AT87714B

AT87714B - Verfahren zur Steigerung der Ausbeute an Fuselölen bei der Gärung.

Info

Publication number: AT87714B
Authority: AT
Inventors: Sigmund Dr Fraenkel; Josef Ing Fischl
Original assignee: Sigmund Dr Fraenkel; Josef Ing Fischl
Priority date: 1916-03-28
Filing date: 1916-03-28
Publication date: 1922-03-27

Description


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  Verfahren zur Steigerung der Ausbeute an Fuselölen bei der Gärung. 



   Entgegen der früheren Annahme, dass die Fuselöle (Butylalkohol und die beiden Amylalkohol) Nebenprodukte der alkoholischen Gärung des Zuckers sind, hat sich, insbesondere durch die Untersuchungen von Felix Ehrlich, herausgestellt, dass die Fuselöle aus den Aminosäuren des Hefeeiweisses durch Abspaltung der Carboxylgruppe, Desaminierung und Reduktion entstehen. 



   Diese Beobachtung hat zu Versuchen geführt, durch Einbringung von Aminosäuren in den der Hefe dargebotenen Nährboden die Bildung von Fuselölen bei der Gärung zielbewusst zu begünstigen und es hat sich in der Tat herausgestellt, dass es gelingt, die Fusel- ölausbeute, deren Hebung mit Rücksicht auf die gute Verwertbarkeit dieser Alkohole schon in verschiedener Weise versucht worden ist, durch Zusatz von Leucin und Isoleuein oder bei der Eiweissabspaltung von Casein, Blutfibrin, Hefeabfällen u. dgl. oder aus der Melasseschlempe gewonnenem   Rohleucin,   zu den zu vergärenden kohlehydrathaltigen Maischen zu steigern. 



   Es wurde nun gefunden, dass sich im Serum und Serumalbumin eine sehr leicht zu- 
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 albumin enthält rund   300/   Leucin, während in Blutfibrin nur   3'60/0   vorhanden sind. Der Vergleich dieser Zahlen gibt die Erklärung, warum Serumalbumin, an dem man bisher vorbeigegangen ist, ohne dass die Isolierung des Rohleucins nötig wäre, die Fuselölausbeute so ausserordentlich steigert. 



   Mit der bereits früher bekannten Brauchbarkeit von Eiweissspaltungsprodukten, insbesondere von Rohleuein, für den angegebenen Zweck, war die Möglichkeit Blutserum und Serumalbumin zur Steigerung der Fuselölausbeute zu verwenden, keineswegs selbstverständlich gegeben, zumal da man die Zumischung anderer stickstoffhältiger Körper neben Rohleucin für schädlich hielt, weil eine Verunreinigung der sich bildenden Amylalkohol durch andere Spaltungsprodukte befürchtet wurde. Erst durch die Nutzbarmachung dieser leicht zugänglichen billigen Eiweissquellen von sehr hohem Leucingehalt erlangt dieser Weg zur Steigerung der Fuselölausbeute praktische Bedeutung. 



   Das Serum oder Serumalbumin wird den sonstigen üblichen Bestandteilen des Hefenährbodens als Stickstoffnahrung nach Massgabe ihres Stickstoffgehaltes statt der bekannten Zusätze wie Malzkeime, Kleie, Bierhefe, oder neben diesen, beigegeben, wodurch bei der normalen Vergärung eine Anreicherung des gewonnenen Alkohols mit Fuselöl bis zu   6%,   auf   10obigen   Alkohol gerechnet, erzielt wird. Wird eine noch höhere Ausbeute gewünscht, so können die Maischen bzw. Würzen, auch über den gewöhnlichen Stickstoffbedarf hinaus, in der beschriebenen Weise mit Aminosäuren angereichert werden. 



   Als Ausführungsbeispiel sei das Folgende angegeben :
Einer Melasselösung von 22 bis 240 Balling, welche für einen Gärbottich von   6000 l   6 kg nasse Bierhefe in der Norm braucht, werden   2ou 1   von den in den Schlächtereien in grossen Mengen erhältlichen Rinder-oder Pferdeseren, welche bis zur Hälfte des Eiweissgehaltes aus Serumalbumin bestehen, zugesetzt. Hierdurch werden der Melasse die stickstoffhaltigen Stoffe ohne besondere Unkosten wesentlich reichlicher und in einer besseren, 

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 etwa 70 bis   80%   erreicht wird.

Claims

PATENT-ANSPRUCH : Verfahren zur Steigerung der Ausbeute an Fuselölbei der Gärung durch Anreicherung der Nährböden mit Leucin, dadurch gekennzeichnet, dass Serum oder Serumalbumin den zu vergärenden Maischen oder Würzen zugesetzt wird.