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Verfahren zur Herstellung von Masten, Balken u. dgl.
Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, die für Bauzwecke zu verwendenden Balken und Leitungsmaste nicht mehr aus naturgewachsenen Holzstämmen herzustellen, sondern Rohholz, u. zw. Nadelhölzer mit möglichst hohem Harzgehalte in bekannter Weise mittels Schleifer mechanisch aufzuschliessen und dann diesen Holzschliff (Holzstoff) wieder in geeigneter Weise zur Herstellung von beliebig geformten und dimensionierten Balken, Masten u. dgl. zu verwenden. Die Herstellung solcher Balken, Maste u. dgl. erfolgt in der Weise, dass der aus dem Schleifer kommende Holzstoff, wenn nötig, noch mit feingepulvertem Harze innig vermengt wild und @hm ausserdem nock k@eselsäurehalt@ge Stoffe,
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Pressen unter hohem Druck zusammengepresst wird.
Die so hergestellten Pressstücke von quadratischem, rechteckigem, rundem oder sonstigem Querschnitte haben je nach dem Verwendungszwecke vier oder mehr Löcher parallel zur Längsachse, sowie an der einen Grundfläche eine Vertiefung, an der gegen- überliegenden Grundfläche eine Erhöhung. Jede Erhöhung passt sich dem konischen Ansatze der Vertiefung so an, dass beim Zusammensetzen der einzelnen Pressstücke ein zwischenraumloser Ganzkörper hergestellt wird.
In den Zeichnungen ist eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung in Anwendung auf einen Hochspannungsleitungsmast dargestellt, u. zw. zeigt
Fig. 1 den Aufbau des Mastes (teils im Schnitt),
Fig. 2 einen Schnitt durch die Grundplatte und
Fig. 3 einen Horizontalschnitt durch einen Ausleger.
Die Zusammensetzung der Pressstücke zu Balken, Masten u. dgl. erfolgt derart, dass auf die in einem Eisenblechschuh 1 eingeschweissten Versteifungsdrähte 2 die Holzstoffpressstücke 3 so aneinandergereiht werden, dass immer eine Erhöhung 4 in eine Vertiefung 5 des nächsten Pressstückes eingreift. Die zusammenzufügenden Flächen werden mit einer Harzlösung bestrichen. Ist nun die gewünschte Länge des Balkens, Mastes u. dgl. durch Aneinanderreihung von Pressstücken erreicht, so wird der ganze Balken, Mast u. dgl. in eine entsprechend lange, dem Querschnitte der Pressstücke gleiche sehr starke Pressvorrichtung gebracht, welche allseitig geschlossen ist und nur an einem Ende eine Fläche frei lässt für den Angriff eines hydraulisch betätigten Presskolbens.
Auf das letzte Pressstück wird wieder ein Eisenblechschuh, gleich dem am Balkenende befindlichen angesetzt und sodann die auf den Versteifungsdrähten aneinandergereihten Pressstücke einem hohen hydraulischen Drucke unterworfen, welcher je nach Länge und Querschnitt des Balkens u. dgl. mehr oder weniger lange anhält, worauf die Enden der Versteifungsdrähte umgebogen und mit dem Eisenblechschuh verschweisst werden. Nach dem Abkühlen des fertigen Balkens wird derselbe der Pressvorrichtung entnommen und ist gebrauchsfertig.
Nach dem gleichen Verfahren können auch Maste mit kreisförmigem oder anderem Querschnitte für Telegraphen-, Telephon- und elektrische Starkstromleitllngen u. dgl ; hergestellt werden. Insbesonders findet das vorbeschriebene Verfahren Anwendung für die Herstellung von Leitungsmasten für hochgespannte Wechselströme mit Spannungen von 10. 000 bis 100.000 Volt und höher, nachdem hiebei mit Ausnahme der im Inneren des Mastes untergebrachten Versteifungsdrähte, sowie der beiden eisernen Blechschuhe keinerlei Metall zur Anwendung gelangt, wodurch die Isolation der Leiter gegeneinander und gegen Erde bedeutend erhöht wird.
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Die Herstellung solcher Leitungsmaste eifolgt in ihren Anfängen in gleicher Weise, wie vorbeschrieben, nur werden gegen das Ende des Mastes zwischen die Holzstoffpressstücke 3 gleiehgeformte
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drähte und den Erhöhungen und Vertiefungen auch noch Gewindelöcher besitzen. Nach dem Aneinanderreihen der Holzstoffpressstücke 3 und der Porzellan-, Steingut-, Glas-u. dgl. Stücke 6 wird der Mast in der vorbeschriebenen Weise unter hydraulischem Drucke zusammengepresst und mit einer Gusseisenkappe 7 versehen, in welche die Enden der Versteifungsdrähte eingeschweisst werden. Für die Aufnahme der stromführenden Leiter werden in die Gewindelöcher der Porzellan-u. dgl.
Stücke 6 konisch geformte Tragarme 8 aus Porzellan u. dgl. mittels Gewindebolzen 9 aus vollkommen trockenem und in Parraffin gekochtem Weissbuchen-, Hickory- u. dgl. Holz eingeschraubt. Diese Tragarme 8 besitzen je nach der Spannung des Stromes drei oder mehrere Rillenwulste zur Vergrösserung der Kriechflächen und enden in einen kugelförmigen Kopf, welcher mit einer Bohrung senkrecht zur Mastaehse versehen ist.
Zwischen je zwei Tragarmen 8 wird ein Porzellanisolator 10 eingesetzt und mittels eines zylindrischen Bolzens 11 aus gleichem Materials wie die Gewindebolzen 9 und zweier Porzellanmuttern 12 befestigt, wobei zum Ausgleiche der durch Temperatursehwankungen herbeigeführten Ausdehungsversehiedenheiten einige weiche elastische Unterlagscheiben 13 aus Asbest u. dgl. eingefügt werden. Zur Erhöhung der Standfestigkeit des Leitungsmastes können für den im Erdreiche befindlichen Teil des Leitungsmastes verbreitete Ilolzstoffpressstüeke 14 eingebaut werden, deren Form und Grösse sieh nach der Bodenbesehaffenheit und der Beanspruchung des Leitungsmastes richtet.
Diese Maste setzen allen auftretenden Beanspruchungen auf Biegung, Knickung, Druck, Verdrehung und Zug, sowie allen Einflüssen der Atmosphäre, von Hitze, Nässe und ihren Wechselwirkungen, von Insekten. Schwammbildungen u. dgl. einen weitaus höheren Widerstand entgegen, als dies bei natürlichem Holze der Fall ist.
Die Kunststeinmasse, die gemäss der Anmeldung bei Herstellung der Masten usw. verwendet wird, ist an sich schon bekannt ; so wird z. B. eine Kunststeinmasse ähnlicher Art in der deutschen Patent-
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Patentschrift Nr. 74584 beschrieben, Maste, Säulen u. dgl. dadurch herzustellen, dass Stäbe oder Rohre
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