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Verfahren und Einrichtung zum Auspressen von Ölen und Fetten aus öl- oder fett. haltigen Massen.
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und die Butter durch ein Filter unter der Presse herausgedrückt.. Dieses Verfahren ist sehr umständlich und erfordert sehr viel Zeit, da nach jedesmaligem Auspressen die feste Kakaomasse aus den Presstöpfen entfernt und diese letzteren wieder mit flüssiger Kakaomasse gefüllt werden müssen. Ausserdem besteht hiebei der Nachteil, dass die Abdichtung der Presstöpfe oft nicht vollkommen ist und dem hohen Pressdruck nicht standhält, da sie zum Einfüllen und Herausnehmen der Masse jedesmal entfernt werden muss ; ein Teil der flüssigen Masse quillt beim Pressen heraus, verunreinigt den Pressapparat und wird wertlos.
Es sind auch Verfahren und Einrichtungen bekannt geworden, bei welchen das Pressgut unter Druck mehr oder weniger kontinuierlich einem mit einem Filter versehenen Druckraum zu-und am Filter vorbeigeführt und am entgegengesetzten Ende des Druckraumes ausgestossen wird. Diese früher vorgeschlagene Verfahren hatten aber den Nachteil, dass für die Bewegung des Pressgutes durch den Diuek- raum und für die Ausstossung des ausgepressten Materials aus demselben eine besondere mechanische
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wurden, die wieder einen besonderen, von der Zuführung des Pressgutes in den Druckraum unabhängigen Antrieb erforderten.
Diese Nachteile werden beim Verfahren gemäss der Erfindung vermieden. Nach dem vorliegenden Verfahren wird nämlich die auszupressende Masse kontinuierlich in einem mit wenigstens einem Filtei versehenen Druckraum an dem einen Ende des Filters unter sehr hohem Drucke befördert und hierauf in kontinuierlichem Strome am Filter vorbeigeführt, so dass durch das Filter hindureh kontinuierlich 01 oder Fett abfliesst, während die ausgepresste Masse am andern Ende kontinuierlich herausgedrückt wird.
Die Einrichtung zur Ausübung des Verfahrens besitzt zwei Teile, die zwischen sich einen Druckraum begrenzen, in welchen die auszupressende Masse unter hohem Drucke hineinbefördert wird, von denen der eine die Form eines festen Gehäuses aufweist, das an dem einen Ende mit einer Öffnung versehen ist, während der andere die Gestalt eines im Gehäuse angeordneten Kolbens hat, der die Öffnung dieses Gefiäuses abschliessen kann, und von denen wenigstens der eine mit einem Filter ausgerüstet ist, dureh welches das Öl oder das Fett hinausgedrückt wird.
Auf beiliegender Zeichnung sind zwei beispielsweise Ausführungsformen der Einrichtung veran- schaulicht, u. zw. sind : Fig. 1 ein lotrechter Längsschnitt einer ersten Ausführungsform ; Fig. 2 ein lotrechter Längsschnitt der zweiten Ausführungsform ; Fig. 3 ein Querschnitt nach Linie A-A der Fig. 2.
Die erste Ausführungsform besitzt ein Gehäuse 1, das einen ringförmigen, wagrechten Querschnitt aufweist, dioke Wände hat, um den nötigen, sehr hohen Druck auszuhalten, und aus zwei durch Schrauben verbundenen Teilen besteht, einem unteren 11 und einem Deckel 12 ; der untere Teil 11 ist innen und aussen konisch ausgeführt und an seinem untern Ende mit einer Öffnung versehen, welche mit einem Sitz 11 ausgerüstet ist. Im Innern des Gehäuses 1 kann sich der Kolben 2 axial bewegen. Er besteht aus einem
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Um auch der ausgepressten Masse Austiitt zu verschaffen. wird Kolben 2 mittels des Handrades 8 in die Höhe gezogen, wie in der Zeichnung veranschaulicht, so dass die Öffnung 9 freigegeben wild. Die Masse wird nun durch den im Druckraum 4 herrschenden hydranlischen Drack aus dem Gehäuse befördert, was aber nur unter Überwindung eines beträchtlichen Widerstandes gelingt, der den nötigen Gegendruck liefert und von der Reibung der Kakaomasse am Gehäuse und am Kolben herrührt. Von nun an wird in kontinuierlicher Weise frische Kakaomasse in den Druckraum 4 befördert, Kakaobutter durch Filter herausgepresst und die übrig bleibende Kakaomasse, aus der die Butter entfernt wurde, durch den ring- förmigen Querschnitt 18 zwischen Kolben 2 und Gehäuse 1 hinausgedrückt. Der Betrieb ist also ein kontinuierlicher.
Der erforderliche Pressdruck für das Hinausdrüeken der trockenen Masse richtet sich nach der Grösse des Austrittsquerschnittes 18 und muss um so höher sein, je kleiner der Querschnitt durch Ver- schiebung des Kolbens 2 eingestellt wird. Je nach dem Druck und der in der Zeiteinheit eingepumpten Kakaomasse, d. h. der Geschwindigkeit, mit welcher diese letztere am Filter vorbeiströmt, wird die Masse mehr oder weniger fest ausgepresst. Man hat es also in der Hand, den Grad der Auspressung durch Änderung des Austrittsquerschnittes oder durch Änderung der eingepumpten Menge zu regeln.
Bei der zweiten Ausführungsform (Fig. 2 und 3) besteht der Kolben 2 aus einem hohlen Körper in Form eines Zylinders, dessen Mantelfläche durch Filter. 3 eingenommen ist. Das Filter besteht aus Ringen 31 aus porösem Material, z. B. aus Filz, die zwischen Metallringen. 32 eingeklemmt sind, wobei das Ganze durch eine Platte 5 festgehalten ist. Nach der linken Seite der Fig. 2 und 3 sind die Metall- ringe 32 flach, so dass die Ringe 31 sich von der äusseren Mantelfläche zur inneren Mantelfläche des Filters 3 erstrecken.
Nach der rechten Seite dieser Figuren sind die Metallringe- nicht mehr flach, sondern sie sind auf ihrer unteren Seite mit einer Ausdrehung, 33 und auf ihrer oberen Seite mit einem ringförmigen
Flansch 34 versehen, welch letzterer in der Ausdrehung des darüber liegenden Metallringes teilweise
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Das Filter kann auf der inneren Mantelfläche des Gehäuses 1 angebracht werden oder es können die Mantelflächen des Kolbens und des Gehäuses gleichzeitig mit je einem Filter versehen werden. Die
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flächen können sogar zylindrisch'sein. Es können Massnahmen getroffen werden, um die Konizität der inneren Mantelfläche eines und desselben Gehäuses je nach den Umständen zu ändern. Das Gehäuse kann aus einem Stücke bestehen.
Das Verfahren und die Einrichtung können natürlich auch zum Auspressen von anderen öl-oder fetthaltigen Massen dienen.
PATENT-ANSPRÜC HE :
1. Verfahren zum Auspressen von Ölen und Fetten aus öl-oder fetthaltigen Massen, bei welchem das Pressgut mit sehr hohem Druck kontinuierlich einem mit wenigstens einem Filter versehenen Druckraum zu-und an dem Filter vorbeigeführt wird, so dass durch den im Druckraum selbst herrschenden, aber ausserhalb desselben erzeugten hydraulischen Druck das Pressgut ausgepresst wird, wobei das Öl oder das Fett durch das Filter hindurch abfliesst, dadurch gekennzeichnet, dass das ausgepresste Pressgut unter Wegfall jeder mechanischen Fördervorrichtung, einzig durch denselben hydraulischen Druck, der das Auspressen des Pressgutes im Druckraum bewirkt, durch das der Zufuhröffnung entgegengesetzte Ende des Druckraumes kontinuierlich ausgestossen wird.
2. Einrichtung zur Ausübung des Verfahrens gemäss Anspiueh 1, bestehend aus einem druekwiderstandsfähigen Gehäuse mit einer kolbenförmigen Vorrichtung, wobei entweder diese Vorrichtung oder das Gehäuse in bekannter Weise mit einem Filter versehen ist, ferner bestehend aus einer Pumpe,
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an dem oder den Filtern vorbeizufördern, dadurch gekennzeichnet, dass die Entfernung des ausgepressten Gutes aus dem Druckraum unter Wegfall jeder mechanischen Fördervorrichtung erfolgt.