<Desc/Clms Page number 1>
Rotierende Schwelretorte zur Gewinnung von Schieferölen in kontinuierlichem Betriebe.
Die Erfindung betrifft eine rotierende Schwelretorte zur Gewinnung von Schieferölen in kontinuierlichem Betriebe, wobei der dem oberen Ende der Drehtrommel unter Luftabschluss zugeführte Schiefer während des Durchganges durch die Trommel völlig entbituminiert und Gase und Rückstand am anderen Ende unter Luftabschluss abgeführt werden. Derartige Drehtrommel sind an sich bereits bekannt. Die Erfindung bezweckt, die Erhitzung des Sehwelgutes in solchen Trommeln allmählich zu steigern und insbesondere so zu regulieren, dass einzelne Abschnitte der Trommel auf bestimmte erforderliche Temperaturen gebracht werden.
Zu dem Zwecke ist die Trommel mehrteilig gegliedert und jeder Teil von einer besonderen Heizkammer umgeben, in der die Temperatur auf die erforderliche Höhe gebracht werden kann, so dass der Schiefer auf seinem Durchgang durch die Trommel allmählich in immer höhere Temperaturen gelangt.
Dadurch wird eine vollkommene Entbindung des Bitumens aus Schiefer in kürzester Zeit und unter erheblich verringertem Verbrauch an Heizmaterial erzielt, welches Bitumen darauf durch Kondensation in Form von rohem Schieferöl gewonnen wird. Die vorliegende Einrichtung bietet die Gewähr, dass der Schiefer auf dem Wege durch die Trommel in allen seinen Teilen der erforderlichen Temperatur ausgesetzt wird, die zur völligen Entbituminierung nötig ist, wobei gleichzeitig eine zu starke Erhitzung vermieden wird. Während bei den bekannten Ofensystemen der Schwelindustrie der Verbrauch an Heizmaterial 10-12% des Schiefers beträgt, sinkt der Verbrauch an Heizmaterial bei der Verwendung der vorliegenden Einrichtungauf 6% und weniger.
Dabei werden in einem Drehofen von etwa 36 m Länge und 2 M : Durch- messer in 24 Stunden etwa 100 t Schiefer völlig entbituminiert.
Aaf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Einrichtung dargestellt, u. zw. zeigt Fig. 1 den Drehtrommelofen im Längsschnitt und Fig. 2 in Draufsicht. Fig. 3 zeigt die an einem Ende des Ofen, angebrachte Beschickungsvorrichtung, Fig. 4 die am anderen Ende des Ofens angebrachte Entleerung ; ; - vorrichtung in Endansicht und in grösserem Massstabe. Fig. 5 ist ein Querschnitt durch den Ofen nach der Linie V-V der Fig. 1 in grösserem Massstabe und Fig. 6 eine Endansicht der Ofentrommel.
Der Ofen besteht aus einer langen mehrteiligen Trommel a, die auf Rollen b läuft (Fig. 6) und z. B. in der Mitte mit einem Antriebsrad c versehen ist, um durch einen Schneckenantrieb od. dgl. langsam (etwa eine Umdrehung in der Minute) in Drehung gesetzt zu werden. Die Ofentrommel a hat eine etwas geneigte Lage und ist in mehrere, in der Zeichnung in sechs Abschnitte, gegliedert. Jeder der sechs Abschnitte ist von einer besonderen Heizkammer d umgeben ; in diesen Heizkammern kann die Temperatur
EMI1.1
(Fig. 5). Die Erhitzung der Heizkammer d erfolgt derart, dass der Schiefer bei seinem Eintritt in den Drehtrommelofen in die kälteste Zone und auf seinem Wege durch die Trommel in immer höhere Temperaturzonen gelangt, bis er am Ende der Trommel restlos entbituminiert ist.
Zur Beschickung der Drehtrommel a dient ein Doppelsilo i, h, von dem stets ein Silo zur Beschickung benutzt wird, indem der Schiefer durch die gemeinsame Förderschnecke k in das Ende der Ofentrommel eingeführt wird, während der andere Silo durch ein Becherwerk m mit frischem Schiefer beschickt wird. Die Verwendung von zwei Silo hat den Zweck, das Eintreten von Luft in die Ofentrommel möglichst zu verhindern ; denn während aus dem Beschickungssilo der Schiefer durch die Schnecke A'
EMI1.2
<Desc/Clms Page number 2>
EMI2.1
Die Entleerung der Ofentrommel a am anderen Ende erfolgt ebenfalls derart, dass der Lufteintritt auch hier möglichst vermieden wird. Das Ende der Ofentrommel mündet zu diesem Zwecke in einen Entleerungssilo o, an den ein Messbehälter p von bestimmtem Inhalt (z. B. 3 m3) angeschlossen ist.
Beide Behälter o, p sind mit. Absperrschiebern q versehen, Der Lufteintritt in die Trommel am unteren Ende wird weiter noch dadurch verhindert, dass man den an den Entleerungssilo o angeschlossenen Messbehälter p mit einem indifferentem Gas (Rauchgas oder Wasserdampf) füllt, welches durch Rohr ?'zu- geführt wird und bei geöffnetem oberen Schieber q in das Entleerungsgefäss o aufsteigt. Die entstehenden Schieferöldämpfe werden durch die Leitung s am oberen Ende des Gefässes o abgesaugt und in bekannter Weise in einem Wasserkühler kondensiert und aufgefangen. Die nicht kondensierbaren Gase werden in einem Gasbehälter gesammelt und der Feuerung zugeführt.
Die Entbitaminierung des Schiefers kann durch Einleiten von überhitztem Wasserdampf in an sich hc-kannter Weise unterstützt werden, wenn die mit dem Schiefer eingebrachte Feuchtigkeit nicht ausreicht.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Rotierende Schwelretorte zur Gewinnung von Schieferölen in kontinuierlichem Betriebe, wobei der dem oberen Ende der Drehtrommel unter Luftabschluss zugeführte Schiefer während des Durchganges durch die Trommel völlig entbituminiert und Gase und Rückstand am anderen Ende unter Luftabschluss
EMI2.2