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Schlägermühle mit auf beiden Seiten im Innern des Mahlgehäuses fest angebrachten Mahlringen. r-Zur Zerkleinerung von organischen und unorganischen Stoffen (Getreide, Heu, Koks, Knochen, Kalk usw. ) gibt es drei Arten-von Schlägermühlen,'Bei allen Arten ist in einem zylindischen Mühlengehäuse ein auf einer drehbaren Welle befestigtes Schlägerwerk angeordnet.
Bei der ersten Mühlengruppe besteht nun dieses Schlägerwerk aus einem starren Armkreuz, bei delta, zweiten aus einzelnen, beweglich aufgehängten Schlagarmen und bei der dritten Art aus einer Blechscheibe mit seitlich angenieteten Schlagnasen.
Bei den beiden ersten Gruppen erfolgt die Zerkleinerung des Mahlgutes durch die Schlagarme am Umfange derselben auf einem im Mühlengehäuse angeordneten Roste, welcher' die Arme zylindrisch umschliesst. Da die Mahlarbeit auf dem Roste vor sich geht, so haben die beiden ersten Gruppen den Nachteil, dass einmal der Rost in seiner Bestimmung als Sieb beeinträchtigt wird, da das zu vermahlene grobstückige Gut die Austrittsöffnungen des Rostes versperrt, sodann ist der Rost durch die auf ihm stattfindende Reibungsarbeit einem übermässigen Verschleiss ausgesetzt. Letzteres trifft auch bei den Armen zu, so dass man genötigt ist, die Enden derselben hammerartig zu verstärken.
Um diese Nachteile zu beseitigen, verlegte man daher bei der dritten Mühlengruppe die eigentliche Zerkleinerung vom Umfang des Schlägerwerkes an seine Seiten. Diese dritte Gruppe, bei der das Schlägerwerk aus einer'Blechscheibe mit seitlich angenieteten Schlagnasen besteht, welche zwischen ringförmig im Mühlengehäuse fest angebrachten Zähnenkreisen, hat aber gleichfalls wesentliche Nachteile.
Einmal muss man je nach der Drehrichtung der Mühle besondere rechts-oder linkslaufende Scheiben vorsehen, da die Nasen mit den Flanschen so an die Scheibe genietet werden müssen, dass die Nasen in der Drehrichtung der Scheibe oder der Mühle stets vor dem Flansch zu liegen kommen. Die Gründe hierfür sind die, dass erstens die Nietköpfe durch die vorspringenden Schlagnasen vor einem frühzeitigen Verschleiss gesichert werden und ferner die vollen Nasenquerschnitte in der Arbeit ganz zur Wirkung kommen.
Sodann werden die Nieten durch die bei Eintreten von harten Fremdkörpern (Schrauben, Muttern) in die Mühle verursachten Stösse plötzlich so stark beansprucht, dass die Nieten abgeschert werden und die Schlagnasen infolgedessen abfallen. Dieser Übelstand führt bei der hohen Umdrehungszahl dieser Mühlen zuweilen zu einer vollständigen Zertrümmeruhg des Schlägerwerkes und der seitlich angebrachten gezahnten Mahlringe.
Bei Verschleiss der Schlagnasen ist man ferner genötigt, die Blechscheibe auszubauen und die abgenützten Nasen abzunieten, um sie durch neue ersetzen zu können.
Auch die Ausnutzung der Antriebskraft ist eine mangelhafte, denn der Teil der Kraft, welcher zur Bewegung der Blechscheibe angewendet werden muss, kann in Mahfarbeit nicht umgesetzt werden, da die Blechscheibe wegen ihrer Form keine Mahlarbeit leistet.
Zur Beseitigung dieser dem starren Schlägerwerk der dritten Mühlengruppe anhaftenden Nachteile erhält nun die Mühle nach vorliegender Erfindung eine besondere Bauart, die darin besteht, dass die gelenkartige Ausbildung des Schlägerwerkes der zweiten Mühlen- . gruppe in die dritte Gruppe übertragen wird.
Entsprechend der Arbeitsweise an den Seiten des Schlägerwerkes bei letzterer Gruppe müssen natürlich die einzelnen Schlagarme anders, aus-
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gebildet werden, als die ; der zweiten Gruppe. Unter Berücksichtigung der seitlichen Arbeitsweise werden daher die umdreh-und auswechselbaren, beweglich angeordneten Schlagarme mit auf beiden Seiten übereinander angeordneten Schlagnasen versehen, wobei jeder Schlagarm mit den Schlagnasen bei Ausschaltung jeder Nietung und Verschraubung aus einem Stück hergestellt ist,
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Die Mühlenwelle i, welche durch die Riemenscheibe k in Drehung versetzt wird, trägt einen Brechkörper 1, auf dessen Nabe die um Bolzen m schwingbaren, umdreh-und auswechselbaren Schlagarme o aufgehängt. sind.
Die Schlagarme o sind mit beiderseits angeordneten Schlagnasen n, mit Ausschaltung jeder Nietung oder'Verschraubung, zu einem einheitlichen Körper vereinigt. Auf beiden inneren Seiten des Mühlengehäuses r sind konzentrisch zur Mühlenwelle i geschlitzte Mahlringe s vorgesehen und in der unteren Hälfte des Mühlengehäuses r ist'ein auswechselbarer Rost t angeordnet.
Der Arbeitsgang ist folgender :
Das grobstückige Mahlgut kommt aus dem Mühlentrichter a zwischen die Hülse c und den Brechkörper 1. Hier wird das grobstückige Gut vorgebrochen und hierauf durch den Mühleneintritt v in die Mühle zur Vermahlung gefördert. In dieser wird es nun von den Schlagarmen o und deren inneren Schlagnasen n auf den seitlich zu den Schlagarmen angeordneten Miihlringen s so lange zertrümmert, bis es durch die Schlitze der Mahlringe s nach aussen auf den Mühlenrost t fallen kann. Auf dem Mühlenrost ; findet die Absiebung infolge der auf'dem Rost kreisend streifenden äusseren Sehlagnasen n statt.
Durch die Einführung der beweglich aufgehängten, umdreh-und auswechselbaren Schlagarme mit den beiderseits übereinander angeordneten Schlagnasen werden folgende Vorteile erreicht :
Durch die. Vereinigung der Schlagarme und. Nasen mit Ausschaltung der Nietung zu einem Stück kann man die gleichen Schlagarme sowohl für links-als auch für rechtslaufende Mühlen verwenden, da erstens die Nietung fortfällt und dann der volle'Nasenquerschnitt in der Drehrichtung durch den Ausfall des bisher üblichen Flansches nicht
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arme unschädlich gemacht, da'die Schlagarme gleichsam federnd ausweichen können.
Sodann'kann man, da die Schlagarme umdrehbar. sind und auf beiden Seiten Nasen tragen, bei eingetretener Abnutzung der Nasen auf einer Seite die Schlagarme drehen, wodurch die Schlagarme nacheinander auf beiden Seiten verwendet werden können.
Ein, fernerer Vorteil ist der, dass nach Abnutzung der Nasen auf beiden. Seiten jeweils nur der einzelne, abgenutzte Arm ausgewechselt zu werden braucht.