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Abspann-und Verbindungsklemme, insbesondere für Stahl-Aluminium-Leitungen.
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kombiniert sind. Bei Stahl-Aluminium-Leitungen besteht der Kern aus einem oder mehreren Stahldrähten von grosser Härte und hoher Festigkeit. Diese dienen vorwiegend zur Übertragung des mechanischen Leitungszuges. Darüber sind eine oder mehrere Lagen Aluminiumdrähte angeordnet, die verhältnismässig weich sind und eine geringe Festigkeit haben.
Sie dienen hauptsächlich zur elektrischen Stromübertragung
Die Schwierigkeit bei der Festhaltung solcher Seile besteht darin, dass der nötige Reibungsdruck durch die äusseren, weichen Aluminiumdrähte hindurch auf die harten Stahldrähte übertragen werden muss, wobei der spezifische Druck eine bestimmte Grösse nicht überschreiten darf, da sonst die Aluminiumdrähte über ihre Fliessgrenze hinaus gedrückt werden und infolgedessen ausweichen.
Es sind Abspannklemmen und Verbinder für Stahl-Aluminiumseile bekannt, bei denen sowohl die
Stahldrähte als auch die Aluminiumdrähte getrennt durch Klemmkonen festgehalten werden. Diese
Ausführung ergab zwar sehr gute Festigkeitswerte, die Montage war indessen schwierig und stellte hohe
Anforderungen an die Geschicklichkeit der Arbeiter. Bei einer andern bekannten Ausführung wird die
Festhaltung der Stahl-Aluminiumseile in den Klemmen durch von aussen wirkende Klemmorgane bewirkt, u. zw. in der Weise, dass das Seil durch eine grössere Anzahl Klemmdeckel mittels Schrauben oder ähnlicher
Mittel wellenförmig in den Klemmkörper gepresst wird.
Diese Ausführung ist in der Herstellung und
Montage verhältnismässig einfach, hat aber den grossen Nachteil, dass das Seil bereits beim Eintritt in den
Klemmkörper stark deformiert wird und infolge auftretender Kerb-und Quetsehwirkung weit unter seiner wirklichen Bruchfestigkeit reisst. Es kann bei Verwendung derartiger Klemmen nur ein Teil der Seil- festigkeit ausgenutzt werden.
Die zuletzt beschriebenen Klemmen haben den Nachteil, dass zur Erzielung genügender Klemm- festigkeit die Längen der Klemmen verhältnismässig gross sein müssen, und dass bei der auftretenden Kerb- und Quetschwirkung die Festigkeit der Leitungsstelle beeinträchtigt wird.
Bei den Abspann-und Verbindungsklemmen nach vorliegender Erfindung werden ebenfalls Klemm- deckel und ähnliche Mittel zur Festhaltung benutzt, jedoch werden vorgenannte Nachteile durch geeignete
Anordnung und Ausbildung der Klemmorgane vermieden.
Das Neue und Eigentümliche der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass das unter mechanische
Zugspannung stehende Leitungsseil beim Eintritt in den Klemmkörper zunächst mit geringer Flächen- pressung gedrückt wird, während das so zum Teil zugentlastete Seilende eine starke Flächenpressung eventuell verbunden mit kräftiger Deformierung erfährt. Die praktische Ausführung dieser Erfindung kann in verschiedener Weise erfolgen ; beispielsweise derart, dass das Leitungsseil beim Eintritt in den
Klemmkörper zuerst durch Klemmschalen mit glatter oder nur wenig gerauhter Bohrung möglichst auf seiner ganzen Oberfläche umfasst wird, und dass das so zugentlastete Seil durch das Aufpressen gewölbter oder kurvenförmig gestalteter Deckel eine wellenartige Verformung erfährt.
Der Gegenstand der Erfindung ist an verschiedenen Anwendungsbeispielen auf der Zeichnung in Fig. 1-7 dargestellt, u. zw. zeigt Fig. 1 eine Endabspannklemme, Fig. 2 dieselbe Klemme im Schnitt,
Fig. 3 eine Abspannklemme mit Seilablenkung, Fig. 4 eine Verbindungsklemme in der Seitenansicht, teilweise geschnitten, Fig. 5 denselben Verbinder in der Draufsicht, Fig. 6 eine weitere Ausführung einer Verbindungsklemme in der Draufsicht, Fig. 7 dieselbe Ausführung in der Seitenansicht.
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Die Abspann-und Verbindungsklemmen nach der vorliegenden Erfindung bestehen aus dem muldenförmigen Klemmkörper a, der zur Aufnahme der Klemmschalen b und der Klemmdeckel c dient. Der Klemmkörper a besitzt eine durchgehende Rille, die an der Stelle d geradlinige Form besitzt, während die Stelle e eine wellenförmige Gestaltung erhält.
Zur Festhaltung des Leitungsseiles f dienen die Klemmschalen b sowie die Klemmdeckel c. Die Klemmschalen b sind zweiteilig und erhalten eine Bohrung, die möglichst genau dem Seildurchmesser angepasst wird ; diese Bohrung ist entweder glatt oder leicht gerauht. Die aussenliegenden Aluminiumdrähte des Stahl-Aluminiumseiles f werden von diesen Klemmschalen mit grossen Berührungsflächen umfasst. Die Klemmdeckel c sind einteilig und auf der dem Leitungsseil f zugekehrten Seite bogenförmig gestaltet ; sie drücken das Seil wellenförmig in entsprechende Vertiefungen des Klemmkörpers. Zum Aufpressen der Klemmschalen b bzw. der Klemmdeckel ewerden Schrauben g oder ähnliche Mittel benutzt.
Erfindungsgemäss wird das Stahl-Aluminiumseil f in den Abspannklemmen und Verbindern in der Weise festgehalten, dass die unter Zugspannung stehende Leitung bei ihrem Eintritt in den Klemmkörper a
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wird. Hiedurch wird ein grösserer Teil der Zugspannung, ohne dass das Seil eine Quetschung oder Deformation erfährt, auf den Klemmkörper a übertragen. Die so zum Teil schon zugentlastete Leitung wird dann durch die Klemmdeekel c mit hohem Flächendruck bzw. unter erheblicher Deformation stark in
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Seiles bestimmt.
Die Klemmdeckel c drücken entweder direkt auf den Stahlkern des Stahl-Aluminiumseiles, nachdem die aussenliegenden Aluminiumdrähte entfernt worden sind (Fig. 1 und 2), oder sie drücken von aussen über den Aluminiummantel auf den Stahlkern des Seiles (Fig. 3,4 und 5).
In Fig. 1 und 2 ist eine Endabspannklemme in Ansicht und Längsschnitt dargestellt ; die Festhaltung des Seiles erfolgt durch die beiden Klemmschalen b, die das Seil von aussen umfassen, und die
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Bolzen 1 versehen.
Eine Abspannklemme für ein durchgehendes Leitungsseil ist in Fig. 3 dargestellt ; bei dieser Ausführung drücken sowohl die Klemmschalen b als auch die Klemmdeckel c auf den äusseren Seilumfang, da die stromführenden Aluminiumdrähte nicht unterbrochen werden dürfen.
Bei der Ausführung nach Fig. 3 für eine Abspannklemme mit Seilablenkung liegen die Klemmschalen mit grossen Berührungsflächen und die Klemmdeckel mit kleinen Berührungsflächen zu beiden Seiten des Ablenkungsbogens.
Hiedureh wird der Vorteil erzielt, dass die Gewichtsverteilung der Klemmen günstiger ist, indem der Schwerpunkt der Gewichtsbelastung näher an den Drehpunkt der Klemmen herangerückt ist, wodurch wieder die Biegungsmomente bzw. die Bewegungskräfte bei schwingender Leitung kleiner werden.
In Fig. 4 ist eine Verbindungsklemme in Seitenansicht bzw. teilweisem Schnitt und in Fig. 5 dieselbe Klemme in Draufsicht gezeigt. Sowohl die ankommende als auch die fortführende Leitung f stehen unter gleichgrosser Zugspannung. Es werden daher beide Seile beim Eintritt in den Klemmkörper zunächst von zweiteiligen Klemmschalen umfasst. In der Mitte des Klemmkörper sind die Klemmdeekel c angeordnet ; dieselben drücken die Seilenden in die wellenförmigen Vertiefungen des Klemmkörpers.
Eine besonders einfache Anwendung des Erfindungsgedankens stellt die Verbindungsklemme nach Fig. 6 und 7 dar. Über die Seilenden wird ein längeres, ovales Rohr geschoben, welches die beiden, nunmehr nebeneinander liegenden Seile möglichst eng umschliesst. In bekannter Weise werden alsdann mittels geeigneter Werkzeuge auf den breiten oder schmalen Seiten des ovalen Rohres eine Anzahl Vertiefungen eingedrückt, die zwischen Rohrwand und Seil die Reibung so vergrössern, dass ein Teil des Leitungszuges von dem ovalen Rohr von einem Seilende auf das andere Seilende übertragen wird.
In der Mitte des ovalen Rohres, also an einer Stelle, wo die Seile schon zum Teil zugentlastet sind, wird durch zwei Klemmdeekel, die mittels Schrauben g zusammengepresst werden, eine starke wellenförmige Deformation des ovalen Rohres mit den darin befindlichen Leitungen hervorgerufen und ein so starker Reibungswiderstand erzeugt, dass der restliche Seilzug aufgenommen wird.
Abspannklemmen und Verbinder der beschriebenen Ausführungen halten das Leitungsseil mit einer Festigkeit, die derjenigen des Seiles annähernd gleich ist, so dass die Seilfestigkeit ganz ausgenutzt werden kann.
Selbstverständlich ist es möglich, die vorliegende Erfindung auch für andere als Stahl-AluminiumLeitungen zu verwenden, wie z. B. Kupfer-oder Reinaluminiumleitungen. Insbesondere ist sie für vieldrähtige Seile mit grossem Durchmesser geeignet. Bei solchen Seilen ist es sehr schwierig, den Druck der von aussen angreifenden Klemmorgane mit geraden Bohrungen in voller Grösse auch auf die innenliegenden Drähte zu übertragen. Dieselben werden nicht genügend gedrückt und ziehen sich bei Belastung durch.
Nach der vorliegenden Erfindung können solche Seile dadurch festgehalten werden, dass die äusseren Drähte durch die an sich bekannten Klemmorgane mit geraden, zylindrischen Bohrungen gefasst werden und dass ein anderer Teil des Seilendes durch Klemmdeckel in die wellenförmige Rille des
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Klemmkörpers gepresst wird. Dadurch ist es möglich, auch die inneren Drähte mit genügendem Reibungsdruck festzuhalten.
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Abspann-und Verbindungsklemme insbesondere für Stahl-Aluminium-Leitungen, bei welchen das Leitungsseil durch Klemmdeckel oder Klemmschalen festgehalten wird, dadurch gekennzeichnet, dass zunächst das unter Zugspannung stehende Leitungsseil bei seinem Eintritt in den Klemmkörper durch Klemmorgane festgehalten wird, welche den Reibungsdruck auf das Seil mit grossen Berührungsflächen und geringem Flächendruck erzeugen und dass das so zugentlastete Seil dann durch Klemmorgane festgehalten wird, die auf das Leitungsseil eine starke Flächenpressung möglichst verbunden mit kräftiger Deformation ausüben.