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Galvanisches Bad fiir durchlaufende Waren.
Für die Galvanisierung von Waren sind Bäder mit ruhig hängender Ware und bewegtem Elektrolyten sowie Bäder mit bewegter Ware und ruhigem und auch bewegtem Elektrolyten bereits vorgeschlagen worden. Auch sind galvanische Bäder bekannt, bei denen durch Heizeinriehtungen eine Zirkulation des Elektrolyten erstrebt wird. Bei diesen Bädern können jedoch rasch durchlaufende Waren unter Anwendung hoher Stromdichten mit günstigem Wirkungsgrad nicht betriebssicher galvanisiert werden. Nun
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sichere und schnelle Durchführung des galvanischen Prozesses bei günstigem elektrischem Wirkungsgrad eine sehr grosse Rolle, u. zw. nicht nur aus wirtschaftlichen, sondern auch aus technischen Gründen.
Bei der grosstechnischen Schnellgalvanisierung von Drähten und Bandeisen u. dgl. handelt es sich darum, die Vor-und Nachbehandlung der galvanischen Waren im kontinuierlichen Arbeitsgange durch-
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galvanischen Bades. Hiezu kommt noch, dass die Arbeitsgeschwindigkeit der Vor-und Nachbehandlungsapparate leicht gesteigert werden kann, während der Galvanisiernngsprozess nach dem heutigen Stande der Technik der grossen Arbeitsgeschwindigkeit der Vor-und Nachbehandlungsapparate nicht angepasst werden kann.
Diese Aufgabe für Schnellgalvanisierungen rasch durchlaufender Waren löst die Erfindung dadurch, dass die galvanische Einrichtung mit einer zweckmässig als Rinne ausgebildeten Wanne versehen wird, an die eine oder mehrere eigenartige Umlaufleitungen angeschlossen sind, in denen Vorrichtungen, z. B. Propeller, zur Erzeugung einer energischen, der Warendurehlaufbewegung entgegengesetzt gerichteten Strömung des Elektrolyten eingebaut sind.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung veranschaulicht. Die Fig. 1 und 2 zeigen das galvanische Bad in schematischer Darstellung im geschnittenen Aufriss und im Grundriss.
Die Fig. 3 und 4 zeigen den rechten Teil des Bades im vergrösserten Massstab im geschnittenen Aufriss und im Grundriss. Die Fig. 5 und 6 zeigen den linken Teil des Bades gleichfalls im vergrösserten Massstab im geschnittenen Aufriss und im Grundriss. Fig. 7 stellt einen Schnitt nach Linie VII-VII der Fig. 3 dar, Fig. 8 zeigt einen Schnitt nach Linie VIII-VIII der Fig. 3 ; die Fig. ss und 10 zeigen Einzelheiten im vergrösserten Massstab in geschnittener Seitenansicht und im Aufriss.
1 ist die Wanne des Bades. Sie ist als schmaler, seichter und sehr langer rinnenförmiger Trog ausgebildet. 2, 3 sind die Führungswalzen für die durch den Trog durchlaufende Ware x. Die Walzen 2, 3 werden von einer Triebwelle 4 mittels Übersetzungsrädern 3, 5 angetrieben. An den Boden des Troges ist eine UmlaufIeitung 10 angeschlossen. Die Umlaufleitung besteht aus einem Fallrohr 11 und einem Steigrohr 12. Durch das Steigrohr 12 ist bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel eine Hilfsleitung 1.) geführt, die mit Dampf oder Heisswasser gespeist wird. Am Ende der Hilfsleitung 13 ist ein Kondenstopf 77 1. angeschlossen. Die Heizung der Umlaufleitung 10 kann auch auf andere Weise erfolgen.
Das rechte Ende des Troges besitzt einen Vorbau 15 (Fig. 7), in dessen Boden der Anschlussstutzen des Fallrohres 11 eingesetzt ist. In dem Fallrohr 11 ist eine Vorrichtung (z. B. ein Propeller 16) zur Weiterförderung der Badflüssigkeit gelagert, der entweder direkt oder indirekt angetrieben wird. Vor dem Anschlussstutzen des Fallrohres 11 ist ein Filter 18 eingebaut, der auswechselbar in dem Vorbau 1 ! j gelagert ist. Am tiefsten Punkt b der Umlaufleitung 10 ist ein in der Zeichnung nicht näher dargestellter Ablass vorgesehen. Durch diesen Ablass kann das Bad bei Erneuerung abgelassen werden.
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Die Kathode wird von der durchlaufenden Ware x gebildet. Die Anoden bestehen aus Platten 20, 21 (Fig. 3, 8), die bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel über- und unterhalb derWare x angeordnet sind.
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20, 21 erfolgt durch Leitungen 25, 26 (Fig. 8), die mittels Klemmen an die Stromführungsschiene 30 angeschlossen sind. Die Stromzuführung zur Kathode erfolgt durch Anbringen geeigneter Schleifkontakte an die durchlaufende Ware ;). :. Die Unterstromsetzung der Kathode kann auch zweckmässig dadurch erfolgen, dass Strom durch die Achsen 2', 3' der Führungswalzen 2, 3 zugeleitet und durch die aus dem leitenden Material bestehenden Umflächen der Walzen auf die Kathode übergetragen wird. In diesem
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terial (z. B. Glas) abzuschirmen.
Die Ware a ; wird während ihres Durchlaufes durch das Bad durch mehrere Stützvorriehtungen 40, 40 gestützt. Die Stützvorriehtungen bestehen der Erfindung gemäss aus nicht vollflächigen Körpern, die geeignet sind, einen möglichst widerstandslosen Durchfluss des Elektrolyten zu gestatten. Eine derartige
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flächen mit der Ware Isolationsmaterial trägt. Die Stützvorrichtung gemäss den Fig. 9 und 10 besteht z. B. aus einem aus mehreren Armen 41 zusammengesetzten Haspelgerüst, dessen Achse 42 in einseitig offenen Lagern 43 eingesetzt ist. Auf den Armen sind Isolierkörper 44, zweckmässig Glasrohre, Glasringe u. dgl., aufgesteckt.
Bei dem vorstehend beschriebenen Galvanisierungsbad, das beispielsweise zur Verzinnung von rasch durchlaufenden Drähten, Band und Tafelwaren dient, besteht die Kathode aus vorher gebeizten und entsprechend gereinigten Drähten, Bandblechen od. dgl., die Anoden aus Zinn und der Elektrolyt aus einer für die galvanische Verzinnung geeigneten Flüssigkeit. Die zu den Anoden führenden Drähte 25, 26 bestehen gleichfalls aus Zinn ; sie sind an den in das Bad tauchenden Stellen durch Isolierungen 31 isoliert.
Angenommen die Ware wird von rechts nach links (Fig. 1) mit grosser Geschwindigkeit durch den Trog des galvanischen Bades durchgezogen und der Trog sei mit Elektrolyt gefüllt, das Bad unter Strom
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energische Zirkulation des Elektrolyten im Sinne der in Fig. 1 gezeichneten Pfeilrichtungen. Dies hat zur Folge, dass die rasch durchlaufende Ware einer energischen Bespülung durch den Elektrolyten in
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mit Heizvorrichtungen ausgestattet ist, ist es auch möglich, je nach Bedarf mit verschiedener Temperatur des Elektrolyten zu arbeiten, ohne schädliche Überhitzungen des Elektrolyten hervorzurufen. Hiebei wird durch die Heizwirkung die Umlaufgeschwindigkeit nach dem bei anderen galvanischen Bädern bereits angewendeten Warmwasserheizprinzip gefördert.
Die energische Zirkulation des Elektrolyten wird weder durch die eingehängten Elektroden, noch durch die Stützkörper wesentlich beeinträchtigt. Das vorstehend beschriebene galvanische Bad erfüllt alle theoretischen und praktischen Erfordernisse, die für die Er- zielung starker Metallauflagen auf rasch durchlaufenden Waren erforderlich sind, und zeichnet sich überdies durch besonders einfache Bauart und grosse Betriebssicherheit aus.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Galvanisches Bad für durchlaufende Waren, mit durch Umlaufeinrichtungen erzielter Bewegung des Elektrolyten, dadurch gekennzeichnet, dass es eine Rinne (1) mit einer oder mehreren, in dieser eingebauten Leitungen (10) aufweist und in dieser Leitung Vorrichtungen (z. B. Propeller) zur Erzeugung einer energischen, der Warendurehlaufbewegung entgegengesetzt gerichteten Durchflussbcwegung des Elektrolyten durch die Rinne vorgesehen sind.