AT87691B - Verfahren zur Herstellung von Harnstoff. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Harnstoff.

Info

Publication number
AT87691B
AT87691B AT87691DA AT87691B AT 87691 B AT87691 B AT 87691B AT 87691D A AT87691D A AT 87691DA AT 87691 B AT87691 B AT 87691B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
solution
urea
cyanamide
calcium
calcium cyanamide
Prior art date
Application number
Other languages
English (en)
Original Assignee
Stickstoff Werke A G Ruse
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Stickstoff Werke A G Ruse filed Critical Stickstoff Werke A G Ruse
Application granted granted Critical
Publication of AT87691B publication Critical patent/AT87691B/de

Links

Landscapes

  • Catalysts (AREA)
  • Treatment Of Water By Oxidation Or Reduction (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Herstellung von Harnstoff. 



   Bei der katalytischen Umwandlung von Cyanamid in Harnstoff unter Verwendung   von'Kalkstickstoff   und von in der Technik abfallenden,   kohlensäurehaltigen   Gasen wurde die Beobachtung gemacht, dass die Wirksamkeit und Beschaffenkeit der Katalysatoren bei mehrfachem Gebrauch nicht unerheblich verschlechtert wurde. Als eine Ursache dieser Ver- schlechterung der Katalysatoren wurde schon früher die Adsorbtion von in der technischen
Lösung von Kalkstickstoff enthaltenen Salzen erkannt. Dass aber auch noch andere Ursachen dabei im Spiele sein mussten, zeigten technische Versuche im Grossen.

   Wurden nämlich hierbei Mangansuperoxyd oder seine Hydrate als Katalysatoren benutzt, so ergaben sich neben der Verlangsamung der Katalysatorwirkung auch direkte Verluste an der Katalysator- menge dadurch, dass von dem Mangansuperoxyd ein Teil als Manganosalz in Lösung ging. 



   Das konnte nur durch reduzierende Stoffe in der Kalkstickstofflösung bewirkt sein und Versuche ergaben dann auch, dass keine Verluste von Mangansuperoxyd mehr stattfanden, wenn durch Zusatz von chemischen Stoffen zu dem mit Säuren behandelten Kalkstickstoff- brei oder zur Kalkstickstofflösung dafür gesorgt wurde, dass bei der Katalyse reduzierende
Stoffe nicht mehr vorhanden waren. 



   Ebenso zeigte sich auch bei der Verwendung von Zinnsäure als Katalysator, dass hier zwar nicht durch Reduktion, sondern durch andere chemische Umsetzungen der reduzierenden Stoffe mit dem Kalkstickstoff Veränderungen des Katalysators eintraten, die ebenfalls zu einer allerdings nur weniger bedeutenden Verlangsamung der Katalysatorwirkung führten. 



   In der Hauptsache bestehen, wie die angestellten Untersuchungen ergaben, die, reduzierenden Stoffe, die in der technischen Kalkstickstofflösung oder in dem mit Kohlensäure behandelten Kalkstickstoffbrei enthalten sind, aus Schwefelverbindungen, die zum grössten Teil aus dem Kalkstickstoff selbst stammen, zum geringeren Teil aus den technischen, kohlensäurehaltigen Gasen. Durch einfache Fällungsmittel lassen sich diese Stoffe nur soweit entfernen, als sie aus Schwefelwasserstoff bestehen. Das ist aber nach der Neutralisation des Kalkstickstoffs nur noch zum geringsten Teil der Fall, weil der aus dem Kalziumsulfid des   Kalhtickstoffs   stammende Schwefelwasserstoff beim Neutralisationsprozess der Kalkstickstofflösung oder des Kalkstickstoffbreis mit dem Cyanamid zu Schwefelharnstoff zusammentritt.

   Die Zersetzung des Schwefelharnstoffs kann aber nur durch Entschwefelung mit gewissen Metallsalzen in alkalischer Lösung geschehen. Da ausserdem ein Teil der reduzierenden Stoffe aus schwefliger Säure und unter Umständen auch aus organischen Stoffen besteht, die mit den   kohlensäurchaltigen   Gasen, z. B. Verbrennungsgasen, in die Lösung gelangen können, so gelingt die Entfernung oder Zerstörung der reduzierenden Stoffe am sichersten und am vollständigsten nicht durch   irgendwelche Fällungsmittel,   sondern durch Oxydationsmittel. Bewährt haben sich als solche besonders Permanganate, Persulfate, Wasserstoffsuperoxyd doch können auch noch andere Oxydationsmittel Verwendung finden. 



   Beispiel : 2000 cm3 Cyanamidlösung mit   2'50/, Cyanamidstickstoff   wurden mit 200 g Mangansuperoxyd bei   850 gerührt.   In einer halben Stunde war das gesamte Cyanamid in Harnstoff übergeführt und in der Harnstofflösung liess sich durch Oxydationsmittel, Wasserstoffsuperoxyd oder Natriumhypochloritlösung, Mangan in grösseren Mengen qualitativ 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 nachweisen. Wurde bei einem gleichen Versuche die Cyanamidlösung vor der Katalyse in   der Kälte   mit   Kaliumpermanganatlösung   behandelt, so wurde das Kaliumpermanganat reduziert unter Abscheidung von Mangansuperoxyd. Die darauffolgende Katalyseumwandlung dauerte 25 Minuten und in der bei der Katalyse erhaltenen Harnstofflösung liess sich jetzt kein Mangan mehr nachweisen.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUCH : EMI2.1 Katalysatoren, dadurch gekennzeichnet, dass man die, die Wirksamkeit der festen Katalysatoren verschlechternden, reduzierenden Stoffe durch Behandlung der Cyanamidlösung mit Fällungsmitteln oder besser mit Oxydationsmitteln, wie z. B. Permanganaten, Persulfaten, Wasserstoffsuperoxyd o. dgl., vor der Katalyse unschädlich macht.
AT87691D 1910-12-24 1917-02-17 Verfahren zur Herstellung von Harnstoff. AT87691B (de)

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE66593X 1910-12-24
DE87691X 1916-03-24

Publications (1)

Publication Number Publication Date
AT87691B true AT87691B (de) 1922-03-27

Family

ID=25749429

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT87691D AT87691B (de) 1910-12-24 1917-02-17 Verfahren zur Herstellung von Harnstoff.

Country Status (1)

Country Link
AT (1) AT87691B (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1812332C3 (de) Verfahren zur Fällung von Mangan, Eisen und/oder Kobalt aus Lösungen derselben
DE3742063A1 (de) Verfahren zur entgiftung von abwaessern, die elementares quecksilber enthalten
AT87691B (de) Verfahren zur Herstellung von Harnstoff.
DE1247283B (de) Verfahren zur Entfernung von Schwefeloxyden aus Abgasen unter Gewinnung von Schwefelsaeure
DE301263C (de)
DE2502079A1 (de) Verfahren zur entfernung von schwefeldioxid aus abgasen
DE1667763A1 (de) Verfahren zur Oxydation loeslicher Sulfidverbindungen
AT66593B (de) Verfahren zur Herstellung von Harnstoff aus Zyanamid.
DE3433396C2 (de) Verfahren zur Entschwefelung von Abgas
DE4118626A1 (de) Durch kupferverbindungen katalysierte oxidation von abwasser
DE2537640A1 (de) Verfahren zum abtreiben von gebundenem ammoniak aus den waessrigen kondensaten und abwaessern der verschwelung und verkokung
EP0032248B1 (de) Verfahren zur Entgiftung von cyanidhaltigen Abwässern und Reaktionslösungen
US1908545A (en) Purification of water
DE599986C (de) Verfahren zur Reinigung von Beizereiablaugen
DE302515C (de)
DE518431C (de) Verfahren zur Entschwefelung von industriellen Gasen im Kreisprozess bei gleichzeitiger Gewinnung von Reinschwefel
DE2620655A1 (de) Verfahren zur entfernung von verunreinigungen aus zinksulfat- und/oder kadmiumsulfatloesungen
AT146628B (de) Verfahren zum Reinigen von Wasser.
DE879387C (de) Verfahren zur wahlweisen UEberfuehrung von Pyrolusit in ª‡- oder ª†-MnO
DE2624642C3 (de) Verfahren zum kataliytischen Entgiften von hypochlorithaltigen Lösungen
DE170341C (de)
DE555769C (de) Verfahren zum Entfernen von Schwefel aus Alkalisulfide enthaltendem Abwasser
DE532178C (de) Verfahren zur Gewinnung von Brenzcatechin und dessen Homologen aus Generatorgas-, Kokerei-, Schwelerei- und Destillationsabwaessern
AT113684B (de) Verfahren zur Entfernung von Kohlensäure und Schwefelwasserstoff aus industriellen Gasen.
DE695355C (de) Verfahren zum Reinigen von Abgasen aus Viscoseverarbeitungsfabriken