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VerfahrenzurHydrogenisierungungesättigterVerbindungen.
Bekanntlich spielt bei der Präparierung der kolloidalen Metalle das Medium nicht die Rolle eines einfachen Verdünnungsmittels, es treten vielmehr bei der Kolloidbildung Additionsprodnkte des zerteilten Metalls mit dem Dispersionsmittel als Zwischenprodukte auf, die sogar im fertigen Sol erhalten bleiben.
Ebenso ist bekannt, dass die Verdrängung eines Dispersionsmittels durch ein anderes auf die Eigenschaft der kolloidalen Körper von wesentlichem Einfluss ist, u. zw. meistens in dem Sinne, dass ihre typischen
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es wertvoll, das Kolloid in demselben homogenen Medium zu erzeugen. in dem es nachher zur Wirkung kommen soll.
Bisher ist dies bei der Präparierung von kolloidalen Metallen für die Reduktionskatalyse nicht geschehen. Entweder hat man die Metallkolloide von vornherein im heterogenen System erzeugt (z. B. aus Suspensionen von Metalloxyden oder-salzen unter Einleiten von Wasserstoff) oder man hat sie in andersartiger Weise erzeugt (z. B. durch Reduktion wässeriger oder alkoholischer Metallsalzlosungen) und erst im fertigen Zustand in die zu reduzierende Substanz eingetragen.
Es erschien daher aussichtsreich fiir die katalytische Hydrogenisierung und speziell für die Reduktion der Fette und Fettsäuren, die Darstellung der Metallkolloide in der Weise vorzunehmen, dass zunächst ein homogenes System erzeugt wird, in welchem erst im Verlaufe des Prozesses das wirksame Kolloid entsteht. Weiterhin erschien zur Hintauhaltung schädlicher Veränderungen des Kolloids wünschenswert. fremde Moleküle oder Ionen aus dem homogenen System auszuschliessen. Homogene Systeme, die dieser
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katalysieren. inbegriffen die Metallkompleze und andere Molekülverbindungen der Fette und Fettsäuren :
2. Lösungen dieser Verbindungen in überschüssigem Fett und Fettsäuren.
Dass derartige Kombinationen-soweit die einzelnen Komponenten derselben bis jetzt überhaupt bekannt waren-noch nicht auf ihre technische Brauchbarkeit für die Hydrogenisierungsprozesse geprüft wurden, rührt wahrscheinlich davon her. dass die Meinung verbreitet war. die Verbindungen zwischen
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Anfangszustandes voll zur Geltung kommt.
Löst man z. B. Niekelseife in Fett. Fettsäuren oder in Gemischen von Fett und Fettsäuren und leitet unter Erwärmen Wasserstoff ein so wirkt das zunächst ausgeschiedene Nickel sofort katalysierend.
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fein verteiltem Nickel. Ein weiterer Vorzug dieser Arbeitsweise gegenüber bereits bekannten Verfahren ist der, dass die umständliche und langwierige Darstellung des Katalysators entfällt, die sonst in eigens konstruierten Apparaten unter Beobachtung vieler Vorsichtsmassregeln durehgeführt werden muss.
Die Vorteile, welche die Verwendung homogen gelöster Nickelseifen mit sich bringt wurden in analoger Weise, nur quantitativ verschieden. heim Arbeiten mit den fettloslichen Seifen der anderen katalytisch wirksamen Metalle (wie Eisen, Kupfer, Kobalt, Platinmetalle usw.) konstatiert.
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Das Verfahren lässt sich sinngemäss auf alle ungesättigten organischen Verbindungen anwenden die - oder deren Komponenten - mit katalytisch wirksamen Metallen Verbindungen eingehen. die im Überschuss der Ausgangsprodukte löslich sind.
Beispiel: 100 kg Baumwollsamenöl (Säurezahl 12#5 werden mit der berechneten Menge Nickel-
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zwei Stunden auf etwa 250'erhitzt und dann bei 160-180 im Wasserstoffstrom weiter turbiniert. Soll das Reaktionsprodukt schmalzartige Konsistenz besitzen, so genügt ein etwa einstündiges Hydrogenisieren, während zur Erzeugung von Talg oder Stearin eine längere Einwirkung nötig ist. Wenn eine dem Reaktionsgemisch entnommene Probe nach Entfernung des Metalles den gewünschten Schmelz- punkt zeigt, wird die Hydrogenisierung abgebrochen.
Man filtriert hierauf vom abgeschiedenen Nickel und kocht eventuell das Filtrat zur Entfernung von Spuren gelösten Metalls auf verdünnter Säure. Das Reaktionsprodukt bildet nach dem Erkalten eine weisse geruchlose Masse von schmalz- bzw. talg- oder stearinartiger Konsistenz.
Statt die Nickelseife durch direktes Neutralisieren von Fettsäure mit Nickeloxyd oder-hydroxyd darzustellen, kann man die Fettsäure natürlich auch erst mit Alkali neutralisieren und die entstandene Alkaliseife mit der Lösung eines Nickelsalze umsetzen.