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Vorrichtung zum Trocknen von Hefe.
Es sind Vorrichtungen zum Trocknen von Hefe bekannt, die aus einem Behälter mit einem Siebzwischenboden bestehen und Zu-und Abfuhrleitungen für Luft besitzen, welche durch die auf dem Sieb- boden ruhende Hefe durchgeblasen wird. Derartige Vorrichtungen benotigen Luft von einigen Atmosphären Druck, arbeiten daher unökonomisch und ausserdem nicht zufriedenstellend, weil infolge der in Brockenform befindlichen Hefe ein nur ungleichmässiges Trocknen derselben eintritt.
Man hat u. a. auch Vorrichtungen vorgeschlagen, bei welchen Hefe während des Durchganges der Trockenluft über geneigte Rüttelsiebe kollernd, abfällt.
Den Gegenstand der Erfindung bildet eine Vorrichtung zur Trocknung von Hefe, welche sich von den bisher bekannten dadurch unterscheidet, dass mittels eines mechanischen Zerkleinerungswerkes die Hefe auf möglichsten Feinheitsgrad gebracht und in Pulver-oder Staubform zweckmässig durch den Trocknungsluftstrom in möglichst grossen Mengen aus dem Behälter herausgeschafft und in einem von diesem getrennten Behälter unter Sortierung aufgefangen wird. woselbst gegebenenfalls eine Weitertrocknung stattfinden kann.
Die Vorrichtung ermöglicht ein Arbeiten bei geringem Luftüberdruck, ein vollständig gleichmässiges Trocknen und eine Gewinnung der Hefe nach Teilchengrösse sortiert, deren Weitertrocknung auf den gewünschten endgültigen Feuchtigkeitsgehalt nunmehr vollständig der Beschaffenheit der Hefe angepasst werden kann. Ferner wird infolge der nach Massgabe der fortschreitenden Trocknung erfolgenden Abfuhr des Trockengutes aus dem Behälter die erforderliche Menge an Trockenluft allmählich geringer bzw. bei gleichbleibender Menge in ihrer Wirkung intensiver.
In der Zeichnung ist als Beispiel eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung schematisch dargestellt, u. zw. ist Fig. 1 ein lotrechter Schnitt durch die Trockenvorrichtung samt Sammelbehälter, Fig. 2 eine Draufsicht, auf den mit Luftdurchtrittsöffnungen ausgestattetem und im Wesen aus zwei übereinanderliegenden Platten bestehenden Zwischenboden, u. zw. ist im Sektor I dieser Figur die untere Platte bei abgeschobener oberen Platte, im Sektor II die obere Platte allein und im Sektor III die Übereinanderlagerung der beiden Platten dargestellt ; die Fig. 3,4 und 5 sind Schnitte nach der Linie a-a bzw. b-b und c-c der Sektoren 1, II und II1 ; Fig. 6 endlich ist ein Schnitt nach der gebrochenen Linie d-d der Fig. 2.
Der zur Aufnahme der trocknenden Hefe bestimmte Behälter besteht aus einer auf Kugellager 1 um ihre Mittelachse drehbaren Schale 2, die von einem feststehenden Deckel 3 mit Hilfe eines Flüssigkeitsversohlusses 4 luftdicht abgeschlossen ist. Im Mittelpunkt der Schale ragt ein Rohrstutz 5 nach abwärts, in dem das Luftzufuhrrohr 6 mündet, das an seinem Ende mit einer ringförmigen, flüssigkeitsgefüllten Rinne 7 ausgestattet ist, in welche der Rohrstutz 5 taucht, wodurch der dichte Abschluss bei voller Umlauffähigkeit der Sehale gegeben ist. Vom feststehenden Deckel 3 führt ein Luftabzugsrohr 8 zum Sammelbehälter 9.
In den Deckelborden ist das Zerkleinerungs-und Rührwerk gelagert, das bei dem dargestellten Beispiel aus einer Anzahl von Alpsserlamellen 10 besteht, die auf ringförmigen Stützen 11, 11 der Achse 12 befestigt sind und in einer Zylinderfläche liegend nach Schraubenlinien verlaufen. Der Deckel trägt ferner als Rührwerk wirkende Schaber oder Wender 13, die von der Deckelunterseite nach abwärts bis zu einem in der Schale 2 eingesetzten, mit Luftdurchtrittsöffnungen 14 versehenen Zwischenboden 15 reichen und bei Drehung der Schale die auf dem Boden 15 aufgebrachte zu trocknende Hefe durchfurchen, abkratzen und zum Teil wenden.
Der Sammelbehälter 9 besteht aus einer Anzahl ineinanderliegender Schächte 16, 17, 18, die sich an einem Ende konisch erweitern und am entgegengesetzten Ende in einzelne Behälter 19, 20, 21 über-
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gehen, die jeder für sich mit einer regelbaren Heizung, etwa mit Dampfschlangen, versehen und in einen gemeinsamen Mantel 22 eingeschlossen sind. Dieser Mantel, der gleich wie die Behälter 19, 20, 21 mit Zutrittsöffnungen für die Abfuhr der gesammelten getrockneten Hefe ausgestattet ist, hüllt auch die Schachtmündungen ein, und besitzt dortselbst ebenfalls eine Heizeinrichtung, wie bei 23 angedeutet, um Kondensation zu verhindern.
Am äusseren Schacht 16 sitzen weitere kegelstutzförmige Prallwände 24, 25, die in die kegelförmigen Schachtmündungen hineinragen. Am Scheitel besitzt der Mantel Luftaustritts- öffnungen 26, die durch einen Dachaufsatz 27 überdeckt sind.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende : Die zu trocknende Hefe wird durch eine Öffnung im Deckel 3 auf den Zwischenboden 15 der Schale 2 eingebracht, die sodann von irgendeiner Kraftquelle aus, etwa unter Vermittlung einer Welle 28, eines auf ihr sitzenden Zahnrades 29 und eines am Schalenumfange angeordneten Zahnkranzes 30 in Umdrehung versetzt wird. Die Welle 28, betätigt gleichzeitig, etwa mit Hilfe eines Wurmgetriebes 31 die im Deckel gelagerte Welle 12, so dass die Messer 10 in Umdrehung kommen. Durch die Leitung 6 wird nun entsprechend vortemperierte Luft eingeblasen, die sich in dem unterhalb des Siebbodens befindlichen Raum verteilt und durch die Öffnungen 14 hindurch zur Hefe tritt und diese unter Trocknung durchzieht.
Die Hefe wird bei ihrer Bewegung durch die rotierende Schale von den allenfalls rechenartig ausgebildeten Schaber 13 vom Boden 15 abgehoben, zum Teil gewendet und verteilt und durch die Messer in stets kleiner werdende Teilchen zerstückelt ; die Messer wirken auch als Wende-und Verteilvorrichtung, indem das Trockengut durch die Messerdrehung zum Teil angehoben und wieder auf dem Boden nach teilweiser Umwendung abgelagert wird. Die Luft strömt dann durch die Leitung 8 zum Sammelbehälter 9 ab und reisst nach Massgabe der vorschreitenden Trocknung und Zerkleinerung Hefeteilc1J. en mit, deren Feuchtigkeitsgrad annähernd auf ein bestimmtes Mass herabgesunken ist.
Die mitgerissenen Hefeteilchen werden vom Luftstrom zum grössten Teil in dem Behälter 19 abgelagert, zum Teil jedoch, u. zw. die leichteren zwischen den Wandungen des Schachtes J ? 6 und 17, - wie durch den Pfeil angedeutet-hochgeführt und gelangen nach Passieren der Prallwand 24 in den Zwischenraum zwischen den Schächten 17 und 18, fallen zum Teil wieder in den Behälter 20 ab bzw. werden nochmals hochgeführt und schliesslich nach Passieren der Wand 25 in dem Mittelschacht 18 abgelagert, von dem sie in den Behälter 21 fallen.
Infolge der wiederholten Richtungsänderung der Luft durch die Prallwände werden die von ihr mitgerissenen Hefeteilchen zur Gänze abgesondert und es strömt bei 26 praktisch reine Luft ohne Hefeteilchen ab ; der Sammelbehälter wirkt daher als Entstaubungsvorrichtung und es sind Verstaubungsverluste, die bei bekannten Vorrichtungen sehr gefürchtet sind, vollständig vermieden. Um etwa an den Wandungen der Schächte haftenbleibende Hefeteilehen in die zugehörigen Behälter abzuschütteln, ist ein Klopfer oder Vibrator 32 vorgesehen, der von der Welle 28 aus, etwa durch ein Exzenter 33 bzw. durch eine Gegenfeder 34 in Tätigkeit versetzt wird und durch Ausübung von leichten Stössen oder Schlägen anhaftende Hefeteilchen abschütteln.
Jeder Behälter 19, 20, 21 ist wie erwähnt, für sich auf eine regelbare Temperatur, etwa durch Dampfrohre od. dgl. heizbar, um die angesammelte Hefe entsprechend ihrem Zustande falls nötig noch weiter zu trocknen.
Für eine gute Trocknung ist ein möglichst allseitiges gleichmässiges Durchstreichen der Hefe durch die Luft erforderlich, wegen des Feuchtigkeitsgehaltes neigt die Hefe zu Klumpenbildung und verstopft. leicht die Luftdurchtrittskanäle, wodurch dann das gleichmässige Durchtreiben der Luft beeinträchtigt wird. Erfindungsgemäss wird dieses allseitige Durchstreichen von Luft von niedrigem Drucke durch eine besondere Ausgestaltung des Zwischenbodens erreicht, auf dem die Hefe aufgebracht wird.
Derselbe besteht im Wesen aus zwei übereinanderliegenden Platten, welche zwischen sich düsen- artige Luftaustlittsöffnungen freilassen, die in der Richtung konzentrischer Kreise verlaufen. Die untere Platte besitzt nämlich neben vertikalen Lufteintrittsbohrungen 14 Abschrägungen, die zum Teile von der darüberliegenden Platte überdeckt sind, die zweckmässig eine zickzackförmige und ausserdem gezahnte Begrenzung aufweist. Der ganze Boden bzw. die ihn bildenden Platten sind in unter sich gleiche Sektoren eingeteilt ; die Gestalt der Schrägung der Unterplatte 35 ist im Sektor I der Fig. 2 in Draufsicht und in Fig. 3 in einem Querschnitt dargestellt.
Aus diesen Figuren ist ersichtlich, dass die Unterplatte vertikale Bohrungen 14 besitzt, an die sich die Abschrägung 36 anschliesst, deren Gestalt durch die eingezeichneten Niveaulinien f-f, g-g, h-h, veranschaulicht ist ; wie ersichtlich beginnt die Schrägung nicht längs eines Radius und verläuft auch nicht als eine einzige schräge Ebene, sondern setzt sich aus einer Anzahlt geneigter Flächen zusammen, deren Verschneidung mit Horizontalebenen verschiedenen Niveaus nach den Linien f-f, g-g, etc. erfolgt. Die obere Platte 37 dagegen ist eben und besteht aus sektorförmigen, durch einen äusseren Ring vereinigten Elementen, deren eine Begrenzung nach einer Zickzacklinie verläuft und ausserdem sägeartige Zähne 38 besitzt.
Die Unterseiten der Zahnspitzen liegen dabei längs einer Niveaulinie auf der Abschrägung der Unterplatte auf, so dass also diese beiden Platten zusammen düsenförmige Zwischenräume 39 (Fig. 5) einschliessen, deren Hauptrichtung jene der konzentrischen Kreise des Bodens ist und deren Mündung durch die aufsitzenden Zähne der Oberplatte in einer Anzahl von Austrittsöffnungen unterteilt ist. Die in diesen Zwischenraum durch die Bohrung 14 eintretende Luft, findet infolge des Zickzackverlaufes der Oberplatte einen verhältnismässig langen Austrittsquerschnitt
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platte 37 mit nach abwärts reichenden und auf der Unterplatte aufsitzenden Rippen versehen werden, so dass einzelne Fache entstehen, durch welche die Luft zuströmt.
Die Hefe hat infolge ihrer klebrigen und zusammenbackenden Beschaffenheit die Tendenz, die Lufteintrittsöffnungen zu verstopfen ; um dies zu verhindern, sind die Luftkanäle nicht senkrecht zur Plattenfläche angeordnet, sondern, wie erwähnt, schräg zu dieser in die Richtung konzentrischer Kreise verlegt, und es wird die umlaufende Schale 2 in solchem Sinne gedreht, dass die Bewegungsrichtung des Luftstromes mit der des Gutes auf dem Boden im Wesen zusammenfällt, wenn diese durch die Schaber vom Zwischenboden abgehoben wird. Der Luftstrom unterstützt daher die Bewegung der Hefe auf dem Boden und gleichzeitig wird verhindert, dass unter der Wirkung der Schaber die Hefe in die Luftkanäle eingedrückt wird.
Bei dem dargestellten Beispiel wird die Schale in entgegengesetzter Richtung eines
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bewegen demnach bei der Drehung der Schalen das Gut in bezug auf die Schale in der Richtung des Uhrzeigers, sohin übereinstimmend mit der Richtung der Luftkanäle.
Um ein Ausblasen von Luft an der Anschlussstelle zwischen Deckel und Schale und damit Verstaubungsverluste an Hefe zu verhindern, ist am Deckel 3 eine ringförmige Platte 42 angeordnet, deren unteres Ende in eine mit Flüssigkeit gefüllte Rinne 41 der Schale 2 taucht und so einen Flüssigkeitsabschluss 4 bildet, ausserdem führt ein Abzweigrohr 43 von der Luftleitung 6 zur Platte 42 und schafft dadurch in dem von dieser Platte 42 gebildeten Mantel den gleichen Druck, als er im Behälter herrscht ; dadurch ist einem Ausblasen von Luft wirksam begegnet.
Selbstverständlich können in baulicher Hinsicht mannigfache Änderungen vorgenommen werden : so kann statt der Schaber und der Verkleinerungsmesser auch ein anderes Riihr- oder Yerkleinerungswerk mit umlaufenden Almen oder Schlägern oder eine sonstige dem gewünschten Zweck entsprechende Vorrichtung vorgesehen werden ; die Sammelbehälter können statt ineinander auch nebeneinander angeordnet werden ; gegebenenfalls genügt auch ein einziger Behälter. Auch könnte die Abfuhr der staubförmigen
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PATENT-ANSPRÜCHE ;
1.
Aus einem Behälter mit Luftzu-und abführungen und einem luftdurchlässigen Zwischenboden bestehende Vorrichtung zum Trocknen von Hefe, gekennzeichnet durch eine, die auf dem luftdurchlässigen Boden aufgebrachte Hefe während des Trocknungsvorganges durch durchstreichende Luft ständig bis zu feinsten Teilchen zerkleinernde Rühr- oder Zerkleinerungsvorrichtung und eine Einrichtung zur sortierenden Abfuhr des Trockengutes nach Massgabe seiner Trocknung aus dem Troclmungsbehälter zur allfälligen Weitertroeknung in einem getrennten Sammelraum.