktorwirkung) verhältnismässig klein und beträgt z.
B. bei Neon-Heliumröhren mit 220 Volt Betriebsspannung bei einer Stromentnahme von 5 Milliampere 150 bis 160 Volt, bei einer solchen von 25 Milliampere ungefähr 100 Volt. Es wird also in Gegensatz zu Grdnacher der grösste Teil der verfügbaren Summenspannung zur Überwindung des Kathodenfalls der Röhren verbraucht und nur der kleinere Teil an die Klemmen 13, 14 des Gleichstromkreises angelegt.
Da die Ladung eines der beiden Kondensatoren 11 und 12 in jeder Halbwelle durch den äusseren Stromkreis 1"1 geschehen mÜsste, der bei dem in Aussieht genommenen Verwendungszwecke im Telegraphen- und Fernsprechwesen zumeist eine verhältnismässig grosse Selbstinduktion besitzt, welche den Ladungsstrom weitgehend abflacht und die für den Kondensator bestimmte Höchstspannung herabsetzt, wird durch Parallelschaltung des Kondensators 19 und nach Bedarf durch Beigabe induktionsfreier Regelwiderstände 15, 16 ein induktionsfreier Nebenweg für die Ladungsstösse geschaffen.
Nach den Versuchsergebnissen wird dadurch bewirkt, dass die Ströme im äusseren Stromkreis 17 viel gleichförmiger werden und in einem in diesen eingeschalteten Fernhörer 18 nur mehr als leises Geräusch vernommen werden, wenn 17 eine ausreichende Selbstinduktion besitzt und z. B. ein gewöhnliches Morserelais ist. Die Entladung erfolgt während jeder Halbwelle nur durch eine der beiden Röhren 9, 10 während die andere keinen Strom durchlässt. Sollen daher in ein und demselben Stromkreis, z. B. in Ruhestromtelegraphenlinien, mehrere Anschaltgeräte nach der beschriebenen Schaltung hintereinander geschaltet werden, so
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ist an Stelle des Kondensators 19 oder parallel zu ihm eine Gegenspannung geringen Widerstandes, z. B. eine Sammlerbatterie oder Polarisationszellen oder ein grösserer Widerstand, z.
B. eine Röhre einzuschalten, um die leitende Verbindung des ganzen Stromkreises dauernd aufreehtzuhaltcn.
Soll eine volle Gleichförmigkeit des gewonnenen Gleichstromes erzielt werden, so ist der Verbrauchsstelle 17 eine Drosselkette bekannter Wirkungsweise vorzuschalten, als deren erstes Glied der Konden- sator 19 dienen kann und deren weitere Glieder beispielsweise der Kondensator 22 und die Drosselspulen 21, 20 sind. Den Aufwand an Selbstinduktion und Kapazität für einen gegebenen äusseren Stromkreis 17 findet man dann, wenn man die Spulen 20, 21 und die Kondensatoren 19, 22 solange ändert, bis der Ton in dem Fernhörer 18 vollkommen verschwindet.