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Für die Bearbeitung von Walzen mit teils zylindrischen und teils kegeligen Kalibern, wie sie für Pilgerschrittwalzwerke erforderlieh sind, waren bisher mehrere, verschieden arbeitende Werkzeugmaschinen nötig. Die Walzenballen, Laufzapfen und die zylindrischen Polierkaliber wurden mittels einer eigens hiefür erbauten Drehbank bearbeitet. Das kegelig verlaufende Streck-und Auslaufkaliber wurde zuerst
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des zylindrischen Kalibers von etwa 250 sowie die hiemit verlaufende Schräge des Streck-und Auslauf- kalibers von etwa 500 geschah durch von Hand bediente Pressluftwerkzeuge, also Hämmer oder Schleif- vorrichtungen.
Neben den grossen Anschaffungskosten dieser zur Bearbeitung der Walzen erforderlichen
Maschinen und Vorrichtungen konnte das Kaliber nur annähernd und ungenau hergestellt werden. Hinzu kommt noch, dass die Walzen durch das zeitraubende Umspannen sehr teuer wurden. Das Fräsen der
Kaliber auf der Sonderfräsmaschine konnte auch nur von einem gelernten, sehr geschickten Arbeiter und infolge der Härte des Materiales und der Unmöglichkeit, eine entsprechend kräftige Fräserlagerung anzubringen, nur mit sehr geringem Span erfolgen. Durch die Erfindung wird es ermöglicht, auf einfache
Art und Weise mit einer einzigen Maschine die Walzen vollkommen fertig und genau zu bearbeiten.
Das neue Verfahren besteht darin, dass das Werkzeug durch Vereinigung zweier im Winkel zueinander stehender gradliniger Bewegungen, von denen die eine mit gleichförmiger und die andere mit ungleichförmiger Geschwindigkeit erfolgt, mit einer Schwenkbewegung ein geradliniges Profil von wechselnder Neigung gegenüber der Drehachse und durch Vereinigung einer Schwenkbewegung mit einer mit ver- änderlicher Geschwindigkeit erfolgenden gradlinigen Bewegung ein kreisförmiges Profil mit veränder- Lichen Halbmesser erzeugt. Die Erfindung besteht ferner in einer Vorrichtung (Schlitten) zur Ausübung des Verfahrens.
Auf der Zeichnungist eine Ausführungsform dieser Vorrichtung dargestellt. Fig. l zeigt den Sehlitten an einer Drehbank in Vorderansicht, Fig. 2 in Seitenansicht, Fig. 3 in einem Schnitt nach der Linie A- B der Fig. 1 und Fig. 4 im Grundriss. Fig. 5 und 6 zeigen den Grundriss bei verschiedener Stellung des Drehstahls und der Kaliberwalze. Fig. 7,8 und 9 zeigen eine Kaliberwalze in Vorderansicht, Draufsicht und in einem Querschnitt mit den verschiedenenen Abschrägungen.
Der Bettsehlitten 1 trägt einen querverschiebbaren Schlitten 2, auf dem drehbar ein Aufsatz. 3 mit einer Führung für einen Kreuzschlitten 4, 5 gelagert ist. Auf diesem ist der Drehstahl 6 befestigt. Der obere Teil 5 des Kreuzschlittens ist durch eine Spindel 7 von Hand verstellbar und der untere Teil 4 trägt eine Rolle oder einen Stift 8, der in der Nut einer Kurvenscheibe 10 läuft, die auf einem gleich- : ìch : ig mit dem drehbaren Aufsatz 3 angeordneten Zapfen 11 sitzt, der durch Kegelräder ? von einer Hohlwelle 13 dauernd gleichförmig angetrieben wird.
Auf letzterer sitzt ein Differentialgetriebe 14, dessen Zwischenräder in einem Gehäuse 15 gelagert sind, das durch eine Schnecke 16 gedreht wird, mit deren Aclbe 17 ein Kegelrad18 (Fig. 4) verbunden ist, das in ein Kegelrad 19 auf einer Welle 20 eingreift. Mittels der Spindel 21 zum Bewegen des Schlittens 2 kann die Welle 20 durch Zahnräder 22,23
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eingreift, das mit dem drehbaren Aufsatz 3 verbunden ist. Ferner ist auf der genuteten Welle 20 ein Z : hnrad 26 angeordnet, das durch Zwischenräder 27, 28 mit einem Kegelrad 29 verbunden ist. ill t
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Zugspindel 38 der Drehbank angetrieben wird.
Mit dieser Vorrichtung soll die aus den Fig. 7,8 und 9 ersichtliche Kaliberwalze bearbeitet werden.
Im Querschnitt ist das Kaliber unrund, wie die Fig. 2,3 und 8 zeigen. Von 1 bis 2 (Fig. 9) ist das Profil
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nicht mehr die gleiche Querbewegung erteilen kann, ist es erforderlich, dass auch die Kurvenscheibe 10 entsprechend der Rolle 8 wandert. Es muss also die Kurvenscheibe ausser ihrer gleichförmigen Drehbewegung noch eine der Schwenkbewegung des Krenzschlittens entsprechende Schwenkbewegung erhalten. Diese Bewegung wird nun durch das Differentialgetriebe erzielt, indem die Drehung der
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Kurvenscheibe 10 erreicht. Während der bogenförmigen Vorschubbewegung des Stahles 6 erhält er auch die gleichbleibende Querbewegung durch die Kurvenscheibe.
Wenn der bogenförmige Teil des Kalibers auf diese Weise bearbeitet ist, wird eine das Zahnrad 23 mit der Welle 20 verbindende Kupplung gelöst, dann der Kreuzschlitten entsprechend der an den bogen-
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ganzen Umfang des Kalibera nicht gleich, sondern sie wechselt mehrmals, wie oben erwähnt ist. (Siehe Fig. 9.) Die selbsttätige Einstellung des Kreuzschlittens auf diese verschiedenen Schräglagen während eines Umlaufes des Werkstückes erfolgt mittels der Nntenscheibe 33, die sich in derselben Zeit gleichfalls einmal dreht.
Dadurch wird entsprechend der Nutenfonn das Zahnrad 29 von dem Zahnbogen ' ? vor-und zurückgedreht und mittels der Zahnräder 28, 27,26 die Welle 20 mit der Schnecke 24 bewegt. die den den Kreuzschlitten tragenden Aufsatz 3 erst in der einen und dann in der andern Richtung schwenkt. Auf diese Weise wird zuerst die eine und dann die andere Seite des Kalibers bearbeitet. Entsprechend der Lage des Sehneidstahles zur Drehachse des Aufsatzes 3 wird der Stahl auf einem Bogen von mehr oder minder grossen Halbmesser bewegt.
Es erfolgt also die Bearbeitung der Kaliberstreeken 1-2 und. 3-4 (Fig. 9) durch gradlinigen Vorschub mittels eines Schaltwerkes, durch Schwenken mittels der Schnecke 24 zur Erzielung der ver-
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zeichnet, dass das Werkzeug durch die Vereinigung zweier in Winkel zueinander stehender geradliniger Bewegungen, von denen die eine mit gleichförmiger die andere mit ungleichförmiger Geschwindigkeit
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achse und durch Vereinigung einer Schwenkbewegung mit einer mit ungleichförmiger Geschwindigkeit erfolgenden gradlinigen Bewegung ein kreisförmiges Profil mit veränderlichem Halbmesser erzeugt.