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Papiensolierte Leitung.
Die Erfindung betrifft eine papierisolierte Leitung und besteht darin, dass die Aussenlage der Papierisolation in der Weise hergestellt ist, dass das Papierband in feuchtem Zustand zu Kreuzspulen gesponnen und in ebensolchem Zustand von diesen ab-und auf die zentrisch mit der Kieuzspule angeordnete isolierte Leitung aufgewunden ist. In Kreuzspulen liegt das aufgewunden Papierband bekanntlich schräg zur Längsachse der Spule, wird schräg von einem Ende der Spule zum andern aufgewickelt und kehrt von dem letzteren Ende wieder schräg zu dem ersten zurück und so fort.
Hiebei entsteht um die Längsachse dei Spule notwendig ein Hohlraum, der also zentrisch zur Spule liegr, und durch den die eigentliche Leitung, die bereits eine dünne Isolation besitzt, hindurchgezogen werden kann. Beim Spinnen des durch die Anfeuchtung geschmeidig gemachten Papierbandes auf die Kreuzspulen muss ein bekannter
Spinner angewendet werden, der eine Öse besitzt, durch welche das Papierband beim Spinnen hindurchgezogen wird.
Durch geeignete Bemessung der Öse, die etwas kleiner gemacht werden muss im Durchmesser, als eg der Höhe des Papierbandes entspricht, und durch geeignete Lage der Öse relativ zur Kreuzspule und der Leitung wird erreicht, dass sich das Papierband beim Durchziehen durch die Öse von der Kreuzspule auf die Leitung selbsttätig an einer Kante umlegt, also über einen Teil seiner Breite doppelt liegt, und ausserdem eine Art Drall erhält. Das Abspinnen des auf der Spule feucht erhaltenen Papierbandes und Aufliegen auf die Leitung erfolgt derart, dass die Papierlager einander teilweise überdecken.
In an sich bekannter Weise wird die Leitung hierauf getrocknet und imprägniert.
Gegenüber früheren vom Erfinder vorgeschlagenen papierisolier1en Leitungen weist die vorliegende wesentliche Unterschiede und Vorzüge auf. Zunächst ist die Herstellung bedeutend vereinfacht, indem besondere Vorrichtungen zum Falten des Papierbandes vor dem Aufwickeln zu einer Kreuzspule fortfallen und auch das Papier nicht, wie bisher, mehrfach zusammengelegt wird zu einer verhältnismässig dicken und steifen Schnur, welche wegen ihrer Steifigkeit zur Bildung von Lufträumen zwischen den einzelnen Papierbandlagen stets Veranlassung gab.
Es ist eine völlig neue, erst durch umfangreiche Versuche gewonnene Erkenntnis, dass durch vorhergehendes Anfeuchten gehörig geschmeidig gemachte Papier beim Aufspinnen auf die Kreuzspule durch Anwendung einer Führungsöse an einer Kante umgelegt werden kann. und ferner vor dem Aufwickeln auf die Leitung infolge der Kreuzspulen einen Drall erhält, der bewirkt, dass die Papierwindungen so dicht aneinanderliegen, dass selbst beim Biegen der fertigen Leitung mit den kürzesten Krümmungen, d. h. dem kleinsten Krümmungsradius, ein Aufspreizen der einzelnen Lagen nicht auftritt.
Dieselben sind vielmehr infolge ihres feuchten Zustandes und ihrer grossen Geschmeidigkeit durch den Nippel, welcher das Papierband an die Leitung andrückt, gleichsam selbst- tätig faltig gemacht und angepresst, und diese Falten, die nach dem Trocknen der Leitung ohne Luftraumbildung fest zusammengepresst sind, geben beim Biegen der Leitung nach, gehen harmonikaartig auseinander und schliessen es dadurch aus, dass die Papierbandlagen gegen einander rutschen oder sich auseinanderspreizen. Infolge des feuchten Aufspinnens auf die Leitung unter Beibehaltung des bekannten Nippels entstehen also Falten in dem Papierband gleichsam von selbst, und es wird dadurch ein besonderes Riffeln oder Wellen des Papierbandes vor dem Aufspinnen zu einer Kreuzspule ebenfalls überflüssig.
Auch hiedurch wird das Herstellungsverfahren gemäss der Erfindung bedeutend einfacher und billiger gegenüber den bekannten, und trotzdem decken die einzelnen Windungen einander besser und gleichmässiger als bei früheren Papierisolationen. Die Leitung nach der Erfindung hat ferner, im Gegensatz
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zu allen anderen Papierleitungen. wesentlich die gleiche Dicke wie die früheren, mit bester Baumwolle isolierten Leitungen. Darüber hinaus ist ihr Isolationswiderstand besser als derjenige der Baumwollund bisher bekannten Ersatzleitungen.
Der Herstellungspreis ist ferner geringer und die vorhandenen Maschinen können um ein Mehrfaches besser ausgenützt werden, da das Verfahren nach der Erfindung grössere Spinngeschwindigkeiten anzuwenden gestattet als die bisherigen Verfahren.
Das Anfeuchten des Bandes erfolgt in einfachster Weise dadurch, dass es beim Spinnen zu einer Kreuzspule durch ein geeignetes Bad gezogen wird. dessen Feuchtigkeit in dem Papierband verbleibt.
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wodurch das dichte Aneinanderliegen der Windungen der Anssenlage weiterhin gesichert wird. Als besonders geeignetes Bad hat sieh eine schaumartige Vaselinseifenlösung (Emulsion) erwiesen. der gegebenenfalls je nach der Beschaffenheit des angewandten Papierbandes etwas Leim zugesetzt werden kann. Diese Emulsion verflüchtigt so langsam, dass das Papier während der ganzen Dauer des Verfahrens sicher feucht und geschmeidig bleibt. Die nach der Erfindung hergestellte Aussenlage bietet auch dem Eindringen von Feuchtigkeit den grössten Widerstand.
Gemäss der weiteren Eifindung kann die Herstellung der Leitung ohne Änderung der sonstigen Eigenschaften der letzteren vereinfacht werden, wenn die Leitung besonders erheblichen mechanischen Beanspruchungen nicht ausgesetzt ist, wie dies z. B. bei Hausinstallationen der Fall ist. Dann tann auf die Kantung der Leitung verzichtet weiden.
Eingehende Versuche haben gezeigt, dass eine dicht anliegende und ohne Nachteil biegsame Aussen-
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band in feuchtem Zustand von der Kreuzspule zweckmässig zentrisch auf die Leitung gesponnen wird. Erst die fertige Kreuzspule muss von dem Abspinnen oder das Papierband auf dem Wege von der Spule zur Leitung angefenchtet werden. Es können daher Kreuzspulen fertig auf Lager gehalten werden.
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Schichten beim Biegen der Leitung begünstigen.
Anch bei diesem vereinfachten Verfahren kann eine regelmässige Kantung des Papierbandes erzielt werden. indem es beim Aufspinnen auf die Leitung durch eine entsprechend geführte Durchzugsvorrichtunn' gezogen wird.
Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung. mit der das Papiefband von der
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werden. 12 ist ein Drahlring, der durch einen seitlichen Blechträger 13 vom Teller J getragen wird und dazu dient, beim Reissen des Papierbandes das letztere abzufangen.
Der Spinnvorgang spielt sich folgendermassen ab : Zunächst wild die Kreuzspule in bekannter Weise auf einer Kreuzspuhnaschine hergestellt. wobei entsprechend der zuletzt beschriebenen Aus- führungsform des erfindungsgemässen Verfahrens das Papierband nieht gekantet, also flach, aufgespounen werden möge. Hierauf wird die Spule in irgendeinem geeigneten Bad angefeuchtet und nach Abnehmen des aus Führung 9 mit Nipel 10 bestehenden Spinnkopfes auf die Röhre 8 aufgesehoben. Sodann wird
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emporgezogen wird. Es dreht sich nun der Teller samt der Spule und dem Spinnkopf um die Leitung. wobei das Papierband 3 spiralfärmig auf die Leitung 1 ufgewunden wird.
Die einzeh@en Lagen des Papier-
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in der unten eingezeichneten Pfeilrichtung gedreht wird, wird sich die Spule 2 relativ zu dem Teller. mit dem die Öse 14 fest verbunden ist, in der entgegengesetzten Richtung drehen müssen. wie der einge-
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anderseits entsprechend fest um die Leitung 1 gelegt wird, ist eine Bremsung für die Relativbewegung. der Spule 2 zum Teller 5 vorgesehen. Diese besteht in einem Bügel 13. der drehbar auf einem Bolzen 16 gelagert ist. der seinerseits fest mit dem Teller. 5 verbunden ist, und durch eine Feder 17. welche durch
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gekantet wird. Die umgelegte Kante ist bei 19 zu ersehen.
Das so gekantete Papierband wird auf die Leitung 7 aufgesponnen und durch denNippeI ? noch in feuchtem Zustande fest an die Leitung angepresst.
Durch die Pressung wird das dichte. \neinanderliegen der Windungen erreicht und ausserdem werden hiedurch Falten in das Papierband eingepresst, da die teilweise einander überdeckenden Windungen an den Überdeckungsstellen verschiedenen Durchmesser aufweisen. Esd wird nämlich die aussen liegende Windung an dieser Stelle grösseren Durchmesser haben müssen als die innen liegende Windung, beim Auf-
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entstehen müssen. Durch das Aufeinanderpressen der Windungen wird daher der innen liegende Papierbandteil zusammengepresst und gefaltet.
Diese Fältelungen pressen sich erfahrungsgemäss auch in den darüber liegenden äusseren Windungsteil der darauffolgenden Windung ein, so dass das Papierband nach dem Passieren des Nippels über seine ganze Breite Fältelumren in verschiedener Richtung aufweist, welche vollkommen flach liegen, ohne Lufträume zu bilden. Das feste Anliegen der Windungen und der Falten wird durch das Zusammenziehen der Aussenlage nach dem Trocknen noch verstärkt.
Durch geeignete Bemessung der Öse 14 und entsprechender Lagerung derselben kann die Kantung auch verhindert werden. Ebenso kann eine zweite Kantung verhindert werden, wenn das Papierband bereits gekantet zu einer Kreuzspule gesponnen wird.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Papierisolierte Leitung, gekennzeichnet durch eine Aussenlage aus schmalem Papierband, welches
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