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Brems-und Vorlegeschuh für Schienenfahrzeuge.
Zum Auffangen (Bremsen) abrollender Eisenbahnwagen und zum Sichern stehender
Wagen gegen unbeabsichtigtes Entrollen wurden bereits die verschiedenartigsten Bremsschuhe vorgeschlagen, so auch am Geleise verschiebbare Bremsschuhe, die mit unter einer Anlaufschiene angeordnetem Bremskörpern versehen sind. Der einen Gruppe dieser Ein- richtungen haftet der Übelstand an, dass sie den eingangs erwähnten Doppelzweck (Bremsen und Sichern) nicht gleichzeitig erfüllen können, trotzdem dies für den Verschubdienst eine grosse Erleichterung bedeuten würde. Die andere Gruppe dieser Einrichtungen strebt zwar das gleichzeitige Bremsen und Sichern an, erreicht dies aber auf derart unvollkommene Weise, dass diese Einrichtungen in der Praxis weder für das Bremsen, noch für das Sichern von Schienenfahrzeugen benutzt werden können.
Sämtliche der bisher üblichen in Bremsen und Sichern gleichzeitig verwendbaren Schuhe weisen übrigens eine grosse Zahl von Kleineisenzeug auf, das sich für rechts-und linksseitige Schuhe nur teilweise verwenden und schwer normalisieren lässt. Diese Übelstände lassen sich der Erfindung gemäss dadurch beseitigen, dass die Anlaufschiene des Schuhes mit einem seitlichen Randwinkel ausgestattet ist, der an seinem vorderen Teile eine der Seitenführungen bildet, während die anderen Seitenführungen des Schuhes aus federnden Laschen 6,7 bestehen, die in zueinander versetzter Anordnung durch einen einzigen Bolzen 8 auf beiden Seiten des Bremskörpers 5 starr befestigt sind.
In der Zeichnung zeigt Fig. i einen Aufriss des Schuhes, Fig. 2 eine Draufsicht, Fig. 3 stellt einen Schnitt nach Linie III-III der Fig. i dar
Der Schuh besteht in bekannter Weise aus einer Anlaufschiene 1 und einem unter dieser angeordneten Bremskörper 5. Die Krümmung der Anlaufschiene entspricht annähernd jener des Umfanges des Schienenfahrzeugrades. Die Anlaufschiene 1 ist mit einem Randwinkel versehen, der zur Seitenführung des Schuhes dient ; an ihrem Vorderteil besitzt die Schiene 1 einen Keil 2, der auf der Unterseite mit einer eben angearbeiteten Bremsfläche 2' flach am Kopf der Geleiseschiene x aufruht. Der Keil 2 weist die aus Fig. 2 ersichtliche Form auf. Am Hinterteil der Schiene ist der Bremsklotz 5 befestigt. Derselbe besitzt auf der Unterseite eine eben angearbeitete Bremsfläche 5', die flach auf dem Kopf der Geleiseschiene x aufruht.
Die Grundfläche 2'des Keiles und die Grundfläche 5'des Bremsklotzes liegen genau in einer Ebene und bilden die Reibung erzeugenden Bremsfläche des Schuhes.
Die Führung des vollständig ebenflächig am Schienenkopfe aufruhenden Schuhes erfolgt durch die Seitenführungen 1', 6,7, die zu beiden Seiten der Geleiseschiene x in eigenartiger Weise zueinander versetzt angeordnet sind. Die vom Randwinkel der Anlaufschiene 1 gebildete Seitenführung l'ist auf der rechten Seite der Geleiseschiene x angeordnet, die zweite Führung 6 sitzt zur Linken der Geleiseschiene und die dritte Führung 7 ist wieder auf der rechten Seite der Geleiseschiene angeordnet, und zwar derart, dass die Seitenführungen die Geleiseschiene an drei zueinander versetzt angeordneten Stellen berühren. Die Seitenführungen 6,7 sind am Bremsklotz mittels eines Bolzens 8 befestigt und zur Geleiseschiene unter verschiedenen Winkeln gelagert.
Die eigenartigsten Seitenführungen in Ver-
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Bremsflächen gewährleistet wie praktische Erprobungen bestätigt haben eine absolut betriebssichere Funktion des Schuhes in allen Gebrauchsanwendungen.
Zwecks Ableitung der Bremswärme bzw. besserer Kühlhaltung des Bremsschuhes ist der Bremsklotz 5 mit einer Höhlung 10 versehen. Der Handgriff 12 ist zwischen den flach gebogenen rückwärtigen Ende der Schiene 1 und dem Bremsklotz 5 eingebaut und in an bich bekannter Weise hohl ausgestaltet. Um leichteres Auflaufen des Wagenrades auf die Schiene 1 des Hemmschuhes zu ermöglichen, kann dieselbe an der Innenseite beim Übergang vom Keil auf die Schiene 1 (vgl. Fig. 2) mit einer flachen Anarbeitung 11 versehen sein.
Bei der Verwendung der Einrichtung zum Auffangen (Bremsen) abrollender Eisenbahnwagen läuft das Wagenrad auf die Anlaufschiene 1 auf und bewirkt in an sich bekannter Weise bei gleichzeitiger Verschiebung des Schuhes auf der Geleiseschiene die Abbremsung des Wagens. Dabei ist es im Gegensatze zu. den bisher bekannten Bremsschuhen ganz belanglos, ob die Anbremsung des Wagens auf gerader oder gekrümmter Geleisestrecke oder auf Weichen erfolgt, da zufolge der glatten Auflage der Bremsfläche am Kopf der Geleiseschiene, der geringen Länge der wirksamen Bremsfläche (vgl. Fig. 2,5) und der eigenartigen Seitenführung sowohl das Verklemmen, als auch das Abschleudern des Schuhes wirksamst vermieden wird. Ist der Wagen auf diese Weise abgebremst worden, so rutscht er von der Anlaufschiene 1 des Schuhes über den Keil 2 hinunter und steht dann still.
Durch neuerliches Verlegen des früher als Bremsorgan wirkenden Schuhes zwischen Rad Geleiseschiene wird der stillstehende Wagen gegen unbeabsichtigtes Entrollen gesichert.
PATENT. ANSPRÜCHE : i. Brems-und Vorlegeschuh für Schienenfahrzeuge mit unter seiner Anlaufschiene angeordnetem Bremskörper, dadurch gekennzeichnet, dass seine nach dem Umfang des Fahrzeugrades gekrümmte Anlaufschiene (1) mit einem seitlichen Randwinkel ausgestattet ist, der an seinem vorderen Teile eine der Seitenführungen (1') bildet, während die anderen
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starr befestigt sind.