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Verfahren zum Krempeln von Jute.
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d. h. zur nochmaligen Verkürzung, Reinigung, Zerteilung und Duplierung, auf eine Feinkrempel (Feincarde) zu bringen, von der aus es zur Streckmaschine gelangt.
Dieses Verfahren der doppelten Erempelung hat, wie die Erfinder festgestellt haben, verschiedene Nachteile : Das Spinnmaterial wird zum Teil zu sehr verkürzt und geschwächt. Es entstehen infolge der zu weitgehenden Verkürzung wollige flockige Faserbündel im Krempelband, die im späteren Spinnprozess Verdickungen und dünne Stellen im Garn verursachen. Diese haben dann eine geringe Haltbarkeit, schlechtes Halten des Fadens beim Ausspinnen auf der Feinspinnmaschine, viel Krempel-und Garnabfall und schliesslich ein unansehnliches Jutegewebe zur Folge. Ausserdem ist mit der Doppelkrempelung eine ganz enorme Verteuerung der Herstellungskosten verbunden.
Die vorliegende Erfindung besteht darin, die Jutefaser in ähnlicher Weise, wie dies bei Verarbeitung von Hanf-und Flachswerg bereits seit vielen Jahren bekannt und üblich ist, in vereinfachter Weise zu verarbeiten, nämlich sie nur auf einer Krempel, anstatt auf deren zwei hintereinander, und daher in einem einzigen Arbeitsgang fertig zu krempeln, um sie dann sofort den Streckmaschinen zuzuführen.
Versuche haben ergeben, dass bei Jute die bekannte Vorkrempel allein, nach sachgemäss eingestelltem und gegebenenfalls erhöhtem Verzuge (anstatt, wie bisher 10-15fach, über 15-25fach und höher) unter Verwendung von zwei oder mehreren Paaren Arbeiter-und Wendewalzen, vollständig genügt, um ein sehr gut vorbereitetes, d. h. gereinigtes, verkürztes und zerteiltes Wergband für die Streckmaschine zu liefern. Ebensogut kann, unter Weglassung der Vorkrempel, die Jute auch unverkürzt sofort auf die gebräuchliche Feinkrempel gebracht werden. Es ist nur nötig, die Speisewalze, wiederum unter sachgemässer Einstellung des Verzuges, und die zugehörige Mulde in genügend grossen Abmessungen ähnlich wie bei der Vorkrempel anzubringen und das Zuführungstuch entsprechend zu verlängern.
In dieser letzterwähnten Ausführungsart ist die Erfindung in der Zeichnung erläutert. Eine hinsichtlich der Trommel, der Wendewalzen 2 und der Arbeiterwalzen 3 wie üblich ausgeführte Feinkrempel ist mit einer Speisewalze 4 und einer Mulde 5 versehen, genau so, wie diese Teile sonst bei der Vorkrempel vorhanden sind, ebenso mit einem, der Länge der ungebrochenen Jutefasern angepassten Zuführungstuch6. Auf dieses werden die Juteristen aufgelegt, anstatt, wie in dem jetzt allein gebräuchlichen Verfahren, der Wergbänder von der Vorkrempel, und in völlig befriedigender Weise zum Vliess 7 verarbeitet, das durch den Doffer 8, die Abzugswalzen 9,9, die Druckwalzen 10, 10 und den Bandführungsstift 11 den Ablieferungswalzen 12,
12 zugeführt wird und von diesem der Bänderkanne oder dem Spinntopf 13 zufliesst.
Dem sachverständigen Ermessen bleibt es überlassen, die bei Feinkrempeln übliche Anzahl von vier Paar Arbeiter-und Wendewalzen (Worker und Stripper) zu vermehren oder zu vermindern, auch die üblichen Verzüge (wie oben hinsichtlich der Vorcarde erwähnt), Benadelungen und Stellungen der einzelnen Walzen zueinander sowie ihre Geschwindigkeiten und ihre Durchmesser der Faserlänge entsprechend zu ändern und anzup-issen.
In jedem Fall besteht das Neue an der Erfindung darin, die Jutefasern nur auf einer Krempel (Vor-oder Feinkrempel) zu verarbeiten, anstatt auf deren zwei hintereinander, wie bisher üblich. In
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